Sportforum: Staugefahr beim RB-Spitzenspiel am Sonnabend
Baustellen am Stadion erschweren Anreise mit dem Auto / Verkehrsbetriebe fühlen sich gerüstet
Die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) und die Stadt rüsten sich für das RB-Spiel am Sonnabend: Weil rund 30000 Besucher erwartet werden, muss mit Staus und Andrang in den Straßenbahnen gerechnet werden. Rund um das Stadion gibt es zahlreiche Baustellen, die die An- und Abreise mit dem Auto zu einem Geduldsspiel machen werden.
Was Leipzig bei Spitzenspielen erwartet, bekamen RB-Fans zu spüren, als am 26. März in der Red Bull Arena der Tabellenführer Heidenheim antrat. "Die LVB haben erheblichen Optimierungsbedarf", mailten damals Zuschauer wie Andreas Nowak an die LVZ. Nach dem Spiel seien viel zu wenig Straßenbahnen eingesetzt worden. "Die LVB hätte auch Busse einsetzen können, um die Zuschauer schneller zum Hauptbahnhof zu bringen", so Nowak.
Die LVB sprechen dagegen von ganz normalen Zuständen. "30 Minuten nach dem Spiel waren die Zuschauer vom Sportforum abtransportiert", sagt Matthias Lietze, LVB-Centerleiter Verkehrsorganisation. Dies zeige, dass die Zahl der zusätzlich eingesetzten Straßenbahnen dem Zuschaueraufkommen angemessen war. Am kommenden Sonnabend würden ähnlich viele Bahnen eingesetzt. "Weil es sich diesmal um kein Abend-, sondern um ein Nachmittagsspiel handelt, werden sicher viele Zuschauer auch zu Fuß zum Hauptbahnhof gehen", glaubt Lietze.
Auch Busse setzen die LVB am Sonnabend ein - allerdings nur, um Gäste eines Sonderzugs zu befördern, die aus Darmstadt anreisen. "Wir bringen sie mit 13 Bussen zum Stadion", sagt Lietze. Ansonsten gelten Busse als keine gute Wahl. "In sie passen weniger Leute als in unsere Straßenbahnen", sagt Marc Backhaus von der Presseabteilung der LVB. "Außerdem stecken die Busse im Stau, wenn nach einem Spiel die Zuschauer mit ihren Autos nach Hause fahren."
Am kommenden Sonnabend droht dies auch den Straßenbahnen der LVB. Denn wegen der Gleisbauarbeiten in der Jahnallee und im Ranstädter Steinweg pendeln die Straßenbahnen nicht auf kürzestem Wege zwischen Sportforum und Hauptbahnhof, sondern über die Friedrich-Ebert- und die Käthe-Kollwitz-Straße, wo sich die Bahnen den Platz mit den Autos teilen müssen.
Noch mehr Tücken lauern auf Fußball-Fans, die mit dem eigenen Auto bis zum Stadion fahren wollen. Wer zum Beispiel aus dem Süden über die B 2 zum Stadion rollen will, wird in der Karl-Tauchnitz-Straße abrupt gestoppt. Denn dort wird in Höhe der Beethovenstraße der Kreisel umgebaut - stadteinwärts führt eine nervige Umleitung durch zugeparkte Anliegerstraßen. Auch ein Ausweichen auf die Friedrich-Ebert-Straße verspricht keine Entlastung. Dort gibt es in Höhe des Stadthafens ein Nadelöhr, das für erhebliche Staus sorgen wird. Auch auf den Hauptzufahrtswegen zum Stadion - der Jahnallee und dem Ranstädter Steinweg - gibt es wegen Baustellen mehrere Fahrbahneinengungen.
Die Stadt sperrt wegen des Fußballspiels keine Straßen. Als Parkplatz für individuell anreisende Gäste-Fans wird der Marienweg empfohlen und ausgeschildert. Außerdem ist ein Sondereinsatz der Leipziger Verkehrsüberwachung geplant; die Operativgruppe des Ordnungsamtes und der Stadtordnungsdienst werden ebenfalls kontrollieren.
"Wir empfehlen den Besuchern, ihre Autos auf den Park-and-Ride-Plätzen am Stadtrand stehen zu lassen und mit unseren Bahnen zum Stadion zu fahren", betont auch Lietze. Die P&R-Plätze und Verbindungen seien im Internet unter
http://www.lvb.de/park-ride" onclick="window.open(this.href);return false; abrufbar. Deren kostenlose Nutzung sei in den RB-Tickets vier Stunden vor und vier Stunden nach dem Spiel eingepreist.
Wenn RB in die zweite Bundesliga aufsteigt, wollen die LVB deutlich mehr Aufwand betreiben. "Der lang erhoffte Aufstieg wird von uns natürlich unterstützt", sagt Sprecher Backhaus. Was genau geplant ist, will er aber erst verraten, wenn der Aufstieg geschafft ist.
Die Stadtverwaltung hat ihr Verkehrskonzept für Großveranstaltungen im Sportforum so gut wie fertig. Wie berichtet, will das Rathaus mit diesem Konzept dafür sorgen, dass solche Veranstaltungen künftig für Besucher und Anlieger reibungsloser stattfinden können.
Andreas Tappert