Politik-Stammtisch

Hier kann alles rein, was sonst nirgends passt

Politik im Fußballforum - Soll der Thread bis auf weiteres geschlossen werden?

Umfrage endete am Sa Nov 26, 2016 9:18 am

Nein - alles so lassen
19
43%
Mir egal - ich schaue hier eh selten rein
9
20%
Ja - Politik und Fußball vertragen sich nicht
16
36%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 44

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EisenerBulle
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Re: Politik-Stammtisch

Beitrag von EisenerBulle » Fr Okt 20, 2017 2:24 pm

Mensch Jupp, nicht immer alles so bitter böse ernst nehmen ;) . Ich war alt genug um mich bei der Wahl eines B-Film Helden zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika zu ärgern. Über 30 Jahre später stumpft man dann langsam ab. Ich kann’s eh nicht ändern. Auf der anderen Seite schaffen sie es trotzdem irgendwie. Trotz ihrer Präsidenten. Also was soll die Aufregung :corn:
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche." (Gustav Mahler)

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TaurinFan
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Re: Politik-Stammtisch

Beitrag von TaurinFan » Mo Okt 23, 2017 7:46 am

Wuppertaler hat geschrieben: So schlecht sieht es nicht aus bei der NYT (wie auch bei den anderen von Trump als failed bezeichneten Medien WP, NBC, CNN):
Die Print ist quasi am Ende. Online profitiert halt noch von den einschlägigen Werbeetats.
Jupp hat geschrieben:Verstehe dich hier nicht EisernerBulle. Was Trump da in den USA für ein Bild abgibt, ist an Peinlichkeit nicht zu überbieten. Es ist einem Präsidenten der USA absolut unwürdig. Beim Thema Lügen kann ich mich an keinen vergleichbaren Präsidenten/Kanzler usw. erinnern in der aktuellen Zeit in Europa erinnern und ich glaube auch nicht, dass sowas zumindest aktuell möglich wäre in Ländern wie Deutschland. Das ist im übrigen auch gut so. Polen und Ungarn sind anders geführt, so dass da sicher mehr möglich wäre, aber auch das wäre für mich unvorstellbar.
Na ja. Die meisten Dinge auf die man sich stürzt sind Twitter Tweets. Wie viele social Media Accounts von Europäischen Staatsführern gibt es denn? Das die Wahrscheinlichkeit von falschen Fakten abnimmt, wenn jede Aussage durch die Presseagentur "schön" gemacht wird, sollte klar sein.

Aber klar, in Deutschland macht man das anders, man klärt sogar die Fragen in Gesprächsrunden vorab und rattert dann ein Script runter.

Sicher "schöner"

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Wuppertaler
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Re: Politik-Stammtisch

Beitrag von Wuppertaler » Mo Okt 23, 2017 11:43 am

TaurinFan hat geschrieben:
Wuppertaler hat geschrieben: So schlecht sieht es nicht aus bei der NYT (wie auch bei den anderen von Trump als failed bezeichneten Medien WP, NBC, CNN):
Die Print ist quasi am Ende. Online profitiert halt noch von den einschlägigen Werbeetats.
Am Ende wohl nicht. Aber man verdient mit Print kein Geld. Oder anders: es ist schwieriger. Erst recht für Tageszeitungen. Wochenzeitungen sind noch mal besser dran (der "New Yorker" verdient zum Beispiel Geld mit seinem Magazin). NYT verdient online übrigens nicht nur durch Werbung sondern durch die Paywall. Etliche sind halt mittlerweile bereit für online-Inhalte zu zahlen.
TaurinFan hat geschrieben:
Jupp hat geschrieben:Verstehe dich hier nicht EisernerBulle. Was Trump da in den USA für ein Bild abgibt, ist an Peinlichkeit nicht zu überbieten. Es ist einem Präsidenten der USA absolut unwürdig. Beim Thema Lügen kann ich mich an keinen vergleichbaren Präsidenten/Kanzler usw. erinnern in der aktuellen Zeit in Europa erinnern und ich glaube auch nicht, dass sowas zumindest aktuell möglich wäre in Ländern wie Deutschland. Das ist im übrigen auch gut so. Polen und Ungarn sind anders geführt, so dass da sicher mehr möglich wäre, aber auch das wäre für mich unvorstellbar.
Na ja. Die meisten Dinge auf die man sich stürzt sind Twitter Tweets. Wie viele social Media Accounts von Europäischen Staatsführern gibt es denn? Das die Wahrscheinlichkeit von falschen Fakten abnimmt, wenn jede Aussage durch die Presseagentur "schön" gemacht wird, sollte klar sein.

