Ausgangslage: Noch keine Niederlage gegen 1860 - Nürnberg bleibt dran
Unter Alexander Zorniger siegten wir in unserer ersten Zweitliga-Saison eindrucksvoll mit 3:0 in München und kamen daheim im Krisenmodus nicht über ein 1:1 hinaus. In der aktuellen Spielzeit schafften wir in der Allianz-Arena trotz drückender Überlegenheit nur ein 2:2 - die Tore erzielten Forsberg und Selke. 

Am Freitagabend gewann der 1. FC Nürnberg mit 4:0 in Bielefeld und verkürzt damit den Abstand auf drei Punkte zu Platz 1. Der "Glubb" ist damit bereits seit 16 Spielen ungeschlagen und erwartet uns am kommenden Sonntag zum Spitzenspiel. Der SC Freiburg gastiert an diesem Sonntag bei heimschwachen Oral-Frankfurtern. 

1860 mit drei Siegen in Folge zuletzt
Die Saison der Löwen verlief bis etwa Mitte Februar völlig desaströs. Aus 21 Spielen holten die Münchner lediglich zwei Siege, spielten achtmal Remis und kassierten elf Niederlagen. Der miserable Saisonstart hatte u.a. zur Folge, dass Trainer Torsten Fröhlich seine sieben Sachen packen durfte und mit Benno Möhlmann ein erfahrener Feuerwehrmann verpflichtet wurde. Doch wer die Sechziger schon abgeschrieben hatte, der wurde in den letzten vier Spielen eines Besseren belehrt. Zunächst gab es ein starkes Remis gegen Bochum und anschließend drei Siege in Folge gegen Düsseldorf, K'Lautern und Sandhausen. Klar, dass sind alles keine Übermannschaften, zeigt aber dennoch deutlich, dass sich die Münchner nicht ihrem Schicksal ergeben haben und verbissen um den Klassenerhalt kämpfen. Schindler, Wittek und Kaglmacher stellen in der Abwehr die Leistungsträger dar und im Mittelfeld wirbeln Liendl sowie Aycicek. Vorne im Angriff haben sie mit Okotie einen der torgefährlichsten Angreifer der Liga und mit Mölders im Winter eine starke Alternative verpflichtet. 

Grippewelle setzt Leipzigern zu - Coltorti zurück?
Neben Poulsen, der in Freiburg seine 5. Gelbe Karte sah, werden auch Sabitzer und Halstenberg aufgrund eines grippalen Infektes am Sonntag nicht im Kader stehen. Kaiser, Ilsanker und Gulacsi plagen sich ebenfalls mit einem hartnäckigen Infekt rum und drohen zusätzlich auszufallen. Im schlechtesten Fall würden Rangnick also sechs Stammspieler nicht zur Verfügung stehen, so dass unser Coach stark improvisieren muss. Im Tor könnte Coltorti nach mehrwöchiger Verletzungspause zurückkehren, als Linksverteidiger steht Jung bereit und im zentralen Mittelfeld könnte Khedira für Ilsanker auflaufen. Im Mittelfeld scharrt Bruno mit den Hufen und sollte eine Alternative zu Kaiser/Sabitzer darstellen. Im Angriff ist es nicht unwahrscheinlich, dass Quaschner und Selke von Beginn an stürmen, um die Löwen-Abwehr dauerhaft zu beschäftigen. Die Aufstellung könnte demnach wie folgt aussehen:

Coltorti (Gulacsi) - Klostermann, Orban, Compper, Jung - Demme, Khedira - Forsberg, Bruno (Kaiser) - Selke, Quaschner (Sabitzer)

Jedes andere Zweitliga-Team würde so eine Startelf vermutlich immer noch mit Kusshand nehmen, dennoch hoffen wir natürlich darauf, dass die Wackelkandidaten bis zum Spiel genesen und sich nicht noch weitere Spieler mit der Grippe anstecken. Für die bisherigen Ersatzspieler ist diese Situation aber auch eine Gelegenheit, den Trainer davon zu überzeugen, dass dieser bislang zu wenig auf den jeweiligen Spieler gesetzt hat. Viele Augen dürften auch auf Selke gerichtet sein, der darauf hofft, sich endlich aus seinem Formtief befreien zu können. Sein Coach ist jedenfalls positiv gestimmt: „Davie weiß, was zu machen ist. Er wird vorne drin sein, soll im Zentrum für Unruhe sorgen“.
Übrigens: Demme und Ilsanker wären bei einer weiteren Gelben Karte für das Spitzenspiel in Nürnberg gesperrt. 

Ismaik im Stadion, Löwen-Anhänger boykottieren
Seit mehreren Tagen gibt es Gerüchte darüber, dass Hasan Ismaik (Investor 1860 München) via Privatjet nach Leipzig geflogen kommt und sich das Spiel seiner Mannschaft in der Red Bull Arena anschauen wird. Das überrascht insofern, als dass der Jordanier zuletzt selten bei Münchner Heimspielen zugegen war und dies auch das erste Auswärtsspiel für den Investor sein wird. Dabei wird er allerdings auf die Ultragruppierungen der "Löwen" verzichten müssen, denn die boykottieren die Partie und lassen ihre Mannschaft im Abstiegskampf im Stich. Es werden jedoch trotzdem 500 Fans im Auswärtsblock erwartet, was zeigt, dass letztlich nur ein kleiner Teil boykottiert. In die Medien hat es die kleine Gruppe aber geschafft. Ziel erreicht im Sinne der Selbstdarstellung.

In Leipzig lief der Vorverkauf bisher für das Spiel ein wenig enttäuschend, bislang wurden 23.000 Karten verkauft. Zum Vergleich: In der letzten Saison kamen über 27.000 Zuschauer im Dezember zum Heimspiel gegen die Löwen. Die Wettervorhersage ist gut für Sonntag, da geht sicher noch was an den Tageskassen. Die Mannschaft benötigt aufgrund der Ausfälle umso mehr unsere Unterstützung! 

Rojiblanco

Permalink:
https://www.rb-fans.de/artikel/20160311-vorbericht-1860.html