3:2 Niederlage gegen Basel – Franke verletzt
Nach dem lockeren Schaulaufen beim Benefizspiel in Grimma stand nun nach zwei Tagen Trainingslager in Walchsee der erste Härtetest an. Die Zornigerelf reiste über die Grenze nach Rottach-Egern am Tegernsee und traf im aktuellen Trainingslager des FC Basel auf den Schweizer Serienmeister.
Der Truppe von Murat Yakin fehlten zwar die Nationalspieler und damit rund die Hälfte der Stammspieler der letzten Saison. Trotzdem verfügten die Eidgenossen mit den Degen Brüdern, Kapitän Streller oder auch Fabian Frei über klangvolle Namen, deren Träger im ersten Durchgang zum Einsatz kommen sollten. Auf RB Seite fehlten Willers (Aufbautraining), Coltorti und Judt (angeschlagen). Dazu verletzte sich Ersatzkeeper Domaschke beim aufwärmen leicht, so dass Bellot gemeinsam mit Kaiser, Sebastian und Heidinger (eine Halbzeit auf jeder Abwehrseite) durchspielen durfte. Yakin hatte etwas mehr Spieler zur Verfügung, da er einige Talente aus dem Perspektivkader der U21 mit ins Trainingslager nahm, so dass auf Schweizer Seite lediglich Chappuis in beiden Durchgängen zum Einsatz kam und erst 25 Minuten vor Schluss von Matchwinner und Toptalent Albian Ajeti (16) ersetzt wurde, der bereits beim FC Barcelona im Gespräch war.
In der ersten Halbzeit begann Basel druckvoll und kam schon früh durch einen Fehler von Morys, der nach einer Baseler-Ecke über den Ball trat, zum 1:0 durch Streller. Die Leipziger benötigten 20 Minuten, bis sie endlich Fahrt aufnahmen und kamen durch die beiden Sturmspitzen Morys und Kammlott zu guten Chancen. Aber es sollte ein ruhender Ball werden, der den Ausgleich brachte. In der 31. Spielminute wurde der starke Lugenach feinem Zuspiel von Morys und anschließendem Sololauf im Strafraum zu Fall gebracht. Schulz übernahm die Verantwortung und hämmerte den Ball sicher in die Maschen. Bis zur Halbzeit war es dann ein ausgeglichenes Spiel beider Mannschaften. Besonders hervorzuheben wäre auch Neuzugang Jung, der als Linksverteidiger die Offensive belebte.
Nach dem Pausentee wurde kräftig durcheinandergewirbelt. Der FC Basel nun vornehmlich mit Stammspielern aus der U21, sowie den Rückkehrern Xhaka (Zürich) und Andrist (Luzern). Außer Sauro war keiner mehr auf dem Feld, der letzte Saison in der Meisterelf zu nennenswerten Einsatzzeiten kam, die Eidgenossen jetzt mit einem Durchschnittsalter von unter 20 (zuvor knapp 25). RBL wechselte dagegen nur sieben Mal und bis auf Ernst auch alles Spieler, die letztes Jahr in der vierten Liga als Stammspieler tätig waren (Durchschnittsalter 25,6). Daher auch zu Beginn deutliche Vorteile durch eine höhere Eingespieltheit, die in der 68. in die Führung durch Frahn mündeten, der einen Freistoß von Kaiser verwertete.
Aber die Basel Jungspunde steckten nicht auf und kamen durch Andrist nach einem langen Ball in die Spitze zum Ausgleich – die Abseitsfalle hatte versagt. Rockenbach hätte in der Folge wieder die Führung herstellen können – traf jedoch zweimal das Holz des Basler Kastens. So kippte das Spiel erneut und der eingewechselte 16-jährige Albian Ajeti (heißumworben und erst kürzlich mit einem Profivertrag ausgestattet) köpfte fünf Minuten vor Ende das Siegtor für die jungen Baseler, erneut wurde die RBL Defensive zu leicht ausgehebelt. Damit war es die erste Niederlage unter Zorniger (also seit 13 Monaten). Bitter zudem, dass sich Fabian Franke mit dem Schlusspfiff in einem Zweikampf am Kapselband (Sprungelenk) verletzte und wohl einige Tage ausfallen wird.
Da mit Coltorti unser Schlussmann fehlte, wir im vollen Vorbereitungstraining stecken und der Schweizer Meister (auch in dieser Aufstellung) kein Leichtgewicht ist, dürfte die Niederlage zu verschmerzen sein. Die Verletzung von Franke, der Umstand, dass man die Führung trotz guter Chancen nicht gegen die jungen Nachwuchskräfte über die Runden bringen konnte und die liegen gelassenen Chancen aus dem Spiel heraus, dürften die Wermutstropfen dieser Begegnung sein, die RBL insgesamt auf Augenhöhe mit der Ergänzungself des letztjährigen Halbfinalisten der Europa League sah.
Statistik zum Spiel:FC Basel
(1. Halbzeit):
Vailati – Philipp Degen, Schär, Arlind Ajeti, Voser – Frei – David Degen, Chappuis, Jevtic, Bobadilla – Streller (C)
(2. Halbzeit): Salvi – Xhaka, Sauro, Ritter, Aliji – Chappuis (65. Albian Ajeti) – Adili, Simic, Campo, Andrist – Seferagic
RB Leipzig
(1. Halbzeit): Bellot – Heidinger, Hoheneder, Sebastian (C), Jung – Schulz, Kaiser, Luge – Fandrich – Morys, Kammlott
(2. Halbzeit): Bellot – Müller, Sebastian, Franke, Heidinger – Röttger, Ernst, Kaiser – Rockenbach – Thomalla, Frahn (C)
Tore: 0:1 Streller (9.), 1:1 Schulz (31.) FE, 1:2 Frahn (68.), 2:2 Andrist (71.), 2:3 Ajeti (85.)
Zuschauer: 200
Gelbe Karten: Xhaka / –
Schiedsrichter: Peter Sippel (München)
Rumpelstilzchen