Aber klar, in Deutschland macht man das anders, man klärt sogar die Fragen in Gesprächsrunden vorab und rattert dann ein Script runter.

Sicher "schöner"
Ne die Tweets sind das eine. Aber im konkreten Fall hat er auf einer Pressekonferenz im Rose-Garden des White House gelogen, wurde direkt von einem Journalisten korrigiert, um anschliessend zu behaupten, dass sei ihm so erzählt worden, das habe er so gehört. Übrigens der gleiche Präsident, der ebenfalls in einer Pressekonferenz, diesmal im Foyer des Trump Towers, auf die Frage, warum er noch nichts zu den Naziaufmärschen in Charlottesville gesagt hat, behauptet, er würde sich im Gegensätz zu Anderen immer erst informieren wollen und alle Infos kennen bevor er sich äußert. Als dann rauskommt, was er am Telefon bei solchen Kondolenz-Anrufen sagt, legt er nicht nur bei Twitter sondern auch bei Nachfrage im TV und in einem Radio-Interview nach und behauptet, dass was die Kongressabgeordnete Wilson über den Inhalt des Gesprächs erzählt wäre gelogen und er könne es beweisen. Nur damit anschließend die Mutter des toten Marines den Inhalt bestätigt und im Anschluß sogar sein Chef of Staff Kelly indirekt bestätigt, dass Wilson Trumps Worte korrekt wiedergegeben hat, weil es die gleichen Worte sind, die ihm damals auch über den Verlust seinen Sohnes hinweggeholfen habe. Das war nur letzte Woche. Die Washington Post hat ja nicht umsonst einen Fact Checker eingerichtet, der falsche oder verkürzte Statements von Trump darstellt und eine Einordnung liefert.

Übrigens: ein wenig Küchenpsychologie: sobald Trump mit verschränkten Armen auf etwas antwortet, kann man davon ausgehen das er lügt. Man kann es ihm regelrecht ansehen (ab Minute 9:30, aber der ganze Beitrag von Rachel Maddows ist sehenswert:

"Dinge, die Pep Guardiola seit heute Abend auf seinem Manchester City-Einkaufszettel hat: Das Bochumer Publikum!"

11Freunde Liveticker Bochum - Bayern DFB Viertelfinale 2016

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LutzMFröhlich
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Re: Politik-Stammtisch

Beitrag von LutzMFröhlich » Di Okt 24, 2017 4:46 pm

Ich habe zB auch eine subscription für die Washington Post online und bin sehr zufrieden damit.

Lange nicht mehr so gelacht

http://www.snappytv.com/tc/6139557" onclick="window.open(this.href);return false;

Hier kurz zusammengefasst:

https://twitter.com/markknoller/status/ ... 8969139204" onclick="window.open(this.href);return false;

Und Corker legte nochmal nach, um nur ja keinen Zweifel daran zu lassen, dass er Trump für einen absolut inkompetenten Präsidenten hält.

https://mobile.twitter.com/NBCNews/stat ... 37/video/1" onclick="window.open(this.href);return false;

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TaurinFan
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Re: Politik-Stammtisch

Beitrag von TaurinFan » Mi Okt 25, 2017 8:03 am

@Wuppertaler

In dem Fall war es kein Twitter, aber Trump redet halt wie auf Twitter wie es so heißt, "wie ihm der schnabel gewachsen ist" ;)

Ja, das sorgt momentan für viel Aufregung, aber interessant wird es, ob nach Trump der Nachfolger wieder zur abgeschotteten Politik zurückkehren kann oder ob diese Kommunikationsweise den Menschen dann nicht doch fehlt.

