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31. Spieltag 1. Bundesliga
Samstag, 27.04.2024, 15:30 Uhr
Ort: Red Bull Arena Leipzig
RB Leipzig
Borussia Dortmund
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VOR ZWEI JAHREN WAR NOCH ALLES ANDERS – VERKEHRTE WELT IN HEIDENHEIM

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Leipzig - (17.09.2015) Im Oktober vor zwei Jahren hätte man wohl diese Konstellation für unmöglich gehalten, Leipzig gastiert in Heidenheim und spielt gegen Frahn und Heidinger, aber die Zeiten ändern sich schnell im Fußballgeschäft, nur die Heimstärke Heidenheims, die blieb bestehen...

Über 400 km von unserer schönen Pleißemetropole nach Heidenheim im Osten Württembergs, da haben sich die Spieltagsansetzer für einen Freitagabend wieder etwas ganz besonders lustiges ausgedacht. Aber man muss die Feste feiern, wie sie fallen und daher kommt es am 18. September um 18:30 Uhr nicht nur zum Duell der letztjährigen Zweitligaaufsteiger sondern bitten Frahn und Heidinger zum Kampf der Verfolger.

Es ist ein Aufeinandertreffen, das so vor zwei Jahren gänzlich undenkbar gewesen wäre, Frahn und Heidinger standen im Oktober 2013 für Leipzig auf dem Platz, als Heidenheim in der eigenen Voith-Arena mit 2:0 geschlagen werden konnte, an beiden Treffern war der Capitano beteiligt, es sollte bis zum sicheren Aufstieg der Süddeutschen ihre einzige Heimpleite bleiben. Ein Jahr später wurde Heidinger dann von den Fans des FCH mit einer Dusche der besonderen Art (Uringefüllter Becher) bedacht, wohl die zarte Form der Brautwerbung im Süden (Stichwort: Markierung des Territoriums), unterschrieb Heidi doch später wie der aussortierte Capitano in Heidenheim.

Die Gastgeber sind sehr gut aus den Startlöchern gekommen und halten grundsätzlich am diesjährigen Gesamtmuster fest. Seit Mitte März gab es nur eine Heimpleite (Ingolstadt), dafür aber auch nur einen Auswärtssieg. Seit sechs Monaten ist Heidenheim also daheim von keinem aktuellen Zweitligisten geschlagen worden und konnte die ersten drei Spiele in der Voith-Arena gegen München, Düsseldorf und Kaiserslautern mit ingesamt 5:1 Toren klar für sich entscheiden. Eine schwere Aufgabe erwartet daher die Rasenballer, gleichwohl unter Rangnick in der Fremde bisher stets gepunktet wurde.

Bei den punktgleichen Tabellennachbarn bekanntlich neu im Team: Daniel Frahn und Sebastian Heidinger. Überraschenderweise ist es derzeit jedoch Heidinger, der bessere Einsatzchancen hat, nach der Verletzung von Strauß und Magenproblemen bei Philp stand er in den letzten zwei Spielen in der Startelf und konnte gegen Lautern auch sein erstes Tor vorbereiten. Auf eine Torbeteiligung in der Liga wartet Frahn indes noch, was sich bei drei Torschüssen in 260 Einsatzminuten auch schwer gestaltet. Wobei er mit dieser Problematik nicht allein ist, denn auch Schröter, Voglsammer (der Frahnmomentan aus der Startelf verdrängt hat) und Halloran kommen bisher auf null Scorerpunkte. Treffsicher zeigten sich aktuell nur Morabit (übrigens der derzeit am häufigsten gefoulte Zweitligaakteur) und Leipertz (je 2 Tore), bester Scorer – wie sollte es auch anders sein – bleibt Schnatterer (3). Außer Heidinger stehen derzeit nur zwei Neuzugänge in der Heidenheimer Startelf (Feick und Theuerkauf), was in dieser frühen Saisonphase durchaus als Stärke gelten darf.

Zwar hatte das Team von Frank Schmidt zuletzt einige Ausfälle zu verdauen (Halloran – Jetlag, Philp – Mageninfekt, Kraus – muskuläre Probleme sowie Widemann und Wittek mit Erkrankungen) bis auf den im Aufbautraining befindlichen Strauß dürften jedoch alle für das Spiel gegen Leipzig zurück erwartet werden und so wird die Aufstellung von Schmidt wohl ungefähr so aussehen:

Zimmermann – Heidinger, Kraus (Göhlert), Wittek, Feick – Griesbeck, Theuerkauf – Leipertz, Schnatterer – Morabit, Vogelsammer (Frahn)

Möglich, dass Schmidt auf den Frahnfaktor setzt und so noch mehr Bissigkeit (schon zwei Gelbe für den Frahnster) ins Spiel bringen wird, auch möglich, dass Heidinger für den defensiveren Philp rausrotiert oder dass es für Kraus nicht ganz reicht. So oder so, ein Offensivfeuerwerk mit erhöhter Spielkultur ist nicht zu erwarten, das zeigen nicht nur die bisherigen Begegnungen sondern auch die Statistiken: zwei der defensivstärksten Teams spielen gegeneinander, während Heidenheim derzeit nicht versucht über Ballbesitz zu kommen gehören beide Mannschaften nicht gerade zu den passsichersten der Liga (15. RBL vs. 17. FCH). Dafür spielt der FCH gewohnt robust und stellt nach Fürth derzeit das zweikampfstärkste Team (RBL Platz 16), trotz des hohen Einsatzes gehören beide Teams zu den fairsten der Liga (zumindest was die Kartenausbeute betrifft, denn in der Foulstatistik ist RBL einsame Spitze). Die relativ konteraffine Spielweise lässt Heidenheim derzeit häufig ins Abseits wandern, nur Freiburg und München bewegten sich öfter zwischen letztem Feldspieler und Tormann. Insgesamt erinnert die Konstellation stark an den 13. Spieltag der vergangenen Saison, Leipzig gastierte bei den defensivstarken Darmstädtern (punktgleich nur ein Tor Vorsprung zwischen Platz 3 und 4) und ging relativ chancenlos baden, damit sich das nicht wiederholt, muss Rangnick alle Register ziehen.

