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31. Spieltag 1. Bundesliga
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VON NEUZUGÄNGEN UND ERWARTUNGEN

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Leipzig - (16.02.2013) Diesmal im Fokus – die (quasi) Neuzugänge. Nach einer gebrauchten Hinrunde rückte der Ex-Trierer Karikari in die Startelf und gab in einer Raute den 6er, dazu startete Kammlott nach guten Testspielen im Sturm neben Frahn und der Ex-Cottbuser Fandrich gab sein durchaus passables Debüt im Leipziger Dress.

Genau genommen würde auch noch Sebastian in diese Riege gehören, er lieferte gegen recht harmlose Neustrelitzer eine saubere Vorstellung und muss sich in dieser Form nicht vor dem Franke der Hinrunde verstecken, wobei die Defensive wenig gefordert wurde und erst in den Schlussminuten zunehmend fahrig wirkte. Aber nun zurück zu den beobachteten Kickern.

Jeremy Opoku-Karikari
Gab gestern den alleinigen Sechser in einer echten Raute. War die Hinrunde noch geprägt vom 4-3-1-2, so stellte sich gegen Neustrelitz das System deutlich klassischer als 4-1-2-1-2 dar, mit Röttger und Schulz als offensivere Mittelfeldaußen (RZM / LZM). Karikari war daher gern die erste Anspielstation der Innenverteidiger und versuchte den Ball dann auch häufig vertikal weiterzugeben. Behindert wurde dies jedoch doch seine läuferischen Defizite und durch sein offensiv ausbaufähiges Stellungsspiel, da er sich häufig „unanpassbar“ hinter Rogoli oder Jovanovic aufhielt. Insgesamt ein solider erster Auftritt als Stammspieler, der sich nicht groß von Kaisers Debüt gegen Union unterschied, wenngleich letzterer besonders läuferisch präsenter war.

Ballberührungen
Insgesamt kam Karikari auf 65 Ballberührungen, was leicht besser ist als das ZM Duo im Unionspiel (Kaiser 59, Ernst 54) bzw. leicht schlechter als der schwächste der drei ZM im Spiel gegen Cottbus II (Schinke + Heidinger kamen auf 67). Dies bestätigt das solide Startdebüt, wobei er als alleiniger Sechser die erste Anspielstation der Verteidigung war und dafür relativ wenige Berührungen aufwies.

Pässe
Das Passpiel war gestern die Stärke von Karikari. Erfrischend wenige Rückpässe und häufige Versuche seine Mitspieler steil zu schicken. Einige davon sogar sehenswert. Auch wenn man durch Kaiser verwöhnt ist, so waren seine Pässe teilweise auf dem Niveau des Ex-Kraichgauers. Dazu eine solide Passquote von 74 % (37 von 50 Pässen erreichten ihr Ziel), die jedoch gegenüber seinem Vorgänger schon etwas abfällt (der bewegte sich fast durchgängig über 80 %). Begründet liegt dies in der recht hohen Anzahl von langen Fehlpässen (7 von 9) und unsauberem Kopfballspiel (2 von 5), während das präzise Kurzpassspiel seine Stärke war (24 von 27, dazu noch 9 angekommene Sicherheitspässe). Unter den 24 angekommenen Kurzpässen gab es 5, die eine besonders hohe (da spieleröffnende) Qualität aufwiesen.

Zweikämpfe
Im Bereich Zweikämpfe hätte ich ehrlich gesagt einen stärkeren Karikari erwartet. Hier stand er sich teilweise auch selbst im Weg, da die Laufbereitschaft nicht hoch genug war, um entweder in die Zweikämpfe zu kommen oder sie zu gewinnen. Trotzdem ermöglichte ihm die Position vor der Abwehr eine hohe Anzahl von Zweikämpfen - insgesamt 34, von denen er 18 gewann. Das sind ca. 10 mehr, als die zentralen Mittelfeldspieler im Unionspiel führten (Kaiser 26, Schulz+Röttger 25, Schinke+Heidinger 24, wobei bes. Kaiser und Schulz eine deutlich bessere Zweikampfbilanz hatten), wobei diese sich als letzter Mittelfeldmann eher rein geteilt haben. Im Detail waren dies defensive Zweikämpfe (12/19), Kopf (2/5), offensiv (2/5), Fouls (2/5).

Fazit
Gemessen daran, dass es Karikaris erstes Pflichtspiel als alleiniger 6er war und diese Ausrichtung und Aufstellung auch in der Vorbereitung nicht immer Anwendung fand, ist sein Debüt durchaus gelungen. Als Nachfolger Kaisers, einem der besten Hinrundenkicker, trat er ein schweres Erbe an und hatte gestern zudem auch nicht gerade die spiel- und lauffreudigsten Mitspieler. Ein Debüt auf dem man in der derzeitigen Situation aufbauen kann. Leider gab es andere Stammspieler, die ihre Leistung nicht abrufen konnten (dazu gehörten letztlich auch seine Mittelfeldkollegen und die Stürmer), so dass Karikari eher noch „der Einäugige unter den Blinden“ war.

