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31. Spieltag 1. Bundesliga
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OHNE "KAI" ZWISCHEN DAMMBRUCH UND STURMFLAUTE?

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Leipzig - (11.03.2015) In den letzten drei Spielen ließ RB Leipzig im Schnitt fast doppelt so viele Torschüsse zu, wie noch unter Zorniger, hingegen bleibt die Steigerung des Offensiv-Outputs überschaubar. Verlieren die Rasenballer ihr "KAI"-Credo? Wo liegen die Gründe dieser Entwicklung?

Vier Ligaspiele unter Achim Beierlorzer sind Geschichte. Waren die Rasenballer gegen den FSV Frankfurt noch vom Pech verfolgt und verliessen trotz deutlichen Chancenübergewichts den Platz als Verlierer (vgl. den letztjährigen Rückrundenstart gegen Burghausen und den anschliessenden Aufstiegssiegeszug), zeichnete sich in den folgenden Partien ein deutlicher Trend ab.

Durch verletzungsbedingte Umstellungen der Defensive, die Wiedereinführung des 4-3-3 bzw. die offensivere Ausrichtung des 4-3-1-2 und den Versuch, neue Spieler in die Offensive sowie das Gesamtspielkonzept einzubinden, ließ das Beierlorzerteam in den folgenden drei Spielen 56 gegnerische Torschüsse zu (ø 18,7, vor der Winterpause ø 9,8) und brach so den bisherigen Saisonrekord (FSV Hinspiel – 19 Torschüsse) gleich doppelt. Während die Braunschweiger 22-mal auf Coltortis Kasten abzogen, waren es in Karlsruhe sogar 25 Versuche. Einzig dem Glück sowie dem sehr gut reagierenden Eidgenossen war es zu verdanken, daß beide Spiele immerhin mit Teilerfolgen endeten.

Wobei "Glück" schon längere Zeit ein gewisser Faktor der Rasenballerdefensive war. In den letzten neun Spielen rettete immerhin zehn Mal das Aluminium, davor in 15 Spielen gerade fünf Mal. Zum Vergleich: In den bisher 24 Zweitligaspielen traf RB Leipzig selber nur fünf Mal die Torumrandung. Nun würde eigentlich zu vermuten sein, dass im Gegenzug, nicht zuletzt bedingt durch die massiven Winterinvestitionen, eine Steigerung der Offensivleistung erfolgen würde, dem ist jedoch mitnichten so.

Fraglos war die Offensivproblematik auch schon vor Zornigers Ablösung, in etwa ab Hinrundenmitte (Zensur bspw. nach dem Heidenheimspiel) zu erkennen. So blieb RB Leipzig in elf Spielen ganze sieben Mal ohne eigenen Treffer. Insgesamt sank der Schnitt der Schüsse direkt auf das gegnerische Tor (also Tore, Pfostentreffer und Schüsse die gehalten wurden) jedoch nur marginal (von 4 pro Spiel auf 3,5). Zeitgleich blieb die Defensive aber relativ stabil (9,9 auf 10,5 insgesamt zugelassene Torschüsse pro Spiel; 3,5 auf 3,7 zugelassene Schüsse direkt auf den Kasten pro Spiel). Dies änderte sich mit dem neuen Jahr und den oben erwähnten Umstellungen.

Aktuell feuert die Beierlorzerelf lediglich elf Torschüsse pro Spiel (unter Zorniger 13,75) ab, steigerte aber immerhin die Gefährlichkeit von besagten 3,5 bis 4 auf 4,5 Schüsse direkt auf den Kasten pro Spiel. Die Effizienz steigt also an, während die Torgefahr über 90 Minuten überschaubar bleibt. Dafür bezahlt man diesen „Offensivdrang“ bzw. die Umstellungen teuer, 15,5 gegnerische Torschüsse pro Spiel bzw. sogar 18,7 in den letzten drei Partien (Zorniger 9,9) und davon gingen 5,75 direkt auf Coltortis Kasten (Zorniger 3,5 bzw. 3,7 nach dem Heidenheimhinspiel).

