LVZ vom 26.11.2014, "Fußball ist heute nun mal ein Geschäft"

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Jupp
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LVZ vom 26.11.2014, "Fußball ist heute nun mal ein Geschäft"

Beitrag von Jupp » Mi Nov 26, 2014 6:20 pm

"Fußball ist heute nun mal ein Geschäft"
HSV-Legende Uwe Seeler hat nichts gegen RB Leipzig


Weißenfels. HSV-Legende Uwe Seeler zu Besuch bei den Weißenfelser Theatertagen: Am Rande eines Podiumsgespräches äußerte sich der 78-Jährige zu seinem Klub, zum Ostfußball sowie zu RB Leipzig.

Woher kommen die Probleme beim HSV?
Es sind jahrelang immer die gleichen Fehler gemacht worden. Da reden viel zu viele Leute mit. Du brauchst nicht nur eine gute Mannschaft auf dem Platz, sondern auch im Verein. Dietmar Beiersdorfer ist aber auf einem guten Weg.
Hat der Verein denn jetzt die richtige Mannschaft auf dem Platz?
Man braucht immer eine gute Mischung und da bin ich noch nicht ganz zufrieden. Es fehlt der notwendige Dampf vor dem Tor. Wenn man gegen den Abstieg spielt, muss man richtig hart, aber fair rangehen. Zur Winterpause sollte der Verein daher noch einmal reagieren und ein, zwei Führungsspieler einkaufen.
Was haben Sie damals im Westen vom DDR-Fußball mitbekommen?
Den haben wir schon verfolgt. Nicht umsonst haben wir nach der Wende sofort einige Spieler rüber geholt. Es war aber nicht einfach, sich zu informieren. Ihr durftet ja auch nur heimlich schauen.
Haben Sie jemals in der DDR gespielt?
Wir haben das immer wieder versucht, aber komischerweise sind die Spiele immer kurzfristig abgesagt worden. In den 60er Jahren war ich bei einer Partie während der Leipziger Messe dabei. Ich glaube, dass wir gewonnen haben. Wichtiger war aber, dass es überhaupt mal zu einer Begegnung gekommen ist.
Wie war das deutsch-deutsche Treffen?
Wir Fußballer sind wunderbar miteinander klar gekommen. Wir waren danach in Leipzig noch alle zusammen etwas essen und trinken. Die Ostdeutschen haben dann ziemlich laut in den Straßen gesungen, bis die Polizei gekommen ist. Das war schon eine brenzlige Situation. Da sagte ich: "Kommt, lasst uns doch im Restaurant weitersingen." Die Polizisten haben uns schließlich ziehen lassen.
Wie sehen Sie den Fußball in Ostdeutschland heute?
Den ganz großen Durchbruch gab es bisher noch nicht. Aber die zweite Liga mischt der Osten schon auf. Und für die Spitze braucht man natürlich viel Geld und Sponsoren.
Sie reden von RB Leipzig.
Wenn der Verein weiter Stück für Stück aufgebaut wird, kann er richtig erfolgreich werden. Ich hoffe nur, dass die Entwicklung nicht zu hastig geschieht.
Trotzdem ist RB nicht unumstritten.
Natürlich beschweren sich einige. Aber der Fußball ist heute nun mal ein Geschäft. Der Sport hat weltweit solche Ausmaße angenommen, dass er sich schon vor langer Zeit professionalisieren musste. Das ist völlig in Ordnung. Ich habe nichts dagegen. Bei manchen Profis kann man generell das Preis-Leistungsverhältnis infrage stellen. Aber die Sportler wären ja schön blöd, wenn sie nicht nehmen würden, was sie kriegen können.

Interview: Jan Iven
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