Chemnitzer FC

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Wuppertaler
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Re: Chemnitzer FC

Beitrag von Wuppertaler » Fr Jun 02, 2017 2:44 pm

Allgäuer hat geschrieben:
Wuppertaler hat geschrieben: außer Ballack organisiert die Bayern.

...oder Frahni RBL ;)
Ne gegen Dynamo am 5.7. Bleibt die Frage, ob die security auch umsonst arbeitet ;)
"Dinge, die Pep Guardiola seit heute Abend auf seinem Manchester City-Einkaufszettel hat: Das Bochumer Publikum!"

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Anderson

Re: Chemnitzer FC

Beitrag von Anderson » Fr Jun 02, 2017 3:04 pm

Fanblock-Gänger hat geschrieben:Absolut deiner Meinung, Anderson. Und damit ist auch zu erklären, warum in der Vergangenheit die Stadt Leipzig weder nach Probstheida noch nach Leutzsch größere Summen überwiesen hat.
Das war einer der wesentlichen Gründe, warum man in den 1990ern und 2000ern beim VfB und beim FC Sachsen finanzielles Harakiri gehen musste, um in den jeweiligen Ligen sportlich konkurrenzfähig zu bleiben, gegen Vereine, die massiv Gelder aus Steuerkassen oder von der öffentlichen Hand gehörenden Unternehmen bekommen haben.

Die Stadt Leipzig hat sich immer vom Acker gemacht, weil der lange höherklassige VfB bei der Verwaltung nicht so geliebt war wie der FC Sachsen (an der Spitze FCS- Vereinsmitglied OB Lehmann-Grube) und man dem unterklassigen Verein nichts geben konnte, was man dem höherklassigen Verien nicht geben wollte.

Mit der Pleite des VfB und dem Start des mitteldeutschen Schnellboots FC Sachsen ab 2004 floss auf einmal Geld in Größenordnungen nach Leutzsch (Stadtwerke, Wasserwerke ...), vorgeschobener Grund war damals das "Nachwuchsleistungszentrum" dort. Dieses Geld ist aber nie in der Infrastruktur des AKS angekommen, die U19 war auch schnell aus der BL raus, die Kohle ist im überteuerten Profikader versickert. Sie haben es auch gründlich vermasselt, aus den gleichen Gründen, die als Ursachen für die Probleme des CFC heute genannt werden.

Chancengleichheit jedenfalls war für beide Leipziger Vereine schon damals lange nicht gegeben, die Konkurse lagen nicht nur am schlechten Wirtschaften, sondern eben auch an weitaus schlechteren Rahmenbedingungen.

Showbusiness mit Millionenumsätzen wie Profifußball sollte in einem kapitalitisch organisierten Wirtschaftssystem privatwirtschaftlich finanziert werden. Für mich ist ein Profi-Fußballspiel eher mit einem Rockkonzert auf der Festwiese als mit einem Abend in der Leipziger Oper vergleichbar.

Wenn Profifußball öffentliche Grundversorgung wäre, sollten die Spieler auch als öffentlich Bedienstete angestellt sein, inkl. der Vergütung lt. ÖTV-Tarif (von mir aus auch lt. Theatertarif).

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Kuckuck
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Re: Chemnitzer FC

Beitrag von Kuckuck » Fr Jun 02, 2017 5:19 pm

Anderson hat geschrieben:
Fanblock-Gänger hat geschrieben:Absolut deiner Meinung, Anderson. Und damit ist auch zu erklären, warum in der Vergangenheit die Stadt Leipzig weder nach Probstheida noch nach Leutzsch größere Summen überwiesen hat.
Das war einer der wesentlichen Gründe, warum man in den 1990ern und 2000ern beim VfB und beim FC Sachsen finanzielles Harakiri gehen musste, um in den jeweiligen Ligen sportlich konkurrenzfähig zu bleiben, gegen Vereine, die massiv Gelder aus Steuerkassen oder von der öffentlichen Hand gehörenden Unternehmen bekommen haben.

Die Stadt Leipzig hat sich immer vom Acker gemacht, weil der lange höherklassige VfB bei der Verwaltung nicht so geliebt war wie der FC Sachsen (an der Spitze FCS- Vereinsmitglied OB Lehmann-Grube) und man dem unterklassigen Verein nichts geben konnte, was man dem höherklassigen Verien nicht geben wollte.

Mit der Pleite des VfB und dem Start des mitteldeutschen Schnellboots FC Sachsen ab 2004 floss auf einmal Geld in Größenordnungen nach Leutzsch /Stadtwerke, Wasserwerke ...), vorgeschobener Grund war damals das "Nachwuchsleistungszentrum" dort, aber die haben es auch gründlich vermasselt, aus den gleichen Gründen, die für den CFC heute gelten.

