Geopolitische Leitlinien der USA

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Schweppermann
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Geopolitische Leitlinien der USA

Beitrag von Schweppermann » Mo Sep 15, 2014 2:42 pm

Es ist mir bewusst, dass ich mit diesem Thema ein großes Fass aufmache und ein komplexes, zum Teil schwergängiges Themengebiet anreiße.

Angesichts der Entwicklungen in den letzten Monaten bezüglich des Konfliktes in und um die Ukraine, der zunehmend chaotisch werdenden Situation im Nahen Osten und einer konfrontativen Politik, die meines Erachtens fundamental gegen die wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Interessen Deutschlands und Europas gerichtet ist, ist es meiner Auffassung nach von entscheidender Bedeutung, dass sich mehr und mehr Bürger über solch lang angelegte Geopolitischen Leitlinien gewahr werden.

Als Einstieg greife ich zwei Sätze auf, die Otfried Nassauer, Leiter des Berliner Informationszentrums für Transatlantische Sicherheit in einem am 2. September veröffentlichten Interview mit der Schweizer Tageszeitung „Der Bund“ geäußert hatte:
Damit lässt sich die Existenz der Nato als Überbleibsel des Kalten Kriegs wieder rechtfertigen …

Je konfrontativer das Verhältnis zu Moskau ist, umso grösser ist die amerikanische Dominanz in Europa.
(Quelle: derbund.ch)


In einem Blogbeitrag (hier) ist der ganze Sachverhalt noch ein bisschen umfangreicher dargelegt und mit zusätzlichen Strängen und Quellen versehen. Wer ein wenig mehr Zeit aufbringen kann sich mit diesem Thema zu beschäftigen, dem empfehle ich dem Link zum Blog zu folgen.


Kontinuität geopolitischer Leitlinien der beiden angelsächsischen Weltmächte

Der Britische Geograph und Politikwissenschaftler Sir Halford Mackinder entwickelte zu Beginn des 20. Jahrhunderts seine sogenannte „Heartland-Theorie“.
In seiner neuen Analyse der Landoberfläche des Globus ordnete er die Seemächte dem „äußeren insularen Bereich“ zu, während er Europa, Asien und Afrika als gigantischen Großkontinent auffasste, den er die „Weltinsel“ nannte. Kern dieser Weltinsel war das „Herzland“ („pivot area“)
(Quelle: Hans-Christof Kraus, faz-net, 24.07.2012)


Bild
(Bildquelle: wikimedia.org)

im Umfeld des „Herzlandes“ seien sieben Achtel der Weltbevölkerung angesiedelt, auch befinde sich in diesem Gebiet der bei weitem größte Anteil der auf der Erde verfügbaren Rohstoffe. Künftige Herrscher der Welt könnten daher nicht mehr die angelsächsischen Seemächte sein, …
(Quelle: Hans-Christof Kraus, faz-net, 24.07.2012)


Diese Theorie wurde in den frühen 1940er Jahren durch den US-Amerikaner Nicholas Spykman weiterentwickelt zur “Randland, bzw. Rimland-Theorie“.

Von entscheidender Bedeutung sei es nicht die Kontrolle über den Kern des eurasischen Herzlandes zu erlangen, sondern über dessen Randgebiet, welches sich von Skandinavien über Mittelosteuropa, die Türkei, die arabischen und vorderasiatischen Länder und Indien bis hin nach Indochina, Korea, Ost- und Nordchina erstreckt.
wem es gelinge, dieses Randland mit seinen ungeheuren Menschenmassen und seinen unerschöpflichen Rohstoffen unter die eigene Kontrolle zu bringen, sei der Herr der Erde oder könne zumindest den anderen Mächten, gerade auch den traditionellen Seemächten, seinen Willen aufzwingen.
(Quelle: Hans-Christof Kraus, faz-net, 24.07.2012)


Hier gilt es folgenden wichtigen Aspekt festzuhalten. Die globalen geopolitischen Leitlinien, welche die Handlungsweisen des Britischen Imperiums – zumindest in seiner Spätphase – bestimmt haben, wurden spätestens nach dem gewonnenen zweiten Weltkrieg von den USA übernommen, weiterentwickelt und fortgeführt.

