Chemnitzer FC

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Anderson

Re: 2. Bundesliga 2016/17

Beitrag von Anderson » Fr Jun 02, 2017 10:35 am

Wuppertaler hat geschrieben:Kannst du gerne tun, aber ich würde einschätzen, dass auch du weißt, dass der Verein der Stadt für den Beschluß ein neues Stadion zu bauen dankbar sein muss und gewisse Abhängigkeiten existieren (z.B. Sponsorenaktivitäten von kommunalen unternehmen), die es verhindern, dass der CFC arge Konflikte mit dem Vermieter austrägt.

Hier noch der Zwischenstand bei der Lizensierung: Lücke nicht geschlossen sondern nur mit einer Vermarktungsprognose von infront unterlegt, dass man die Lücke im Laufe der Saison noch schliessen werde. "Insider", wer auch immer das ist, würden aber nur eine Wahrscheinlichkeit von 30% ansetzern, dass der DFB das schluckt.

Mods: die letzten Beiträge gehören eher in den CFC-Thread

Das heißt aber im Klartext, dass der CFC ohne die Stadt keinen Profifußball machen könnte und dass er damit faktisch eigentlich ein städtisches Unternehmen ist (mit Fink und Frahn als Angestellten im gehobenen Dienst, zumindest was die Bezahlung betrifft :lol:) richtig?

Ob es die Aufgabe einer Kommune ist, eigene Berufssportunternehmen zu betreiben, könnte man entlang des CFC mal ganz grundsätzlich diskutieren.

Deine Einschätzung zur Wahrscheinlichkeit der Lizensierung für die 3. Liga deckt sich mit meiner Prognose von vor ein paar Tagen, dass wir nämlich den CFC in absehbarer Zeit im Bruno-Plache-Stadion zum Punktspiel wiedersehen werden.

Ich habe dieser Tage in beruflichem Zusammenhang mit einem CFC-Fan gesprochen. Der könnte einem Abstieg wenigstens etwas Positives abgewinnen: mehr Auswärtsspiele in der Nähe. ;)

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Wuppertaler
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Re: 2. Bundesliga 2016/17

Beitrag von Wuppertaler » Fr Jun 02, 2017 10:55 am

Anderson hat geschrieben:
Wuppertaler hat geschrieben:Kannst du gerne tun, aber ich würde einschätzen, dass auch du weißt, dass der Verein der Stadt für den Beschluß ein neues Stadion zu bauen dankbar sein muss und gewisse Abhängigkeiten existieren (z.B. Sponsorenaktivitäten von kommunalen unternehmen), die es verhindern, dass der CFC arge Konflikte mit dem Vermieter austrägt.

Hier noch der Zwischenstand bei der Lizensierung: Lücke nicht geschlossen sondern nur mit einer Vermarktungsprognose von infront unterlegt, dass man die Lücke im Laufe der Saison noch schliessen werde. "Insider", wer auch immer das ist, würden aber nur eine Wahrscheinlichkeit von 30% ansetzern, dass der DFB das schluckt.

Mods: die letzten Beiträge gehören eher in den CFC-Thread

Das heißt aber im Klartext, dass der CFC ohne die Stadt keinen Profifußball machen könnte und dass er damit faktisch eigentlich ein städtisches Unternehmen ist (mit Fink und Frahn als Angestellten im gehobenen Dienst, zumindest was die Bezahlung betrifft :lol:) richtig?

Ob es die Aufgabe einer Kommune ist, eigene Berufssportunternehmen zu betreiben, könnte man entlang des CFC mal ganz grundsätzlich diskutieren.

Deine Einschätzung zur Wahrscheinlichkeit der Lizensierung für die 3. Liga deckt sich mit meiner Prognose von vor ein paar Tagen, dass wir nämlich den CFC in absehbarer Zeit im Bruno-Plache-Stadion zum Punktspiel wiedersehen werden.

