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27. Spieltag 1. Bundesliga
Samstag, 30.03.2024, 15:30 Uhr
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BRUNO BRINGT DIE WENDE – ANALYSE ZUM SIEG GEGEN FRANKFURT

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Leipzig - (15.12.2015) Bruno, der Gamebreaker und Yussi is back! Die autonome Linke im Widerstreit mit einer stotternden Rechten. Nukan schädelt alles weg und Selke macht den Poulsen.

Leipzig grüßt von der Tabellenspitze und womit? Mit Recht! Beeindruckend, wie RBL sich im Laufe des zweiten Teils der Hinrunde immer weiter stabilisierte und zuletzt auch offensiv zu überzeugen wusste. Mit 24 Punkten aus den letzten neun Spielen steht die Rangnickelf ganz oben in der Formtabelle, hat von den letzten 14 Ligaspielen nur eines verloren.

Die Spiele gegen Duisburg und Frankfurt machen zudem deutlich, dass auch offensiv langsam die Rädchen ineinander greifen und  endlich auch die Einwechselspieler zu wichtigen Säulen des Teams werden. Man ist derzeit in der Lage, den Gegner geduldig zu bespielen und auf die Chance zu lauern, das war zu Beginn der Saison noch nicht ganz so, zu abhängig zeigte sich die Rasenballerelf  da von Einzelspielern und hatte Probleme, nach Gegentoren noch einen Sieg mitzunehmen.

Gegen den FSV musste Rangnick seine Elf in der Defensive umbauen, was bis dato meist zu Problemen führte. Jedoch sorgten ein starker Ilsanker als Staubsauger vor der Abwehrkette und ein unaufgeregter Orban für weitestgehende Sicherheit, einzig nach dem 3:0 waren RBL im Freudentaumel kurzzeitig unsortiert. Zwar bleibt es bei der Beobachtung, dass Teigl defensiv ein gewisses Risiko darstellt, doch kam Frankfurt zu selten massiv in die Leipziger Hälfte, um daraus Kapital schlagen zu können. Orban sicherte den ehemaligen Offensivspieler ab und ließ so wenig zu.

Offensiv brauchten die Rasenballer jedoch wieder etwas Anlaufzeit, die fast schon obligatorischen starken Anfangsminuten ohne Torerfolg mündeten in eine ebenso obligatorische Phase, in der die gegnerische Elf sich gut sortiert präsentierte, so dass Poulsens Pfostenschuss vorerst das Ende der Angriffsbemühungen markierte. Erst nach der Umstellung zur Halbzeit, in der Rangnick Bruno für Selke brachte, sollte die Offensive richtig ins Rollen kommen.

Nach dem Duisburgspiel und den erstmalig richtig erfolgreichen Wechselspielen ein weiterer richtig guter Schachzug. Da Selke schon seit einigen Wochen seiner Form hinterherläuft und gerade im Strafraum gegen den FSV nicht zum Zug kam, war es die richtige Entscheidung, einen passionierten Aufbauspieler zu bringen. Zudem fehlte es dem Rasenballerspiel nach der Anfangsviertelstunde auch an Überraschungsmomenten. Die Achse Teigl-Kaiser konnte kaum offensive Akzente setzen und die Bindung von Defensive zu Offensive war kaum gegeben, so blieb der Ball bezeichnenderweise ein ums andere Mal bei Nukan hängen, der an der Mittellinie postiert, trotzdem kaum Anspielstationen fand.

Die Abstimmung verbesserte sich danach spürbar. Bruno harmonierte (erstmals so richtig) mit seinen Nebenleuten und sollte an allen drei Toren seinen Anteil haben. Kaiser blühte hinter den Spitzen auf, von Forsberg und Bruno gut unterstützt und Ilsanker konnte sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren. Dazu zeigte Sabitzer mal wieder, was für ein Schlitzohr er sein kann. Am Ende stand ein verdienter Sieg, der durch Kaiser und Bruno auch noch höher hätte ausfallen können.

Tor

Coltorti wieder in sehr guter Verfassung, hielt vier Bälle auf sein Tor. Beim Gegentor von seiner Abwehrkette, die noch in Feierlaune war, verlassen und machtlos gegen den Nachschuss von Perdedaj, der insgesamt auch ein starkes Spiel ablieferte.


