Diskussion Nachwuchsmannschaften

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EisenerBulle
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Re: Diskussion Nachwuchsmannschaften

Beitrag von EisenerBulle » Do Jan 04, 2018 4:37 pm

mike shinoda hat geschrieben:Echt? Wieder was dazugelernt. Ich dachte, dass Sahin und/oder Götze mit 16 und ein bissel was debütiert hätten.
Sahin kam am 6. August 2005 mit 16 Jahren und 335 Tagen zu seinem ersten Bundesligaspiel bzw am 23.07.2005 zu seinem ersten Europapokalspiel. Allerdings wurde er eben schon vorher offiziell aus der B-Jugend direkt in den Profikader aufgenommen.
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Rumpelstilzchen
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Re: Diskussion Nachwuchsmannschaften

Beitrag von Rumpelstilzchen » Mo Jan 15, 2018 12:16 am

U14 - Kann ja nicht jeder gegen Schalke gewinnen:
https://www.schwarzwaelder-bote.de/inha ... d5d5e.html" onclick="window.open(this.href);return false;

U17 verliert Spiel um Platz 7 gegen Austria Wien.
http://www.jugend-eurocup.de/jec/index. ... nisse.html" onclick="window.open(this.href);return false;
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Anderson

Re: Diskussion Nachwuchsmannschaften

Beitrag von Anderson » Mo Jan 15, 2018 8:38 pm

violethammer hat geschrieben:Abouchabaka, Kühn und Maje haben sich aus meiner Sicht bis zur Winterpause leider nicht weiterentwickelt. Über die Ursachen kann man nur mutmaßen. Die Vielzahl der Wettbewerbe, Verletzungspech, die U17 WM in Indien, die schulische Doppelbelastung, Druck ... Eine Vielzahl von Faktoren spielt da eine Rolle. Über die Sinnhaftigkeit der Youth League bei noch schulpflichtigen Jugendlichen darf man auch mal nachdenken, so schön das sein mag, schon mal international Luft zu schnuppern. Im Grunde handelt es sich doch hierbei nur um einen zusätzlichen Wettbewerb zur Bühne für die Scouts. Den sportliche Mehrwert kann man schon mal hinterfragen. Internationale Testspiele werden ja auch noch zusätzlich gemacht. Abouchabaka z. B. kam mir oft ausgelaugt vor zuletzt, und er hat definitiv Potenzial. Bei den Genannten sehe ich die akute Gefahr des "Verheizens". Man darf bei dem ganzen Pensum nicht vergessen, dass den Jungs die Freude nicht vergehen darf, tagtäglich auf den Platz zu gehen und sich weiterentwickeln zu wollen. Dieser Faktor denke ich kommt oft zu kurz.
Die traurige Konsequenz ist am Ende, dass die schönen Sonntagsreden von "allseitig entwickelten Persönlichkeiten", "Achten auf Ausbildung" usw. praktisch nichts Wert sind, weil die, die nach der 9. oder 10. Klasse nicht als Fußball machen, in dieser Mühle die besseren Chancen haben.

Außerdem gibt es ein Süd-Nord Gefälle beim Zeitpunkt, zu dem junge Männer körperlich fertig entwickelt sind. Der liegt bei einem Westafrikaner im Durchschnitt nun mal eher als bei einem Nordeuropäer, das ist genetisch durch Jahrtausende lange Anpassung verschiedener Populationen an die jeweils ganz verschiedenen klimatischen Bedingungen bestimmt.
Dieser Zeitpunkt fällt zufällig in die Jahre, in denen Nachwuchsfußballer den Sprung zu den Herren schaffen müssen. Es ist deshalb kein Wunder, wenn man in den französischer Internaten eher Spieler sucht und findet als in den deutschen, die mit 19 körperlich schon bundesligatauglich sind. Das sind in der Regel Spieler, deren Familien Wurzeln in Afrika haben. Dieser Vorteil ist dann mit Anfang/Mitte 20 weg, aber bis dahin sind eben schon viele durch den Rost gefallen, wenn man den Jugendwahn zu sehr auf die Spitze treibt.