Ich habe dieser Tage in beruflichem Zusammenhang mit einem CFC-Fan gesprochen. Der könnte einem Abstieg wenigstens etwas Positives abgewinnen: mehr Auswärtsspiele in der Nähe. ;)
1) ist das nicht überall so, dass der örtliche Verein von kommunalen Sponsoren abhängig sind? Das wird in Jena, Zwickau, Erfurt, Halle nicht anders sein. Auch beim VfL Bochum ist der lokale städtische Energieversorger wichtig und hat bis vor kurzem noch die Namesrechte am Stadion gehalten. Auch in Aue ist die Sparkasse nicht unerheblich involviert wenn ich richtig informiert bin. Gerade was das Stadion anbelangt.
2) Der CFC hätte das Stadion nicht selbst bezahlen können. Dynamo konnte es damals auch nicht.
3) Ist immer die Frage, ob eine "Subventionierung" von Profifussballvereinen in irgendeiner Art und Weise durch mehr oder weniger kommunale Gelder berechtigt ist. Und was ist wichtiger: die jährliche siebenstellige Subventionen von Operhaus, Theater und Museen, die auch nur ein Bruchteil der Bevölkerung nutzen, ggf. auch eher auf Touristen abziehlt, oder den örtlichen Fussballverein, der für viele Einwohner relevant ist. Lässt sich drüber streiten. Daher ja auch die Abstimmung im Stadtrat, bei der dieses Abwägen dann stattfindet.
4) Die 30% Wahrscheinlichkeit ist nicht meine Prognose sondern wird so im Artikel der FP genannt.
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Re: 2. Bundesliga 2016/17

Beitrag von Slavoj » Fr Jun 02, 2017 11:42 am

Anderson hat geschrieben:
Das heißt aber im Klartext, dass der CFC ohne die Stadt keinen Profifußball machen könnte und dass er damit faktisch eigentlich ein städtisches Unternehmen ist (mit Fink und Frahn als Angestellten im gehobenen Dienst, zumindest was die Bezahlung betrifft :lol:) richtig?

Ob es die Aufgabe einer Kommune ist, eigene Berufssportunternehmen zu betreiben, könnte man entlang des CFC mal ganz grundsätzlich diskutieren.
Ich bedanke mich für diesen Beitrag:
Ich halte es für viel demokratischer und besser, wenn Fußballvereine in solch existenziellen Fragen von ihren Kommunen und damit den Menschen ihrer Umgebung finanziert/subventioniert werden, als wenn sie nur von Privatunternehmen abhängen. Profiklubs sind Indentifikationsträger einer Stadt für ihre Bürger und Teil ihrer Kultur.
Grundsätzlich ist es absolut positiv, wenn die Bürger den städtischen Profiklub mitfinanzieren. So würde ein Verein nicht nur aufgrund seines Standortes den Stadtnamen im Vereinsnamen tragen sondern wäre tatächlich verwoben und auch abhängig von seiner Stadt. Welch ein Ideal. Umso authentischer wäre auch das vordere C im Namen des CFC. Profiklubs sollten deshalb generell von ihren Kommunen mitgetragen werden und dafür weniger von privaten Firmen, es sei denn sie haben das überhaupt nicht nötig und erwirtschaften ohnehin hohe Überschüsse, wie der FCB, BVB, etc.
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Re: 2. Bundesliga 2016/17

Beitrag von Fanblock-Gänger » Fr Jun 02, 2017 12:33 pm

Slavoj hat geschrieben: Ich bedanke mich für diesen Beitrag:
Ich halte es für viel demokratischer und besser, wenn Fußballvereine in solch existenziellen Fragen von ihren Kommunen und damit den Menschen ihrer Umgebung finanziert/subventioniert werden, als wenn sie nur von Privatunternehmen abhängen.
Ich hoffe, Bundestag und Bundesrat haben das bei der Neuregelung des Länderfinanzausgleichs beachtet. :roll:

Anderson

Re: Chemnitzer FC

Beitrag von Anderson » Fr Jun 02, 2017 1:01 pm

Ich hatte ja weiter oben geschrieben, dass Gründe für und welche gegen eine Finanzierung von Profisport durch die öffentliche Hand gibt.