Einige große Beratungsfirmen empfehlen den CEOs von Großunternehmen ja private Twitter Accounts und ähnliche "direkte" Kommunikation außerhalb der Unternehmenswege und bei einigen der populärsten Unternehmen unserer Zeit sind die Chefs auch sehr nahbar.

Und ob die Fehlerquote bei Trump höher ist als wenn das andere machen würden? Ich verfolge z.b gern was Elon Musk so treibt (Tesla, SpaceX) und es ist schon teilweise amüsant wie es dort abläuft. Auch er kommuniziert direkt, haut teilweise Dinge auf Twitter oder auf Präsentationen raus die für große Aufregung sorgen und in den folgenden Wochen von seinen Mitarbeitern "relativiert" werden. Bin mir sicher die hören oder lesen oft seine aussagen und denken sich "boah, das wird dauern das wieder gerade zu biegen" :lol:

Würde mich nicht wundern wenn diese Anforderung sich auch in der Politik durchsetzt. Im Internetzeitalter wird jeder beschossen von "offiziellen" Meldungen zu allen möglichen Themen. Ob da diese Pressesprecher Politik dauerhaft wirklich funktioniert wage ich zu bezweifeln.

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LutzMFröhlich
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Re: Politik-Stammtisch

Beitrag von LutzMFröhlich » Mi Okt 25, 2017 12:55 pm

Naja, Trump ist 71 Jahre alt und ein Staatschef: keine Ahnung wie man da bewundern kann, was er so raushaut, und wie.
Mal davon abgesehen, dass sein Sprachschatz dem eines Kleinkinds ähnelt, beschränkt sich das meiste auf persönliche Beleidigungen und ist wohl bestenfalls Zeichen einer sehr schlechten Kinderstube.
Selbst von Trumpanhängern habe ich noch niemanden gehört, der Trump als Vorbild für die eigene Kindererziehung sieht.
Und seine Strategie des JedemErstmalAufDenTischKacken hat bisher ja auch nur bestenfalls erreicht, dass er nach 9 Monaten noch immer nichts wirklich auf die Ketten bekommen hat.

Ein Vorbild für zukünftige Kommunikation sehe ich darin nicht.
Dafür müsste Twitter ohnehin erstmal ein tragfähiges Geschäftsmodell finden, was seit Jahren nicht gelingt.

Meiner Ansicht nach missbraucht Trump Twitter nur, um sich nicht mit Fakten auseinandersetzen zu müssen und seine Halb- und Unwahrheiten direkt in die Welt herausposaunen zu können.
Wem es ebenfalls zu lästig ist, sich mit Fakten auseinanderzusetzen bevor er sich eine Meinung bildet, der kann daran sicher Gefallen finden. Andernfalls wohl eher nicht.

Solange Medien wie Talk Radio oder Opinion Hosts hierzulande nicht dieselbe Bedeutung erhalten wie in den USA, glaube ich nicht, dass sich das Kommunikationsverhalten von Politikern oder Wirtschaftslenkern grundlegend ändern wird.
Im Unterschied zu Taurin's Beispiel von Elon Musk oder privaten Accounts von CEOs sehe ich auch gegensätzliche Entwicklungen:
- Glenn Thrush, ein New York Times Reporter und White House Correspondent, der nach jahrelanger reger Aktivität sein Account abgeschaltet hat, da zu viel Ablenkung, ohne wirklichen Mehrwert zu bringen
- Jemele Hill, ESPN Reporterin, die trotz Tweetens als Privatperson über politische Themen von ESPN suspendiert wurde
- Zahlreiche große Unternehmen, die für ihre Mitarbeiter Social Media Policies haben, weil das Trennen von Privatmeinung einer Person und dem Zurechnen dieser Aussagen dessen Arbeitgeber leider nur in der Theorie funktioniert


