Man kann sich mit dem Thema auch mal differenzierter befassen.Allgäuer hat geschrieben:Wahre Worte von Heiko Scholz!!!TRAFFIX hat geschrieben:Ich stelle es mal hier rein zur Diskussion.
Was meint ihr - hat Scholle Recht?
http://www.sportbuzzer.de/artikel/lok-t ... den-augen/
Was H. Scholz sicher meint ist, dass es wohl bei vielen Eltern, die ihre Jungs in einer F von RB haben, um Ehrgeiz (den eigenen) und um Projektion (auf die Söhne) geht.
Die Chance, es von einer F von RB zum Profifußballer zu bringen, ist nicht größer und nicht kleiner, als wenn der Junge bei Lok, bei Rotation, bei den Kickers oder in Borna F spielt. Sie ist vorhanden, statistisch gesehen aber sehr gering. Wer hoch talentiert ist, ernst mit Fußball macht, gesund bleibt und in der Schule nicht abstürzt, wird durchkommen, völlig egal, wo er anfängt. Die Kader von RB dürften auch jetzt, da die Anlaufphase beim Nachwuchs vorbei ist, von der U9 bis zur U19 mindestens einmal, wahrscheinlich aber eher zweimal komplett durchgetauscht werden. Um Geld geht es im Kleinfeldbereich aber noch nicht, insoweit ist die Aussage von H. Scholz etwas missverständlich.
Man kann ganz grundsätzlich die Frage stellen, welchen Sinn es hat, dass NWLZ von Bundeligisten schon mit U8- oder U9-Mannschaften anfangen.
Mir persönlich gefällt das Modell des SC Freiburg sehr gut. Die jüngste Mannschaft dort ist die U12. Der SC hat sechs Kooperationsvereine in der Region Südbaden, in denen schon im Kleinfeldbereich die besten Spieler soweit wie möglich zusammengefasst werden. Die Trainer dort arbeiten mit aktiver Unterstützung des SC. Die besten Spieler aus diesen Mannschaften wechseln oft erst realtiv spät nach Freiburg. Man hat Interesse daran, dass die Jungs so lange wie möglich im vertrauten Umfeld leben und trotzdem eine hochwertige Fußballausbildung geniesen, C. Streich hat sich ja in einem Interview zu disem Thema vor ein paar Monaten auch mal ausführlich geäußert. Caliguri ist bspw. erst als A-Junior aus Zimmern zum SC Freiburg gewechselt. Der im Vergleich mit Bayern, RB, Wolfsburg, Dortmund oder Schalke relativ arme SC bringt über viele Jahre immer wieder regelmäßig Bundesliga-Spieler aus dem eigenen Nachwuchs hervor, ohne Unsummen für Internate oder für die opulente Vergütung von Juniorenspielern in die Hand nehmen zu müssen.
Soweit es Lok betrifft, kann es nur darum gehen, gut ausgebildete Jungs zu bekommen, die etwa bis zum Bereich D1/C2 bei RB aussortiert werden. Diese Spieler sind gut ausgebildet, sie kommen aus der Region und sie kosten noch nichts. Was ab U15 bei RB aussortiert wird, hat sportlich in aller Regel bessere Perspektiven, als sie Lok derzeit mit Landesliga bei U15 bis U19 bieten kann, außerdem kann Lok derzeit und auch auf absehbare Zeit keine Nachwuchsförderverträge bezahlen, die diese Spieler anderswo bekommen.
Ich kann nicht sicher einschätzen, ab wann ein Kind verstehen kann, wie ein hochselektives System wie Leistungssport funktioniert. Ich glaube aber, dass dieses Verständnis frühestens ab dem 10. oder 11. Lebensjahr einsetzt, inkl. des Verständnisses, dass man selbst frei disponierbare Masse ist und jederzeit Gegenstand von Aussiebungen werden kann. Auch diser Punkt spricht für mich für das Freiburger Modell.