Karline hat geschrieben:Wenn ein Angestellter sich das Bein während der Arbeit bricht, zahl die Berufsgenossenschaft. Nicht die Krankenkasse. Und bei Arbeitsunfällen fließt viel Geld.
Das stimmt. Aber den Arzt bezahlt die Krankenkasse. Der bei einem Beamten den 2.3fachen Satz abrechnen darf, was ihn genauso "wertvoll" wie einen Privatversicherten macht. Das bedeutet, der Beamte kriegt schneller einen Termin, hat kürzere Wartezeiten in der Praxis, bessere Leistungen, bessere Medikamente usw.. Sollte alles nicht sein, wird jeder Arzt abstreiten, ist aber so. Das geht bis zu separaten Wartezimmern mit Ledersesseln und teurerem Mineralwasser. Ich weiß wovon ich rede, bin selbst in der PKV.
Karline hat geschrieben:
Außerdem steht es jedem frei sich privat zu versichern. Kostet nur entsprechend.
Richtig. Konkret kostet dieser Status dem Angestellten oder Selbstständigen früher oder später ein Vermögen, dem Beamten keinen Cent (wenn es stimmt was in den Artikeln steht). Mein PKV-Beitrag hat sich in 15 Jahren vervierfacht und überschreitet mittlerweile meine Wohnungsmiete. Und ich bin noch nicht mal 50.
Karline hat geschrieben:
Das hat allerdings nichts mit Beamten zutun. Dein Thema ist Krankenversicherung.
Hm wie man´s nimmt. Aus welchem Topf konkret der Zuschuss für Beamte kommt, weiß ich nicht. In jedem Fall ist es ein staatlicher.
Karline hat geschrieben:
Da bin ich ganz bei dir. Ich bin für eine einheitliche Bürgerversicherung verpflichtend für Alle, also Angestellte, Selbständige und Beamte.
Die immensen Verwaltungskosten der hunderten Krankenkassen und Privaten nützen dem eigentlich Sinn überhaupt nicht. Die Konkurrenz bringt eh kaum Leistungsvorteile.
Sehr richtig. PKV halte ich für einen großen Nepp. Du schließt als 20 oder 30jähriger einen Vertrag ab. Auf die Frage ob/wie sich denn die Beiträge im Alter erhöhen, erklärt Dir der Vers.-Mann "So wie die Gesundheitskosten steigen, das gilt aber dann für Alle, nicht nur für Dich. Erhöhungen müssen auch vor einem Ombudsmann (glaube ich) begründet werden, die PKV kann da nicht einfach machen was sie will." Glatte Lüge! Die Beiträge steigen für alle Versicherten DEINES TARIFES. Den stellt die PKV nach ein paar Jahren ein und kreiert einen neuen. Da in Deinem Tarif keine Jungen mehr hinzu kommen, wird er immer teurer. Die Jungen tummeln sich freudig im billigen neuen Tarif (Noch! Bis auch dieser geschlossen wird, dann fährt die Talbahn los.). Dann bleibt Dir die PKV zu wechseln (was unbezahlbar ist) oder in einen Basistarif zu wechseln, der in den Leistungen oft weniger als die GKV bietet. Ich kann mich auch noch genau erinnern, dass ich gefragt habe, ob es individuell teurer wird, wenn ich öfter krank bin. "Eindeutig nein! Das ist wie in der GKV eine große Gemeinschaft" war die Antwort. Komischerweise wurden aber in jedem Jahr die Beiträge erhöht - außer in Jahren wo ich nichts eingereicht habe. Bei längerer Krankheit schickt Dich die PKV zum Gutachter. Den SIE bestimmt. Obwohl es in Lpz. von Ärzten wimmelt, wird dieser weit entfernt liegen, bei mir 70km. 2mal. Ein Termin lag 1(!) Tag vorher im Briefkasten. Wehe Du leerst den nicht jeden Tag und verpasst den Termin! Selbst wenn Du am selben Vormittag anrufst (VOR dem Termin) und den Fall erklärst, verweigert Dir die PKV das Krankengeld (in meinem Fall 1.200 €). "Sie sind doch krank und zuhause, wir können nichts dafür dass sie gestern nicht am Briefkasten waren."
Man darf mir gern Blauäugigkeit vorwerfen, das entspricht der Wahrheit. Ich wollte nie Privilegierter sein. Mir ist es peinlich, aufgerufen zu werden obwohl ich gerade erst gekommen bin. Den Vertrag hat mir ein Freund eingeredet, dem ich vertraute. Klasse Leistungen, der geringe Beitrag, toll! Wie gesagt, heute bin ich schlauer. Und kann jeden jungen Menschen nur davor
warnen in die PKV zu gehen!
Ist eigentlich ein anderes Thema, musste aber grad raus.
Aus Liebe zu meiner Heimatstadt und Interesse an gutem Fußball.