Abwehrkette

Neu formiert stand zu befürchten, dass wir gegen den FSV Probleme bekommen könnten. Diese Sorge erwies sich jedoch als unbegründet. Zwar offenbarten Teigl und Nukan gerade am Boden gewissen Schwächen, aber mit Orban und dem defensiv meist sicheren Halstenberg auf der linken Seite, der Halimi gut in Schach hielt, drohte nur von Schahin größere Gefahr, denn Ex-RBLer Pires präsentierte sich extrem schwach und konnte offensiv keine Akzente setzen. Der Tausendsassa auf Seiten der Frankfurter sollte Schahin werden, der später dann auch das Tor ermöglichte. Mit 50 Zweikämpfen war er Dreh- und Angelpunkt des Offensivspiels der Oralelf. Obwohl er im Luftkampf gegen Nukan oft das Nachsehen hatte, kam er auf beachtliche 24 gewonnene Zweikämpfe (was der zweitbeste Wert hinter Ilsanker war). Dies war insofern aber trotzdem wenig hilfreich, da es ihm danach kaum gelang, den Ball in Strafraumnähe an einen Mitspieler abzugeben, so dass es abseits des Gegentores auch keine nennenswerten Schüsse von innerhalb des Strafraums gab, die nicht von Schahin abgegeben wurden. In der Stärke Schahins am Boden zeigte sich jedoch auch ein wenig die Anfälligkeit der neu formierten Abwehrkette. Insgesamt waren aber das folgende Spiel gegen den Ball und die überschaubaren Frankfurter Offensivbemühungen dafür verantwortlich, dass trotzdem kaum Schweißperlen auf Rangnicks Stirn entstanden sein dürften.

Zu Nukan bleibt zu sagen, dass er in der ersten Hälfte einige schwache Pässe schlug, sich auf der anderen Seite aber auch keiner so richtig angeboten hatte, um präzise angepasst zu werden. So galt in dieser Phase scheinbar das Prinzip: "mach mal Atinc". Im Kopfballspiel natürlich wieder sehr sicher, konnte er am Boden nur zwei seiner sechs Zweikämpfe gewinnen. Hier besteht also noch viel Luft nach oben und war die Absicherung durch Orban, Halstenberg und Ilsanker erforderlich. Sein Potenzial deutete er dennoch zweifelsohne an, so dass es durchaus vorstellbar ist, dass er Compper auch nach dessen Genesung weiter auf die Bank verweist.

Teigl hatte Glück, dass ihm mit Pires und Safi eher Schonkost gegenüberstand und eventuelle Fehltritte gut von Orban kompensiert wurden. Erst im Laufe der zweiten Halbzeit brachte der Österreicher seine offensive Stärke aufs Feld, in der Form derzeit kein Vorbeikommen an Klostermann, der jedoch auch im letzten Spiel vor der Winterpause fehlen wird.


Mittelfeld

Ilsanker in der Raute als alleiniger Sechser zeigte er gegen den FSV eines seiner besten Spiele im Rasenballerdress. Topwerte in Sachen Zweikampf und Ballbesitz sprechen da für sich. So sicherte er immer wieder gut ab und stopfte die entstehenden Lücken. Natürlich gilt auch weiterhin, dass im Bereich Übersicht und Spieleröffnung aus Ilsanker kein Kimmich mehr wird, defensiv hat er jedoch große Präsenz und ist in dieser Form gesetzt. Allerdings ist eine Raute oder eine ähnliche Formation dann zu bevorzugen, um die Last der Offensive umzuschultern. Als Verlierer dieser Erkenntnis darf sich daher Laufwunder Demme fühlen, der nun mit Ilsanker um einen Platz konkurriert, aber auch Khedira kann davon ja ein Liedchen trällern. Wo wir gerade bei Rani sind… Nach seiner späten Einwechslung durchaus gefällig, auch für ihn ist die derzeitige Situation jedoch kaum befriedigend.

Bliebe die offensive Dreierreihe, die anfangs mit Kaiser auf Rechtsaußen besetzt war. Der Kapitän konnte seine Stärken dort wie erwartet nicht richtig zum Tragen bringen, da viel – quasi autonom – über die linke Seite lief, kein Wunder in Leipzig, würde man meinen. Jedenfalls fehlte es dem Mittelfeldfürsten an Spielanteilen und Unterstützung seitens Teigl. Erst als er nach Brunos Einwechslung auf die Sabitzerposition hinter den Spitzen rückte, lief es "ganz flüssig" (O-Ton Breitner). Der krönende Abschluss - Tor per Seitfallzieher und Vorlage zum 1:0 durch Sabitzer, wobei Kaiser auch noch mindestens einen weiteren Treffer (Kopfball) hätte erzielen können, ja müssen.

Auch Sabitzer war vor der Halbzeit noch ein wenig ab vom Schuss, stellte seine Torgefahr und Kombinationsstärke auf engem Raum dann aber nach dem Pausentee eindrucksvoll als Sturmpartner von Poulsen unter Beweis. Könnte in Fürth statt Selke im Sturm auflaufen, was jedoch eher nicht seine finale Position im Kader ist, da er mit dem Ball am Fuß in der Lage ist Lücken zu reißen. Insofern dürfte er auch weiterhin die Position hinter den Spitzen beanspruchen, was wiederum Kaiser auf die Außenbahn drückt, zumindest in der Raute oder im 4-1-3-2, suboptimal.