Gemessen an Bedeutung, Einfluss und Denkschule folgte auf Halford Mackinder und Nicholas Spykman der polnisch stämmige US-amerikanische Politikwissenschaftler Zbigniew Brzeziński. Dieser hatte als Berater verschiedener US-Präsidenten großen Einfluss auf die Außenpolitik der USA. Auch Barack Obama hörte während seiner ersten Amtszeit auf Brzezińskis Rat.

Als Berater Jimmy Carters war es seine Idee radikal islamistische Kräfte in Afghanistan zu stärken und dadurch die säkulare Regierung Afghanistans zu stürzen. Letztlich ging es darum eine sowjetische Intervention zu provozieren, um der Sowjetunion ein „eigenes Vietnam“ zu bereiten.

Brzezinski veröffentlichte 1997 ein Buch dem Titel „The Grand Chessboard“ (Das große Schachspiel), in welchem er den zu gehenden geopolitischen Weg der einzig verbliebenen - und seiner Ansicht nach letzten - globalen Supermacht vorzeichnete. 1998 erschien die deutsche Version mit der vom Original abweichenden Bezeichnung: „Die einzige Weltmacht“. Nachfolgend einige Zitate aus diesem Buch.

Eurasien:
Amerikas geopolitischer Hauptgewinn ist Eurasien.

der Fortbestand der globalen Vormachtstellung Amerikas hängt unmittelbar davon ab, wie lange und wie effektiv es sich in Eurasien behaupten kann. (pdf-file, S. 54/55)

Eurasien ist mithin das Schachbrett, auf dem der Kampf um globale Vorherrschaft auch in Zukunft ausgetragen wird. (pdf-file, S. 58)
Europa
Vor allen Dingen aber ist Europa Amerikas unverzichtbarer geopolitischer Brückenkopf auf dem eurasischen Kontinent…

Tatsache ist schlicht und einfach, dass Westeuropa und zunehmend auch Mitteleuropa weitgehend ein amerikanisches Protektorat bleiben, dessen alliierte Staaten an Vasallen und Tributpflichtige von einst erinnern. (pdf-file, S. 95)
NATO / IWF / Weltbank
Die Nordatlantische Allianz … verleiht den Vereinigten Staaten selbst in innereuropäischen Angelegenheiten eine wichtige Stimme.

Die NATO bietet … die Grundlage für die politisch entscheidende Militärpräsenz der USA in Westeuropa.

Offiziell vertreten der Internationale Währungsfond (IWF) und die Weltbank globale Interessen und tragen weltweit Verantwortung. In Wirklichkeit werden sie jedoch von den USA dominiert, … (pdf-file, S. 50/51 u. S. 82)
Ukraine:
Die Ukraine, ein neuer und wichtiger Raum auf dem eurasischen Schachbrett, ist ein geopolitischer Dreh- und Angelpunkt, weil ihre bloße Existenz als unabhängiger Staat zur Umwandlung Rußlands beiträgt. Ohne die Ukraine ist Russland kein eurasisches Reich mehr… (pdf-file, S. 77)
Russland
Rußland war einfach zu rückständig und durch den Kommunismus zu heruntergewirtschaftet, um ein brauchbarer demokratischer Partner der Vereinigten Staaten zu sein. (pdf-file, S. 160/161)

