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von Hagenaar » Mi Mai 16, 2018 10:09 am
Haufischbecken Bundesliga
Das RB Leipzig und Hasenhüttl (höchstwahrscheinlich) getrennte Wege gehen ist wohl nicht mehr zu vermeiden. Wie konnte es dazu kommen?
Die Ziele von RB Leipzig (Rangnick, Mintzlaff, Mateschitz) sind wohl noch ehrgeiziger, wie die des Trainers (vor allem wann diese Ziele erreicht werden sollen).
Das wurde mir klar nachdem der Trainer im Interview auf das bis dahin durch die junge Mannschaft Erreichte mehrmals hingewiesen hat.
Im ersten Jahr Bundesliga wurde aussergewöhnliches erreicht, dafür gebührt Hassenhüttl Respekt. Der ganze Verein wurde von einer Erfolgswelle ergriffen, mit einem 2.Platz als Resultat. Hier hat Hasenhüttl auch noch den RB Pressing-Fußball spielen lassen, welche uns allen zu recht begeistert hat. Auch die Spieler stiegen über sich hinaus. Der Mannschaft spielte wie aus einem Guss. Der Trainer hatte öfters ein goldenes Händchen bei seine Einwechslungen. Spielglück, individueller Qualität und jugendliche Frische (keine Doppel/Dreifachbelastung) taten den Rest.
Im zweiten Bundesligajahr hat sich da vieles geändert, wie wir des Öfteren im Stadion mitbekommen haben. Allen war zwar klar dass eine erneute Vizemeisterschaft wohl nicht erreicht wird (auch wegen die zusätzliche Europa/Pokalspiele), jedoch erhoffte man eine Stabilisierung der Mannschaft (es wurden keine Leistungsträger abgegeben!) und den Einbau einiger neue talentvolle Spieler. Selbst der Trainer sprach davon auch in der Champion League eine Überraschung landen zu können (sprich: mindestens über die Gruppenphase hinaus).
Leider kam es dann doch anders.
Waren die Resultate in der erste Saisonhälfte noch gut bis sehr gut, ab Dezember 2017 gab es einen deutlichen Leistungsabfall. Nur noch sporadisch wurde die Leistung aus dem Vorjahr abgerufen. Vor allem gegen in die untere Tabellenhälfte agierende Mannschaften wurden Führungen hergegeben und sogar Spiele verloren. Meine Tiefpunkte: Hertha und Köln zu Hause.
Konnte Hasenhüttl im ersten Jahr die Mannschaft noch ausgiebig auf jedes Bundesligaspiel vorbereiten, fehlte diese Zeit durch die Doppelbelastung. Für den Trainer war das auch neu, wie er selber öfters betont hat. Da hat wohl leider die Erfahrung gefehlt, was aber den Trainer nicht anzukreiden ist. Ich persönlich finde schon dass ein Lernprozess beim Trainer und seinem Team in dieser Sache kaum zu erkennen war. Erst nachdem wir im Viertelfinale ausgeschieden waren, lief es wieder besser. Auch hier gab der Trainer an dass er jetzt wieder Zeit hat das Team auf das nächste Bundesligaspiel vorzubereiten.
Das ist dann aber doch eine Schwäche vom Trainer (und Team) die Mannschaft auch in Zeiten der Doppelbelastung nicht richtig vorbereiten zu können. Und da RB doch jedes Jahr mindestens Europa League spielen möchte, wird es diese Doppel- und Dreifachbelastung auch weiterhin geben. Natürlich ist dies auch schwierig mit so einer junge Mannschaft, aber wurde nicht immer betont das die junge Spieler schneller regenerieren?
Auch den Umgang mit verschiedene Spieler hat mir nicht gefallen. Das fing an mit Commper, über Schmitz und Mvogo, teilweise auch Kaiser. Sollte auch nur die Hälfte davon stimmen, das der Trainer kaum mit diese Spieler gesprochen hat, ist dies schon bezeichnend. Warum er Mvogo nie eine echte Chance gab zum Beispiel. Er durfte nur einmal ran, in Augsburg. Und hier wurde fast die ganze Mannschaft raus rotiert, wie soll dann der Torwart da eine gute Figur abgeben? Er hätte Mvogo im Pokal bringen können (müssen?) Das kreide ich Hassenhüttl an.
Auch Schmitz ist so eine Sache. Er durfte auch nur in Augsburg ran. Durch den Ausfall von Halstenberg, die Leistungsabfall von Klostermann hätte ich Schmitz öfters sehen mögen.
Ich glaube nicht das seine Leistung schlechter war wie die von Klostermann oder (weniger) Bernardo. Ich habe den Eindruck das Spieler, wenn Hassenhüttl sie einmal aussortiert hat (warum auch immer) keine richtige Chance mehr bekommen. Und wegen die Doppelbelastung wäre es bestimmt schlauer gewesen, nicht nur mit 14-16 Spieler zu rotieren.
Dann war da über die ganze Saison hinweg (von einer kurze Phase abgesehen) die eklatante Standard Schwäche. Die viele Gegentore welche wir nach Standards gefangen haben, müssen auch teilweise das Trainerteam angelastet werden. Auch unsere eigene Ecken, Freistöße usw. waren über die ganze Saison grausam. Hier kann und soll ein Trainer eingreifen.
Und warum haben die Spieler sich nicht so weiterentwickelt wie erhofft?
Stärker noch, einige Spieler haben eher noch einen Schritt zurück gemacht, hier denke ich an Orban, Bernardo, Ilsanker. Diese Spieler haben oder im ersten Jahr Bundesliga überperformt, oder kamen mit dem RB Stil Fußball besser zurecht.
Die Weiterentwicklung der Mannschaft ist Hasenhüttl leider nicht so gelungen, wie vom Verein erhofft. Er wirkte auf mich auch öfters ratlos.. Einwechslungen kamen zu spät oder gar nicht, über sein goldenes Händchen wurde einen Gummihandschuh gezogen.
Fazit: ich finde es zwar bedauernswert das Hasenhüttl wahrscheinlich geht (gehen muss), kann es aber in vielerlei Hinsicht aus RB Sicht verstehen
Marcel
Zuletzt geändert von
Hagenaar am Mi Mai 16, 2018 11:24 am, insgesamt 3-mal geändert.
1982 bis 1999 FC Den Haag..dann lange nichts.. ab 2011 RB Leipzig!