Carsten Kammlott
Nach einer sehr guten Vorbereitung gehörte der Platz an Frahns Seite gestern zu Recht dem Ex-Erfurter. Kammlott war redlich bemüht und sicher einer der lauffreudigsten Spieler (oft rochierte er mit Frahn und versuchte zwischen den Neustrelitzer Abwehrspielern durchzustarten), dafür war er jedoch in den Zweikämpfen weitestgehend glücklos, konnte sich durch die „brutale Effizienz“ (ein Torschuss – ein Tor) jedoch zum Matchwinner aufschwingen. Abseits davon glänzte er wenig bis gar nicht. Nach der Einwechslung von Kutschke rückte er auf die rechte Außenbahn, die er recht offensiv interpretierte (ohne, dass er das im Einschlafen befindliche Spiel bereichern konnte) ehe er Ernst weichen musste.

Ballberührungen
Insgesamt kam Kammlott auf 31 Ballberührungen (4 mit dem Kopf). Eine solide Leistung, gerade, wenn man bedenkt, dass offensiv nur wenig zusammenlief, wobei die Zahl durch seine Zeit im RZM auch ein wenig nach oben getrieben wird. Sie dürfte jedenfalls über der Zahl von Frahns Berührungen sein, liegt aber deutlich unter den 48 Kontakten, die er gegen Hertha II aufwies.

Pässe
Ähnlich wie Karikari kam Kammlott auf eine Passquote von 75 % (12/16), wobei 16 Pässe nicht die Welt sind, jedoch mehr als Frahn (12) oder Kutschke (15) am Beginn der Saison gegen Lok aufs Feld brachten. Das unser Spiel jedoch nicht gut und im Vergleich zum Ende der Hinrunde rückläufig ist, zeigen die Daten gegen Hertha, wo Kammlott auf 28 Pässe kam und Kutschke bei nichtmal 30 Einsatzminuten ebenfalls 16 Pässe spielte. Dies geht zum einen auf die gestrige Schwäche des Mittelfelds und die defensiv gute Leistung der Neustrelitzer zurück, die zeigten, warum sie bisher nur einmal mit mehr als einem Tor Unterschied verloren haben. Im Detail: Sicherheitspässe (2/2), Kurzpässe (7/9), weite Pässe (1/2), Kopfballpässe (2/3).

Zweikämpfe
Hier lag m.E. das gestrige Manko von Kammlott, nur ganz selten gelang es ihm eine 1:1 Situation für sich zu entscheiden. Dass er in Kopfballduellen das Nachsehen hat, ist ja leicht verständlich, aber auch in den Offensivzweikämpfen agierte er glücklos und darüber sollte sein Tor nicht hinwegtäuschen. Insgesamt führte Kammlott 19 Zweikämpfe, von denen er lediglich 4 (davon wurde er zweimal gefoult) für sich entscheiden konnte, also eine Zweikampfquote von 21 %. Im Detail: defensive Zweikämpfe (0/2), Kopf (1/5), offensiv (1/8), Fouls (2/2).

Fazit
Abseits des Tores – und das ist für sein Selbstvertrauen enorm wichtig – gab es leider nur wenig Positives von Kammlott zu berichten. Besonders seine mangelnde Durchsetzungsfähigkeit fiel (erneut) negativ auf, dafür war er trotzdem präsenter als Frahn, der gegen Neustrelitz fast durchgängig abtauchte. Auch Kutschke konnte sich als Einwechsler kaum empfehlen, war aber trotz des ungewohnt lethargischen Spiels ebenfalls auffälliger als Frahn. So richtig angeboten hat sich gegen Neustrelitz daher keiner der Stürmer, was ggf. für den mit den Hufen scharrenden Morys zum Glücksfall werden könnte.

Clemens Fandrich
Der einzig „echte“ Debütant wurde gestern von Zorniger ins eiskalte Wasser der RBS geworfen, um dem Spiel wieder mehr Offensivkraft abzugewinnen und der lethargischen Atmosphäre des zweiten Durchgangs entgegenzuwirken. Mit Blick auf das niedrige Niveau des Spiels zum Zeitpunkt seiner Einwechslung wirkte selbige schon fast belebend. Von „gefühlt“ einem halbem Dutzend Torschüssen gingen immerhin zwei auf sein Konto – gefährlich waren aber beide nicht.

Ballberührungen
12 Ballberührungen sind eine solide Leistung, wie auch Kammlott wirkte Fandrich auch recht beweglich, was ihn klar über seine Mitspieler erhob.

Pässe
Von seinen 8 Pässen erreichten 5 ihr Ziel – ebenfalls also solide, aber ausbaufähig, wobei er zumindest versuchte seine Mitspieler offensiv einzusetzen und nur zwei Sicherheitspässe spielte.

Zweikämpfe
Gerade die Zweikämpfe von Fandrich waren sehenswert, auch wenn ihm nicht alles gelang, so konnte er sich teilweise offensiv behaupten, von 6 Zweikämpfen gewann er 4, davon gar zwei Offensivzweikämpfe (also einen mehr als Kammlott).

Fazit
Seine Einwechslung war noch das belebendste Moment einer schwachen Schlussphase der Zornigerelf. Während andere einen schweren Stein hinter sich herzuschleppen schienen, wirkte sein Spiel noch relativ lebendig, auch wenn er noch an seiner Abschlussschwäche arbeiten muss.

Rumpelstilzchen


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