Keine andere Option kann Rußland die Vorteile verheißen, die ein modernes, reiches, demokratisches, an die USA gekoppeltes Europa zu bieten vermag. (pdf-file, S. 183)
Bezüglich einer Kooperation Russlands mit China:
Das gefährlichste Szenario wäre möglicherweise eine große Koalition zwischen China, Russland und vielleicht dem Iran, … (pdf-file, S. 90)
Die drei großen Imperative imperialer Geostrategie:
Absprachen zwischen den Vasallen zu verhindern und ihre Abhängigkeit in Fragen der Sicherheit zu bewahren, die tributpflichtigen Staaten fügsam zu halten und zu schützen und dafür zu sorgen, daß die »Barbaren«völker sich nicht zusammenschließen. (pdf-file, S. 67)
(Quelle: Zbigniew Brzeziński – “Die einzige Weltmacht”)

Für mich wären Sinn und Zweck dieses Beitrags bereits erfüllt, wenn der ein oder andere Leser daraufhin beginnen würde Nachrichten und Meldungen die Außen-und Sicherheitspolitik betreffend auch hinsichtlich geopolitischer Aspekte einzuordnen und sich nicht mehr von einer allzu reißerischen und sträflich vereinfachenden Berichterstattung, die eben diese Aspekte ausspart, blenden ließe.

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Re: Geopolitische Leitlinien der USA

Beitrag von jeahmon » Mo Sep 15, 2014 3:24 pm

Schweppermann hat geschrieben:
Ukraine:
Die Ukraine, ein neuer und wichtiger Raum auf dem eurasischen Schachbrett, ist ein geopolitischer Dreh- und Angelpunkt, weil ihre bloße Existenz als unabhängiger Staat zur Umwandlung Rußlands beiträgt. Ohne die Ukraine ist Russland kein eurasisches Reich mehr… (pdf-file, S. 77)
Da gibt's du dem Leser die Antwort auf viele Fragen gleich mit! Das ist das Streben und handeln Putins, seit dem demokratisierungsversuch der Ukraine, die dummerweise nur am Leben gehalten wurde mit einem Vasalen an der Spitze...

Russland
Rußland war einfach zu rückständig und durch den Kommunismus zu heruntergewirtschaftet, um ein brauchbarer demokratischer Partner der Vereinigten Staaten zu sein. (pdf-file, S. 160/161)
Ersetze "war" durch "ist". Russland ist der einzige Staat in Europa, der Feudalismus erst durch Kommunismus und dann durch Kapital- Feudalismus ersetzt hat.

Russland( Sowjetunion/ GUS o.a.) ist gemessen an der Anzahl der verletzten Menschenrechte, der ermordeten Menschen, der produzierten Waffen, der begonnen Kriege, der unterjochten Völker und niedergeschlagenen Freiheitsversuche, der größte Verbrecherstaat auf Erden. Leider nun zu Reichtum im Stile des Feudalismus gekommen, übt er überall Einfluß aus. Russland achtet weder Grenzen noch Gesetze und gilt jeher als unantastbar weil man es entweder als Gegenpol, als Milchkuh oder als Goldesel benötigt.

Es gibt nur eine Lösung. Deutschland stimmt der Teilung der Ukraine zu, wenn Russland der Mitgliedschaft der Ukraine in der Nato und EU Wirtschaftsrat zustimmt. Das wäre Politik mit Intelligenz.
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Re: Geopolitische Leitlinien der USA

Beitrag von Roter Bulle » Mo Sep 15, 2014 4:04 pm

geil, ein kompletter Beitrag voll von verpackter Lobhudelei und offener Glorifizierung der Weltpolizei USA, überflüssig wie ein Kropf.

fängt ja schon in der Überschrift an: "Geopolitische Leitlinien der USA" ... warum nicht nur "Geopolit. Leitlinien?" Oder "Globale geopolit. Leitlinien?"

netter Versuch, Thema aber leider verfehlt, da es letztendlich nur auf eine weitere einseitige und parteiische Dämonisierung und ideologische Stimmungsmache in Richtung Kreml hinausläuft ... sorry.

