BEIM 0:4 GEGEN SANDHAUSEN FEHLT ES RB LEIPZIG AN ALLEM!
Leipzig - (08.05.2015) Nach dem Tor von Fabio Coltorti gegen Darmstadt, gab es auch heute ein denkwürdiges Spiel in Leipzig zu sehen. Unser Team verlor mit 0:4 gegen den 12. der 2. Liga und kassierte damit gemeinsam mit der 1:5-Pleite gegen Kiel die höchste Niederlage der Vereinsgeschichte.
Zum Positiven des Tages: Die Handballer des SC DHfK haben
durch einen 31:26-Sieg vor über 4.000 Zuschauern in der Arena Leipzig vier Spieltage vor
Schluss den Aufstieg in die 1. Handballbundesliga klargemacht. Wir
gratulieren ganz herzlich zu diesem tollen Erfolg! Nach über 20 Jahren wird es damit wieder Erstligamännerhandball in Leipzig geben!
Thierry Henry: Schon während des Spiels ging der Name des Ex-Weltmeisters und Champions-League-Siegers Thierry Henry durchs Stadion. In der Halbzeit zeigte sich der Weltstar dann auch im Interview. Letzte Saison spielte Henry für die New York Red Bulls. Warum er in Leipzig war, blieb aber offen. Es ist allerdings zu bezweifeln, dass er nur zu einem reinen Privatbesuch in Leipzig gewesen ist....
Offensive Aufstellung: Mit Omer Damari, Yordy Reyna, Yussuf Poulen und Emil Forsberg agierte Trainer Achim Beierlorzer mit vier Stürmern von Beginn an. Während Omer Damari und Yordy Reyna die Doppelspitze bildeten, liefen Yussuf Poulsen und Emil Forsberg zunächst auf den Außen auf. Forsberg ließ sich im Verlauf des Spiels oft hinter die Spitzen fallen, Omer Damari fungierte immer wieder als Passgeber und schaltete sich in den Spielaufbau ein.
Fehlende Balance: Folge der offensiven Aufstellung war eine fehlende Balance im Spiel. Insbesondere im Mittelfeld ließ die Beierlorzerelf Zweikampfhärte vermissen und gab es kaum Anspielstationen für einen geordneten Spielaufbau.
Fehlende Aggressivität: 153 Zweikämpfe gingen insgesamt an Sandhausen und lediglich 121 Zweikämpfe konnte unser Team gewinnen. Diese Statistik ist die wohl Entscheidende für die Partie. Fragwürdig dabei, warum Trainer Achim Beierlorzer beim Stand von 0:0 den zweikampfstärksten Spieler unseres Teams Diego Demme vom Platz nahm.
Zerfall des Teams in Halbzeit 2: Einen derartigen Zerfall einer Mannschaft durfte man letztmals unter Trainer Tomas Oral im Stadion beobachten. So war in der zweiten Halbzeit kein Wille zu erkennen, das Spiel nochmal zu drehen. Traurig, wenn man bedenkt, dass sich unser Team in den letzten Jahren immer durch Zusammenhalt und Kampfgeist ausgezeichnet hat. Wohl eine Folge, wenn Mannschaftshierarchien zu schnell durcheinander gewürfelt werden... Die Männerhandballer der DHfK haben im übrigen vier Jahre für den Aufstieg in die 1. Liga gebraucht.
Achim Beierlorzer: Der Verlierer des Tages. Mit einer Mammutaufgabe hier angetreten, war insbesondere in den Spielen gegen Bochum und Kaiserslautern eine deutliche Weiterentwicklung des Spiels zu erkennen. Sicher hatte er auch in der ein oder anderen Partie das nötige Glück, aber der Leistungseinbruch gegen St. Pauli und auch gegen den SV Sandhausen ist wohl nur schwer zu erklären. Heute hat quasi nichts gepasst. Damit dürften seine Chance auf eine Weiterbeschäftigung zur nächsten Saison deutlich gesunken sein.
RB-Fans: "Oh Rasenball wir stehn zu dir, und steht es auch mal 0 zu 4". So lassen sich die letzten Minuten des Spiels beschreiben. Zweitligatauglich waren heute nur die Fans. Respekt dafür!
Auswärtsblock: Wie immer bei Sandhausen äußerst überschaubar, dafür aber mit Polonaise durch den Gästeblock. Sah in jedem Fall lustig aus, wie knapp 30 Fans durch den leeren Block zogen und weckte Erinnerungen an die Oberligasaison. Glückwunsch dazu!
Aziz Bouhaddouz: In 61 Zweitligaspielen erzielte er 7 Tore. Heute erzielte er in der weiten Halbzeit einen lupenreinen Hattrick. Sieht man auch nicht alle Tage....
Ausblick: Nächste Woche geht es nach Ingolstadt und dann kommt Greuther Fürth zum Heimspiel. Lasst uns die Saison gemeinsam mit dem Team ordentlich zu Ende bringen. Der heutige Tag ist mit gebraucht noch positiv bewertet. Den einen oder anderen verdienten Spieler wie Daniel Frahn, Sebastian Heidinger oder Niklas Hoheneder wird man wohl letztmals im Leipziger Trikot sehen. Gerade sie gilt es in den nächsten Spielen würdig zu verabschieden.
Nachwuchs: Gewinnt die U19 morgen 13:00 Uhr gegen Rot-Weiß Erfurt, würde sie sich den Staffelsieg der Bundesligastaffel Nord/Nordost erreichen. Damit würde sich die U19 für das Halbfinale der deutschen Meisterschaft qualifizieren. Die Halbfinalhinspiele um die deutsche Meisterschaft steigt bereits am Donnerstag. Das Erreichen des Halbfinales wäre ein weiterer Meilenstein im Nachwuchs von RB Leipzig.
Die U23 reist am Sonntag zum Auswärtsspiel gegen Chemnitz. Da Rostock in der 3. Liga heute erneut verloren hat, muss zunächst davon ausgegangen werden, dass nur Platz 1 zum hundertprozentigen Aufstieg reicht. 3 Punkte sind am Sonntag also sehr wichtig!
Statistik zum Spiel:
RB Leipzig: Bellot – Demme (35. Hoheneder), Klostermann, Compper, Jung – Forsberg, Kimmich (53. Hierländer),
Poulsen – Kaiser – Reyna, Damari
SV Sandhausen: Riemann – Kübler, Olajengbesi, Kister, Achenbach – Linsmayer, Kulovits – Zellner (21. Wooten), Kratz (80. Kuhn), Thiede – Bouhaddouz (86. Jovanovic)
Tore: 0:1 Thiede (36.), 0:2 Bouhaddouz (54.), 0:3 Bouhaddouz (59.), 0:4 Bouhaddouz (74.)
Gelbe Karten: Kaiser (6), Reyna (4) / Linsmayer, Kratz
Schiedsrichter: Benjamin Cortus
(Röthenbach a. d. Pegnitz)
Zuschauer: 18.904 (ca. 30 Sandhausener)
Jupp
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