LVZ vom 24.11.2014, 4:1 - Bullen plätten Kiez-Kicker

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Jupp
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LVZ vom 24.11.2014, 4:1 - Bullen plätten Kiez-Kicker

Beitrag von Jupp » So Nov 23, 2014 10:01 pm

4:1 - Bullen plätten Kiez-Kicker
38 660 Fans sehen Top-Leistung von RB / Boyd (2), Poulsen und ein Pauli-Eigentor


Von guido schäfer

Leipzig. RB vorm Heim-Kick gegen den St. Pauli. Fußballer in der Krise. Ein Trainer ohne Zündschnur. Eine Stadt am Abgrund. Fragezeichen so weit Auge reicht. Können die nicht mehr oder wollen die nicht mehr? Trainiert Alexander Zorniger zu viel oder zu wenig? Und: Muss man den Laden bei einem erneuten Misserfolg nicht sofort dichtmachen und alle Mann teeren und federn?
90 Minuten nach abstrusen Gedankengängen wie diesen hatten andere abstruse Eingebungen Konjunktur. Aufstieg jetzt!, hieß es unter den RB-Fans. Wer soll uns stoppen?, wurde gefragt.
Der ganz normale Fußball-Wahnsinn.
RB gewinnt vor 38660 (!) Zuschauern 4:1 gegen Pauli. Brause schlägt das Kiez-Getränk Kalte Muschi (Cola mit Rotwein), spritzt auf Platz fünf und ist vorm Spiel in Sandhausen (Sonntag) einen Punkt entfernt vom Aufstiegsplatz.
Das Selbstverständnis der Roten Bullen lässt sich nach fünf Minuten an Terrence Boyd ablesen. Der RB-Rambo zerlegt vor der Pauli-Bank einen Gegenspieler. Während der Kiez-Kicker behandelt wird, schnappt sich Boyd eine Trinkflasche. Die liegt einen halben Meter von den Füßen von Pauli-Coach Thomas Meggle. Die gehört, ja, St. Pauli. Boyd nimmt einen Schluck und wirft das Teil zurück zu Meggle. Der guckt irritiert aus der Wäsche. Da latscht jemand durch mein Wohnzimmer, nietet ein Familien-Mitglied um und bedient sich aus der Hausbar. Wenn Herr Meggle Frau Meggle dabei gehabt hätte, hätte Boyd seine Handynummer gezückt. "Ich hatte Durst", erklärt der 23-Jährige hinterher. Nach fünf Minuten.
Eine Szenerie, die sinnbildlich für die 90 Minuten ist. Die brustbehaarten Gastgeber beherrschen Ball/Gegner, hätten zur Halbzeit höher als 2:0 führen müssen. Ein Chancenverhältnis von 6:1, Tore von Yussuf Poulsen (17.) und Boyd - nach 45 Minuten ist wenig Raum für einen Sieger, der nicht Leipzig heißt.
Die neue Variante mit Kapitän Daniel Frahn hinter den Spitzen Poulsen/Boyd fruchtet. Das Dreier-Mittelfeld mit Diego Demme, Rani Khedira und Dominik Kaiser hat alles im Griff. Die Abwehr steht bis auf eine Ausnahme bombenfest. Zornigers Männer verbinden Aggressivität mit Anmut, kämpfen und spielen Fußball.
Mit Wiederbeginn keimt mit dem 2:1-Anschluss Hoffnung unter den 4000 St.-Pauli-Fans. Enis Alushi trifft, Tim Sebastian und Marin Compper sehen nicht gut aus. Kurz später stellt Boyd den alten Abstand wieder her, hämmert volley unter die Latte (53.) - 3:1! Der Dreier gerät nicht mehr in Gefahr, ein Verhoek-Eigentor nach Sebastian-Kopfball zum 4:1 (73.) bindet ein rosa Schleifchen um das hübsche Gesamtpaket.
Stimmen und Stimmungen
Boyd: "Wir sollten jetzt nicht viel labern, sondern an Sandhausen denken. Da müssen wir nachlegen."
Frahn: "Hat Spaß gemacht. Geiles Spiel, geile Kulisse."
Zorniger: "Gute Partie, volles Stadion - ich bin sehr, sehr zufrieden."
Meggle: "RB war besser. Poulsen hat zwei Mann von uns Huckepack genommen und trotzdem das 1:0 gemacht."
Poulsen: "Was ist Huckepack?"
Ante Rebic: Der sollte in der 87. Minute rein ins Spiel. Zorniger disponierte wegen einer Khedira-Blessur um, brachte Hierländer. Rebic motzte, Zorniger blaffte zurück. Es muss Liebe sein.

RB: Coltorti - Teigl, Sebastian, Compper, Jung - Kaiser, Khedira (87. Hierländer), Demme - Frahn (73. Kalmár) - Poulsen, Boyd (80. Morys)
St. Pauli: Tschauner - Schachten, L. Sobiech, Ziereis, Halstenberg - Buchtmann, Alushi - Rzatkowski (43. Verhoek), Kurt (59. Budimir), Maier - Thy (75. Daube)
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