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Re: Geopolitische Leitlinien der USA

Beitrag von LE79 » Mo Sep 15, 2014 4:13 pm

Oh man. :shock: :shock: :shock:
Ich glaube dieser Thread/Thema gehört in kein Fußballforum!!!
Bitte Bitte Bitte diskutiert so etwas wo anders. :prof: :prof: :prof:

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Re: Geopolitische Leitlinien der USA

Beitrag von Schweppermann » Mo Sep 15, 2014 4:25 pm

Roter Bulle hat geschrieben:geil, ein kompletter Beitrag voll von verpackter Lobhudelei und offener Glorifizierung der Weltpolizei USA, überflüssig wie ein Kropf.
Du hast meinen Beitrag so dermassen komplett missverstanden, dass ich das nicht für möglich gehalten hätte.

Mit den zitierten Leitlinien will ich eben zeigen, dass die USA andere Interessen verfolgen als die Menschenrechte zu verteidigen und Freiheit und Demokratie zu verbreiten.

Diese Werte sind vorgeschoben und dienen als Vehikel, um die eigenen Bevölkerungen (der NATO-Staaten) von der Notwendigkeit eines Waffengangs zu überzeugen.
Zuletzt geändert von Schweppermann am Mo Sep 15, 2014 4:32 pm, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Geopolitische Leitlinien der USA

Beitrag von Wuppertaler » Mo Sep 15, 2014 4:26 pm

Roter Bulle hat geschrieben:geil, ein kompletter Beitrag voll von verpackter Lobhudelei und offener Glorifizierung der Weltpolizei USA, überflüssig wie ein Kropf.

fängt ja schon in der Überschrift an: "Geopolitische Leitlinien der USA" ... warum nicht nur "Geopolit. Leitlinien?" Oder "Globale geopolit. Leitlinien?"

netter Versuch, Thema aber leider verfehlt, da es letztendlich nur auf eine weitere einseitige und parteiische Dämonisierung und ideologische Stimmungsmache in Richtung Kreml hinausläuft ... sorry.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass dies genau nicht die Intention von Schweppermann war. Ganz im Gegenteil. Und da er mit seinen Zitaten nun mal die Leitlinien darstellt, die sich - wenn man Schweppermann folgt - die USA zu eigen gemacht hat, ist es durchaus gerechtgfertigt dies genau so auch zu benennen.
Zuletzt geändert von Wuppertaler am Mo Sep 15, 2014 4:37 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Geopolitische Leitlinien der USA

Beitrag von Wuppertaler » Mo Sep 15, 2014 4:32 pm

jeahmon hat geschrieben:Da gibt's du dem Leser die Antwort auf viele Fragen gleich mit! Das ist das Streben und handeln Putins, seit dem demokratisierungsversuch der Ukraine, die dummerweise nur am Leben gehalten wurde mit einem Vasalen an der Spitze...
Interessant dann aber dein Vorschlag Russland die Hälfte der Ukraine zu schenken als Politik mit Intelligenz.
jeahmon hat geschrieben:Russland( Sowjetunion/ GUS o.a.) ist gemessen an der Anzahl der verletzten Menschenrechte, der ermordeten Menschen, der produzierten Waffen, der begonnen Kriege, der unterjochten Völker und niedergeschlagenen Freiheitsversuche, der größte Verbrecherstaat auf Erden..
Hast du auch Fakten oder ist das nur deine Meinung aus dem Bauch heraus. Ich hätte da so meinen Zweifel, dass dies durch Zahlen zu belegen ist. Das Schwarzbuch Kommunismus braucht man da nicht bringen.
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Re: Geopolitische Leitlinien der USA

