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31. Spieltag 1. Bundesliga
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INTERVIEW MIT DER FANVERTRETUNG – TEIL 1

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Leipzig - (09.11.2016) Viel wurde in den letzten Wochen über Banner, Stadion und Fangruppierungen geredet und geschrieben. Wir lassen den Fanverband zu Wort kommen. Im ersten Teil des Interviews geht es um die Organisation und Ziele des Fanverbands, das Bannerthema sowie die Zusammenarbeit mit dem Verein.

Nach in vielen Bereichen aufregenden Wochen hat RB-Fans ein Interview mit einem der Hauptprotagonisten geführt: Der Fanverband, vertreten durch die Fanvertreterin Nicole (New Red Generation) und den Twitterbeauftragten Sebastian (@bumbumbastisch), stand Rede und Antwort zu allen Themen, die die Fanszene in den letzten Wochen bewegten. Neben Aussagen zur Initiative 60 Plus, "Bannergate" und den letzten Austritten gab es Einblicke in den aktuellen Aufbau des Fanverbands, die anstehende Fanversammlung, die Zusammenarbeit mit dem Verein sowie Kommunikationsthemen.


Stell dich bitte kurz vor: Seit wann bist du RB-Fan und wie bist du zum Fanverband gekommen?

Ich bin Nicole – Vorsitzende der New Red Generation. Zu RB bin ich seinerzeit über Ronny Kujat gekommen. Mit anderen Chemie-Fans bin ich anfangs zu den Spielen in Markranstädt gefahren und nach und nach reingewachsen. Irgendwann dann eine Dauerkarte gekauft, erst habe ich in A gesessen, später bin ich nach B umgezogen.

Dann haben wir (meine Tochter und ich) zusammen mit anderen einen eigenen Fanclub gegründet (2013) und so ist das immer weiter gewachsen. Schon in meiner Zeit bei Chemie war ich in der Fanarbeit aktiv, so dass ich da gewisse Berührungspunkte hatte. Daher sind wir (New Red Generation) später (2014) auch dem Fanverband beigetreten, da wir etwas bewegen wollten.


Wie ist der Fanverband aktuell aufgestellt, wie kann ich mir eine typische Entscheidungsfindung vorstellen? Vielleicht kannst du dies mal anhand des Bannerthemas skizzieren.

Eigentlich haben wir als Fanverband dies letztlich recht gut lösen können. Nachdem der Verein seine Entscheidung den Fanclubs mitgeteilt hatte, haben wir uns kurzfristig zusammengesetzt und die Rücksprache mit dem Verein gesucht und schließlich die offenen Fragen der Fans schnell gemeinsam klären können.


Wie viele Entscheidungsträger gibt es derzeit im Fanverband? Es gab im Sommer Berichte, wonach einige Stellen unbesetzt wären.

Aktuell sind wir sechs Fanvertreter. Fünf aus dem Fanverband gewählt, einer aus der Fanversammlung. Zur nächsten Fanversammlung (Anm. am 12.11.) sollen wieder zwei Fanvertreter gewählt werden, so dass wir mit insgesamt sieben Personen wieder voll besetzt wären.


Wie kann man Mitglied im Fanverband werden?

Wir haben aktuell drei neue Bewerber, die sich über unsere Email gemeldet haben. Bewerber werden von uns auf eine Fanverbandssitzung eingeladen, wo sie sich vorstellen können. Auf der einen Seite können die Bewerber so Einblick in die Arbeit des Fanverbands bekommen, auf der anderen Seite uns ihre Gründe und Ziele nennen, die ihnen bei der Beteiligung am Fanverband vorschweben. Am Ende wird dann auf der Sitzung eine Abstimmung über die Aufnahme der Bewerber durchgeführt.


Wie seht ihr die Aufgabe des Fanverbands? Was ist eure Idealvorstellung?

Auf der einen Seite sollen Kümmernisse von jedem gebündelt an den Verein herangetragen werden können. So dass nicht jeder allein für sich sprechen muss, sondern der Verein auch sieht, dass er in dem Fanverband einen starken Ansprechpartner hat. Auf der anderen Seite soll auch der Verein den Fanverband im Fall der Fälle als ersten Ansprechpartner sehen. Aus unserer Sicht geht es hier in beiden Fällen auch gut voran, befinden sich Fanverband und Verein im regen Austausch. Ich denke schon, dass der Fanverband als Organisation innerhalb der Leipziger Fanszene sehr wichtig ist.