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TaurinFan
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Re: Diskussion Nachwuchsmannschaften

Beitrag von TaurinFan » Mi Jan 17, 2018 8:08 am

violethammer hat geschrieben:Abouchabaka, Kühn und Maje haben sich aus meiner Sicht bis zur Winterpause leider nicht weiterentwickelt.
Wo sollen Sie sich auch weiterentwickeln? In der U19 BL?

Die Talente die wir holen konnten sich größtenteils in jungen Jahren über Einsätze im Männerbereich formen. Erst dadurch erreichen Sie die nötige Qualität. So lang bei uns kein Jugendspieler realistische Chancen hat, kann man jedem besseren Jugendspieler nur wünschen das eher rechtzeitig den Absprung schafft.

Ansonsten wird unser hochgelobtes (zumindest von uns selbst) Jugendsystem schnell zum Karrierekiller.

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Re: Diskussion Nachwuchsmannschaften

Beitrag von FaulerZauber » Mi Jan 17, 2018 9:36 am

TaurinFan hat geschrieben:
violethammer hat geschrieben:Abouchabaka, Kühn und Maje haben sich aus meiner Sicht bis zur Winterpause leider nicht weiterentwickelt.
Wo sollen Sie sich auch weiterentwickeln? In der U19 BL?

Die Talente die wir holen konnten sich größtenteils in jungen Jahren über Einsätze im Männerbereich formen. Erst dadurch erreichen Sie die nötige Qualität. So lang bei uns kein Jugendspieler realistische Chancen hat, kann man jedem besseren Jugendspieler nur wünschen das eher rechtzeitig den Absprung schafft.

Ansonsten wird unser hochgelobtes (zumindest von uns selbst) Jugendsystem schnell zum Karrierekiller.
Ist in jedem Fall was Wahres dran. Ich bin kein Fan von U23-Mannschaften, aber Fakt ist, dass aktuell ein Puzzlestück fehlt, um den Übergang zu gewährleisten. Das größte Puzzlestück heißt Hasenhüttl, hier fehlt jeglicher Plan im Umgang mit dem "Anschlusskader". Nicht falsch verstehen: er arbeitet gut mit den jungen Spielern im Kernkader, z.B. Konaté, aber es ist null Übergang von der eigenen U17/U19 und auch kein Plan vorhanden.

Eine U23 in der 4. Liga hilft hier auch nur bedingt weiter, das Niveau hilft meistens nicht, um näher an die BL heranzukommen. Hier haben Ajax oder Salzburg bessere Möglichkeiten, weil sie ein Farmteam haben, das nur eine Klasse tiefer spielt. RB bräuchte ein Kooperationsteam in nahem Umkreis, das mind. 3. Liga spielt, wo sich das Talent aber unter Männern bewähren kann. Das wird aber keiner der umliegenden Drittligisten machen, weil diese qua ihres Selbstverständnisses sich selbst genügen und RB als Kooperationspartner nicht brauchen/wollen.

RB wird also mehr Mut beweisen müssen, wenn die Investitionen in das NLZ irgendeinen Eigennutz haben sollen. Die Ausrede "Aber wir spielen doch Champions-League" überzeugt mich nicht, das tun Leverkusen und Schalke meistens auch - und trotzdem spielen da 17-Jährige in der ersten Mannschaft. Mag sein, dass wir (noch) kein Ausnahmetalent wie Draxler in den eigenen Reihen hatten, aber man wird es mit der aktuellen Philosophie auch nie herausfinden. Havertz ist m.E. kein Jahrhunderttalent, solche Spielerpersönlichkeiten hätte es bei RB auch schon gegeben, aber Leverkusen baut so jemanden ein, RB noch nicht.