Beitrag von jeahmon » Mo Sep 15, 2014 6:53 pm

Wuppertaler hat geschrieben:
jeahmon hat geschrieben:Da gibt's du dem Leser die Antwort auf viele Fragen gleich mit! Das ist das Streben und handeln Putins, seit dem demokratisierungsversuch der Ukraine, die dummerweise nur am Leben gehalten wurde mit einem Vasalen an der Spitze...
Interessant dann aber dein Vorschlag Russland die Hälfte der Ukraine zu schenken als Politik mit Intelligenz.
jeahmon hat geschrieben:Russland( Sowjetunion/ GUS o.a.) ist gemessen an der Anzahl der verletzten Menschenrechte, der ermordeten Menschen, der produzierten Waffen, der begonnen Kriege, der unterjochten Völker und niedergeschlagenen Freiheitsversuche, der größte Verbrecherstaat auf Erden..
Hast du auch Fakten oder ist das nur deine Meinung aus dem Bauch heraus. Ich hätte da so meinen Zweifel, dass dies durch Zahlen zu belegen ist. Das Schwarzbuch Kommunismus braucht man da nicht bringen.
Naja dass sich Putin tatsächlich darauf einlässt würde ich eher bezweifeln. Das wäre ja das genaue Gegenteil von dem was er will- die NATO vor der Türe. Aber darum gehts ja...das wäre eine Art Diplomatie...

Das letzte ist eher Bauch + gefährliches Halbwissen, gepaart mit ein paar Zahlen und dem Wissen, dass es in Russland 3 staatliche Genozite gab. Im Zuge der Revolution, vor dem Weltkrieg...Kambodscha und Frühlingsrevolution waren auch nicht ohne, aber wohl nicht diese Ausmaße.
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Re: Geopolitische Leitlinien der USA

Beitrag von Schweppermann » Mo Sep 15, 2014 7:47 pm

Zum besseren Verständnis möchte ich noch folgende Informationen nachreichen.

Der in meinem Eröffnungsbeitrag verlinkte FAZ-Artikel wurde im Juli 2012 im Zusammenhang mit dem Syrienkonflikt von Hans-Christof Kraus verfasst. Hans-Christof Kraus ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Passau.

Im Artikel thematisiert er die gängige Berichterstattung zum Konflikt in Syrien als von Unkenntnis geprägt und legt stattdessen geopolitische Leitlinien als Ursache dar.


Bild

Die Konfliktlinien verlaufen dort, wo sie von fast allen deutschen Beobachtern nicht einmal mehr wahrgenommen werden, und zwar vor allem deshalb, weil man in unserem Land verlernt hat, in weltpolitischen und geostrategischen Kategorien zu denken.

Ob die Syrer, in weltpolitischer Sicht gesehen, derzeit oder künftig von einem Diktator aus dem Hause Assad, von einer demokratischen oder sich als demokratisch inszenierenden Regierung oder auch von einem radikal muslimischen Regime regiert werden, ist aus der Perspektive geostrategischer Erwägungen zuerst einmal gleichgültig.
(Quelle: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/s ... 30492.html)

Kraus stellt sodann die Bedeutung der geopolitischen Lehre Sir Halford Mackinders, der sogenannten “Heartland-Theorie” heraus, sowie die anschließende Weiterentwicklung durch Nicholas Spykman zur "Rimlandtheorie".

Gemessen an Bedeutung, Einfluss und Denkschule folgte auf Mackinder und Spykman der polnisch stämmige US-amerikanische Politikwissenschaftler Zbigniew Brzeziński. Brzeziński wiederum hat dieses Konzept aufgenommen und ebenso weiterentwickelt. Als Berater mehrerer US-Präsidenten hatte er in diesen Zeiten maßgeblichen Einfluss auf die Außenpolitik der USA.

Daneben ist es meines Erachtens höchst aufschlussreich wie freimütig er die Rollenverteilung im Westen betrachtet. Hier das Imperium, dort die tributpflichtigen Vasallenstaaten und „hinter dem Limes“ die Barbarenvölker.

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Re: Geopolitische Leitlinien der USA

Beitrag von Eventzuschauer » Mo Sep 15, 2014 11:44 pm

Ich stelle mir grade vor...wie in einem Politik-Forum eine derart ausführliche Abhandlung über RB Leipzig ankommen würde. Ich denke genau so fehl am Platz.

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