Ante Rebic erstmals im Kader
RB heute, 18.30 Uhr, beim FSV Frankfurt mit kroatischem WM-Stürmer
Von guido schäfer
Leipzig/Frankfurt/main. Das RB-Lazarett nimmt nie gekannte Ausmaße an, vorm heutigen Spiel beim FSV Frankfurt (18.30 Uhr/Volksbank-Stadion, Bornheimer Hang) sind elf (!) Ausfälle aktenkundig. Falls das 19-jährige Mittelfeld-Ass Joshua Kimmich (muskuläre Probleme) nicht auflaufen kann, gesellt sich Patient Nummer zwölf dazu.
Gestern Vormittag saßen 19 Profis im Flieger nach Frankfurt/Main, unter ihnen auch Neuzugang Ante Rebic. Der 20-jährige Ex-Stürmer vom AC Florenz steht damit erstmals im Bullen-Kader. Rebics Nominierung hat mit der Flut an Verletzten im Allgemeinen und mit dem Ausfall von Yussuf Poulsen, 20, im Besonderen zu tun. Cheftrainer Alexander Zorniger, 46, gehorcht mit der Personalie der Not, ignoriert den Trainingsrückstand des kroatischen Nationalspielers. 90 minütiges Ball-Jagen gibt Rebics Körper noch nicht her, einen Joker-Einsatz schon.
Angesichts der misslichen Lage durchaus erwähnenswert: Beim gestrigen Abschlusstraining auf dem Gelände von Weiss-Blau Frankfurt blieben alle Mann gesund. Jo Kimmichs Einsatz entscheidet sich heute. Der U19-Europameister hat beim 1:0-Sieg gegen Aue gezeigt, dass er Blessuren und Fehltage beim Üben wegdrücken und kicken kann. Zorniger will nach dem Ausfall von Dominik Kaiser nicht eine weitere tragende Säule im Mittelfeld verlieren. "Ohne Dome und ohne Jo wäre nicht so gut."
Apropos nicht so gut: Bei RB Salzburg ist der Traum von der erstmaligen Qualifikation für die Champions League jäh geplatzt. Nach einem 2:1-Heimsieg gegen Malmö kassierte das Team von Adi Hütter eine 0:3-Pleite in Schweden. Sportdirektor Ralf Rangnick schloss gestern aus, dass Salzburger Kicker vorm Ende der Wechselfrist (Montag) zu RB Leipzig stoßen. Wenn überhaupt, wird im Winter neu nachgedacht. Für Leipzig in Frage kämen Männer vom Schlage eines Kevin Kampl, 23.
Beim FSV Frankfurt ist keine Demutshaltung vorm Tabellenführer aus Leipzig festzustellen. Coach Benno Möhlmann, 60: "Wir wollen punkten." FSV-FinanzBoss Clemens Krüger hat keine Problem mit dem Bundesliga-Projekt RB Leipzig, sagte der Frankfurter Rundschau: "Damit muss man sich abfinden. Es wird immer Clubs geben, die einen Sugar Daddy oder strategische Partner haben." Krüger hat einen 6,46-Millionen-Euro-Haushalt zur Verfügung - ein potenzieller Abstiegs-Etat. RB hat einige Euronen mehr im Säckel. Bedeutet für das heutige Zweitligaspiel rein gar nichts.
Übrigens haben Fans des Karlsruher SC einen geplanten Protestmarsch durch Leipzig vorm KSC-Kick bei RB (24. September, 17.30 Uhr, abgesagt. Ein Grund: Fehlende Gegenliebe in der Heldenstadt, insbesondere bei Kneipiers mit Sky-Ausstattung.
FSV Frankfurt: Klandt - Huber, Balitsch, Beugelsdijk, Bittroff - Konrad - Roshi, Kruska, Grifo, Schembri - Kapllani
RB: Bellot - Teigl, Sebastian, Compper, Jung - Demme, Kimmich, Khedira - Fandrich - Morys, Frahn