Im Hinblick auf die Local Player Regelungen der UEFA und die damit korrespondierenden Nachteile (begrenzte Kaderspots in der CL) halte ich das für kurzsichtig.
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Re: Diskussion Nachwuchsmannschaften

Beitrag von TRAFFIX » Mi Jan 17, 2018 11:30 am

Deswegen verstehe ich nicht warum man grundlegend die Spieler nach der U19 nicht erst mal alle an andere Vereine der 3. oder 4. Liga verleiht damit diese dort Spielpraxis im Männerbereich bekommen. :?

Somit kann man die Jungs 1-2 Jahre erst mal dort deren Entwicklung beobachten, und wenn´s dann immer noch nicht reicht für die 1. Herren dann kann man immer noch verkaufen.
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Re: Diskussion Nachwuchsmannschaften

Beitrag von mike shinoda » Mi Jan 17, 2018 11:36 am

Liefering ist zwar 2. Buli in AT, die ist aber vergleichbar mit der Regionalliga in Deutschland, das ist nicht abwertend gemeint, aber Fakt. Eine U23 hätte man aus diesem Standpunkt her also behalten können. Liefering hat aber den Vorteil, dass sie dort keine Begrenzung für "nicht EU-Ausländer“ haben. Da können 4 Afrikaner und 3 Südamerikaner spielen und es gibt keinerlei Probleme damit. In der deutschen Regio und in der deutschen 3. Liga darf kein einziger "nicht EU-Ausländer" eingesetzt werden. Von daher macht Liefering absolut Sinn. Danach können die Jungs mit 18 in Salzburg zeigen was sie können.

Problem: "Hasenhüttl?" Problem: "Nicht genügend Qualität!"
Bisher hat sich keiner durchgesetzt, top Talente würde im Verein niemand übersehen. Wir haben derzeit auch keinen Havertz in den eigenen Reihen – Haverts ist ein top Talent. Wen würdest du mit ihm vergleichen? Wer hat es bisher bei anderen vereinen auf gutem Niveau dauerhaft geschafft? Fechner bei Lautern, Janelt bei Bochum, Demirovic in einem Pokalspiel bei Alaves, Dadachov der bei Eintracht Frankfurt nicht mit ins Trainingslager durfte?? Wer denn?

Im Moment ist einfach keiner da... bei Kühn darf man gespannt sein, wie es weitergeht, aber wenn man in ihm eine echte Konkurrenz zum restlichen Kader gesehen hätte, hätte man ihn nicht gehen lassen.
Dass Aufwand und Nutzen noch nicht stimmen ist ja richtig, aber wenn wir einen Pulisic im eigenen Kader hätten, würde der auch spielen.
Die Fußball-Welt ist mittlerweile unglaublich internationalisiert. Wie Anderson schon sagte, bedient man sich halt lieber bei 16-17 jährigen Franzosen, Engländern und Co. . Aus Gründen die Anderson ebenfalls nannte. Ich würde behaupten, dass ein Schmelzer heute keine Chance mehr hätte, beim BVB den Sprung vom Nachwuchs in die erste Mannschaft zu schaffen. Ausnahmetalente wie Sahin hingegen schon.

Bei Hoffenheim hat man halt die richtigen gefunden. In Wolfsburg, bei Dortmund, Bayern schafft es in letzter Zeit doch auch keiner... und jetzt kommt eben bitte nicht mit Pulisic... der ist alles andere als ein Dortmunder Eigengewächs.
Bei Hoffenheim klappt es mit Süle, Toljan und Amiri - die würden auch bei uns spielen wenn sie bei uns im Nachwuchs gewesen wären. Auf der anderen Seite stehen da auch zig Spieler, die den Sprung eben nicht geschafft haben, siehe Ochs, der zu Jugendzeiten als Riesentalent galt.
In Leverkusen sind auch viele dazugekauft. Brandt, Tah und Co sind ja keine Eigengewächse. Havertz und Henrichs sind so gut, dass sie auch hier den Durchbruch geschafft hätten. Es ist einfach immer eine Frage der Qualität und des Glücks die "Richtigen" zu holen.