Nach Corker gab es dann auch gleich die nächste Abrechnung mit Trump:

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tomsen
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Re: Politik-Stammtisch

Beitrag von tomsen » Mi Okt 25, 2017 2:51 pm

@TaurinFan: In meinen Augen ist Twitter nur ein Segment des Gesamtkunstwerkes Donald Trump, der Dagobert Duck, Goebbels, Pinocchio und Kim Jong Un in einer Person verkörpert. Ich sehe in ihm nichts als einen großen narzisstischen Haufen [...hier was auch immer eintragen...]. Sorry, genau das empfinde ich mittlerweile, auch für etliche seiner Lakaien.

Und das hat nicht mal primär mit politischen Ansichten, Politik überhaupt oder den USA zu tun. Politiker lügen häufig, die Presse wird seit dem Buchdruck instrumentalisiert, es gibt Rassisten, Ignoranten, Demagogen, Egozentriker und was weiß ich. Aber ein US-Präsident Trump ist sehr speziell. Weil mich die Persönlichkeitsstruktur interessierte, habe ich Stunden (Tage...) mit Artikeln, Interviews, Reden und Pressekonferenzen aus drei Jahrzehnten verbracht. Eigentlich wurde das Mü Restzweifel vor 1 Jahr nur zur Gewissheit, ich hätte mir das sparen sollen.

Wirkliche Angst hätte ich, sollte der Konflikt mit Nordkorea eskalieren. Die 2 Psychopathen kokettieren mit etwas, das innerhalb Stunden zur größten Katastrophe der Menschheitsgeschichte werden könnte. Kim verschwindet nicht so schnell, also hoffe ich dass Trump a) sich selbst rausmanövriert oder b) in der Zwangsjacke abgeholt wird. Möglichst bald, auf welchem Weg ist egal, Hauptsache dieser schlechte Traum ist vorbei.
Aus Liebe zu meiner Heimatstadt und Interesse an gutem Fußball.

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TaurinFan
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Re: Politik-Stammtisch

Beitrag von TaurinFan » Mi Okt 25, 2017 5:28 pm

Kann man auch anders sehen. Ist solch eine Persönlichkeit nicht vielleicht nötig um die politischen Strukturen in den USA aufzubrechen? Wie gesagt das Vertrauen dort in Politik ist ja grottenschlecht.

Ja, das hat sicherlich auch viele Nachteile, das er keine wirklich diplomatische Ader hat, aber hätte sich ein eher "harmonischer" gegen die Strukturen durchsetzen können?

Kann mir vorstellen das die US Politik nach Trump nie wieder die gleiche sein wird, dann hätten dessen Wähler sicherlich auch eines ihrer Hauptziele erreicht.

Zu NK:
Mag hier vielleicht gerade unpopulär sein, aber meiner Meinung nach hätte man da schon vor Jahren militärisch einschreiten müssen. Dieses "wenn wir dem Zugeständnisse machen, hört er vielleicht auf" hat dazu geführt das er immer weiter aufrüstet. Ab dem Punkt wo er wohl jetzt wirklich Atomwaffen besitzt kann es nur noch schlimmer werden.

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LutzMFröhlich
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Re: Politik-Stammtisch

