Politik-Stammtisch

Hier kann alles rein, was sonst nirgends passt

Politik im Fußballforum - Soll der Thread bis auf weiteres geschlossen werden?

Umfrage endete am Sa Nov 26, 2016 9:18 am

Nein - alles so lassen
19
43%
Mir egal - ich schaue hier eh selten rein
9
20%
Ja - Politik und Fußball vertragen sich nicht
16
36%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 44

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Adamson
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Re: Politik-Stammtisch

Beitrag von Adamson » Fr Nov 17, 2017 9:22 am

Ich finde, man sollte aber mit Begriffen wie „Hetze“ oder auch „Rassismus“ etwas bedachter umgehen und sie nicht so inflationär benutzen.
Man macht sich irgendwann auch lächerlich, wenn man jemanden wegen jeder halbgaren Aussage der Hetze bezichtigt.
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Karline
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Re: Politik-Stammtisch

Beitrag von Karline » Fr Nov 17, 2017 9:24 am

Nur weil Sachsen auf dem rechten Auge blind ist, sind rassistische Äußerungen nicht regelkonform.
Offenbar scheint es Juristen schwer zu fallen entsprechende Konsequenzen auch gerichtlich durchzusetzen.

Heute wird am Bundesverwaltungsgericht ein Prozess gegen einen Berliner Polizisten stattfinden, der Kontakt zur NPD pflegt und Nazisymbole tätowiert hat. Vorangegangenen Instanzen ist es nicht gelungen diesen zu entlassen.

Macht im Falle des Professors wenig Mut.
Statt zu Ignorieren muss in Deutschland entschiedener gegen Rassismus und Nationalismus bei Beamten vorgegangen werden. Die vorherrschende Toleranz übersteigt die Gesetzmäßigkeiten deutlich, stellt diese damit ad absurdum.

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Wuppertaler
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Re: Politik-Stammtisch

Beitrag von Wuppertaler » Fr Nov 17, 2017 9:25 am

Adamson hat geschrieben:Ich finde, man sollte aber mit Begriffen wie „Hetze“ oder auch „Rassismus“ etwas bedachter umgehen und sie nicht so inflationär benutzen.
Man macht sich irgendwann auch lächerlich, wenn man jemanden wegen jeder halbgaren Aussage der Hetze bezichtigt.
Bleibt dann halt die Frage, wer entscheidet, ob es jetzt nur halbgar oder doch schon rassistisch ist. Du? Elektrozaun? Ich? Von daher sind die Einordnungen eben immer subjektiv. Und was für dich nur eine Lapallie ist, ist für andere halt schon mehr.
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Teekessel
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Re: Politik-Stammtisch

Beitrag von Teekessel » Fr Nov 17, 2017 9:29 am

Dann müsste man solche Leute auch direkt aus der Politik entfernen. https://www.morgenpost.de/politik/artic ... Filme.html" onclick="window.open(this.href);return false;

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Adamson
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Re: Politik-Stammtisch

Beitrag von Adamson » Fr Nov 17, 2017 9:51 am

@ Wuppertaler: Das stimmt, da gebe ich dir recht. Das ist sicher ein schmaler Grat und ich würde diese Linie gar nicht ziehen wollen.
Ich finde nur, dass die Begriffe momentan einfach viel zu oft verwendet werden, was die Bedeutung der Begriffe nicht stärkt.
Es soll ja auch Lokalpolitiker geben, die Gastronomen des Rassismus bezichtigen, weil sie auf ihrer Speisekarte „Deutschen Käse“ anboten. Soll das der Maßstab werden?
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Re: Politik-Stammtisch

Beitrag von Teekessel » Fr Nov 17, 2017 9:58 am

...oder du ein Zigeunerschnitzel bestellt hast :lol: Ist ohne scheiß einem Freund passiert. Der war direkt in einer Liga mit Hitler :lol:

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Adamson
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Re: Politik-Stammtisch

Beitrag von Adamson » Fr Nov 17, 2017 10:10 am

Na ja das meine ich ja.
Aus dem "Negerkönig" aus dem Taka-Tuka-Land wurde ja auch schon der "Südseekönig" und kein Mensch weiß, ob er in eigentlich unverfänglichen Gesprächen noch die Begriffe "Asiat" oder "Indianer" verwenden darf.
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Re: Politik-Stammtisch

Beitrag von Jupp » Fr Nov 17, 2017 10:14 am

Mit der inflationären Nutzung gebe ich Teekessel und Adamson durchaus Recht, man erlebt aber auch das Gegenteil. Wurden früher noch Rechtsextreme als das benannt, was sie sind, gehen sie jetzt mitunter als Asylkritiker, Einwanderungsskeptiker usw. durch.

Passend dazu die Meldung von OBM Jung, der dort die Grenze zieht, wo sich Meinungen außerhalb des Grundgesetzes bewegen. Ist zwar nicht schön, aber an sich finde ich das Vorgehen korrekt:
Oberbürgermeister Burkhard Jung zum Thema "Wie umgehen mit rechten Verlagen auf der Buchmesse?"

