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Re: Politik-Stammtisch

Verfasst: Mo Okt 09, 2017 6:26 pm
von TaurinFan
tomsen hat geschrieben:Was mir nach dem Massenmord von Las Vegas wieder durch den Kopf geht... warum scheitern in den USA sämtliche Versuche, den Privatbesitz von Schusswaffen zu verbieten? Diese Woche habe ich einen Bekannten gesprochen (Deutscher), der in Kalifornien lebt. Er hat versucht, es u.a. mit der Weite des Landes und historisch zu begründen (war schon immer so, Zeichen der Freiheit, Grundrecht usw.). Und auch, wie allergisch man auf Statistiken reagiert, bzw. darin Belehrungen / den erhobenen Zeigefinger sieht. OK, letzteres kann ich nachvollziehen, aber es bleibt mir ein Rätsel.

Nun lese ich, dass an diesem Wochenende die "Western Trails Gun and Knife Show" stattfindet, eine Messe für "Gewehre, Pistolen, Messer und andere Waffen". Eintritt: zwölf Dollar pro Person. Ort: Casino Eastside Cannery, Las Vegas.

What the hell? :shock:
Die USA sind ein riesiges Land das schwerlich zu reglementieren ist. Ein Waffenverbot würde maximal ein paar Privatleute treffen, der Rest kommt genauso leicht an Waffen wie jetzt auch. Im Grunde ist es eher eine Scheindiskussion. Ein Waffenverbot wäre schlichtweg dort nicht umsetzbar.

Ebenso ist auch ein Land mit gigantischer Kriminalitätsrate. Sicherlich kann man über den Schutzwert einer Waffe streiten, aber für das Sicherheitsgefühl ist Sie höchstwahrscheinlich auch nicht abträglich.

Zur Show. Waffen üben ja nicht nur in den USA eine gewisse Faszination aus. Vielleicht lebt man das anderswo nicht so offensichtlich aus. (hierzulande fährt man dann eben mit dem Jagtverein zur Waffenbörse)

Historische Gründe sind sicherlich auch zu bedenken. Ein Land in dem das Volk eine falsche Regierung lt. Verfassung gewaltsam stürzen dürfte, ist vielleicht auch schwerlich von "du darfst aber keine Waffen haben" zu überzeugen ;)

Re: Politik-Stammtisch

Verfasst: Mo Okt 09, 2017 10:50 pm
von Wuppertaler
Der Bezug von Waffen wäre natürlich erschwert, wenn es in den USA so geregelt wäre wie in Europa, auch wenn es hier über die Jagdscheine und Schützenklubs auch Möglichkeiten gibt. Das Problem in den USA ist ja vielmehr der Bestand an Waffen. In den USA kommen auf 100 Einwohner rund 90 Waffen (mit weitem Abstand auf Platz 2), in Deutschland ungefähr 30 pro 100 Einwohner. Damit ist Deutschland immer noch auf Platz 16 der Welt (neben den skandinavischen Länder, Österreich, Schweiz und Kanada, die auch alle viele Jagdwaffen im Umlauf haben dürften).

Und die hohe Kriminalitätsrate der USA wird zum Teil eben ihre Ursache in der hoen Bewaffnung haben. Sie ist Teil des Problems, nicht der Lösung.

Re: Politik-Stammtisch

Verfasst: Di Okt 10, 2017 7:34 am
von TaurinFan
Sehe ich zumindest für die USA anders. Für Kriminelle würde es auch mit schärferen Waffengesetz extrem leicht sein an Waffen zu kommen. Vielleicht sogar noch leichter, denn der Schwarzmarkt würde einen Boom erleben.

Ist nicht einmal auszuschließen das die Waffen pro 100 Einwohner sogar noch steigen wenn die Waffengesetze verschärft werden. Im Grunde hängt das ganze doch an einer Frage "Brauche ich eine Waffe". In den USA werden das sehr viele mit "ja" beantworten.

Re: Politik-Stammtisch

Verfasst: Di Okt 10, 2017 6:00 pm
von elbosan
Auch die Frage des Waffentyps ist entscheidend. 1996 wurden in Australien nach einem Amoklauf mit einem Halbautomatischen Gewehr 35 Menschen in einem Kaffee erschossen. Daraufhin wurden Halbautomatikwaffen verboten. Die Anzahl der Schusswaffen-Todesopfer hat sich seither halbiert. Damals sagte man, das man es nie schaffen würde den Australier in seinem Recht und Verständnis einzuschränken. Die Waffe und der Einsame Abenteurer sind in der Geschichte Australiens ebenso verschmolzen wie in den USA.

