Tageskarten Saison 2018/2019

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oligei
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Re: Tageskarten Saison 2018/2019

Beitrag von oligei » Do Aug 09, 2018 8:44 am

Nordhäuser hat geschrieben:Gegen Düsseldorf,selbst im beliebten Unterrang noch sehr viel" Grün".Wenn mann sich da mal mit dem Zuschlag nicht verspekuliert hat.
Düsseldorf? - Der Rubel soll rollen!

Ja – Düsseldorf. Sie haben verdient den Aufstieg geschafft und sind ein Traditionsverein. Sie nehmen neuerdings den Platz anstelle vom 1. FC Köln ein, der abgestiegen ist und leider nicht gerade der Zuschauermagnet während den letzten zwei Jahren in der Red Bull Arena war. In der 1. Bundesligasaison kamen 39.335 Fans in die Red Bull Arena – nur gegen Augsburg waren es weniger. Damals fehlten 3.223 Zuschauer um die Arena zu füllen, während elf andere Partien ausverkauft waren. In der vergangenen Saison nahm die Partie gegen Köln sogar den letzten Platz ein mit nur 31.793 Anwesenden zum Heimspiel; gleich 10.765 weniger zum Begriff „ausverkauft“.

Nun ist der Kölner Fastderby-Rivale aus dem fernen Westen aufgestiegen und die Frage stellt sich, ob die Leipziger Fußballfans in unserer Region so fußballverrückt sein werden, gegen Düsseldorf am 02. September unbedingt dabei sein zu wollen? - Werden die Leipziger also gegen einen eher weniger lukrativen Gegner freiwillig das Stadion einrennen, um unsere Roten Bullen unterstützen zu wollen; oder könnte es ein ähnliches Szenario wieder Erwachen wie gegen Köln geben, da der Gegner nicht gerade die Neugier weckt und die Zuschauer ins Stadion lockt?

Zum Glück ist Saisonauftakt, werden sich die Verantwortlichen im Ticketbereich denken – da geht doch was, auch gegen eine sportlich weniger reizvolle Mannschaft, wenn man an der richtigen Schraube dreht?
Schließlich steht das 1. Heimspiel zur neuen Saison an und man spekuliert mit Sicherheit darauf, dass die Sehnsucht der Rasenballer Fußballfans den einen und anderen Fan mehr ins Gewissen ruft, am Anfang wieder dabei sein zu müssen. Und es gibt zu Saisonbeginn noch keine schlechte Stimmung, keine Niederlagen zuvor und jede Menge Hoffnung auf guten und erfolgreichen Fußball. So freut man sich auch nach der Sommerpause wieder auf das Stadionerlebnis, auf eine tolle Stimmung und allgemein auf das Feeling (was schwer zu beschreiben ist) und den Fußballverrückten Fan immer und immer wieder in das Stadion treibt; in diesem Fall zu unseren wahren Rasenballsport.

Das bringt die Verantwortlichen auf den Plan gegen Düsseldorf die Eintrittspreise nicht nur gefühlt relativ hoch anzusetzen, obwohl man zuvor andere Töne verlauten ließ. Im Zusammenhang mit dem Stadionumbau und der Kapazitätsauslastung war die vergangene Saison durchaus eine Lehre. Schließlich kamen zu den Bundesligaspielen 2.000 Zuschauer weniger im Durchschnitt zur Vorsaison (39.397). Von den 20.000 Dauerkarteninhabern verlangte man keine Preiserhöhung, wie auch vom eigenen Fanblock B und Sektor D.

Geschäftsführer Oliver Mintzlaff formulierte im Interview mit sponsors.de (Quelle: https://www.sponsors.de/mintzlaff-nicht ... er-klopfen" onclick="window.open(this.href);return false;) auf die Frage einer Zuschauerdelle in der vergangenen Saison: „Wir hatten in der Europa League Spiele um 21 Uhr, die auch im Free-TV übertragen wurden, bei denen Fans bei zum Teil schlechtem Wetter zu Hause geblieben sind. Darüber hinaus haben wir auch ein sehr familienfreundliches Publikum, das mit späten Anstoßzeiten natürlich nicht ganz so gut harmoniert. Dazu kommt, dass wir aufgrund der Mehrfachbelastung mitunter nicht mehr so attraktiv wie zuvor gespielt haben. Zudem sind grundsätzlich die Haushaltseinkommen in der Region deutlich niedriger als beispielsweise in Süddeutschland. Wir haben das analysiert und werden unsere Ticketingstrategie anpassen, indem wir beispielsweise die Verkaufsphasen besser aufeinander abstimmen.“

Erfreulich waren diesbezüglich die Eintrittspreise für Tageskarten der letzten Saisonspiele 2017/18, die aber um ein Deutliches unter denen der Düsseldorf-Partie liegen. Nun dürfen alle Nichtdauerkarteninhaber auf den Geraden von Eckfahne zu Eckfahne 50 bis 65 Euro löhnen. Auch im weiter vom Spielfeld entfernten Oberrang gibt es da keine Ausnahmen. Nur im Kurvenbereich zu den Fanblöcken sind 40 Euro für ein Ticket zu zahlen, ansonsten erinnern die Ticketpreise für Tageskarten von 50,- bis 65,- Euro auf der Haupttribüne und auf der Gegengeraden ein wenig schon an einer Top-Bundesligapartie oder an Champions League Feeling in Form einer erhöhten Kategorie. Dabei spielt wohl das Haushaltseinkommen in unserer Region diesmal eine untergeordnete Rolle.

