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30. Spieltag 1. Bundesliga
Samstag, 20.04.2024, 15:30 Uhr
Ort: Voith-Arena
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DIE ROTEN BULLEN SCHICKEN DEN GAST AUS NIEDERÖSTERREICH MIT 9:0 NACH HAUSE

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Leipzig - (21.01.2012)

Sonniges Wetter, 30 Grad im Schatten und ein lauwarmes Lüftchen – wie schön hätt‘ dieser Samstagnachmittags-Kick werden können. Aber nein, es ist Mitte Januar und Leipzig, das bisher größtenteils noch ganz trocken und lauwarm durch den Winter 2011/2012 gekommen war, bekommt heut‘ nun die eisige Nord-Ost Wetterfront zu spüren, die uns wohl nun noch einige Monate begleiten wird. Aber weder unsere Mannschaft noch die Zuschauer ließen sich davon die Laune verderben und fertigen die Österreichischen Gäste aus Schwadorf mit 9:0 ab.

Carsten

Nachdem bereits das erfolgreiche Testspiel gegen Eilenburg unter recht kühlen Bedingungen stattfand, war auch heut‘ das Wetter den Bullen wenig gewogen. Das letzte Testspiel kurz vor dem Flug ins wärme Winterlager von Belek (Türkei), fand abermals im heimischen Gehege am Cottaweg und bei Temperaturen um den Gefrierpunkt statt, welche diesmal mit saftigen Schneeregen kamen. Die Konsequenz war, dass vor allem die 1. Halbzeit auf Grund der äußeren Bedingungen und weniger auf Grund des Spielverlaufs zur Zitterpartie für alle unbeteiligten Zuschauer wurde.

Personell konnte dabei Peter Pacult auf den gesamten Kader minus den dauerverletzten Rosin und Linksverteidiger Umut Kocin, der sich immer noch mit einem Achillessehnenproblem rumplagt, setzen. Vom System her nutzte unser Trainer abermals die zu erwartende defensive Ausrichtung des Gegners aus und ließ mit einem 3-2-3-2 eine sehr offensive Ausrichtung, mit immer noch ungewohnter Dreierkette, auflaufen. Sowohl Hoffmann, wahrscheinlich die neue Stammkraft in der Innenverteidigung unter Pacult, sowie Müller und Sebastian kamen hier wieder zum Einsatz. Davor, mit Ernst und Lagerblom, die „flache 6“ und mit Röttger, Kammlott und Heidinger das offensive Mittelfeld, die Sturmduo Frahn und Kutschke mit ordentlichen Pässen füttern sollten.

Zum Leidwesen von Pacult und der Zuschauer begann das Spiel sehr zäh, weswegen sich folgende Zeilen auch ähnlich zäh lesen: Zwar schaffte es der RB Leipzig von der 1. Minuten an das Spiel zu dominieren und den Ballbesitz jenseits der 70% zu schrauben, doch standen die Gäste aus Niederösterreich, die in ihrer Heimat in der 4. Liga spielten, wie zu erwartend tief. Somit fand‘ größtenteils das Spielgeschehen zwischen Mittelfeld und 16-Meter-Raum von Schwadorf statt, wo vor allem Ernst und Lagerblom frühzeitig die wenigen Offensivbemühen vom Gegner zu unterbinden wussten. Kam der Gegner doch einmal aus seiner Hälfte hinaus, so stand die Abwehr um Hoffmann meist gut und ließen, bis auf eine größere Chance zu Beginn in der 4. Minuten, nichts zu. So war (auch schon gg. Eilenburg) Borel sicherlich froh, dass er nach der 1. Halbzeit unter die Dusche durfte. Mit höchsten 4 Ballkontakten hatte er bei dem Wetter mehr damit zu tun, sich durch Leibesübungen warm zu halten und seinen Kollegen in der anderen Hälfte des Spielfeldes ermunternde Worte zuzurufen, als ernsthafte Torschüsse zu verhindern.