Beitrag von LutzMFröhlich » Mi Okt 25, 2017 9:05 pm

Zweifelsohne hat die sog. hyperpartisan Parteienlandschaft der USA Probleme. Ob Trump dafuer die Losung ist, ist mindestens einmal fragwuerdig. Im Moment scheint es eher so als wuerde er neben seiner eigenen Partei auch das ganze Land noch mehr gegeinander aufwiegeln.
Im Uebrigen ist das ein Phaenomen, was man aktuell auch in anderen 2-Parteiensystemen wie UK sehen kann. Es gibt keine Mitte (Zentristen) mehr bzw. Sie gewinnen keine Nominierungen und Wahlen mehr, siehe John Kasich (moderater Republikaner) und Hillary Clinton (moderate Demokratin). Stattdessen werden die Konservativen immer konservativer und die Liberalen immer progressiver. Es findet also eine Verschiebung und Orientierung zu den extremen Raendern hin statt und die politische, eher konsensorientierte Mitte geht verloren. Man schaue sich z.B. den Abschied von Charlie Dent an, einem moderaten Republikaner, der zum sog, bipartisan problem solver caucus gehoert.
Und das muendet dann in so Leuten wie Ted Cruz und Bernie Sanders. Beide sind keine guten Aussichten das Land wieder mehr zusammenzufuehren.
Das gleiche gilt in UK mit Jeremy Corbyn, dessen Politik recht kommunistisch anmutet, aber under Jugendlichen enorm beliebt ist.
Erinnert stark an das alte Sprichwort: Wer mit 20 nicht sozialdemokratisch waehlt, hat kein Herz. Wer mit 40 immer noch sozialdemokratisch waehlt, hat kein Hirn.

Jeff Flake hat ganz treffend beschrieben, dass er wohl keine Chance hat wiedergewaehlt zu werden, weil es nicht mehr darum geht was fuer Politik gemacht wird. Sondern es nur noch um einen Trump'schen Personenkult geht.
Jeff Flake hat von konservativen Organisationen wie Club for Growth oder Heritage for Action >95% Scores basierend auf seinem Abstimmungsverhalten.
Daher ist diese Gelaber, dass der Kongress nichts auf die Reihe bekommt Unsinn. Das interessiert die Leute schlicht und einfach nicht. Sonst haette Flake in Arizona nicht ein approval rating von unter 20%.

Man kann sich auch in Erinnerung rufen, dass Trump eigentlich lebenslang ein Demokrat war, vielfach fuer diese gespendet hat, er auf der Hochzeit der Clintons war usw.
Grosse Teile seiner Politik, siehe aktuelle Debatte um das Schuldenlimit, laufen klassischer konservativer Politik von verantwortungsvollem fiskalischem Verhalten von Grund auf zugegen.

Gleichzeitig interviewt Trump persoenlich US district attorneys fuer Manhattan und DC. Genau die Leute, die ihm persoenlich (Trump Tower sowie seinem dodgy buddy Manafort) als auch seiner Regierung gefaehrlich werden koennten. Noch nie dagewesen...und sicherlich nicht das, was man erwartet hatte als er sagt, er wuerde den Sumpf in Washington trockenlegen. Hier koennte man jetzt noch zig Beispiele anbringen wie Lobbyisten wichtige Posten in der Regierung besetzen, auf Trumps Privatanwesen auf Steuerzahlerkosten ein Hubschrauberlandeplatz gebaut wird, damit er noch oefter golfen kann, sein Umweltminister sich fuer 25,000 Dollar abhoersichere Einrichtungen in sein Buero einbauen laesst, oder ein 2 Jahre altes Unternehmen aus Montana, aus der Heimatstadt des Innenministers, dass einen 300 Mio. Regierungsauftrag landete in Puerto Rico die Stromversorgung wiederherzustellen usw.........die Liste dieses ganzen Bloedsinns, der zum Himmel stinkt ist bereits nach 9 Monaten unendlich lang.
Nichts davon hilft dem Land, niemand hat fuer so etwas gestimmt, aber genau das sind Beispiele dafuer, warum Politiker in der Waehlergunst so schlecht dastehen.

Im Endeffekt glaube ich schon, dass man die aktuellen Strukturen anders haette aufbrechen koennen, und zwar mit einer Rueckkehr zur Mitte. Etwas, was ich mindestens John Kasich zugetraut haette. So hat Politik in den USA ueber Jahrzehnte gut funktioniert, da man - zB auch aufgrund der speziellen Senatsregeln - gezwungen war, gemeinsame Politik zu machen, auch wenn man mit der Regierung nicht immer in allem uebereinstimmte.
Gerade viele junge Abgeordnete haben aber keinerlei Erfahrungen wie man auch gemeinsam gewinnen kann und deshalb wird alles nur noch versucht auf Parteilinie durchzudruecken. Auch Obamas Gesundheitsreform war hier solch ein Suendenfall.