Chancengleichheit jedenfalls war für beide Leipziger Vereine schon damals lange nicht gegeben, die Konkurse lagen nicht nur am schlechten Wirtschaften, sondern eben auch an weitaus schlechteren Rahmenbedingungen.

Showbusiness mit Millionenumsätzen wie Profifußball sollte in einem kapitalitisch organisierten Wirtschaftssystem privatwirtschaftlich finanziert werden. Für mich ist ein Profi-Fußballspiel eher mit einem Rockkonzert auf der Festwiese als mit einem Abend in der Leipziger Oper vergleichbar.

Wenn Profifußball öffentliche Grundversorgung wäre, sollten die Spieler auch als öffentlich Bedienstete angestellt sein, inkl. der Vergütung lt. ÖTV-Tarif (von mir aus auch lt. Theatertarif).
Ooh nee, jetzt rührst du mich aber zu Tränen. Irgendwie habe ich diese Leier schon x-mal gehört.
Nach der Wende hatte der Probstheidaer Fußball aufgrund seiner von Partei- und Staatsführung der DDR verliehenen Stellung als Leistungszentrum die deutlich besseren Voraussetzungen als die Leutzscher für den Start in den bundesdeutschen Profifußball. Nur deshalb war der VfB damals höherklassig. Eine bevorzugte Unterstützung gegenüber der in Leipzig beliebteren BSG durch die neue Politklasse wäre deshalb der Bevölkerung wohl nur schwer vermittelbar gewesen.

Im Übrigen hatte man in Probstheida seit 1963 über 25 Jahre Zeit gehabt, mit der großzügigen Unterstützung von SED- und FDGB-Bezirksleitung, Reichsbahn und Rat der Stadt Leipzig Fußballerfolge einzufahren. Im Gegensatz zu den anderen mitteldeutschen Leistungszentren, wie z.B. in Dresden, Magdeburg oder Chemnitz, ja sogar in Zwickau und Aue, war es aber in Probstheida, ähnlich wie bei den späteren "Freunden" in Halle, nie gelungen einen DDR-Meistertitel zu erringen :lol: .

Deine Ausführungen sind insofern schon auch widersprüchlich. Einerseits hättest du es natürlich gern gesehen, wenn VfB bzw. LOK auch weiterhin durch regionale und öffentliche Stellen unterstützt worden wäre (was ja teilweise wohl auch erfolgt ist), andererseits verurteilst du aber gleichzeitig diese Vorgehensweise, sofern es nicht den eigenen Verein betrifft. Dir sollte schon klar sein, dass heutzutage ein erfolgreicher Sportverein für die Region einen durchaus wirtschaftlichen Vorteil bringen kann und somit, auch in den westlichen Regionen, Länder und Kommunen immer wieder bereit sind, entsprechende Unterstützung zu geben.

Anderson

Re: Chemnitzer FC

Beitrag von Anderson » Fr Jun 02, 2017 5:22 pm

Ich habe über die Zeit nach 1990 geschrieben und die Situation des Leipziger Fußballs mit der in anderen Städten zu dieser Zeit verglichen.
1991 gab es ein klassisches Reset, da haben alle im Osten unter völlig neuen Bedingungen in neuen Strukturen bei Null angefangen und müssten sehen, wo sie bleiben. Was davor war, hatte keinen Einfluss darauf, was danach passiert ist.
Aufhänger war die Diskussion zu Steuergeld im Profifußball.

Ichg bin grundsätzlich eher dagegen, dass Profifußball mit Steuergeldern bzw. Einnahmen von Staatsbetreiben dauersubventioniert wird, die Infrastruktur (Stadien) etwas ausgeschlossen.

Ich finde es gut, dass bspw. Lok auf eigenem Gelände sich selbst kümmert und seinen eigenen Weg geht, ohne von politischen Entscheidungen abhängig zu sein.

Bei RB ist es, wenn auch unter ganz anderen Voraussetzungen, ähnlich, finde ich auch o.k.

Ich würde mir wünschen, dass bspw. alle Verien in der RL unter vergleichbaren Voraussetzungen wie Lok arbeiten müssten. Das würde u.a. Verwerfungen im Gehaltsgefüge von nominellen Amateurvereinen verhindern. Bei Stadionwarmmieten von 10.000 € pro Saison sind wir aber davon leider meilenweit entfernt.

Lies noch mal in aller Ruhe nach.