Was hat der Fanverband bisher erreicht, was würdest du als die "Meilensteine" sehen?

(lacht) Die Bannergeschichte wurde letzten Endes hervorragend geklärt, zur Zufriedenheit aller Betroffenen (Verein wie Fanclubs). Die Aktion für Paulis Momente war ein voller Erfolg, um mal die beiden rezentesten Themen zu nennen. Im Normalfall sind es aber die Kleinigkeiten: die Treffen zum Thema Ticketing vor der Saison, die Probleme und Anliegen der Fans bei Auswärtsfahrten bzw. auch das Ansprechen möglicher Fehlentwicklungen und auch das Catering.

Insgesamt ist natürlich zu bemerken: Der Fanverband hat das Standing beim Verein, er ist "das" Sprachrohr der Fans. Dies war auch ein Hauptanliegen der an der Gründung beteiligten Fanclubs bzw. auch aller die inzwischen Mitglied sind: 'Gemeinsam sind wir stärker.' Diese Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen. Fanclubs und Fans werden nicht weniger, der Fanverband kann hier als starkes Organ auch in Zukunft immer wieder Fragen und Anliegen bündeln und mit dem Verein partnerschaftlich auf dem kurzen Dienstweg besprechen, um auch kurzfristig Lösungen zu erzielen – siehe das Thema Banner in A.


Was sind aktuell die Ziele des Fanverbands?

Ziel ist es natürlich, den Fanverband weiter mit Leben zu füllen. Das bisher erreichte auszubauen. Intern ist es unsere Absicht, die Stimme der Fanvertreter weiter zu stärken, so dass nicht jedes Thema immer in der ganz großen Versammlung durchgesprochen werden muss, damit tragfähige Entscheidungen auch schneller gefällt werden können. Dazu ist es notwendig den gewählten Vertretern auch mehr Entscheidungsspielräume und Verantwortlichkeiten einzuräumen. Hierzu sind noch Anpassungen in der Satzung des Fanverbands notwendig.

Ein weiteres Thema ist die Verbesserung der Zusammenarbeit mit den ausgetretenen Fanclubs, auch hier stehen wir in Kontakt. (Anm. RB-Fans.de: mehr dazu im zweiten Teil)


Wie muss man sich die Kommunikation mit dem Verein vorstellen bzw. wie läuft die Zusammenarbeit ab? Was ist verbesserungswürdig?

Natürlich kann man auch hier das Bannerthema nennen. Es ist kein Geheimnis, dass in Sachen Kommunikation Fehler gemacht wurden. Insgesamt ist es daher auch unser Ziel, dass Dinge die Stadion, Fanclubs und Fanszene allgemein betreffen in Zukunft zuerst auf den regelmäßigen Treffen mit dem Verein, welche alle sechs Wochen stattfinden, angesprochen werden – der Fanverband hier erster Ansprechpartner ist. Damit man später nicht wieder erst in der Zeitung lesen muss, dass sich bestimmte Dinge, die Fanszene betreffend, ohne vorherige Rücksprache geändert haben. Ich denke beide Seiten haben hier auch in den letzten Wochen viel gelernt und wir sind da gemeinschaftlich auf einem guten Weg.

Als Ansprechpartner auf Vereinsseite fungieren vor allem Enrico Hommel und Benjamin Jank (beide Fanbetreuer) sowie Ulrich Wolter (Vorstand). Aber es ist angedacht, dass auch mal Oliver Mintzlaff dazu kommt. Vor allem mit Ulli Wolter haben wir einen kompetenten Ansprechpartner, der die Wünsche der Fans auch sehr ernst nimmt.


Warum hat der Fanverband die gemäß Kaufkraft teuersten Eintrittspreise der Liga vom Verein abgenickt? (RB-Fans hatte berichtet) Wie lief die Besprechung vor der Saison ab?

Grundsätzlich gibt es jedes Jahr vor der Saison ein Treffen mit OFCs und Fanverband zum Thema Ticketing seitens des Vereins. Dabei werden dann die Preise bekanntgegeben und wenn dann Fragen, Sorgen oder Wünsche bestehen, kann man diese dann auch anbringen. Gerade in Bezug auf die anfangs fehlenden erweiterten Rabatte für Kinder, wurde vom Verein auch eingelenkt und sehr schnell das Preisschema angepasst (Anm.: noch am selben Tag).