Die Argumente in Richtung "weiche Standortfaktoren" kann ich nachvollziehen, in Richtung "Brot uns Spiele" auf modern sozusagen. Die Kommunen halten auch Theater, Schwimmbäder, Museen usw. bereit, die nie wirtschaftlich arbeiten können, das ist unbestritten.

Ich setze aber Profifußball nicht 1:1 mit kultureller Grundversorgung gleich, schon wegen der überzogenen Einkommen nicht, die im Profifußball (in Chemnitz drittklassig mit, z.T. fünfstelligen Monatsgehältern) im Vergleich bspw. zu Schauspielern in einem städtischen Theater erzielt werden.

Es ist für mich in Bezug aus Fußball außerdem ein Unterschied, ob die Kommune nur bei der Bereitstellung der Infrastruktur hilft (Stadion), oder ob sie dauerhaft direkt oder indirekt für einen erheblichen Teil der laufenden Kosten gerade steht.

Es ist nicht das Gleiche, ob mit öffentlichen Geldern geholfen wird oder ob ein Verein völlig von öffentlichen Geldern abhängig ist, wie das beim CFC ja praktisch der Fall zu sein scheint.

Außerdem ist es grundsätzlich nun mal so, dass Profifußball privatrechtlich organisiert von Kapitalgesellschaften mit Gewinnerzielungsabsicht betrieben wird und es ein EU-Recht gibt, dass sich u.a. auch mit Wettbewerbsverzerrung durch unzulässige öffentliche Beihilfen beschäftigt. Dass Eis kann ganz schnell ganz dünn werden, wenn mal einer genau hinschaut und dann auch klagt (in Brüssel). Das gilt aber ausdrücklich nicht nur für den CFC.

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Re: Chemnitzer FC

Beitrag von Fanblock-Gänger » Fr Jun 02, 2017 1:15 pm

Absolut deiner Meinung, Anderson. Und damit ist auch zu erklären, warum in der Vergangenheit die Stadt Leipzig weder nach Probstheida noch nach Leutzsch größere Summen überwiesen hat.

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Re: Chemnitzer FC

Beitrag von Slavoj » Fr Jun 02, 2017 1:54 pm

Anderson hat geschrieben: Es ist nicht das Gleiche, ob mit öffentlichen Geldern geholfen wird oder ob ein Verein völlig von öffentlichen Geldern abhängig ist, wie das beim CFC ja praktisch der Fall zu sein scheint.
Der CFC ist nicht von öffentlichen Geldern abhängig. Die Stadt hat das Stadion gebaut. Im Anschluss daran ist kein Geld an den Verein geflossen, das diesem nicht vertraglich zugestanden hätte. Die 1,26 Mio. waren keine Hilfe aus Steuergeldern, denn das wäre rechtlich nicht möglich gewesen. Diese Summe konnte nur ausgezahlt werden, weil sie in einem Vertrag zwischen Stadt und Verein fixiert war, indem der Verein sein Erbbaurecht für den Standort des Stadions an die Stadt verkaufte. Es gibt keine finanzielle Abhängigkeit des Vereins von der Stadt, schon aus rechtlichen Gründen. Ich bedauere dies ja gerade, weil damit zum Allgemeingut zählende kommunale Identifikationsfaktoren wie Fußballvereine komplett von der Privatwirtschaft abhängen. Eine andere Welt ist möglich.
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Re: Chemnitzer FC

Beitrag von Wuppertaler » Fr Jun 02, 2017 1:59 pm

Anderson hat geschrieben:I
Es ist für mich in Bezug aus Fußball außerdem ein Unterschied, ob die Kommune nur bei der Bereitstellung der Infrastruktur hilft (Stadion), oder ob sie dauerhaft direkt oder indirekt für einen erheblichen Teil der laufenden Kosten gerade steht.

Es ist nicht das Gleiche, ob mit öffentlichen Geldern geholfen wird oder ob ein Verein völlig von öffentlichen Geldern abhängig ist, wie das beim CFC ja praktisch der Fall zu sein scheint.