Wo liegen die Gründe dieser Fehlentwicklung? Zum einen natürlich in der Grundspielanlage. Hohes Pressing erfordert extreme Laufbereitschaft und hoch stehende Abwehrreihen, dies zwang Spieler aber schon unter Zorniger in Eins-gegen-Eins-Situationen. Aktuell kommen hier die verletzungsbedingten Umstellungen hinzu. Die Hinrundenabwehr funktionierte am besten mit Hoheneder und Sebastian, beide fallen nun aus. Rodnei ist neu im Team und kam von einer extrem langwierigen Verletzung zurück, Klostermann hat unter Zorniger ebenfalls kaum Einsatzpraxis erhalten und für den nun gesperrten Compper war die Rolle als Abwehrchef ebenfalls Neuland. Gerade in der Innenverteidigung waren also nicht die besten Voraussetzungen vorhanden, um an die Hinrundenleistungen anzuknüpfen.

Weitere wichtige Punkte sind die Umstellung der Offensive und die Tiefenstaffelung der Mittelfeldreihe sowie der Ausfall des defensiv denkenden Khedira bzw. der Verlust seiner Kopfballstärke. Gerade im Vorfeld der Abwehrreihe gingen in den letzten Spielen zu viele Bälle verloren, herrschte teils heilloses Chaos und wurde der Versuch des eigenen schnellen Umkehrspiels zum Ballverlust-Boomerang. Dabei fehlte es der Dreierreihe auch an Kompaktheit. Forsberg auf der Zehn bzw. als hängende Spitze war zwar offensiv ansehnlich, brachte aber weniger Defensivleistung. Selbiges gilt auch für Omer Damari und Ante Rebić, die sich beide nicht durch den gesteigerten Drang zu Defensivsprints auszeichnen (in den letzten drei Spielen insgesamt weniger als 5!). Somit kam das von Zorniger zur Grundmaxime erhobene KAI (kompakt, alle, immer) deutlich ins Wanken.

Insofern müssen nun neue Lösungsansätze her, wenn Beierlorzer diesem Trend entgegenwirken will. Die Voraussetzungen dafür bleiben jedoch überschaubar. Eine Rückkehr von Stabilisatoren wie Khedira und Sebastian ist vorerst nicht zu erwarten, eine deutliche Steigerung der Defensivkapazitäten von Damari und Rebić ebenfalls nicht, zweifelhaft auch eine Änderung der Grundspielanlage. Denn, auch wenn aktuell deutlich weniger hohe Bälle zu beobachten sind, so bleibt das flache Vertikalspiel fehleranfällig. Eine Option die Defensive zu stärken, wäre das Mittelfeld durch den Rückzug der Außenverteidigung zu entlasten oder einfach den Gegner, gerade wenn dieser spielstark und willig ist, das Spiel selbst zu gestalten (wie bspw. Braunschweig und der KSC und demnächst auch Düsseldorf) mehr kommen zu lassen, um dann selbst zu kontern. Das hat letztlich in der zweiten Halbzeit gegen eine bis dahin sehr stark aufspielende KSC-Mannschaft sogar in Unterzahl recht gut funktioniert.

Zorniger / nach Heidenheim
Torschüsse pro Spiel  13,75 / 14
Schüsse aufs Tor pS  4,05 / 3,55
Torschüsse zugelassen pS  9,9 / 10,55
Schüsse aufs Tor zugelassen pS  3,55 / 3,73

Beierlorzer 
Torschüsse pro Spiel  11
Schüsse aufs Tor pS  4,5
Torschüsse zugelassen pS  15,5
Schüsse aufs Tor zugelassen pS  5,75

Rumpelstilzchen


Permalink:
https://www.rb-fans.de/artikel/20150311-special-kai-defensiventwicklung.html