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27. Spieltag 1. Bundesliga
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IM FOKUS – DIE AUSSENVERTEIDIGER

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Leipzig - (26.01.2014) Erster "Im Fokus" im neuen Jahr. Den Reigen der Neuzugänge eröffnet dieses Jahr Teigl, der zur tragischen Figur des Spiels werden sollte. Daneben stand auch Dauerbrenner Heidinger unter Beobachtung.

Was für ein Start ins neue Fußballjahr 2014. Heimniederlage gegen den Tabellenletzten aus Burghausen und die große Möglichkeit verpasst, den Abstand auf den dritten Platz auf sieben Punkte auszubauen. Obschon Palacios die Abstimmung zum "Fokus", wie zu erwarten war, gewann, rückte er für Thomalla ins zweite Glied und deshalb standen gegen Burghausen Neuzugang Teigl und Dauerbrenner Heidinger (Nr. 6 in der teaminternen Einsatzliste) unter Beobachtung. Während für den österreichischen Sprinter der Einstand durch den Fehler vor dem 1:0 überschattet wurde, konnte Heidinger als einziger Abwehrakteur dem vernichtenden Urteil Zornigers ("unterirdisch") nach dem Spiel entkommen. Das es zumindest in Bezug auf seinen Kollegen auf der rechten Abwehrseite ein etwas zu harter Richtspruch war, soll sich im Folgenden zeigen.

Ballberührungen
Im Vergleich zum letzten Fokus zu den Außenverteidigern (Unterhaching) waren diesmal 23% mehr Ballkontakte zu verzeichnen, ein ordentlicher Sprung, der vor allem auf Teigls offensive Stärke zurückzuführen ist. Gab es gegen Haching noch 106 Kontakte für das AV-Duo Jung und Heidinger, so konnten die drei Außen diesmal 130 Berührungen verzeichnen. Wie gegen die Randmünchener (28) waren auch gegen die wackeren Oberbayern 29 Berührungen davon durch Einwürfe zustande gekommen. Auf den Abwehrseiten jedoch ein gänzlich anderes Bild: War Jung (links) gegen Haching der deutlich aktivere Part (64 vs. 42), so wechselte diese Rolle mit der Verschiebung Heidingers wieder auf die rechte Seite. Zusammengerechnet kamen Teigl und Heidinger auf 78 Ballberührungen, Heidinger und Jung auf 52. Die Ursache für diesen auffälligen Unterschied liegt fast gänzlich in der ersten Halbzeit, in der Teigl mit 36 Kontakten sehr offensiv agierte und Heidinger (14) deulich in den Schatten stellte. Danach und mit Rückzug der Gäste von der Salzach in die eigene Hälfte normalisierte sich das Bild: Teigl kam bis zur 77. Minute auf 27 weitere Kontakte, Heidinger auf 23. Jung und Heidinger in der Folge auf jeweils 15. Die möglichen Schlüsse auf Basis dieser Daten sind vielfältig: Teigl hatte wie Jung gegen Haching eine starke Halbzeit (bei Jung war es damals übrigens die zweite). Heidinger spielt solide aber nicht auffällig und hatte das Glück, dass die Angriffe im ersten Durchgang eher über rechts bzw. durch die Mitte liefen.

Pässe
Von den 130 Berührungen, die mit Hand, Fuß und Kopf ausgeführt wurden, mündeten 98 in einen Pass (75,4%), von denen 63 ihr Ziel erreichten (64,3%). Beide Quoten sind somit schlechter als gegen Unterhaching (damals 81,1% und 69,8%). Hier spiegelt sich bereits ein wichtiger Aspekt der gestrigen Niederlage: die mangelnde Ball- und Passsicherheit, besonders in der Defensive, aber auch im Zentrum. Zwar versuchte sich Heidinger als Spitzenreiter an 43 Pässen (67,4% Erfolgsquote), Teigl kam jedoch mit lediglich 77 Einsatzminuten auf 42 (69%), Jung übernahm die fehlenden 13 (38,5%). Oberflächlich betrachtet war also Teigl der beste Passgeber und dies trotz seiner katastrophalen Rückpassversuchs zu Domaschke, wobei hier auch klar gesagt werden muss, dass unser Tormann diesen Ball nicht so spielen darf und Hoheneder im Zentrum nicht auf den Ball sondern seinen Gegenspieler achten muss. Aber die Gründe liegen natürlich tiefer. Teigl war bei der Schlussoffensive nicht mehr auf dem Feld, in der auch die Außen verstärkt lange Bälle schlugen (die besonders bei den dann anwesenden kleinen Kickern nur selten ihr Ziel erreichten) und agierte auch sonst eher wenig mit langen Bällen, daher wird seine Fehlpassquote nicht durch selbige gedrückt. Während der Österreicher 5 lange Pässe versuchte (1/4 > 20%), waren es bei Heidinger 15 (6/9 > 40%) und sogar bei Jung noch 3 (0/3 > 0%). In dieser schwierigeren Kategorie hatte also Heidinger die Nase vorn. Betrachten wir nur das Kurzpassspiel (Kopfballspiel war bei allen eher ausbaufähig (Heidinger auch dort mit den besten Werten) und zu vernachlässigen, Statistiken siehe unten), so landet Teigl bei 79,4%, Heidinger bei 90,9% und Jung bei 62,5%. Heidinger strahlte also als einer der wenigen Feldspieler echte Sicherheit bei seinen Kurzpässen aus (und dies obendrein mit den wenigsten klaren Sicherheitspässen) und wurde auch deswegen von Zornigers Schelte ausgenommen. Wobei hier auch zu sagen ist, dass Teigls schlechtere Werte vor allem durch seine offensive Ausrichtung zustande kamen, wo die Bälle dann eher verloren gehen, als in den ersten zwei Spielfelddritteln. Dazu war Heidinger, siehe oben im komplizierteren ersten Durchgang (siehe Burghausens Gegenpressing bis zu unserer IV) deutlich seltener am Ball. Während Heidingers bester Pass sicher der in der 38. Minute ist, bei dem er eine sehr gute Torchance Burghausens vereiteln kann, indem er den Ball zurück zu Domaschke spitzelte, waren Teigls beste Pässe klar in der Offensive und sein schlechtester leider ebenfalls ein Rückpass zu Domaschke. Jung kam in der 77. Minute, danach war auf seiner Seite praktisch tote Hose, der einzige Wechsel Zornigers, der gestern nicht das gewünschte Resultat brachte. Im Einzelnen:
Teigl: Sicherheitspässe (4/0), Kurzpässe (23/7), Langpässe (1/4), Kopfpässe (1/2) – Quote: 69%
Heidinger: Sicherheitspässe (2/0), Kurzpässe (18/2), Langpässe (6/9), Kopfpässe (3/3) – Quote: 67,4%
Jung: Sicherheitspässe (3/0), Kurzpässe (2/3), Langpässe (0/3), Kopfpässe (0/2) – Quote: 38,5%

