SOUVERÄNER SIEG - 6. DREIER IN FOLGE
Leipzig - (06.10.2012) Flutlichtspiel? Gegen Meuselwitz? Da war doch was? Richtig! Am 11. April diesen Jahres musste RB Leipzig eine bittere 0:1-Heimniederlage gegen den ZFC einstecken, die den so sehr erhofften Aufstieg in weite Ferne rücken lies. Gestern waren die Zipsendorfer erneut in der Red-Bull-Arena zu Gast: Wiedergutmachung war angesagt.
Personell gab es zu den letzten beiden Spielen eine überraschende Änderung: Für den noch leicht angeschlagenen Heidinger kam nicht wie erwartet Timo Röttger, sondern Henrik Ernst zum Einsatz. Mit dieser deutlich defensiveren Variante wollte Trainer Alexander Zorniger die zuletzt so gescholtene Abwehr stabilisieren. Es sollte von Erfolg gekrönt sein.
RB war von Anfang an bemüht, den Gästen zu zeigen, wer hier Herr im Hause ist und an wen die drei Punkte nach 90 Minuten verteilt werden. Die erste richtig dicke Torchance vergab unser Brasilianer Rockenbach nach schönem Zuspiel jedoch leichtfertig als er Teichmann aus zentraler Position genau in die Arme schoss. RB dominierte das Spiel im Anschluss, aber der so wichtige letzte Pass kam nicht an, sodass große Torchancen Mangelware blieben. Da waren die vielen, kleinen, nicklichen Fouls der Meuselwitzer mit anschließenden Freistößen in aussichtsreicher Position willkommene Gastgeschenke. Ein solches erwies sich auch als Türöffner zum erlösenden Führungstreffer. So war es Dominik Kaiser, der den Ball nach einem Freistoß mustergültig in den Sechzehner flankte, wo sich Stefan Kutschke in seiner unnachahmlichen Art und Weise in die Höhe schraubte und per Kopf zum 1:0 einwuchtete. Dass sein Kopfballtor anschließend von Bulli mit einem "Schuhputzer" gefeiert wurde, sollte die einzige Ungereimtheit an dem Abend sein. Nach der Führung war RB weiterhin die klar spielbestimmende Mannschaft, verpasste es aber in der Folgezeit den Druck zu erhöhen und vor der Pause noch einen Treffer nachzulegen. Da sich auch auf der Gegenseite keine klaren Torchancen - mit Außnahme eines Freistoßes, den unsere Nummer 1 sicher parierte - ergaben, vertrieben sich die Fans mit Schlachtgesängen die Zeit bis zum Pausentee. Ein kurze Schrecksekunde gab es unmittelbar vor der Pause, als Hoheneder mit Hüne Coltorti zusammenprallte und beide am Boden liegenblieben. Nach kurzer Behandlung ging es aber für beide Spieler weiter und so konnten beide Teams unverändert in die 2. Halbzeit starten.
Diese begann beinahe mit einem Paukenschlag. Standen viele Zuschauer noch am Würstchenstand, hatte Frahn in der 46. Minute freistehend vor Teichmann die riesen Chance auf das vorentscheidende 2:0. Aber seine Zeit sollte noch kommen... Bis dahin war wieder etwas Leerlauf im Spiel. Unsere "Roten Bullen" ließen Ball und Gegner laufen, ohne diesem jedoch den Gnadenstoß in Form weiterer Tore zu versetzen. In der Folgezeit versuchte Meuselwitz immer wieder ihren wieselflinken Stürmer Gasch in Szene zu setzten. Durch eine gute Abwehrleistung von RB blieb es jedoch nur bei Versuchen. Als auf der Tribüne langsam Ungeduld wegen des knappen Ergebnisses aufkam, gelangte das runde Leder nach einem Abschlag von Coltorti und einer Ablage von Kutschke über Kammlott zu unserem Kapitän. Dieser fackelte nicht lange und versenkte die Kugel mit einem strammen Flachschuss zum 2:0 in die Maschen. Die Entscheidung! Nachdem das Tor die letzte Anspannung bei den Fans löste, war auf den Rängen Feiern angesagt. Und auch Zorniger nutzte die entschiedene Partie, um Jeremy Karikari nach den für ihn so schweren letzten Wochen einzuwechseln. Die ersten Pflichspielminuten für unseren Neuzugang aus Trier!
Als Fazit bleibt festzuahlten, dass RB nach dem Heimfluch auch den "Flutlicht-Fluch" besiegt hat. Zornigers Umstellung, mit Ernst einen weiteren defensiven Mittelfeldspieler aufzustellen, trug Früchte. Zwar gab es - auch durch diese Umstellung bedingt - diesmal kein Offensiv-Feuerwerk, jedoch stand im Gegenzug die Defensive viel stabiler. Und da ja bekanntlich letztere die Meisterschaften gewinnt, lässt sich optimistisch in die Zukunft blicken. Aufgrund der homogenen Mannschaftsleistung möchte ich keinen Spieler gesondert hervorheben. Aber Paul Schinke hat sich ein Lob verdient. Er hat seine Sache sehr ordentlich gemacht und war auch in der Vorwärtsbewegung stets ein belebendes Element. Anderer Meinung? Dann benotet ihn! Wie immer steht euch dafür der Notenthread zur Verfügung!
Statistik:
RB Leipzig: Coltorti - Müller, Hoheneder, Franke, Schinke - Schulz (86. Koronkiewicz), Ernst, Kaiser - Rockenbach (73. Kammlott)- Kutschke, Frahn (82. Karikari)
ZFC Meuselwitz: Teichmann - Böhme, F. Müller (90. Schröter), Ferl, Kotowski - Luck - D. Müller, Starke, Rudolph (73. Serrek), Weinert (60. Weis) - Gasch
Tore: 1:0 Kutschke (21.), 2:0 Frahn (79.)
Zuschauer: 7.893
Schiedsrichter: Patrick Kluge (Zeitz)
Gelbe Karten: Ernst (2) / F. Müller, Weinert, Ferl, Gasch
F-Lion
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