Derweil kam aber die Leipziger Offensive in der ersten halben Stunde nicht so recht in Fahrt. Sowohl Kutschke, Frahn und Kammlott hatten in der Mitte mit zwei kompakten Abwehrreihen zu kämpfen, die einen zielführenden, letzten Pass verhinderten. Somit entstanden meist die einzigen guten Möglichkeiten der Leipziger wieder einmal über die Außen, wo vor allem die rechte Seite um Röttger und Müller wieder fleißig Druck aufbauten. Die Flanken, die daraufhin in die Mitte kamen, konnte unser Kapitän aber überraschenderweise nie überzeugend annehmen. Ganz Frahn-untypisch bekam er in fast allen Fällen keinen Druck hinter den Ball, weswegen er meist harmlos in den Händen vom Torwart oder weit hinter dem Tor landete. Als dieser sich dann wenig später den Ball selbst aus dem Mittelfeld holte und zu einer guten Soloaktion ansetzte, konnte nur noch der Gegnerische Keeper dem gebürtigen Potsdamer den Ball von der Fußspitze klauben und somit das 1. Tor in der 14. Minute verhindern. Es dauerte bis zur 35. Minute, bis es dann endlich im gegnerischen Kasten klingelte: Frahn trat an, ließ einen gegnerischen Abwehrspieler geschickt liegen und steckte auf seinen Teamkollegen Kammlott durch. Dieser wiederrum legte eiskalt mit der Hacke ab, sodass Frahner nur noch mit einem straffen Schuss das Leder hinter die Pfosten bringen musste. Die Leipziger, nun noch motivierter, drückten weiter aus Gaspedal und punkteten in den verbleibenden zehn Minuten noch zwei Mal: Heidinger, in dieser Halbzeit noch auf der linken Seite aktiv, zog in den Strafraum und brachte eine scharfe Hereingabe in die Mitte, welche der gegnerische Verteidiger Wolf nur noch in das eigene Netz klären konnte. Die schönste Aktion der 1. Halbzeit wurde ebenso mit einem Tor gekrönt: Christian Müller, der schon die ganze Halbzeit über auffällig aktiv und angriffslustig über die rechte Seite wirbelte, erahnte einen Passweg der Gegner richtig. Er fing den Ball ab, ließ die gegnerischen Verteidiger auf der rechten Seite liegen und flankte butterweich in die Mitte. Stefan Kutschke, der bis dahin sehr farblos und unauffällig gespielt hatte, stand am langen Eck genau richtig und musste nur noch einnicken und seinem rechten Verteidiger für dieses Geschenk danken. Dass es zum Pausenpfiff nicht schon 4:0 stand, verdanken die Gäste ihrem Keeper, der auf kurze Distanz noch einen Schuss von Heidinger abwehren konnten.

3:0 zur Halbzeit, damit konnte und durfte man sich auf Seiten der Rot-Weißen nicht begnügen. Einige gute Chancen, die man sich erarbeitet hatte, hätten eigentlich zwangsläufig zu einem höheren Zwischenergebnis führen müssen, weswegen die Gäste vorerst noch gut bedient waren. Andererseits muss man auch als Zuschauer eingestehen, dass eine Spielfeldhälfte mit einer geschätzten Ausmessung von 50x30m sehr eng sein kann, wenn sich 21 Spieler darauf herumtreiben. Zustände wie bei Wiesenhof, kurz bevor Mc Donalds anklopft, möchte man fast sagen.

Carsten

Ich wollte mich gerade aufmachen um meinen Koffeingehalt im Blut nachträglich nach oben zu regeln, als ich mitbekam, dass man sich auf Seiten der Spieler wohl geeinigt hatte, nur eine 5 Minuten Pause einzulegen statt der gewohnten 15. Anscheinend waren sowohl Schiedsrichter, Trainer und Spieler Leid das Elend im Schneeregen länger als nötig hinauszuzögern und während noch einige Zuschauer an der Würstchenbude anstanden, hatte man sich bereits um den Mittelkreis gesammelt und zur 2. Hälfte des Spiels angepfiffen.

Wie zu erwarten hat König Peter einmal durchgewechselt: Kammlott durfte eine Reihe noch vorne rutschen und nun neben Kutschke stürmen. Dahinter hatte sich wieder Heidinger eingefunden, der nun aber über rechts stürmen würde und im offensiven Mittelfeld von Kollege Geißler – auf der Position des Spielmachers – und Rockenbach begleitet wurde. Da Pacult weiterhin auf das 3-2-3-2 der 1. Halbzeit setzte, mussten nun Rost und Schulle aufs Feld und beweisen, dass sie zusammen eine ähnlich gute 6 spielten, wie Ernst und Lagerblom. Weiterhin neu auf dem Spielfeld waren Franke als Innenverteidiger sowie Schinke und Lewerenz als Außenverteidiger (!!). Sozusagen die offensive Variante einer Napoli-Gedächnis-Aufstellung. Immerhin waren sowohl Steven Lewerenz als auch Paul Schinke gelernte Mittelfeldspieler und in diesen Positionen waren sie schon früher immer für einige Tore gut. Nicht, dass Schinke und Lewerenz in der 2. Halbzeit in die Verlegenheit gekommen wären großartige Vorstöße von Schwadorf abfangen zu müssen. Im Tor beerbte Bellot Borel nicht nur als Schlussmann sondern auch als „ärmstes Würstchen“ auf dem Spielfeld, hatte er gefühlt noch weniger zu tun als sein Vorgänger. Der Gegner hatte wohl augenscheinlich in den 5 Minuten der Pause eine eilige Vollversammlung aller Spieler einberufen und mit großer Mehrheit beschlossen, dass man sich nach dem 3:0 nun endgültig ergeben könne. Vielleicht würde der Schiri das Spiel ja auch schneller abpfeifen und man könne schneller unter die Dusche und mit dem Bus zurück in die Heimat, wo Kind, Kegel und Kamin wartet.