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Von Eckfahne zu Eckfahne – 50 bis 65 Euro soll es den Leipziger Fan Wert sein, bei den Bundesligaspielen gegen Fortuna Düsseldorf und Hannover 96 live dabei sein zu dürfen.


Auch für die Plätze im Oberrang, die am ehesten zuletzt weg gehen, wird ein halber ‚Hunni‘ verlangt. Es bleibt zu hoffen dass die Strategie aufgeht und dem Leipziger- und Umlandbürger es Wert ist zum ersten Bundesligasaisonspiel den Roten Bullen live beizuwohnen, ansonsten kann es schnell passieren, dass die erste Bundesligapartie in der Saison 2018/19 in den Heimbereichen nicht ausverkauft sein wird. Zwar sind noch lange 3 Wochen bis zum ersten Heimspiel, aber der freie Verkauf stagniert schon seit langem und man reibt sich nicht umsonst die Augen; aus gutem Grunde. Denn parallel laufen zudem die Europa League Qualifikationsspiele, und dort ist es ebenso bekanntlich schwer, die Fans und Zuschauer gegen eher unbekannte Mannschaften in das Stadion zu locken. Waren es 18.000 Fans gegen den BK Häcken, so werden es gegen Craiova nach aktuellen Stand auch nicht mehr. Sollten unsere Leipziger Jungs sich in dieser Quali-Runde durchsetzen, erwartet uns im Play-Off-Spiel der Sieger aus Luhansk/Braga. Das Besondere an der Tatsache ist, dass das Rückspiel ein Heimspiel ist und dieses nur drei Tage vor der Düsseldorfer Partie stattfindet.

Bekanntermaßen loteten die Zuschauer in der vergangenen Saison schon zwischen den internationalen Spielen und den Bundesligapartien aus, da nicht alles binnen kurzer Zeit organisiert und ebenso finanziell gestemmt werden kann. Spielt RB Leipzig am Donnerstag, den 30.08. das EL-Play-Off Heimspiel, wird es interessant zu beobachten sein, wie sich die Zuschauer beim Ticketverkauf verhalten. Sind viele bereit ihre Mannschaft am letzten Playoff-Spiel zu unterstützen und gleichermaßen gewillt auch nur drei Tage später wieder in der Arena am Sonntag zu erscheinen? Aus Erfahrung hängt dies auch stark von der Lukrativität der Mannschaften, wie aber auch vom Ereignis selbst ab und natürlich auch von der Preisstrategie. Die eingefleischten Fans werden im Kern erscheinen und wollen es auch. Dies ist aber nicht auf jeden Stadionbesucher übertragbar.

Unsere Verantwortlichen spekulieren auf den Saisonauftakt, auf die erste Partie in der Red Bull Arena zur neuen Bundesligasaison und insgesamt auf die Anfangseuphorie. Aber es sind zuvor schon in der Qualifikation drei Europa League Heimspiele zu bestreiten und davon eines unmittelbar davor. Diesbezüglich wird es bekanntlich schwer andere Fans und zusätzliche Zuschauer davon zu überzeugen, 50,00 bis 65,00 Euro für Tickets gegen Fortuna Düsseldorf auszugeben.

Mit viel Werbung und Bedürfnis erwecken wird man versuchen, die Zuschauer zu erreichen und umzustimmen, auch drei Tage nach dem EL-Qualispiel erneut den Weg zur Arena anzutreten. Wer nicht allein gehen will, sondern mit seinen Lebenspartner oder Freund, dann sind schnell über 100 Euro fällig; in Familie noch mehr. Gegen Hannover jedoch will man mit einem Kids-Club-Spieltag wohl zeigen, dass es auch anders herum geht. Aber wenn Kinder mitkommen kann Papa im Stadion nicht fokussiert genug Fußball schauen. Drum muss die Mama mit, aber auch zum Hannoverspiel sind die gleichen Preise für die Tageskarten von 50 bis 65 Euro fällig. Dann fallen wieder 100 bis 150 Euro an, und schließlich haben auch Kinder Durst und Hunger. Ein Saftpäckel von 2 Euro, eine Wurst für 3 Euro, ein Wasser für 4 Euro und ein Bier für Daddy mit 5 Euro. Am Ende wird es ein relativ teures Erlebnis für Familien, welches sich schnell dann im dreistelligen Betrag bis 200 Euro wiederspiegelt – ein gefundenes Fressen im wahrsten Sinne diese Kids-Days für den Verein.

In der Summe wird sich das natürlich bemerkbar machen in der Haushaltskasse – drum kalkulieren die Fans, Zuschauer und Familien auch mehrere Spiele und wägen hier gezielt ab. Am Ende hoffen wir alle auf ein gut gefülltes Stadion gegen Düsseldorf und auf einen sportlichen Erfolg – Ende gut, alles gut? Wir gönnen dies natürlich unserem RB und haben Vertrauen in das Wohlergehen des Geschäftsmodells. Dabei wird mit Sicherheit auch der Fan erhört, oder etwa doch nicht?

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