Zweikämpfe
Sicher hätten die Außenverteidiger in der ersten Hälfte eine aktivere Rolle in der unter Druck stehenden Verteidigung spielen können. Insofern sind die 63,8% Zweikampfquote (58 Duelle) zwar schön, aber nur die halbe Wahrheit. Gerade als Burghausen die Bälle schnell in die Spitze schlug und so die Abwehr in Bedrängnis brachte, wären die schnellen AV Gold wert gewesen, sie standen jedoch, um einzugreifen, meist zu hoch. Bester Beleg dafür ist Heidingers Rettungstat in letzter Sekunde (38.). Hier kommt er durch einen Kraftakt gerade noch so an den Ball. Dass die Außenverteidiger auch defensiv gut agieren, kann bei jedem eigenen Eckball beobachtet werden, bei dem sie die Absicherung an der Mittellinie übernehmen und dort auch kaum zu schlagen sind. Aktivster Zweikämpfer war Teigl, der sich auch in der Offensive nicht scheute ins 1:1 zu gehen; 61,8% seiner 34 Duelle entschied er für sich. Heidinger beschränkte sich eher auf die Defensive und war daher bei seinen 22 Zweikämpfen im Vorteil (68,2%); Jung brachte es lediglich auf zwei Gefechte (50%). Teilt man die Zweikämpfe auf die beiden Kernfähigkeiten (offensiv (gefoult, Offensivduelle) und defensiv (Fouls, Kopfbälle, Defensivduelle)) ergibt sich folgendes Bild: Teigl offensiv 57,1% (8/6), defensiv 65% (13/7), Heidinger offensiv 75% (3/1), defensiv 66,7% (12/6). Gemessen an den wenigen Offensivversuchen Heidingers also ein recht ausgeglichenes Bild. Daher sollte die "herausragende" Szene des Spiels den Blick auf Teigl auch nicht gänzlich vernebeln. Für den Einstand in einem Team, dem er erst seit einer Woche angehört, war es eine gute Leistung. Im Einzelnen:
Teigl: offensiv (5/6), defensiv (11/5), Kopf (2/2), gefoult/Fouls (3/0) – Quote: 61,8%
Heidinger: offensiv (1/1), defensiv (9/4), Kopf (3/0), gefoult/Fouls (2/2) – Quote: 68,2%
Jung: offensiv (1/0), defensiv (0/1), Kopf (0/0), gefoult/Fouls (0/0) – Quote: 50%

Torschüsse
Lediglich Heidinger gab einen Torschuss ab. In der 42. wurde sein Freistoß geblockt. Aus dem Spiel heraus versuchten sich die Außenverteidiger nicht selbst, Teigl war jedoch im ersten Durchgang an einigen Angriffen beteiligt (7. / 33.).

Fazit
Gegen Haching schrieb ich zu den Gründen des Unentschieden: "Insofern war es am Wochenende eher ein Problem der Defensivorganisation beim schnellen Hachinger Umkehrspiel und der eigenen Fehlpassquote." Dies kann auch für dieses Spiel so postuliert werden, besonders jedoch für die Zeit bis zur Führung der Gäste. Wie passen die Außen ins Bild? Natürlich ist Teigls Anteil am Gegentor zu nennen, aber wie oben beschrieben, war der Pass von Domaschke bereits vergiftet. Sonst hatte er mehr Ballverluste als Heidinger, schaltete sich jedoch auch gut in die Offensive ein. In der ersten Halbzeit gelang es jedenfalls beiden nicht vollständig – im Verbund mit den Mittelfeldspielern – den Innenverteidigern beim Spielaufbau unter die Arme zu greifen bzw. in der Defensive bei den Burghausener Kontern zu unterstützen. Insgesamt trotzdem kein schlechtes Spiel der Außenverteidiger. Der österreichische Wirbelwind fügte sich bis auf eine, jedoch fatale Aktion, gut ein und übernahm den offensiveren Part. Heidinger sorgte für eine solide Leistung mit wenigen Fehlern, aber auch wenigen Höhepunkten. Jungs Einwechslung blieb jedoch ohne Wirkung. Derzeit spricht wenig dafür, auf den Außenverteidigerpositionen gegen Duisburg einen Wechsel vorzunehmen.

Rumpelstilzchen


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