Was die allgemeine Anpassung der Preise an die Erste Liga anbelangt, so war die Akzeptanz unter den OFCs im Prinzip sehr hoch, auch wenn einige – gerade Sektor A&C Besucher – schon etwas schlucken mussten. Aber den meisten war schon klar: Erste Liga gibt es nicht für umsonst, wer das sehen möchte, muss auch entsprechend in die Tasche greifen und es ist ja bekannt, dass der Verein sich finanziell auch eigenständiger aufstellen muss, daher war das kein Thema, was groß angesprochen wurde. Mit 15 Euro für das billigste Gästeticket ist RBL unserer Meinung nach auch sehr günstig aufgestellt.


Was ist euer Fazit zum Thema Bannerverbot in Sektor A, was kann in Zukunft besser gehandhabt werden?

Ich habe ja bereits angesprochen, dass hier kommunikative Fehler gemacht wurden. Die Lösung betreffen konnten der Fanverband seine Vorschläge beim späteren Treffen gut einbringen und wurden die offenen Fragen auch in kurzer Zeit geklärt, so dass die betroffenen Fanclubs wie auch der Verein nun eine tragfähige Entscheidung treffen konnten. Der Fanverband konnte vermittelnd, bündelnd und zielführend eingreifen.


Warum konnte bei zentralen Themen wie dem Trompeter oder dem Thema 60 Plus keine gemeinsame Position bezogen werden? Wurde der Fanverband nach 12:12 nicht eigentlich genau aus diesem Grund gegründet da gemeinsam zu agieren?

Im Prinzip gilt für alle diese Themen, dass eine gemeinsame Position innerhalb des Fanverbands bzw. der Fanszene schwer zu finden ist. Am Fall der Initiative 60 Plus haben wir das Thema in einer Fanverbandssitzung diskutiert. Hier gab es Stimmen pro Unterstützung der Initiative (RBA als unser Zuhause) und contra (Verständnis dafür, dass sich der Verein da besser aufstellen muss, Problematische Logen-, Karten- und Verkehrssituation). In dem Moment haben wir gesagt: 'der Fanverband an sich ist genau geteilt, wir können die Initiative als Fanverband nicht unterstützen, stellen es aber jedem Fanclub bzw. Privatperson frei dies zu tun.' Wir haben dann auch die Ansprechpartner und Kontaktmöglichkeiten benannt. Es gab also zu wenig Zustimmung. Im Prinzip wollen wir im Idealfall eine 2/3 Mehrheit im Fanverband haben, damit eine breite Mehrheit für Aktionen gibt. Dies wurde in diesem Fall nicht erreicht.

Insofern können wir auch in Zukunft nicht garantieren, dass zu allen Themen eine Mehrheitsmeinung gefunden werden kann. Trotzdem wollen wir den Dialog zu allen Themen ermöglichen. Was nicht heißt, dass wir jede Initiative oder jedes Vorhaben unterstützen können. Aber auch ohne den Rückhalt des Fanverbands steht es ja jedem frei eine Initiative zu gründen oder für Verbesserungen einzutreten, die er für wichtig erachtet, wir als Fanverband sind jedoch auf tragfähige Mehrheiten angewiesen. Wir sehen uns da nicht unter Zugzwang alles unbedingt unter einen Hut zu bringen.


Wo wir gerade bei der Stimmverteilung sind: Es gab ja zu Beginn des Fanverbands einige Unstimmigkeiten bezüglich der Stimmverteilung. Wie ist das im Moment und sind Satzungsänderungen geplant?

Die Stimmverteilung wurde ja schon geändert. Zu Beginn hatten die OFCs zwei Stimmen, FCs und IGs nur eine. Momentan haben wir pro Fanclub eine Stimme durchgesetzt. Gleiches Recht für alle sozusagen. Wenn man Mehrheiten hinter sich vereinen will, dann soll man dies in den Sitzungen mit Hilfe von Argumenten tun. Wir sehen dies auch als Mittel den Fanverband selbst zu stärken, so dass man sich, wenn man einen starken Fanverband will, auch ein wenig selbst zurücknehmen muss und sich nicht nur auf den Standpunkt zurückziehen kann, nur via Masse zu "glänzen". Hier gilt es die Leute abzuholen und mit Argumenten zu überzeugen.


Morgen geht es dann um die letzten und frühere Austritte aus dem Fanverband, die daraus folgenden Konsequenzen, Kommunikationsfragen innerhalb der Fanszene und die anstehende Fanversammlung am Samstag.

Das Interview führten Rumpelstilzchen und OzzyRBL.


Permalink:
https://www.rb-fans.de/artikel/20161109-special-interview-fanverband-1.html

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