KIEL – SANDHAUSEN – UNTERHACHING: BLAMAGE FÜR FLÜGELLOSE RASENBALLER
Unterhaching - (27.10.2015) RB Leipzig macht sich zur Lachnummer und geht beim Viertligisten aus Unterhaching mit 3:0 unter, eine Blamage epischen Ausmaßes, ein Spiel bei dem so ziemlich jedes Versatzstück nicht zueinander passte.
Rot-Blau – seltsame Trikotwahl, aber der Zeugwart wird es schon wissen und es sind ja die ureigensten Farben von Red Bull und die passende Antwort auf die Abkürzung "RB". Die so Gewandeten legten los wie die Feuerwehr, brachten die in weiß spielenden Gegner immer wieder in Verlegenheit und gingen schon in der fünften Minute durch Einsiedler in Führung. Gänzlich unbekannt der Mann, wahrscheinlich von Rangnick aus der Jugend hochgezogen. Später erhöhte ein weiterer Unbekannter auf 2:0. Danach spielten die Rot-Blauen defensiver und setzten immer wieder hervorragende Nadelstiche. Das spätere 3:0 in der zweiten Hälfte war die logische Folge. Am Ende ein rundum verdienter Achtelfinaleinzug. Dumm nur, dass ich letztlich feststellen musste, dass die offensiv so zielstrebig agierenden Rot-Blauen doch gar nicht der heiß geliebte zweitklassige Verein aus Leipzig war, sondern die unglaublich gut aufspielenden Regionalligakicker aus Unterhaching…
So viel zum wohl größten Missverständnis in der Geschichte des modernen Rasenballsports und selbige ist ja immerhin eine Geschichte voller Missverständnisse. Wer die althergebrachten Blamagen wie Kiel oder den abgeschenkten Sandhausenkick aus der letzten Saison glücklicherweise verpasst hatte, durfte nun das größte Debakel der Vereinsgeschichte erleben und damit einhergehend die unangefochtene größte Sensation dieser Pokalrunde sowie die Krönung als größte Lachnummer der Fußballnation.
Wie konnte es dazu kommen? Die Gründe sind vielfältig, zum einen ließ man den markigen Worten bei der gestrigen PK (Gegner ernstnehmen usw.) keine Taten folgen, zum anderen warf Rangnick die ganz große Rotationsmaschine an und ging damit quasi durch die "Bank" weg baden. Keiner(!) der aufgestellten Spieler brachte auch nur ansatzweise Normalform aufs Feld, katastrophal die Abstimmungsfehler der Defensive um Teigl, Jung, Nukan und auch Sebastian. In der Offensive zeigte die Rangnickelf die altbekannten Abschlussprobleme und im Kasten sorgte Gulácsi für einen Einstand, der selbst Gängs 1:5 gegen Kiel glänzend erscheinen lässt. Nun ist man also in 160 Pokalminuten gegen unterklassige Gegner ohne Tor und hat zeitgleich vier kassiert, verdienter kann man nicht rausfliegen.
Eigentlich kann man heute Abend auch mit etwas Abstand nicht genug negative Superlative anführen.
Blamage? Ja, aber das ist fast schon zu ausgelutscht.
Klassenunterschied? Ja, der war zu sehen, eben nur nicht der erwartete.
Lachnummer? Auf jeden Fall und das – so kann man dies als RBL Fan nun auch mal sagen – sogar mal zurecht!
Fazit:
Was können wir also positives mitnehmen? Endlich volle Konzentration auf den Aufstieg, ein paar minimale Leistungssteigerungen braucht es dafür jedoch wohl noch. Gegen Sandhausen ist fast der komplette Stamm wieder dabei und konnte sich heute größtenteils ausruhen. Zwar dürfte sich das entzündete Feuer des Konkurrenzkampfes eher als Sparflamme herausstellen, aber man kann ja nicht alles haben… Gegen Sandhausen ist nach dem 0:4 in der letzten Saison und dem "Spiel" gegen Unterhaching heute eine Reaktion fällig, die sich gewaschen hat, heute dürfte der Haussegen jedoch erstmal schief hängen.
Besonderes Mitleid an die Fans, die sich diese Nummer heute direkt im Alpenbauer Sportpark angeschaut haben, Schmerzensgeld gibt’s leider nicht, wäre aber wohl angebracht , denn schon vor den heimischen Bildschirmen war es kaum zu ertragen.
Unser Fanticker zum Nachlesen.
Statistik:
SpVgg Unterhaching: Marinovic – Bauer, Welzmüller, Winkler, Dombrowka – Rosenzweig (46. Nicu), Taffertshofer – Piller (62. Marseiler), Steinherr (85. Reisner), Sieghart – Einsiedler
RB Leipzig: Gulácsi – Teigl, Sebastian, Nukan (46. Sabitzer), Jung (25. Halstenberg) – Ilsanker, Khedira – Bruno (72. Kaiser) – Poulsen, Selke, Quaschner
Tore: 1:0 Einsiedler (6.), 2:0 Rosenzweig (22.), 3:0 Steinherr (67.)
Schiedsrichter: Dr. Dr. Robert Kampka (Mainz)
Schüsse: 12 / 23
Ballbesitz: 34% / 66%
Zweikämpfe: 45% / 55%
Angekommene Pässe: 108 (46%) / 342 (74%)
Fehlpässe: 127 / 120
Fouls: 18 / 22
Gelbe Karten: Winkler, Nicu, Taffertshofer / Jung, Ilsanker
Zuschauer: 5.000 davon ca. 300 Leipziger
Rumpelstilzchen
Permalink:
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