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Re: Chemnitzer FC

Beitrag von Fanblock-Gänger » Fr Jun 02, 2017 9:13 pm

@ Wuppertaler: Ich glaube, bei RB ist das etwas anders gelagert als bei den meisten anderen Vereinen. Das Sponsoring kommt von der Stadtwerke Holding, die die LVB, Wasserwerke und Stadtwerke (Strom) beinhaltet. Inwiefern RB überhaupt Geld vom "L" bekommt oder einfach nur günstigere Tarife - k.A.. Der Strom des Leistungszentrums und des Stadions fließt von L, die Verträge in Sachen ÖPNV-Anbindung und! Auswärtsfahrtenbusse (auch von den LVB veranstaltet) usw... das alles sind Lieferverträge, für die mglw. ein etwas günstigerer Tarif anliegt. Ob da wirklich Geld oder Geldwert fließt kann ich mir nicht ganz vorstellen. Und wenn, sind das im Verhältnis verschwindend geringe Verträge.

Es ist auch nichts gegen Sponsorings von kommunalen oder kommunalnahen Firmen einzuwenden, es ist aber im Grunde verstecktes Steuergeld, was in die Vereine fließt. Und irgendwann hört es auf, verhältnismäßig zu werden, zumal man den Breitensport mit zu den förderungswerten Dingen zählen muss.

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Re: Chemnitzer FC

Beitrag von Wuppertaler » Mi Jun 14, 2017 7:40 am

Wuppertaler hat geschrieben: Aber ich hätte jetzt nicht so viel Angst, dass wir ab nächste Saison nur noch um den Abstieg spielen würden, selbst wenn zu den genannten Spielern (Mast, Stenzel, Bittroff, Cincotta) auch noch Fink geht oder sogar Fink und Frahn. In meinen Augen wichtiger: Dem, Scheffel und Endres endlich wieder fit. Jopek und Grote halten. Laut Ziffert sollen 4-6 Spieler dazugeholt werden und man plant mit 22 Spielern, davon 2 A-Jugend-Spielern.
Meine Vermutung wer dann noch dabei sein wird:
Tor: Kunz, Tittel
Abwehr: Endres, Mbende, Dabanli, Koch, Scheffel,
MF: Dem, Dannenberg, Reinhardt, Jopek, Baumgart, Grote
Sturm: Hansch, Frahn, Breitfelder

Das sind schon mal 16 Spieler, die auch diese Saison schon im Kader standen
Heute wird wohl Horst Steffen als neuer Trainer vorgestellt. Bei den Stuttgarter Kickers hat es mit ihm im ersten Jahr gut geklappt (fast aufgestiegen), bei Preussen Münster letzte Saison überhaupt nicht. Ich persönlich bin etwas skeptisch. Zumal der Umbruch ja dann doch umfangreicher ist und etliche Spieler trotz Vertrag lieber wechseln wollen und der Verein nur mit Spielern arbeiten möchte, die den Neuanfang zu 100% mittragen wollen. Daher sind aus meiner Liste oben eben schon 3 Spieler zu streichen: Dabanli hat ein neues Vertragsangebot abgelehnt. Dannenberg ist jetzt in Osnabrück und Jopek in Würzburg. Gerade bei Jopek finde ich es Schade. Conrad will weg und Fink wechselt wohl zum KSC. Beide werden in einem Statement von Ziffert auch nicht mehr als erfahrenen Spieler, die den Kern des neuen Teams ausmachen sollen, erwähnt. Bei Fink geht es vermutlich nur noch um die Höhe der Ablöse.
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Re: Chemnitzer FC

Beitrag von EisenerBulle » Mi Jun 14, 2017 7:42 am

Und Frahn? Wird doch dann vielleicht auch nicht bleiben, oder?
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Re: Chemnitzer FC

Beitrag von Wuppertaler » Mi Jun 14, 2017 8:18 am

EisenerBulle hat geschrieben:Und Frahn? Wird doch dann vielleicht auch nicht bleiben, oder?
Scheinbar doch. Wird explizit genannt von Ziffert als Säule für die nächste Saison. Fink und Dannenberg haben für ihre Wechselabsichten auch private Gründe angeführt: Dannenberg wolle mit Frau und Kindern näher zu den Großeltern der Kids, die eben in Niedersachsen wohnen und die Frau von Fink stammt aus Karlsruhe und Fink hat schon früher erzählt, dass es ihn nach der Karriere in diese Ecke Deutschlands ziehen wird. Seine Frau hat auch dieses Jahr (oder letztes??) ihr erstes Kind zur Welt gebracht.
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Re: Chemnitzer FC

Beitrag von EisenerBulle » Di Apr 10, 2018 12:52 pm

Nach Erfurt dann der nächste Kandidat. Hatte sich in letzter Zeit ja schon angedeutet.
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Sportlich war der Klassenerhalt kaum noch zu schaffen, wirtschaftlich drücken Millionen-Schulden. Jetzt die Reißleine: Der Chemnitzer FC geht in die Insolvenz und damit auch in die Regionalliga

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Re: Chemnitzer FC

Beitrag von TRAFFIX » Di Apr 10, 2018 1:15 pm

Na das wird ja ne schöne Regio nächste Saison! :mrgreen:
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