Eines der Probleme ist meines Erachtens, dass viel zu viel dunkles Geld in den USA in die Politik fliesst.
Man muss sich die Mercers oder die Koch Brothers anschauen......und Leute wie Bannon, Pence oder Ryan die effektive deren Marionetten sind. Damit sind es naemlich im Endeffekt diese Leute, die dort die Politik zu einem gewissen Grad bestimmen.



Zu Nordkorea ist es glaube ich muessig darueber zu spekulieren, was man frueher alles haette anders machen koennen. Hinterher sind immer alle schlauer und wissen alles besser.
Es war wohl eher so, dass die USA seit nahezu 15 Jahren konstant in Kriege verwickelt sind oder diese zu einem gerwissen Grad gestartet haben und man schlicht weder Appetit noch Kapazitaeten hatte, einen weiteren Krieg zu fuehren. Die Amerikanische Oeffentlichkeit ist seit Jahren kriegsmuede...zu viele Opfer, oft keine tangiblen Resultate, keine funktionierenden Plaene fuer die Zeit nach dem Bombenwerfen und Regimewechsel und keine Anzeichen fuer Stabilitaet oder die Akzeptanz eines westlich gepraegten Demokratiesystems.

Man hat Nordkorea doch bisher gar keine Zugestaendnisse gemacht, daher verstehe ich dieses Argument nicht, TaurinFan. Im Gegenteil, man hat immer wieder Sanktionen verschaerft. Und das Aufruesten ging gennoch immer weiter. Es wird z.B. 'spannend' sein zu sehen, ob Nordkorea China und die USA gezielt mit einem weiteren Raketentest waehrend Trumps Teilnahme am Asia Summit provizieren wird.
Richtig ist es dagegen zu sagen, dass die Appeasementpolitik von Clinton usw. das Erreichen nuklearer Ziele Nordkoreas nicht haben verhindern, maximal haben verlangsamen koennen.
Der Grossteil Amerikanischer Diplomaten und Militaerexperten halten einen Krieg gegen Nordkorea nicht fuer eine realistische Option, da Seoul innerhalb von Raketenreichweite von unter einer Minute ist. Japan ist auch nicht so viel weiter weg.
Und es haben ja scheinbar nicht wenige Politiker beider Parteien in den USA Angst, dass Trump aus der Emotion heraus einen Krieg starten koennte. Mich erinnert das stark, als im Zuge des Nixonskandals der Verteidigungsminster (verfassungswidrig) seinen Stab und hochranginge Militaers anwies Kriegsanweisungen des Praesidenten zu ignorieren als dieser anfing stark zu trinken. Aehnliche Berichte gab es bereits, dass es auf hoher Ebene Gespraeche gab wie man Trump "physisch" davon abhalten koennte den Knopf bzgl. eines atomaren Praeventivschlags zu betaetigen. Man erinnere sich nur daran, dass Trump bis heute nicht verstanden hat wofuer Atomwaffen da sind: "Warum haben wir sie, wenn wir sie nicht benutzen?" Oder wie sein eigener Aussenminister ihn als Idioten bezeichnete als dieser forderte eine 10-fache Aufstockung des Atomwaffenarsenals vorzubereiten...was gegen saemtliche seit Jahrzehnten bestehenden Abruestungsabkommen verstiesse.