Womit wir bei Forsberg wären, der erneut viel Betrieb auf der linken Seite machte und einer der passsichersten Spieler auf dem Feld war. Zwar widerwillig, den eigenen Abschluss zu suchen, aber mit teils guten Vorlagen, die im Idealfall zu Toren hätten führen können (Bruno!). Nicht mehr ganz in der dominanten Form, in der er vor der Länderspielpause war. Hatte durchaus ein intensives Jahr und dürfte der nahenden Pause erwartungsvoll entgegen sehen.

Last but not least Matchwinner Bruno, dessen Einwechslung durchaus als spielentscheidend zu bezeichnen ist. An allen Toren beteiligt, vier Torschüsse und vier Torschussvorlagen und dabei extrem passsicher. Es war wohl der bisher beste Auftritt für ihn in einem Spiel in der Pleißeelf. Hätte sich zum Jahresabschluss durchaus einen Startelfeinsatz verdient, nachdem er auch schon gegen Duisburg "punkten" konnte. Seine Abstimmung mit Sabitzer und sein generelles Spielverständnis sind ein weiteres Plus zu seinen Gunsten.


Sturm

Selke und Poulsen sollten wie schon gegen Duisburg für Tore sorgen, aber auch gegen die Hessen blieb Topstürmer Selke hinter den Erwartungen zurück. Nach einer starken Anfangsphase hadert er momentan mit seiner Treffsicherheit, wobei er gegen Frankfurt überhaupt nicht zum Abschluss fand. Zwar war er läuferisch durchaus engagiert, ließ sich viel auf die Außen fallen und versuchte die Bälle auch weiter hinten abzuholen, aber in Strafraumnähe war gegen die tief gestaffelte Oralelf dann Schluss mit lustig. Die Auswechslung und Umstellung in der Halbzeit die logische Konsequenz. Insofern zeigt seine Formkurve ähnlich wie die Forsbergs derzeit etwas nach unten, Parallelen zum letztjährigen Saisonverlauf von Poulsen sicher nicht ganz zufällig. Auch jener startete stark und hatte es in der Folge immer schwerer Tore zu erzielen. Hier gilt ebenso: die Winterpause kommt zur rechten Zeit.

Bliebe Poulsen, der auch gegen Frankfurt weiter seinen Aufwärtstrend pflegt. Sich für keinen Weg zu schade war und dieses Mal auch in den Zweikämpfen im Strafraum das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite hatte. Die schöne Vorlage zu Kaisers 2:0 quasi die Krönung, auch wenn ihm ein eigener Treffer dieses Mal versagt blieb. Mit 39 Zweikämpfen zweitaktivster Rasenballer und mit 37 Sprints antrittsstärkster Spieler auf dem Rasen. Yussuf is back!

Fazit

So ein wenig stellten die Rasenballer die bisherigen Jahreseindrücke in den letzten zwei Spielen auf den Kopf. Starke Einwechsler, nachdem zuvor schon die Vorlage eines eingewechselten Spielers wie eine kleine Sensation wirkte. Dazu sieben Tore in zwei Heimspielen, nachdem in den 15 Heimspielen des Jahres zuvor nur 22 Treffer für RBL fallen wollten. Alles in allem eine Bilanz die Lust auf mehr macht, insofern Schade, dass jetzt erstmal 50 Tage Pause ist, ehe das neue Jahr mit Braunschweig und St. Pauli gleich mit zwei Topspielen beginnt. Auf der anderen Seite wird einigen Kickern die Urlaubszeit sicher helfen, die Batterien wieder aufzuladen. Dem abschließenden Spiel in Fürth kann man mit 24 Punkten aus den letzten neun Spielen (Fürth im selben Zeitraum mit lediglich acht Zählern mit der schlechtesten Punkteausbeute der Liga) durchaus optimistisch entgegen sehen. Nur ein Punkt wäre für die bisher auswärts und gegen Fürth ungeschlagenen Leipziger nötig, um auf Platz eins zu überwintern und dem zuletzt so stiefmütterlich behandelten Kind „Tabellenführung“ (O-Ton Khedira) ein frohes Fest zu bereiten, vielleicht liegen am Ende ja sogar drei schicke Pünktchen auf dem Gabentisch.

Übrigen: 1.200 Fans sicherten sich bereits ihre Karte für das Jahresendspiel in Franken. Tickets für den Gästeblock gibt es natürlich trotzdem noch an der Tageskasse in Fürth!

Datenquellen: sportdaten.bild.de ; bundesliga.de ; ran.de

Rumpelstilzchen


Permalink:
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