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31. Spieltag 1. Bundesliga
Samstag, 27.04.2024, 15:30 Uhr
Ort: Red Bull Arena Leipzig
RB Leipzig
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ERSTRUNDENAUS IM ELFMETERSCHIESSEN

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Leipzig - (22.08.2016) Nach einer ausgeglichenen Partie zieht RBL in der Elfmeterlotterie den Kürzeren gegen Dynamo Dresden. Die Leipziger konnten fußballerisch nicht überzeugen und gaben eine 2-Tore-Führung aus der Hand. Sportlich wirft das Match die Frage auf, wie wir in der Bundesliga dastehen werden.

 Anreise

Im Vorfeld gab es einiges mediales Geplänkel und die Partie war als Sicherheitsspiel eingestuft worden. Nichtsdestotrotz war vor der Abreise mittels Sonderzug die Stimmung im Hauptbahnhof gelassen, die Vorfreude auf das erste Pflichtspiel der Saison überwog. Dass der Zug auf der gesamten Strecke von einem Helikopter begleitet wurde, war dann das erste Zeichen für den Aufwand, welchen die Polizei betrieb. In Dresden ging es vom Hauptbahnhof mit Shuttlebussen direkt zum DDV-Stadion. Dank einer massiven Absicherung der Polizei mit ungezählten Wagen am Bahnhof sowie Beamten zu Fuß und zu Pferde auf der gesamten Wegstrecke zum Stadion war die Fantrennung erfolgreich. Von dieser Stelle daher auch ein Dankeschön an die Polizei für die gefahrlose An- & Abreise.


1. Halbzeit

Bei Dresden gab es im Vergleich zum Ligaspiel gegen Union drei überraschende Änderungen in der Startelf, sie traten mit einer Fünferkette an. RB seinerseits schickte die - erwartete - Startelf vom letzten Testspiel gegen Betis Sevilla auf den Rasen. Die setzte in den ersten 45 Minuten das Pressingsystem von Trainer Hasenhüttl gut um und hielt so die Dresdner vom eigenen Tor fern. Bis auf einen Distanzschuss, der knapp links vorbei ging, hatten die Hausherren keine Chancen zu verzeichnen. Allerdings war Leipzig offensiv nur unwesentlich besser. Immerhin reichte ein gut herausgespielter Angriff, um Sabitzer aus wenigen Metern per Kopfball die Führung erzielen zu lassen. Davon abgesehen entsprang aus der Dominanz im Mittelfeld wenig Gefahr für das gegnerische Tor. Die Gäste bemühten sich zwar, aus ihrem Ballbesitz Chancen zu generieren, scheiterten dabei aber immer wieder an den tiefstehenden Dresdnern und der eigenen Ungenauigkeit. Als alle schon mit dem Pausenpfiff rechneten, nahm Konrad bei einem Ball in den Strafraum die Hand zu Hilfe. Den fälligen Elfer verwandelte Kaiser zur umjubelten 2:0-Führung.


2. Halbzeit

Zur Halbzeit stellte Dynamo auf eine Viererkette um und wurde offensiver. Die Zuversicht, die eine 2-Tore-Führung so mit sich bringt, erhielt kurz nach Wiederanpfiff den ersten Dämpfer. Benno Schmitz stellte sich im Zweikampf gelinde gesagt ungeschickt an und verursachte gegen Stefaniak einen Elfmeter, den Kutschke zum Anschlusstreffer verwandelte. Die defensive Sicherheit, die RBL trotz fehlender eigener Offensivgefahr bis dato ausstrahlte, sie war nun weg. Immer wieder kam die SGD gefährlich ins letzte Drittel. Nachdem Kutschke nach gut 70 Minuten erst noch bei einer sehr guten Gelegenheit den Ball knapp neben das Tor setzte, machte er es kurze Zeit später besser und ließ Keeper Gulácsi bei seinem Schuss aus 16m keine Chance. Danach versuchten beide Teams noch, die Entscheidung in der regulären Spielzeit herbeizuführen, waren dabei aber nicht wirklich zwingend. Poulsen scheiterte mit einem Kopfball am Torhüter, auf der anderen Seite konnte Keita mit viel Einsatz den letzten entscheidenden Pass bei einem 2:3-Konter verhindern.


Verlängerung

In einem Arbeitszeugnis würde zu den 30 Extraminuten stehen: "Sie bemühten sich". Die Rasenballsportler kamen einige Male gefährlich in den Strafraum. Das sah erstmal ansehnlich aus, war aber am Ende leider immer harmlos. Es war wenige Meter vor dem Tor zu verspielt, zu ungenau, nicht zwingend. Der kurz vor der Verlängerung für Keita eingewechselte Werner war dafür leider ein Beispiel par excellence. Den einzigen richtigen Schuss von Sabitzer konnte Schwäbe ohne Probleme halten. Auch Dresden hatte noch eine gute Chance, aber Gogias Schuss wurde noch abgelenkt, so dass er knapp neben das Tor ging. Damit ging es ins Elfmeterschießen. Dort konnte Kaiser als Einziger seinen Versuch nicht verwandeln und das Erstrundenaus war besiegelt.