Ich glaube auch nicht, dass es nur noch schlimmer werden kann. Kim Jong Un ist offensichtlich der Ansicht, dass er mit Atomprogramm besser dran ist als ohne. Der Grund ist das bisherige Verhalten der USA gegenueber Regimes, die nach Atommacht streben. Gaddafi - Regimewechsel forciert, Iran - Trump will sich nicht ans Abkommen halten (mit all seinen Vorteilen und Macken), was wieder den Weg ebnet zur Atommacht Iran, gleichzeitig wird schon wieder von amerikanischen Bestrebungen nach einem Regimewechsel im Iran berichtet...Nordkorea zieht daraus nur den richtigen Schluss, dass sie ohne Atomwaffen Amerika hilflos ausgeliefert sind, dass diese dort das Regime stuerzen.
Und mit den Atomwaffen glaubt man, dass man sich eine bessere Verhandlungsposition beibehaelt, was zweifelsohne stimmt.
Konsens aktuell ist, dass man sich wohl an Nordkorea als Atommacht gewoehnen werden muss. Nordkorea wir keinen Erstschlag wagen, weil sie wissen, dass sie sofort ausradiert werden...mit allen sonstigen zivilen Opfern auf der gesamten koreanischen Halbinsel, Japan, Guam etc.
Die Frage ist, ob und wann Trump der Geduldsfaden reisst, der wohl mindestens als genausogrosser Kriegstreiber wie der nordkoreanische Diktator zu betrachen ist.

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TaurinFan
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Re: Politik-Stammtisch

Beitrag von TaurinFan » Do Okt 26, 2017 7:30 am

Die "Lösung" kann Trump alleine sicherlich nicht sein, das Politik Problem in den USA ist auch kaum schnell zu lösen. Aber er bricht momentan durchaus eingefahrene Strukturen auf. Das wird sicherlich auch einige politische "Wunden" schaffen, aber könnte dafür sorgen das man nicht einfach zum alten zurückkehren kann.

Und selbst die Popularität ist ja durchaus noch da. Ja, er mag die schlechtesten Umfragewerte auf dem Papier haben, was frühere Präsidenten angeht. Aber bei den für ihn "besten" Umfragen -14 oder -15, da würde man wohl nicht mal die Hand dafür ins Feuer legen, das das nicht wieder was wird. Zeigt im Grunde wie das Vertrauen der Menschen dort in Politik ist.

Natürlich ist eher auch bei seiner eigenen Partei im Grunde ungewollt, denn auch da stößt er die Politiker vor den Kopf, aber da ist wohl auch einiges an taktieren für die nächste Kongresswahl dabei. Wobei die Demokraten auch dort nur hauchdünn in den Umfragen führen (+8 in der neuesten). Und man weiß nicht ob es nicht auch da einen "Trump" Effekt gibt.

Zu Nordkorea:
Ja, die USA ist Kriegsmüde. Trotzdem kann das nur schlecht enden wenn man weiter so verfährt. Man hat Sanktionen gemacht, die im Grunde nur die Bevölkerung treffen und den Machthabern die Möglichkeit gibt mit diesem "Der Westen will euch nur böses" fortzufahren.

Aber es gab immer wieder diese Warnungen "Die Aufrüstung stoppen". Dann hat er aufgerüstet und nichts ist passiert. Diese Angst vor dem Krieg ist kein guter Ratgeber. Denn diese Angst wird immer größer, umso mehr der Kerl dort aufrüstet.
Und was will man denn machen wenn der einfach ein Atomarsenal aufbaut und sich dann einfach einen seiner Nachbarn einverleibt. Kämpft man dann plötzlich gegen ein atomar hochgerüstetes Land?

Ich weiß heutzutage ist es populärer zu sagen "jedes land hat das recht auf". Aber in Zeiten, in denen es Waffen gibt mit denen man ganze Länder in Schutt und Asche legen könnte, muss es eine rote Linie geben an der dieses Recht endet und diese sollte auch nicht 100 mal verschoben werden, weil man Angst hat. Die Angst wird nicht kleiner.

Und ich kann mir nicht vorstellen das sich mit China kein Kompromiss finden ließe. Die wollen keinen westlichen Einfluss dort, dann soll man halt China die Verwaltung übergeben

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