Nationalmannschaft

[EisenerBulle]

Ja, aber. Die großen Talente im U21 Bereich sucht man derzeit eher vergebens. Kicker mit Länderspielerfahrung, die unter 22 sind und einen bereits ansprechenden Martwert haben (also 10 Mio aufwärts, da schon einiges an Ligaerfahrung), da gibt es Havertz und ggf. noch Henrichs (der schon durch sein erstes Tal geht), beide spielen derzeit in der Nati keine Rolle und selbst die nächstältere Generation um Brandt, Sane und Werner tut sich schwer, tragende Rollen zu übernehmen.

Natürlich. Deshalb habe ich auch auf Frankreich und England verwiesen. Die Engländer machen mMn übrigens immer noch zu wenig aus ihren Möglichkeiten aber das könnte sich in den nächsten Jahren ändern.
Aber eine Stärke der deutschen Teams war in den letzten Jahrzehnten oft "die Mannschaft" als solche. Da sehe ich momentan das Manko. Und außerdem hat man sich auch weit von der Basis entfernt was man jetzt krampfhaft versucht zu korrigieren. Insgesamt hat man sich seit ca 2010 zu sehr die ... gekrault. Nun ist man quasi in Schönheit gestorben. Und Bierhoff grinst immer noch in die Kamera... Es gibt hier mehr Baustellen als nur die Spieler...

[katmik]

@EB
Populistischer Artikel hin oder her, nach dem Confed-Cup war die überwiegende Meinung so. Auch in diversen Fußballsendungen wurde über den möglichen WM-Kader ausführlichst geredet. Und die Qual der Wahl, die Löw hat.
Er hat dann, wie 2017 schon gemutmaßt, auf seine alten Weltmeister gesetzt. Ging schief.

und selbst die nächstältere Generation um Brandt, Sane und Werner tut sich schwer, tragende Rollen zu übernehmen.

Wie sollen die immer noch sehr jungen Spieler auch tragende Rollen übernehmen, wenn sie bis auf Werner so gut wie keine Rolle im Team spielen? Kimmich ist der einzige junge Spieler, der da schon weiter ist. Er ist aber auch in der A-11 gesetzt seit Lahms Rücktritt und bringt auch das entsprechende Selbstbewusstsein mit. Und Timo ist, glaube ich zumindest, nicht der Typ Führungsspieler.

[Jupp]

Letztlich müssen doch die Spieler erstmal tragende Rollen in ihren Vereinen einnehmen, um dann gegen Topnationen wie gegen Frankreich mit Mbappé und Co. zu bestehen. Ein Kimmich hat das bei einem europäischen Topklub geschafft, aber sonst? Ein Sané noch, der aber bisher in der Nationalmannschaft nur bedingt überzeugt hat. Werner ist auch ein Beispiel für einen guten Spieler, aber eben bisher nicht mehr. Tolle erste Bundesligasaison gespielt, aber seitdem geht es bei ihm nicht weiter. Er macht hier immer noch sein Ding gut, aber mit Lewandowski und Co. kann er noch lange nicht mithalten. Ich bezweifle mittlerweile auch, dass er das Niveau je erreichen wird, was für uns sehr gut sein kann, weil er dann vielleicht länger bleibt. Dahinter wird es dann schon bei den Stürmern eng und man hofft bspw. auf Selke. Ein Julian Brandt gilt seit Jahren als das neue Supertalent, aber er zeigt das zu wenig. Hieß ja immer, dass er mal zu Bayern geht, aber dafür war er bisher nicht gut genug, weshalb er immer noch in Leverkusen spielt. Die Liste können wir letztlich jetzt so weiter führen, aber es ist leider so, dass Deutschland derzeit nicht über so viele Toptalente verfügt wie andere Nationen. In der Sommerpause kauften unsere Verantwortlichen dann lieber Spieler aus Uruguay, Brasilien und Frankreich und im Winter wird wohl mit Spielern aus Mali und den USA nachgelegt. Zuvor kam Lookman aus England.
Schwächeln dann Leistungsträger der letzten Jahre bei der Nationalmannschaft, die Bayern in der Champions League immer weit gebracht und die Bundesliga dominiert haben, wird es schwierig.

Deutschland war seit 2006 bis zum Confed-Cup 2017 die erfolgreichste Nation bei den Turnieren. Nun haben andere Länder aufgeholt und uns überholt. Ich gehe ganz unabhängig vom Trainer davon aus, dass man sich in den nächsten mit weniger Erfolgen begnügen muss.

