LVZ vom 16.04.2014, Noch drei Tage bis zum Aufstiegskracher

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Jupp
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LVZ vom 16.04.2014, Noch drei Tage bis zum Aufstiegskracher

Beitrag von Jupp » Di Apr 15, 2014 10:07 pm

Noch drei Tage bis zum Aufstiegskracher
Torjäger-Duell: Frahn trifft Stroh-Engel


Über 30000 Fans könnten beim Drittliga-Hit RB Leipzig (Rang zwei/ 67 Punkte) gegen Darmstadt (Rang drei/66) in der Red-Bull-Arena dabei sein. Das Sonnabend-Duell (14 Uhr, MDR) ist auch eines der Top-Torjäger.

Von Guido Schäfer

Leipzig/Darmstadt. 10000 Darmstadt-Fans feierten am Sonnabend einen 1:0-Sieg ihrer seit 17 (!) Spielen ungeschlagenen Lilien gegen Burghausen, nahmen die Drittliga-Tabelle mit ins Bettchen. Endlich Platz zwei, endlich ein direkter Aufstiegsplatz! Es wurde vorerst nur ein One-Night-Stand, der aber Lust auf mehr macht. Das Hoch der Hessen geht einher mit dem Dauerhoch des 26-fachen Torschützen Dominik Stroh-Engel.
Das Böllenfalltor zu Darmstadt hat die ersten Leibesübungen von Bum Kun Cha und Bruno Labbadia bewundert, 1. und 2. Liga beherbergt, Trainer wie Jörg Berger, Lothar Buchmann und Jürgen Sparwasser kommen und gehen sehen. Gute, alte Zeit. Geblieben ist das alte, aber nicht mehr gute Stadion. Nicht nur die auf Kriegsschutt errichteten Stehplatztribünen bröckeln, das Stadion ist in Gänze von vorgestern. Die Erfordernisse von Risikospielen können nur dann halbwegs erfüllt werden, wenn große Zuschauer-Areale gesperrt werden. Im Fall einer Relegation droht ein Umzug nach Frankfurt oder Mainz. Darmstädter Eingebung: Wir umgehen die Duelle gegen den Drittletzten der 2. Liga und steigen direkt auf! Und: Ein Dreier in Leipzig führt auf unseren Königsweg!
Doch auf welchen Schultern lastet er, der Druck? "Leipzig hat den Druck", glaubt Darmstadt-Keeper Jan Zimmermann mit Blick aufs liebe Geld. RB hat einen flauschigen Sparstrumpf (Etat über zehn Millionen Euro), muss demnach unbedingt hoch. Darmstadt? Läuft mit schmalem 2,5-Millione-Euro-Haushalt barfuß, muss gar nichts.
"Alles Unsinn!", sagt RB-Kapitän Daniel Frahn. "Wenn angepfiffen wird, denkt kein Fußballer an Geld, Etats oder Sparstrümpfe. Dann geht es zur Sache. Mann gegen Mann." Um mit Herrn Rehhagel zu sprechen: Entscheidend is auf'm Platz.
Frahn ist der verlängerte Arm von Trainer Alexander Zorniger, hat 16 Tore auf dem Konto und Einfluss. Auf Spiele, Gegenspieler und Mitspieler. Frahn ist d e r Entscheidungsträger der Roten Bullen.
Darmstadts Entscheidungsträger heißt Dominik Stroh-Engel. Der 28-jährige Mittelstürmer (1,97m, 90 Kilo) ist im Zenit seines Könnens, nennt unfassbare 26 Tore in 31 Spielen sein eigen. Der junge Dominik Stroh-Engel absolvierte 2005/2006 eine Handvoll Bundesligaspiele für Eintracht Frankfurt, spielte 2007 bis 2010 beim SV Wehen Wiesbaden, kam nicht mehr so richtig auf die Strümpfe. "DSE" nahm 2010 beim SV Babelsberg einen neuen Anlauf, ersetzte dort den just zum Rasenballer konvertierten Daniel Frahn.
2012 ging es zurück nach Wiesbaden - unerquickliches Intermezzo. 2013 bekam DSE trotz laufenden Vertrages den Laufpass, landete beim finanziell und sportlich darbenden SV Darmstadt 98. Hier die geknickten Lilien, ein marodes Stadion, Erinnerungen an bessere Zeiten. Da ein vermeintlich gescheiterter Profi, den Wiesbaden abgelegt hat, wie eine schlechte Gewohnheit. Letzte Ausfahrt Darmstädter Böllenfalltor?
Von wegen, aus Not & Elend wurde ein Fußball-Märchen. Darmstadt kroch am Grünen Tisch (Lizenz-Entzug für Offenbach) und auf den letzten Pfiff zurück in die 3. Liga und mischt die mit Elan und Dominik Stroh-Engel auf. Der gebürtige Hesse: "Ich gehe die Sache locker, befreit und selbstbewusst an und brauche wenige Chancen für ein Tor." 15 Zähler Vorsprung auf Platz vier haben die Lilien, der Relegationsrang ist fixiert. Jetzt soll RB überholt werden. Stroh-Engel sagt, dass er sich "wohlfühlen" muss, um zu treffen. Er sagt auch, dass seine Gala auf eine "richtig gute Mannschaft" fußt. Und auf einen besonderen Trainer. Der Chemnitzer Dirk Schuster, 46, hat nicht nur Stroh-Engel neues Leben eingehaucht. Schusters Team ist eines des Gestrandeten. Ein Team im Wortsinn. Ein Team, das jetzt mehr will als nur eine heiße Nacht mit Platz zwei im Arm.
Sportforum: Staugefahr beim RB-Spitzenspiel am Sonnabend
Baustellen am Stadion erschweren Anreise mit dem Auto / Verkehrsbetriebe fühlen sich gerüstet