Außerdem ist es grundsätzlich nun mal so, dass Profifußball privatrechtlich organisiert von Kapitalgesellschaften mit Gewinnerzielungsabsicht betrieben wird und es ein EU-Recht gibt, dass sich u.a. auch mit Wettbewerbsverzerrung durch unzulässige öffentliche Beihilfen beschäftigt. Dass Eis kann ganz schnell ganz dünn werden, wenn mal einer genau hinschaut und dann auch klagt (in Brüssel). Das gilt aber ausdrücklich nicht nur für den CFC.
Beim CFC hat ja die Bezirkregierung sehr genau hingeschaut inwieweit hier eben unzulässig öffentliche Gelder fliessen und dadurch a) die Finanzierung des Stadions noch einmal geändert werden mußte und b) auch die Abstimmungen wiederholt werden mussten. Ich habe keine Infos wie hoch der Anteil von privaten Sponsoren wie dem Industrieanlagenbau, der IT-Firma, die die Namensrechte am Stadion halten oder des Trikotsponsors ist und wieviel die kommunalen unternehmen wie EinsEnergie beisteuern. Die Stadt selbst gibt kein Geld direkt. Die 1,2 Mio. waren der Restwert des Erbpachtrechtes des CFC das an die Stadt zurückging. Von daher ist deine Aussage, dass der "Verein völlig von öffentlichen Geldern abhängig ist, wie das beim CFC ja praktisch der Fall zu sein scheint" erstmal reine Spekulation.
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Re: Chemnitzer FC

Beitrag von Fanblock-Gänger » Fr Jun 02, 2017 2:04 pm

Slavoj: Mach dir nix vor.
Erstens:
http://www.mdr.de/sachsen/chemnitz/fina ... t-100.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Zweitens: EINS ist ein kommunales Unternehmen, die Sparkasse ist ein öffentlich-rechtliches Unternehmen, an der die Stadt beteligt ist.
Die Stadt Chemnitz und der Zweckverband Gasversorgung in Südsachsen, ein Zusammenschluss von 117 Städten und Gemeinden der Region, sind zu je 25,5 Prozent an eins beteiligt. Damit liegen wir mehrheitlich in kommunaler Hand.
(EINS)
Controller wurden auf Wunsch und als Bedingung der Stadt von EINS an den CFC abgeordnet, weil der CFC offenbar kaum controllte.

Also: Die meisten Vereine, gerade in Liga 3, sind von den Kommunen abhängig, bekommen oft auch Steuergeld, vor allem, wenn sie nicht wirtschaften können. Bei Hansa gibt es sogar Hilfe vom Land!
In den Aufsichtsräten der Firmen wie Stadtwerke und Sparkassen sitzen Bürgermeister, Landräte, Stadträte... Kommunale Politiker.
Sprich: Der CFC ist von öffentlichen Geldern abhängig, da so u.U. weniger Dividende der Sparkassen usw. an die Gesellschafter ausgezahlt werden kann. Dividenden der Sparkassen bspw. gehen direkt in den Haushalt der Stadt, des Landkreises...

Und Fußballvereine genauso aus Steuermitteln zu bezahlen wie Theater? Kann nicht dein Ernst sein.

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Re: Chemnitzer FC

Beitrag von Wuppertaler » Fr Jun 02, 2017 2:11 pm

Fanblock-Gänger hat geschrieben: In den Aufsichtsräten der Firmen wie Stadtwerke und Sparkassen sitzen Bürgermeister, Landräte, Stadträte... Kommunale Politiker.
Sprich: Der CFC ist von öffentlichen Geldern abhängig, da so u.U. weniger Dividende der Sparkassen usw. an die Gesellschafter ausgezahlt werden kann. Dividenden der Sparkassen bspw. gehen direkt in den Haushalt der Stadt, des Landkreises...
Das ist doch selbst bei euch so, dass die städtischen Versorger als Sponsor mit im Boot sind. Gut bei euch wäre es keine Problem, wenn sie es nicht wären. Aber deine angeblichen negativen Aspekte für die Dividenden würden dann auch bei euch zutreffen. So wie beim CFC zuträfe, dass sie ja auch Kunde von von Eins sind und daher ein Teil der Sponsorengelder wieder über die Verbräche zurückfliessen.
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