DER KARNEVALSVEREIN IM TRADITIONSFASCHINGSDUELL
Leipzig - (25.02.2017) Ein Hauch von Karnevalsluft auch in Leipzig. Der Kölner Effzeh spielt zum ersten mal im traditionsreichen Zentralstadion gegen unseren RasenBallsport. Für uns Zeit und Inspiration, um ein wenig Geschichtsfasching zu betreiben. Aus diesem Grund hat sich unser Autor justgroovy dem Duell mal ein wenig anders angenähert - mit einer Büttenrede.
Der Karnevalsverein im Traditionsfaschingsduell
Es ist schon über 20 Jahre her,
da sah man „Heilsbringer“ kreuz und quer
fahren, fein in Schlips und Kragen,
durch den Fußballosten jagen:
Darlehen bieten, Spieler abzocken,
Traditionsvereine in die Falle locken,
Versprechen faul, verspekulieren,
hemmungslos nach Macht gieren,
Millionen versprochen über Nacht,
und alle Zweifler ausgelacht –
nichts war sicher vor ihren Krallen.
Da ließ man gern die Korken knallen.
Doch der Aufprall, der war hart!
Den Ostvereinen blieb nun nichts erspart:
Als Bettler mussten sie oft gehen,
vor den Bürgermeistern Schlange stehen.
Den Fans, die vorher noch gelacht,
haben auch Traditionen nichts gebracht.
Hilflos mussten sie erblicken,
Wie alle sie aus der Liga kicken.
Ja diese Krise war ein Schlag.
Drum beteten Fans nun jeden Tag,
dass gute Spieler nicht mehr gehen
und sie Erfolge wieder sehen.
Auch im Zentralstadion waren nur noch Geister,
in Leipzig - 1903 immerhin erster Deutscher Meister.
Wo hunderttausend Fans einst standen,
wollt‘ kein Sponsor Werbebanden.
Die Fans, ich höre sie noch flehn,
wollten niemals untergehn.
Doch eines Tages, wer hätt’s gedacht,
hat ein Wunderwuzzi Halt gemacht.
Er scharrte und schnaufte wie ein Stier
und sagte einfach: „I bloab hier!“
Und anders, als man könnt‘s vermuten.
Sollte diesmal kein Verein hier bluten.
Der Rote Bulle, wie er sich nannte,
hatte lange Scheine nicht nur für die Werbebande.
Denn wie die Herren in oberen Klassen,
verdiente auch er sein Geld in rauen Massen.
Doch liebe Leutchen, lasst euch sagen,
ich traue mich kaum es auszusagen.
Er produziert in Leipzig nicht die Gosen,
sein Geld zapft er aus taurinhaltigen Dosen.
Das Konstrukt geplant am Reißbrettding,
mit ihm als Genie im Marketing,
die Regeln der Ligen natürlich an Bord,
so entstand der RasenBallsport.
Kaum waren die Koffer ausgepackt,
und Ralf Rangnick eingesackt:
Hoch im Amte mit dem Geld,
baute er die neue Ostfußballwelt.
Auch wenn’s den Ligen nicht gefiel,
RasenBallsport Leipzig hatte nur ein Ziel.
Nach oben zu siegen mit Fußballlust,
mit jungen Talenten und breiter Brust.
Nun brennt im Stadion wieder Feuer,
moderner Fußball als Abenteuer.
Die vollen Ränge singen wieder,
stimmungsvolle Fankurvenlieder.
Ja, die Fußballwelt, die spielt verrückt,
auch kein Kölner Ultra das mehr überblickt.
Er schwärmt noch heute von Ostvereinspleiten.
Ach, was war‘n das noch für Zeiten.
Heut‘, da schaut das anders aus,
kommt Volkssport nicht ohne Kommerz mehr aus.
Die Tradition nun in den Abgrund fällt,
und RB Leipzig zu den Gewinnern zählt.
Man hört die Geißböcke schon blöken:
Ihr Bullenschweine, ihr blöden.
Am Ende sage ich‘s auch ganz scharf,
Doppelmoral, Kölle Alaaf.
justgroovy
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