Die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) und die Stadt rüsten sich für das RB-Spiel am Sonnabend: Weil rund 30000 Besucher erwartet werden, muss mit Staus und Andrang in den Straßenbahnen gerechnet werden. Rund um das Stadion gibt es zahlreiche Baustellen, die die An- und Abreise mit dem Auto zu einem Geduldsspiel machen werden.
Was Leipzig bei Spitzenspielen erwartet, bekamen RB-Fans zu spüren, als am 26. März in der Red Bull Arena der Tabellenführer Heidenheim antrat. "Die LVB haben erheblichen Optimierungsbedarf", mailten damals Zuschauer wie Andreas Nowak an die LVZ. Nach dem Spiel seien viel zu wenig Straßenbahnen eingesetzt worden. "Die LVB hätte auch Busse einsetzen können, um die Zuschauer schneller zum Hauptbahnhof zu bringen", so Nowak.
Die LVB sprechen dagegen von ganz normalen Zuständen. "30 Minuten nach dem Spiel waren die Zuschauer vom Sportforum abtransportiert", sagt Matthias Lietze, LVB-Centerleiter Verkehrsorganisation. Dies zeige, dass die Zahl der zusätzlich eingesetzten Straßenbahnen dem Zuschaueraufkommen angemessen war. Am kommenden Sonnabend würden ähnlich viele Bahnen eingesetzt. "Weil es sich diesmal um kein Abend-, sondern um ein Nachmittagsspiel handelt, werden sicher viele Zuschauer auch zu Fuß zum Hauptbahnhof gehen", glaubt Lietze.
Auch Busse setzen die LVB am Sonnabend ein - allerdings nur, um Gäste eines Sonderzugs zu befördern, die aus Darmstadt anreisen. "Wir bringen sie mit 13 Bussen zum Stadion", sagt Lietze. Ansonsten gelten Busse als keine gute Wahl. "In sie passen weniger Leute als in unsere Straßenbahnen", sagt Marc Backhaus von der Presseabteilung der LVB. "Außerdem stecken die Busse im Stau, wenn nach einem Spiel die Zuschauer mit ihren Autos nach Hause fahren."
Am kommenden Sonnabend droht dies auch den Straßenbahnen der LVB. Denn wegen der Gleisbauarbeiten in der Jahnallee und im Ranstädter Steinweg pendeln die Straßenbahnen nicht auf kürzestem Wege zwischen Sportforum und Hauptbahnhof, sondern über die Friedrich-Ebert- und die Käthe-Kollwitz-Straße, wo sich die Bahnen den Platz mit den Autos teilen müssen.
Noch mehr Tücken lauern auf Fußball-Fans, die mit dem eigenen Auto bis zum Stadion fahren wollen. Wer zum Beispiel aus dem Süden über die B 2 zum Stadion rollen will, wird in der Karl-Tauchnitz-Straße abrupt gestoppt. Denn dort wird in Höhe der Beethovenstraße der Kreisel umgebaut - stadteinwärts führt eine nervige Umleitung durch zugeparkte Anliegerstraßen. Auch ein Ausweichen auf die Friedrich-Ebert-Straße verspricht keine Entlastung. Dort gibt es in Höhe des Stadthafens ein Nadelöhr, das für erhebliche Staus sorgen wird. Auch auf den Hauptzufahrtswegen zum Stadion - der Jahnallee und dem Ranstädter Steinweg - gibt es wegen Baustellen mehrere Fahrbahneinengungen.
Die Stadt sperrt wegen des Fußballspiels keine Straßen. Als Parkplatz für individuell anreisende Gäste-Fans wird der Marienweg empfohlen und ausgeschildert. Außerdem ist ein Sondereinsatz der Leipziger Verkehrsüberwachung geplant; die Operativgruppe des Ordnungsamtes und der Stadtordnungsdienst werden ebenfalls kontrollieren.
"Wir empfehlen den Besuchern, ihre Autos auf den Park-and-Ride-Plätzen am Stadtrand stehen zu lassen und mit unseren Bahnen zum Stadion zu fahren", betont auch Lietze. Die P&R-Plätze und Verbindungen seien im Internet unter http://www.lvb.de/park-ride" onclick="window.open(this.href);return false; abrufbar. Deren kostenlose Nutzung sei in den RB-Tickets vier Stunden vor und vier Stunden nach dem Spiel eingepreist.
Wenn RB in die zweite Bundesliga aufsteigt, wollen die LVB deutlich mehr Aufwand betreiben. "Der lang erhoffte Aufstieg wird von uns natürlich unterstützt", sagt Sprecher Backhaus. Was genau geplant ist, will er aber erst verraten, wenn der Aufstieg geschafft ist.
Die Stadtverwaltung hat ihr Verkehrskonzept für Großveranstaltungen im Sportforum so gut wie fertig. Wie berichtet, will das Rathaus mit diesem Konzept dafür sorgen, dass solche Veranstaltungen künftig für Besucher und Anlieger reibungsloser stattfinden können.

Andreas Tappert
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