Während in Heidenheim also ob des gelungenen Saisonstarts mit 11 Punkten große Zufriedenheit herrscht, war das Bild von RB Leipzig bis zum Sieg gegen Paderborn nicht ganz so malerisch. Große Umwälzungen in allen Bereichen des Teams, viele Neuzugänge die integriert werden mussten, Verletzungen und Länderspielabstellungen und über all dem das Damoklesschwert des "beliebten" Aufstiegsfavoriten.

Mit dem Dreier gegen den SCP ist vorerst etwas Ruhe eingekehrt, die Nationalspieler können durchschnaufen und "Schlafmütze" Ilsanker neu angreifen. Bleibt die Qual der Aufstellungswahl, anders als die Schmidtelf ist die Leipziger Startauswahl weit weg von zementiert. Fest im Sattel sitzen derzeit mit Coltorti, Orban, Forsberg, Sabitzer und wohl auch Halstenberg nur fünf Spieler. Im Zentrum entscheidet sich die Frage an: "reumütiger Schlüsselneuzugang"-Ilsanker vs. "never change a winning team"-Demme bzw. Kaiser, der jedoch mit dem Kapitänsbonus gesegnet ist. Klostermann bleibt wohl gesetzt und für die Alternativen Teigls kommt das Spiel wohl ebenfalls zu früh (Gipson bzw. Klostermann, wenn Nukan zurück in die IV rückt). Ganz vorne ist klar mit der Nominierung Selkes zu rechnen, was Poulsen in den erneuten Zweikampf mit Bruno schickt, Bissigkeit vs. spielerisches Geschick, eine schwere Frage, gerade beim Gastspiel im eher ungastlichen (Fußballmörder (so sieht das ungefähr aus), Urinbecher und Co) Heidenheim.

Was aber am meisten benötigt wird ist ein Sieg, eine Serie muss her, das war auch in der letzten Saison der größte Stolperstein – die andauernde Inkonstanz. Dazu braucht man sich nur eine Statistik auf der Zunge zergehen zu lassen: seit dem Zweitligaaufstieg ist es RBL nie gelungen mehr als zwei Ligaspiele in Folge für sich zu entscheiden, insgesamt überhaupt nur zweimal zwei und diese Saison nicht einmel mehr als eines, Zeit also hier den ersten Schritt zu machen.

Um dieses kleine "Wunder" zu bewerkstelligen, braucht es neben den gegen den SCP offenbarten Stärken der Spielkontrolle und Dominanz (27 Torschüsse), besonders Bissigkeit und Konsequenz, wie sie zum Beispiel bei Halstenberg oder Demme (Zweikampfmonster) zu Tage treten sowie eine steigende Chancenverwertung. 92 Torschüsse sind derzeit Spitzenwert in Liga 2: die Ausbeute ist es nicht, Spitze hier übrigens Bruno mit 15 – also eine Bilanz mit der sich schon fast an Forsbergs Rückrunde anknüpfen ließe.

Folgende Elf könnte Rangnick ins Rennen schicken:
Coltorti – Teigl, Orban, Klostermann, Halstenberg – Demme, Kaiser (Ilsanker) – Sabitzer, Bruno (Poulsen), Forsberg – Selke

Je nachdem wie hoch er die Wertigkeit zweikampfstarker Spieler schätzt, umso größer sind die Einsatzchancen für Poulsen oder Ilsanker.

Geleitet wird das Spiel von Guido Winkmann aus Kerken, der diese Saison zu seinem fünften Einsatz kommt (14 Gelbe, 1 Elfmeter, keine Platzverweise). Winkmann pfiff beide Teams bisher einmal in Liga 2 und schaffte vor gut einem Jahr das Kuriosum Leipzigs bisher höchsten Auswärtssieg (3:0 in München) sowie kurze Zeit später Heidenheims bisher höchsten Heimsieg (5:0 gegen Bochum) in der Zweiten Bundesliga zu pfeiffen. Bei beiden Teams ist es für ihn also der zweite Zweitligaeinsatz, insgesamt pfiff er Heidenheim drei Mal (alle siegreich) und Leipzig zweimal (neben München noch Pacults Sieg in Meppen) und verteilte dabei lediglich sieben Gelbe an RBL und Heidenheim. Seine Kartenbilanz in Liga 2: 4,1 Gelbe und 0,3 Platzverweise pro Spiel (der letzte allerdings im Oktober 2014).

Für das Spiel am kommenden Freitag an der Brenz wünschen wir Rangnick und unseren Leipzigern viel Erfolg und allen Auswärtsfahrern eine siegreiche und schöne Reise. Wer nicht mit in die lauschig vor den Toren Heidenheims gelegene Voith-Arena fahren kann, für den ist unser Fanticker wieder LIVE vor Ort und berichtet in gewohnter Manier über alle Ereignisse auf und neben dem Feld. Alternativ bietet sich auch der Bullenfunk oder SKY an.

Rumpelstilzchen


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https://www.rb-fans.de/artikel/20150917-vorbericht-heidenheim.html