LVZ vom 20.03.2012, Wichtig ist zwischen den Ohren

Presseberichte zu RB Leipzig
Gesperrt
Benutzeravatar
Maradona
Beiträge: 2626
Registriert: Fr Jun 11, 2010 10:36 pm
x 4

LVZ vom 20.03.2012, Wichtig ist zwischen den Ohren

Beitrag von Maradona » Mo Mär 19, 2012 10:06 pm

RB, Kiel oder doch Halle? Titelrennen in der Regionalliga ist auch und vor allem eine Kopfsache

Leipzig. Während das Nadelöhr zur 3. Profiliga stündlich enger erscheint, müssen RB Leipzig (55 Punkte), Kiel (54) und Halle (53) zweigleisig planen. Plan A handelt von Aufstiegspartys, brummenden Schädeln, prominenten Neuzugängen, Perspektive. Plan B handelt vom Scheitern, von Frust, brummenden Schädeln, Viertliga-Fußball und Zukunftsängsten.
Von Guido Schäfer
Bei den Roten Bullen beschäftigt sich offiziell kein Mensch mit Plan B, stehen negative Gedanken auf dem Index. "Wer Angst hat, verliert", sagt Coach Peter Pacult, der Druck nur auf dem Pissoir verspürt. Insofern ist das Einreichen von RB-Unterlagen für die dritte u n d vierte Liga nur ein formaler Akt, keiner mit Selbstzweifeln. Es gibt Clubs, die dreigleisig fahren. So schickte Dynamo Dresden dieser Tage Einschreibepäckchen für die 1., 2. und 3. Liga an den DFB. Man weiß ja nie ...
Die Stars der Regionalliga-Topteams haben beim Thema Selbstbewusstsein nicht gefehlt, hegen keinerlei Zweifel am eigenen Tun. Weil vieles Kopfsache ist, fällt die Entscheidung auch zwischen den Ohren. So wähnt Halle-Taktgeber Mike Wagefeld das Muss bei den Kontrahenten und die Seinen in einer Komfortzone. "Wir müssen nicht, sondern wollen aufsteigen", sagt der 31-jährige Ex-Dresdner und stellt zurecht fest, dass der HFC in den direkten Duellen gegen Kiel (1:0 und 0:0) und Leipzig (2:0) überlegen war.
Kiels Star Fiete Sykora, 30, hält sein Team für das harmonischste der drei und betonte nach der von DFB-Pokal-Triumphen gepflasterten Gala-Vorrunde: "Wenn wir so weiterspielen, wird es für Leipzig und Halle schwer aufzusteigen." Das mit dem "so weiterspielen" klappte nicht ganz, nach der 0:1-Pleite in Lübeck rutschte Kiel von eins auf drei.
RB-Kapitän Daniel Frahn beherrscht Ballan- und mitnahme neuerdings aus dem Effeff, ist unter Pacult gereift, hat 20 Saisontore auf dem Konto und Sonne im Herzen. "Wir können uns nur selbst stoppen", sagte der 24-Jährige nach dem 1:0-Heimsieg gegen die U23 von Hertha BSC und vor dem brutal wichtigen Punktspiel beim Bundesliga-Unterbau des Hamburger SV (Mittwoch, 16 Uhr, Sportanlage Norderstedt). "Wir sind Erster und bleiben Erster."
Während Frahn im Bauch der Red-Bull-Arena einen verwegenen Ausblick wagte, näherte sich ihm sein Spezi Zecke Neuendorf von hinten. Der 37-jährige Herbergsvater der Hertha-Bubis war beim 0:1 nicht dabei, versprach aber, beim Berliner Heimspiel am Sonnabend gegen Kiel aufzulaufen - und alles zu geben. "Wir punkten gegen Kiel, werden euch helfen." Dürfen sie laut Frahn ausdrücklich auch gegen den Halleschen FC am 14. April in Berlin tun. Dass die Herthaner am Sonntagnachmittag einige Döslein der berühmten Brause in den Mannschaftsbus schleppten, entspricht der Wahrheit, soll an Zeckes Versprechen erinnern.
Ach ja: Aus dem Umfeld von Jahn Regensburg sickerte durch, dass Jahn-Kapitän Tobias Schweinsteiger auf der RB-Einkaufsliste steht. Der 30-jährige Bruder von Bayern-Ikone Bastian gilt als einer der besten Offensivspieler der dritten Liga - und denkt trotz auslaufenden Vertrages nur über L.E. nach, wenn Plan A (= Aufstieg) greift.

Gesperrt