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31. Spieltag 1. Bundesliga
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RB SCHLÄGT ÜBERFORDERTE NACHWUCHSKICKER VON TEPLICE MIT 6:0

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Grimma - (15.07.2012)  

Es war das letzte Testspiel unserer Mannschaft vor dem Abflug ins Trainingslager am 17. Juli ins österreichische Bad Aussee. Und nach dem gestrigen Spiel ist es schon ziemlich fies, uns hier in Leipzig nach diesem Fußball-Leckerbissen über eine Woche auf Diät zu setzen. Denn die 600 Zuschauer in Grimma trauten über weite Strecken der Partie ihren Augen nicht: Zielgerichteter Offensivfußball, defensive Kompaktheit und ein Carsten Kammlott, der seine aufsteigende Form mit drei Treffern bestätigen konnte. Neuzugang Dominik Kaiser überzeugte bei seinem Debüt im weißen rot-weißen Dress mit guter Spielübersicht und feiner Technik. Doch trotz des spielerisch überzeugenden Sieges muss dieser richtig eingeordnet werden.

Denn unser Gegner war gestern kein tschechischer Erstligist, sondern eine Perspektivmannschaft des FK Teplice gespickt mit U21-Spielern. Die Mannschaft wurde neu zusammengestellt, befindet sich seit erst einer Woche im Training und spielt in Tschechien in Liga 4 – hat also aus unserer Sicht maximal deutsches Oberliga-Niveau. Der defensive Totaleinbruch in Halbzeit zwei ist vor allem mit der erst kürzlich begonnen Trainingsvorbereitung und den wenigen Wechselmöglichkeiten zu erklären. Die U21 hat vor allem in Hälfte eins ordentlich mitgehalten, auch wenn sie über 90 Minuten keinen einzigen Torschuss vorzuweisen hatten.

Vor diesem Hintergrund war dieser Sieg nichts anderes als standesgemäß, wobei er auch bei besserer Chancenverwertung hätte höher ausfallen können, wenn nicht sogar müssen. Allein in Halbzeit eins vergaben das Sturmduo Kutschke & Wallner hochkarätige Chancen, in Halbzeit zwei war es Daniel Frahn, der beste Möglichkeiten ungenutzt liegen ließ. Besser machte es da Carsten Kammlott, der seit dem Trainerwechsel von Spiel zu Spiel einen besseren Eindruck hinterlässt. Gegen Goslar zeigte er bereits eine ansprechende Leistung, gestern belohnte er seine Agilität im Sturm mit drei schönen Toren. Carsten war viel in Bewegung, forderte die Bälle und gewann – man höre und staune – den Großteil seiner direkten Duelle mit dem Gegenspieler. Es geht langsam aufwärts, mit unserem ewigen Talent. Debütant Dominik Kaiser zeigte in 45 Minuten auch sehr deutlich, warum Zorniger ihn nach Leipzig holte. Der junge Mittelfeldspieler war sofort im Spielgefüge integriert, forderte die Bälle und verteilte sie solide auf die Flügelspieler. Hatte – soweit ich mich erinnere – eine starke Passquote und eine unglaubliche Ruhe am Ball. Wird er offensiv noch etwas zielstrebiger, werden wir viel Freude an ihm haben. Ansonsten ist es schwierig, bestimmte Spieler besonders hervorzuheben – dafür war die Mannschaftsleistung zu gut. Die Torhüter waren beschäftigungslos, die Innenverteidigung standen sicher, die Außenverteidiger defensiv solide und offensiv in Sachen Präzision und Flanken ausbaufähig. Bei Paul Schinke, den Zorniger anscheinend nun tatsächlich zum Linksverteidiger umerzieht, war es genau andersherum. In der Vorwärtsbewegung sah die Angelegenheit im Zusammenspiel mit Rockenbach schon sehr gut aus, in der Rückwärtsbewegung offenbarte er bekannte Schwächen im Stellungsspiel. Trotzdem scheint er sich zu einer echten Alternative zu entwickeln, was mich persönlich für ihn freut. Im rechten Mittelfeld wurde übrigens wieder Tom Nattermann aufgestellt, der schon gegen den VfL Halle auf dieser Position zu überzeugen wusste. Gestern zeigte er erneut eine gute Leistung, sorgte auf seiner Seite immer wieder für Gefahr.

Schon im vierten Testspiel werden die Schriftzüge von Zornigers Handschrift immer deutlicher sichtbar, was mich persönlich etwas überrascht. Alex Zorniger ist keine zwei Wochen hier und zwischen dem Spiel von Piesteritz und Teplice lagen fast schon Welten. Da ist aktuell eine ganz andere Mannschaft auf dem Platz, die spielfreudiger wirkt und den großen Konkurrenzkampf im Kader anzunehmen scheint. Immer wieder presste die Mannschaft in der gegnerischen Hälfte und zwang die Tschechen zu leichten Ballverlusten. Bei eigenem Ballverlust lautete die Devise, diesen sofort mit schnellem Gegenpressing zurückzuerobern oder den Gegner soweit abzudrängen, damit Zeit für die eigene defensive Grundordnung bleibt. Schnelles Umschaltspiel nennt es Zorniger – und sieht gut aus.
Drei Wochen hat die Mannschaft noch Zeit, dieses Spielsystem mit ihren taktischen Feinheiten zu verinnerlichen. Am 25. Juli kommt das Team aus dem Trainingslager zurück und aktuell steht noch nicht fest, wann das nächste Testspiel auf deutschem Boden stattfinden wird. Fies.

P.S. Es wird überall geschrieben, dass Tom Nattermann das 2:0 via Kopfball erzielt hat. Ich bin ziemlich überzeugt davon, dass der Kopfball von Hoheneder kam. War der Ball dann noch nicht über der Torlinie, hat ihn Hoffmann über die Linie befördert und nicht Tom Nattermann. Das ist aber nur eine kleine, irrelevante Randnotiz.


Edit 10:50 Uhr: Mehrere Zuschauer, die näher am Tor standen, berichten, dass das 2:0 tatsächlich von Nattermann erzielt wurde. Der Kopfball kam von Hoheneder, der wurde pariert und den Abstauber holte sich Nattermann. Na gut.


Aufstellung RB

1. Halbzeit: Bellot – Koronkiewicz, Sebastian (C), Franke, Judt – Röttger, Kaiser, Ernst, Heidinger – Wallner, Kutschke

2. Halbzeit: Coltorti – Müller, Hohenender, Hoffmann, Schinke – Nattermann, Karikari, Schulz, Rockenbach – Kammlott, Frahn (C)


Tore: 1:0, 5:0, 6:0 Kammlott (49., 71., 88.), 2:0 Nattermann (60.), 3:0, 4:0 Rockenbach (62., 64.)


Rojiblanco


Permalink:
https://www.rb-fans.de/artikel/20120715-spielbericht-teplice.html