Ich habe es schonmal gesagt, RB ist viel zu jung und viel zu schnell gewachsen, um hier schon ein Fazit oder eine Bilanz zu ziehen.
Trost für Traditionalisten: Das Neue kann der Anfang einer langen Tradition werden.
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Re: Diskussion Nachwuchsmannschaften

Beitrag von katmik » Mi Jan 17, 2018 11:39 am

TRAFFIX hat geschrieben:Deswegen verstehe ich nicht warum man grundlegend die Spieler nach der U19 nicht erst mal alle an andere Vereine der 3. oder 4. Liga verleiht damit diese dort Spielpraxis im Männerbereich bekommen. :?

Somit kann man die Jungs 1-2 Jahre erst mal dort deren Entwicklung beobachten, und wenn´s dann immer noch nicht reicht für die 1. Herren dann kann man immer noch verkaufen.
Oder man verleiht sie an Erstligisten z.B. in Österreich oder der Schweiz. Da ist die Liga nicht so stark und es besteht u.U. sogar die Chance, europäisch zu spielen.
Ich hätte es auch gut gefunden, Kühn an Ajax nur zu verleihen und nicht zu verkaufen. Aber die Hintergründe kennen wir ja nicht.
Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht immer noch schneller als jener, der ohne Ziel umherirrt. (Lessing)

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Re: Diskussion Nachwuchsmannschaften

Beitrag von katmik » Mi Jan 17, 2018 11:50 am

mike shinoda hat geschrieben:In Leverkusen sind auch viele dazugekauft. Brandt, Tah und Co sind ja keine Eigengewächse. Havertz und Henrichs sind so gut, dass sie auch hier den Durchbruch geschafft hätten.
Um noch mal Leverkusen aufzugreifen. Kampl ist auch ein Leverkusener Eigengewächs und hat erstmal den Sprung zu den eigenen Profis nicht geschafft, warum auch immer. Erst über die bekannten Umwege ist er in den Profikader seines Ausbildungsvereins gekommen.

Und wenn man sieht, wer über die Jahre alles aus der Stuttgarter Nachwuchsschmiede kommt und es sogar in die N11 geschafft hat...
Ich denke schon, dass die bei uns Verantwortlichen wissen, wie es geht. Aber man muss die Jungs auch erst mal finden, die dann wirklich bei den Profis einschlagen.
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violethammer
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Re: Diskussion Nachwuchsmannschaften

Beitrag von violethammer » Mi Jan 17, 2018 1:15 pm

FaulerZauber hat geschrieben:

Ich bin kein Fan von U23-Mannschaften, aber Fakt ist, dass aktuell ein Puzzlestück fehlt, um den Übergang zu gewährleisten. Das größte Puzzlestück heißt Hasenhüttl, hier fehlt jeglicher Plan im Umgang mit dem "Anschlusskader". Nicht falsch verstehen: er arbeitet gut mit den jungen Spielern im Kernkader, z.B. Konaté, aber es ist null Übergang von der eigenen U17/U19 und auch kein Plan vorhanden.
Sehr gut erkannt. Hier liegt aus meiner Sicht der Hase im Pfeffer. Für meinen Geschmack kann das aber Hasenhüttl allein nicht leisten. Auch Robert Klauß nicht, der zudem drei Tage in der Woche fehlt. Von Tonda Eckert als Co. hat man sich getrennt. Es bräuchte aus meiner Sicht eine absolute Vertrauensperson, der sich intensiv mit dem Anschlusskader auseinandersetzt (nicht nur sportlich) und im permanenten Austausch mit Hasenhüttl steht. Und es muss den Jungs (nicht nur dem Anschlusskader) in der tagtäglichen Arbeit auch das Gefühl gegeben werden, dass man auf sie baut. Man kann alles durchprofessionalisieren, mit Psychologen arbeiten und und und, aber wenn die menschliche Komponente zu kurz kommt, gehen wichtige Motivationsprozente verloren. Und man sollte auch bedenken, dass die Äußerungen von Ralf Rangnick zuletzt in Bezug auf die U19 auch von den Jungs wahrgenommen werden.

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