[katmik]

Irgendwie haben wir alle recht, jeder mit seiner Teilansicht.
Nach den schlechten Ergebnissen Anfang der 2000er Jahre wurde ja viel getan hinsichtlich Nachwuchsarbeit. Letztendlich war das auch erfolgreich.
Nur darf man sich auf sowas nicht ausruhen oder denken, dass es jetzt einfach weiter läuft.
Frankreich und England machen im Moment gute Nachwuchsarbeit und ich denke, auch in den Niederlanden gibt es viele junge Talente. Deren N11 hat ja nach den letzten enttäuschenden Ergebnissen den Umbruch gemacht. Mal sehen, was dabei herauskommt.
Irgendwie finde ich es schade, dass Löw nicht den Mut hatte, mehr von den Confed-Cup-Spielern mit mehr Spielzeit und Verantwortung zu betrauen. Dass die sich auch erst in eine solche neue Rolle hineinfinden und daran wachsen müssen, ist doch klar. Kimmich z.B. geht voran bei den Bayern und in der N11. Aber er nimmt diese Rolle erst ein, seit Lahm nicht mehr spielt, also Platz gemacht hat. Wenn Löw nach dem Confed-Cup weiter den jüngeren Spielern mehr vertraut hätte, könnten sie jetzt schon tragende Rollen spielen. Ich denke da nicht nur an Brandt oder Sané. Was ist denn mit Süle, ter Stegen, Goretzka, Draxler?
Die Aufstellung von Boateng am Samstag kann ich immer noch nicht verstehen. Mit Süle, Kehrer und Tah saßen drei fitte, junge IV auf der Bank. Und die TW-Diskussion will ich hier gar nicht wieder anfangen.

[Karline]

Frankreich ist kein Gradmesser. Die haben trotz Toptalenten mit Antifußball die WM gewonnen.

Wir brauchen in erster Linie eine neue Spielweise. Und anhand dieser wird die Nationalmannschaft zusammengestellt. Da ist es nicht primär relevant, ob die Spieler bei der Elite des europäischen Fußballs Leistungsträger sind. Sondern ob sie ins System und die Mannschaft passen.
So bissel wie bei uns.

In jedem Fall gibt es genug Charakterspieler im Land, die mit unbedingtem Willen und soliden Leistungen so ne Idee tragen könnten.

Dann kann man sich auch endlich von den Herren Selbstgefällig und Bräsig trennen.

[The-Last-ReBeL]

Frankreich ist kein Gradmesser. Die haben trotz Toptalenten mit Antifußball die WM gewonnen.

das ist ja wieder absoluter Nonsens. Frankreich hat die WM gewonnen als Mannschaft, mit einer starken defensiven Leistung und in den wichtigen Momenten mit Qualitätsunterschieden . Natürlich gehört für einen Titel immer etwas Glück dazu, aber das hat nur der Tüchtige.
Deschamps hat es geschafft aus sehr vielen schweren Charakteren eine Mannschaft zu formen.

[katmik]

Frankreich ist kein Gradmesser. Die haben trotz Toptalenten mit Antifußball die WM gewonnen.

Definiere bitte Antifußball!

[Karline]

Antifußball ist extrem defensiv ausgerichtet. Angriffe abwehren bzw. die Offensive des Gegners verhindern statt selbst kreieren.
Natürlich ist dazu eine Mannschaftsleistung nötig. Aber fast ohne Risiko, wenn zahlreiche Tore aus Standards resultieren.

Bei der Offensivqualität im Kader der Franzosen sehr schade.

Damit Erfolg zu haben, ist eigentlich Ausdruck der mangelnden Offensivqualität des Gegners und ner großen Portion Glück.


So ähnlich wie bei Schalke letzte und diese Saison. Ohne Glück geht nichts mehr.

[katmik]

Also das Spiel Frankreichs mit dem von Schalke letzte Saison zu vergleichen, halte ich doch für etwas gewagt. Aber gut, das ist halt deine Meinung.

Für mich ist das kein Antifußball, was Frankreich da macht und um Welten besser, als das lahme und ideenlose Ballbesitzgeschiebe unserer N11.
Die Franzosen spielen aus einer sicheren Defensive heraus ihre Konter. Umschaltfußball.

[Karline]

Oha. Heute mit Sane, Gnabry, Kehrer und Schulz. Und 5er Kette.

Da bin ich gespannt.