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Re: Politik-Stammtisch

Verfasst: Di Okt 10, 2017 6:32 pm
von Wuppertaler
TaurinFan hat geschrieben:Sehe ich zumindest für die USA anders. Für Kriminelle würde es auch mit schärferen Waffengesetz extrem leicht sein an Waffen zu kommen. Vielleicht sogar noch leichter, denn der Schwarzmarkt würde einen Boom erleben.
Das meine ich ja, dass der Bestand an Waffen das Problem ist. Die Amis horten rund 300 Mio. Waffen. Das der Schwarzmarkt dort auf Jahre hinaus rechlich Nachschub liefert ist klar. Aber das bedeutet ja nicht, dass man nicht trotzdem langsam den leichten Zugang zu Waffen erschweren sollte.

Während es in Deutschland rund 1 Totesfall durch Schusswaffen auf 100.000 Menschen gibt, sind es in den USA 10 pro 100.000 Menschen. Noch krasser wird das Verhältnis wenn man bedenkt, dass in Deutschland davon rund 90% auf Selbstmord zurückgeführt werden kann, in den USA aber nur 2/3.

Re: Politik-Stammtisch

Verfasst: Mi Okt 11, 2017 7:01 am
von TaurinFan
Wuppertaler hat geschrieben: Während es in Deutschland rund 1 Totesfall durch Schusswaffen auf 100.000 Menschen gibt, sind es in den USA 10 pro 100.000 Menschen. Noch krasser wird das Verhältnis wenn man bedenkt, dass in Deutschland davon rund 90% auf Selbstmord zurückgeführt werden kann, in den USA aber nur 2/3.
Wobei viele davon in Regionen passieren, auf die die Executive kaum Zugriff hat.
In D existiert dieses Problem ja momentan noch nicht (hoffentlich auch längerfristig nicht) in der Form.

Außerdem ist sicherlich zu bedenken das die Anzahl der Waffen in den USA jahrelang stieg, die Mordrate (auf hohen Niveau natürlich) dagegen sank. Hängt wohl primär auch immer damit zusammen was für Waffen es sind und wo Sie in den Umlauf kommen.

Re: Politik-Stammtisch

Verfasst: Fr Okt 13, 2017 7:12 am
von The-Last-ReBeL

Re: Politik-Stammtisch

Verfasst: Fr Okt 13, 2017 8:22 am
von TaurinFan
:lol: :lol:

Ich glaube den Satz mit dem Euro hat sich noch öfter gebracht als "Wir schaffen das"

Re: Politik-Stammtisch

Verfasst: Fr Okt 13, 2017 3:10 pm
von Roter Brauser
Henry M. Broder kann ich nicht ernst nehmen...dazu passt die Kaffeetasse.

Er spricht von einem von Merkel hinterlassenem Scherbenhaufen - und die einzigen Zahlen die von ihm kommen sind Daten zur Jugendarbeitslosigkeit in Griechenland und Italien.

Ich habe Frau Merkel nicht gewählt und ich finde ihre fehlende Zukunftsvision für Deutschland bedauerlich, aber einen Scherbenhaufen hat sie wahrlich nicht hinterlassen.

Re: Politik-Stammtisch

Verfasst: So Okt 15, 2017 7:45 pm
von TaurinFan
Roter Brauser hat geschrieben:Henry M. Broder kann ich nicht ernst nehmen...dazu passt die Kaffeetasse.

Er spricht von einem von Merkel hinterlassenem Scherbenhaufen - und die einzigen Zahlen die von ihm kommen sind Daten zur Jugendarbeitslosigkeit in Griechenland und Italien.

Ich habe Frau Merkel nicht gewählt und ich finde ihre fehlende Zukunftsvision für Deutschland bedauerlich, aber einen Scherbenhaufen hat sie wahrlich nicht hinterlassen.
Kommt drauf an wo man das augenmerk legt
- gesellschaft gespalten wie seit ewigkeiten nicht mehr
- euro krise trotz unzähligen milliarden ungelöst
- bankenkrise nur mit massiv steuergeldern verschoben und ungelöst
- ausserpolitisches verhältnis zu vielen ländern schlecht wie nie
- europa auch wegen deutscher politik tief in der krise
- energiewende irgendwo zwischen chaos und gescheitert
Fällt einen bestimmt noch mehr ein