Fazit

Nicht nur ergebnistechnisch, auch sportlich war das Pokalspiel eine Enttäuschung. Das Problem liegt nicht im verlorenen Elfermeterschießen, das ist letzten Endes Glückssache. Auch Kaiser ist hier kein Vorwurf zu machen. Er übernimmt auch sonst die Verantwortung bei Elfern und Standards und ist ein sicherer Schütze für unser Team. Seine bisherigen 7 Elfmeter für RBL verwandelte er alle. Dass von 8 Versuchen einer daneben geht, ist normal, auch wenn es unter solchen Umständen natürlich besonders schmerzlich ist.
Des Pudels Kern liegt eher im Auftreten in der 2. Halbzeit. Die ersten 45 Minuten waren zwar durchwachsen, aber zumindest die Abwehr stand sicher. Das ist, naja das wäre schon mal eine gute Grundlage für die Bundesliga. Aber so wie in der zweiten Hälfte darf man sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Man kann einen Elfer gegen sich kassieren. Man kann auch aus dem Spiel heraus einen Gegentreffer hinnehmen. Aber entweder steht man nach einer Führung defensiv so sicher, dass man die Chancenanzahl, die Dynamo hatte, einfach nicht zulässt. Oder aber man zieht sein Pressing weiter durch und lässt sich auf einen Schlagabtausch ein. Dann muss aber der Angriff schlichtweg effektiver sein und die entstehenden Lücken - die es gab - deutlich besser nutzen.
Dieser Leistungsabfall stimmt in Hinblick auf den Bundesligastart nächstes Wochenende sehr skeptisch und lässt sich auch nicht mit der hitzigen Atmosphäre in diesem Match erklären. Das vorher seitens der Dresdner etwas großspurig angekündigte Hexenkesselgefühl kam erst nach dem Ausgleich gegen Ende der regulären Spielzeit und in der Verlängerung auf. Die Leistung der Gastgeber auf dem Platz bewirkte die Atmosphäre auf den Rängen, nicht umgekehrt. Dresden war der Prüfstein für die Bundesliga, und diesen Test haben die Jungs unter Coach Hasenhüttl ganz unabhängig vom Ausgang des Elferschießens nicht bestanden.


Nachwort

Dass die Dresdner Fans beim erwartbaren Niveaulimbo ("Scheiss RB", "Schweine", "Huren") vollen Einsatz zeigten - geschenkt. Aber anscheinend hat man seitens des Vereins und der Ordner auch keinerlei Probleme mit offenen Gewaltandrohungen ("Wir zerstören euch", "Bullen töten" "Bullenschweine köpfen") oder einem gemalten Galgen, welcher über die ganze Spielzeit fleißig gezeigt wurde. Im K-Block wollte man verdeutlichen, dass die Slogans keinesfalls metaphorisch gemeint waren und warf einen abgetrennten Tierkopf aus der Kurve.
Stefan Kutschke verhielt sich ebenfalls unrühmlich. Emotionale Reaktionen dazu gab es bereits genug, hier eine möglichst sachliche Einschätzung des Ganzen. Da gibt es einen Spieler, der bei seinem Ex-Verein RB Leipzig die längste Zeit seiner Karriere als Profifußballer verbrachte. Der dort von den Fans geliebt wurde. Der freiwillig weg ging, den die Allermeisten gerne behalten hätten und auch später für eine Rückkehr plädierten. Der in der Heldenstadt seine einzigen beiden Spielzeiten hatte, in denen er als Profifußballer das nötige Vertrauen bekam und in über 50% aller möglichen Spielminuten auf dem Platz stand. Der auch nach seinem Weggang von den Fans weiterhin respektiert und geschätzt wurde.
Der dann zu einem Club 3 Ligen höher ging, obwohl offensichtlich war, dass er dort nicht spielt, der in den letzten 4 Saisons bei 4 verschiedenen Vereinen war und ergo von seinen jetzigen Fans in Dresden im spiegelverkehrten Fall voller Inbrunst als Söldner bezeichnet werden würde. Und dieser Spieler rennt nach einem Treffer gegen seinen Ex-Verein nicht etwa zu den eigenen Anhängern, um dort zu jubeln und zu feiern. Nein, er rennt sofort zum weiter entfernten Gästeblock, um dort zu provozieren. Und das zweimal. Soll jeder selber darüber urteilen.
Ein paar positive Worte zum Abschluss: Zum Dresdner "Support" ist denke ich alles gesagt. Im Leipziger Block überwog von wenigen Ausnahmen ("Scheiß Dynamo"-Rufe in der Halbzeit sowie "Kutschke du Arschloch"-Sprechchören nach dessen angesprochenem Verhalten) abgesehen die Unterstützung und Anfeuerung der eigenen Mannschaft. Auch nach einer äußerst knappen, emotionalen Niederlage in einem hitzigen Spiel mit genügend Provokationen konnten Ordner und Polizisten im Auswärtsbereich einen ruhigen Tag verbringen.
An der Elbe feierte man den Pokalsieg, indem die Mannschaft vor den K-Block ging und dort andächtig den Rufen "Bullenschweine" lauschte. An der Pleiße ging die Mannschaft nach den Pokalheimsiegen gegen Aue und Paderborn 2014 - und auch nach der Niederlage gegen Wolfsburg - vor Sektor B, damit der Fanblock sie und sich selbst feiern konnte. Auf das Alles können wir stolz sein. Auf einem der vielen Spruchbänder im DDV-Stadion stand "Ihr werdet niemals so sein wie wir". Das wollen wir doch stark hoffen.

dabdab


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