Tatsächlich war es so, dass der Gegner plötzlich viel mehr Raum bot, weit weniger die Fläche zwischen den beiden Abwehrketten kontrollierte und außerdem von der Konstitution her von Minute zu Minute nachzulassen ließ. Zum anderen schien nun auch die 2. Besetzung der Rot-Weißen nun erst richtig „warm“ zu werden. Sowohl Geißler auf der 10 als auch Kammlott, der selbst als einer der wenigen, die 2 komplette Hälften testeten, immer noch wie ein junges Rehkitz über den Platz hechtete, spielten die Abwehr der Gäste nun schwindelig. So ließ er in einer Einzelaktion zwei komplette Gegenspieler auf der linken Seite liegen. Nur noch dem Torwart zwischen sich und einem Scorerpunkt, spekulierte er vielleicht etwas zu optimistisch. Der Keeper der Gäste blieb länger stehen, als er dachte und konnte somit den Chip, dem Kammlott seinen Spitznamen zu verdanken hat, noch mit der Hand abprallen lassen. Den Nachschuss setzte unsere 27 dann leider über die Latte.

Doch bevor der wahre Torreigen eröffnet wurde, schoss jemand anderes ein Tor der Marke „sehenswert“: Schulle, der einen Pass per Direktabnahme aufs Tor bringen wollte, zog drüber und wurde beim nachsetzen von einem gegnerischen Abwehrspieler zentral vor dem 16-Meter-Raum gelegt. Eine wunderschöne Freistoßposition, die sich Rockenbach nicht nehmen ließ und mit einem Zuckerschuss unhaltbar ins rechte obere Eck krönte. 4:0 in der 65. Minute. Und nun fing‘ es erst an. Wie bereits erwähnt schienen sich Geißler und Kammlott heute wunderbar zu verstehen und abwechselnd machte man sich ein Geschenk nach dem anderen: 73. Minuten, Geißler schlägt eine Ecke und Kammlott hält den Fuß rein - 5:0. 75. Minute, Geißler zeigt ein wunderbares Solo, steckt auf Kammlott ab und der muss die Pille nur noch am Fuß abprallen lassen – 6:0. 79. Minuten, Geißler will es diesmal allein machen und erkennt an der Strafraumgrenze die Lücke in der Verteidigung und zirkelt den Ball gefühlvoll ins lange Eck des Tores. Ein schönes Ding, welches in der Liga gute Chancen auf das Tor des Monats gehabt hätte und worüber er sich sichtbar freut.

Und was macht der Gegner? Mittlerweile hob man resignierend beide Arme und sah nur noch hilflos zu, wie die Bullen in der Schlussphase noch zwei Mal einnetzten und das Ergebnis auf ein verdientes 9:0 hoch schraubten. Sowohl Kammlott verwandelte nochmal kurz vor dem Schlusspfiff zu einem nicht ganz lupenreinen Hattrick und auch Kutschke, der wieder eine eher unauffällige Halbzeit gespielt hatte, zog nochmal straff im Strafraum ab.

Fazit: Ganz im Gegensatz zu dem vorherigen Spiel gg. Die Sportfreunde aus Trier, war hier vor allem die 2. Halbzeit die nochmals deutlich stärkere Halbzeit unserer Roten Bullen. Zwar hatte man schon in der 1. Halbzeit das Spiel dominieren können, doch wirkte hier der Gegner noch frisch und willig das Spiel nicht so einfach aus der Hand zu geben. Vor allem Lagerblom und Müller sind mir hier nachhaltig im Gedächtnis geblieben, bewies ersterer doch eine gute Übersicht und Erfahrung während letzterer die eher durchschnittlichen Leistungen der Liga revidieren wollte. Dass Röttger abermals ein treibender Motor war, muss hier ja nicht großartig betont werden. Die zweite Halbzeit war für mich die überraschendere, da hier – trotz des eher ungewöhnlichen Teamaufbaus, die Passwege und die Ideen viel stimmiger bzw. gefälliger waren. Die bereits oben erwähnten Spieler Geißler und Kammlott entwickelten sich zum Dreh- und Angelpunkt der Offensivbemühungen. Aber auch Schulle und Rockenbach, die eher noch gemächlich in das Spiel starteten, konnte von der mangelnden Konstitution und Konzentration der Gegner profitieren und denen ihr Spiel aufzwingen.

Der hohe Sieg geht somit, dank einer durchwachsenen ersten und einer bärenstarken zweiten in Ordnung. Mittlerweile hatte auch der Schneeregen aufgehört und die Bullen können sich schon mal gedanklich auf den Flug in die wärmere Türkei vorbereiten, wo Gerüchten zu folge min. ein österreichischer Stürmer zu ihnen stoßen soll.

Statistik zum Spiel:
1. Halbzeit: Borel – Müller, Hoffmann, Sebastian – Röttger, Ernst, Lagerblom, Heidinger – Kammlott – Kutschke, Frahn (C)
2. Halbzeit: Bellot – Lewerenz, Franke, Schinke – Heidinger (C), Rost, Schulz, Rockenbach – Geißler – Kammlott, Kutschke
Tore: 1:0 Frahn (29.), 2:0 Eigentor Wolf (40.), 3:0 Kutschke (42.), 4:0 Rockenbach (65.), 5:0, 6:0, 8:0 Kammlott (73., 75., 83.), 7:0 Geißler (79.), 9:0 Kutschke (88.)
Zuschauer: ca. 300

Thixo


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