Die erste (Pflichtspiel)Begegnung zwischen beiden Teams fand bereits am dritten Spieltag statt. RB Leipzig siegte mit 1:0. Aue kassierte die dritte Liganiederlage in Folge. Seitdem ist viel passiert im Erzgebirge: Eine trostlose Vorstellung später (0:3 in Düsseldorf) war Trainer Falko Götz beurlaubt und das Präsidium um Lothar Lässig zurückgetreten. Der neue starke Mann heißt Helge Leonhardt (=Bruder von Ex-Präsident Uwe Leonhardt) und hat mit Tomislav Stipic einen Trainer verpflichtet, der die „Wismut-DNA im Blut“ hat.

Diese DNA griff im ersten Spiel gegen Darmstadt noch nicht – am Ende stand eine 0:2-Pleite und die fünfte Liganiederlage in Folge. Doch seitdem läuft es im Erzgebirge: St. Pauli, Aalen und 1860 München wurden im heimischen Stadion, teils deutlich, besiegt und zur Festung ausgebaut. Zudem trotze man Ingolstadt auswärts ein 1:1 ab und holte am Sonntag auch in Sandhausen einen Punkt. Verloren wurde nur noch auswärts gegen Greuther Fürth. Die Stipic-Bilanz ist mit 11 Punkten aus 7 Spielen sehr vorzeigbar. Verantwortlich für den Aufschwung sind eine verbesserte Defensive (im Durchschnitt ein Gegentor/Spiel) und die eine gewisse Unausrechenbarkeit in der Offensive (bereits sieben Spieler trugen sich in die Torschützenliste ein).

Die Entwicklung bei RB Leipzig ist anhaltend gut, wenngleich nach drei sieglosen Spielen in Folge gegen Düsseldorf, Heidenheim und Nürnberg eine Ergebnisdelle durchlaufen wurde. Mit dem überzeugenden 2:0-Sieg gegen Bochum wurde diese Delle vorläufig ausgebeult. Das Tor im ersten Vergleich gegen Aue schoss übrigens Daniel Frahn. Dieser knipste auch Freitag beim Sieg über Bochum, wurde bei seiner Auswechslung mit großem Applaus bedacht und hat seine Stammplatzansprüche erstmal zementiert – zumindest solange die hochveranlagten Boyd und Rebic noch nicht 100%ig fit fürs RB-Spielsystem sind (gilt sowohl für körperliche und geistige Fitness).

Das einzige Fragezeichen in der Startelf für Mittwoch stellt Joshua Kimmich dar. Der U21-Nationalspieler kuriert noch eine Knöchelverletzung aus. Die Zeit bis Mittwochabend wird wohl zu knapp, mit Stefan Hierländer steht jedoch ein Ersatzkandidat bereit, der auch gegen Bochum zu überzeugen wusste.

Aue im Ergebnishoch, Leipzig hat seine kleine Ergebniskrise mit dem Sieg gegen Bochum überwunden: Die Vorzeichen sind zumindest andere als beim ersten Aufeinandertreffen im August und ein Leipziger Sieg ist nicht in Stein gemeißelt. Eine Statistik sollte das Leipziger Selbstvertrauen weiter steigern und das Auer schrumpfen lassen: Leipzig ist diese Saison zu Hause ungeschlagen (Punkte/Spiel: 2,33 - exklusive Pokalsieg gegen Paderborn). Aue wartet noch auf einen Sieg in der Fremde (Punkte/Spiel: 0,33 - den Pokalsieg gegen Regionalligist ausgeklammert).

Stand Montagabend sind über 22.000 Karten verkauft, davon 2.500 Tickets an die Gäste. Es ist noch eine Menge Luft nach oben, denn beim ersten Flutlichtspiel gegen die Erzgebirgler kamen 34.273 Zuschauer ins ehemalige Zentralstadion. Also macht nochmal Werbung im Freundes- und Bekanntenkreis, damit der erste Einzug ins Achtelfinale vor stattlicher Kulisse gefeiert werden könnte.

Roter Brauser

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