LVZ vom 10.10.2013, "Weiterkommen, Mund abputzen"

Presseberichte zu RB Leipzig
Gesperrt
Benutzeravatar
Rumpelstilzchen
Administrator
Beiträge: 23486
Registriert: Fr Okt 23, 2009 12:03 pm
Wohnort: Leipzig
x 161
x 1220

LVZ vom 10.10.2013, "Weiterkommen, Mund abputzen"

Beitrag von Rumpelstilzchen » Mi Okt 09, 2013 10:23 pm

"Weiterkommen, Mund abputzen"
RB-Kapitän Daniel Frahn würde sich beim Pokal-Hit gegen Lok auch über ein schales 1:0 freuen


Leipzig. Lok gegen RB. Derby? Nicht für alle. Eingefleischte Blau-Gelbe verweigern dem Pokal-Spiel das "D"-Etikett, weil nur Lok gegen Sachsen bzw. Chemie Leipzig ein Derby sein kann und darf. Das Sonnabend-Duell (15 Uhr, Red-Bull-Arena) ist nicht nur wegen derartiger Befindlichkeiten ein heißes. Lok rauscht nach erstem Saisonsieg mit frischen Winden und neuem Lok-Führer an. RB träumt nach der 2:0-Gala in Heidenheim vom Durchmarsch in die 2. Liga. Und vom Einzug in den DFB-Pokal.
Von Guido Schäfer
15 000 Fans werden bei der Derby-Light-Variante erwartet. Die Besucher müssen ganz stark sein, denn: Die Arena ist in die Fänge der Prohibition geraten. Bier mit Umdrehungen gibt es nicht, nicht mal die vom immer fidelen Caterer Thomas Reiche vorgeschlagene Light-Variant wurde vom Ordnungsamt genehmigt. Zur Info: Sich mit einem Light-Bier zu betrinken, ist nahezu unmöglich. Vorm Räuschlein platzt man nämlich wie ein Luftballon. Light-Bier zum Light-Derby - hätte gepasst.
Der viel fliegende Red-Bull-Fußball-Chef Ralf Rangnick wird im Stadion sein und wie immer stilles Wasser trinken. Der 55-Jährige war auch bei der 2:0-Erweckung seiner Leipziger Werktätigen in Heidenheim dabei. Seit jenem Triumph beim Tabellenführer ist der Glaube zurück. An die eigene Stärke. Die offensive Ausrichtung. Ans anspruchsvolle System. An den Fußball-verrückten Cheftrainer Alexander Zorniger. Intern auch an den Aufstieg.
"Es gibt in der 3. Liga keine Mannschaft, vor der für uns fürchten müssen", hat Rangnick nach Sichtung aller Team unlängst festgestellt.
Aus alt wurde jung, aus langsam schnell, aus satt hungrig. Auch in Österreich greifen die revolutionär anmutenden Umbaumaßnahmen des Ex-Schalke-Coaches. RB Salzburg ist in der Liga ewig unbesiegt, führt souverän, startete mit zwei Siegen in die Europa League.
Erfolge im bergigen Ösi-Land sind schön und gut, im Fokus steht aber das flache Land, steht Leipzig. Offiziell ist der Aufstieg kein Diktat. Inoffiziell wird mit einer perfekten Saison 2013/2014 geflirtet: Ab durch die Dritte. Und ab durch den sächsischen Cup in die DFB-Pokal-Hauptrunde.
Dazu muss im ungleichen Duell ein Sieg gegen Lok her. "Weiterkommen, Mund abputzen, alles andere zählt nicht", sagt RB-Kapitän Daniel Frahn. Nein, ein 4:0 müsse nicht sein, auch ein schales 1:0 würde ihn beglücken. "Lok kommt mit neuem Mut", rechnet Frahn mit steifer blau-gelber Brise. "Wir brauchen Geduld."
Der 25-jährige Mittelstürmer hat keine guten Erinnerungen ans letzte Derby. Beim Punktspiel-0:0 zog er sich am 8. Mai einen Innenbandabriss im Knie zu, wurde erst kurz vor den Relegationsspielen gegen Lotte fit, blieb nach nervenzerfetzendem Verlauf auf der Bank. Frahn: "Das war grauenvoll."
Apropos: Den Ultra-Fans der U23 von Borussia Dortmund graut es vor RB. In einem giftgrünen Flyer wird zum Boykott des BVB-Gastspiels am 2. November in Leipzig aufgerufen. Auszug: "Dieses ekelhafte Vereinsgebilde steht symbolisch für den modernen Fußball, der durch Geld und Sponsoring immer weniger mit der Art des Sports zu tun hat, der über Jahrzehnte die Menschen weltweit begeistert hat."
An jenem 2. November wird übrigens wieder echtes Bier ausgeschenkt. Das Stöffchen fließt nach Stand der Dinge exklusiv in sächsische Hälse.
Bild

Gesperrt