Im "Tagesspiegel" nimmt Buchmesse-Direktor Oliver Zille Stellung zu der Frage: Wie umgehen mit rechten Verlagen? Stadt und Messe sind sich einig, dass die Meinungsfreiheit ein hohes Gut ist und gerade für eine Buchmesse die Meinungsfreiheit existenziell ist. Dies macht aber umso mehr eine Grenzziehung hin zu Meinungen notwendig, die das Fundament des Grundgesetzes verlassen haben. Oberbürgermeister Burkhard Jung nimmt dazu wie folgt Stellung:

"Eine Zensur findet nicht statt - so steht es nicht nur im Grundgesetz, sondern auch in den Teilnahmebedingungen der Leipziger Buchmesse. Was wäre das für eine Bücherschau, was wäre das für ein Literaturfest, die für sich beanspruchen festzulegen, was Menschen lesen und hören sollen und was nicht. Es hat grundsätzlich jeder das Recht, seine Bücher und damit auch seine Meinung öffentlich vorzustellen. Das gilt auch für Meinungen, die vielen - und auch mir persönlich - überhaupt nicht passen. Zugleich müssen wir uns ebenso klar abgrenzen von Meinungen, die dem Grundgesetz entgegenstehen -hier ist die Grenze der Meinungsfreiheit. Sie deckt eben nicht Rassismus und Volksverhetzung."
https://www.leipzig.de/news/news/oberbu ... buchmesse/" onclick="window.open(this.href);return false;

Was ich von Herrn Rauscher bei Twitter gelesen habe, ist aus meiner Sicht noch von der Meinungsfreiheit gedeckt, auch wenn das inhaltlich übel ist. Ansonsten kenne ich ihn nicht, weshalb ich es insgesamt nicht bewerten kann.

Interessant übrigens, was sich derzeit in Sachsen tut, insbesondere beim Thema Bildung. Der neue parteilose Kultusminister Haubitz macht die über Jahre angestauten Probleme deutlich und kommt jetzt mit einem kompletten Kurswechsel, um den Unterricht wieder zu gewährleisten. Interview u. a. bei der LVZ:
„Wir brauchen den großen Wurf“
Kultusminister Haubitz will Sachsens Lehrer verbeamten


Der neue sächsische Kultusminister Frank Haubitz (59, parteilos) will mit einem Plan E dem sächsischen Bildungssystem wieder auf die Beine helfen. Dabei geht es sowohl um Entbürokratisierung als auch um die umstrittene Verbeamtung.
http://www.lvz.de/Leipzig/Lokales/Kultu ... verbeamten" onclick="window.open(this.href);return false;

Man darf gespannt sein, ob er sich durchsetzen kann, was ich ehrlich gesagt bezweifle. Das schlimme ist ja, dass andere Bereiche wie Polizei nicht viel besser aufgestellt sind. Artikel zum Thema Überalterung der sächsischen Behörden: http://www.sz-online.de/sachsen/sachsen ... 15740.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Sachsen hat mittlerweile von allen Bundesländern die wenigsten Schulden, hat dies aber auf Kosten diverser Bereiche erreicht. Jetzt muss extrem umgesteuert werden, um überhaupt noch die Bereiche am Laufen zu behalten. Das wird jetzt richtig Geld kosten und zu einer Flickschusterei führen, die zu Lasten der Qualität geht.
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Re: Politik-Stammtisch

Beitrag von Karline » Fr Nov 17, 2017 12:04 pm

@Jupp

Hier eine tabellarische Auflistung von Lehrergehältern im Ländervergleich:

http://www.oeffentlichen-dienst.de/news ... ehalt.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Berlin und Sachsen sind die Einzigen ohne Verbeamtung, wobei das Nettogehalt in Berlin an das der Beamten angepasst ist. Dort fehlen dann "nur" sonstige Annehmlichkeiten der Verbeamtung.

So oder so muss Sachsen viel Geld in die Hand nehmen um dem Lehrermangel zu entgegnen.
Außerdem fehlen Absolventen der TU Chemnitz, die 15 Jahre keine Lehramtsstudenten ausgebildet haben.

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Re: Politik-Stammtisch

Beitrag von Jupp » Fr Nov 17, 2017 12:15 pm

Danke für die Tabelle. Zeigt, warum junge Lehrer lieber nach Sachsen-Anhalt, Thüringen, Bayern usw. gegangen sind. Ja, es muss jetzt richtig Geld in die Hand genommen werden, um das Problem aufzufangen. Ich verweise nur auf diese mehr als bedenkliche Alterstabelle bei Lehrern: https://twitter.com/gerald_e/status/930716569554038784" onclick="window.open(this.href);return false;

In anderen Bereich der öffentlichen Hand in Sachsen wird es nicht anders aussehen.
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