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31. Spieltag 1. Bundesliga
Samstag, 27.04.2024, 15:30 Uhr
Ort: Red Bull Arena Leipzig
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EIN HERZBLATT UND SEIN BUSENFREUND

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Brügge - (25.11.2021) Brügge sehen und … siegen! Motivationskünstler Forsberg drückt die richtigen Knöpfe, Herzblatt Beierlorzer hat ein glückliches Händchen bei extrem beschränkter Auswahl und Nkunku macht Nkunku-Dinge. Am Ende feiert RBL seinen höchsten Sieg im internationalen Wettbewerb und wahrt die Chance auf "Titten" in der Europa League!

Vor dem Spiel ist vor dem Spiel

Vom breitesten und angeblich bereitesten Kader zur absoluten Rumpfelf innerhalb nur einer Woche. Corona wütet im durchgeimpften Leipziger Kader und so fehlte fast eine gesamte Elf gegen Brügge und Beierlorzer musste Marsch an der Seitenline ersetzen. Nach dem absolut desaströsen Auftritt in Hoffenheim, für den entsprechende negative Superlative noch erfunden werden müssen, keine guten Voraussetzungen für den ersten Auswärtssieg in Liga oder Champions League seit April.

Beierlorzer hatte also quasi keine Auswahl, denn auch wenn Yussi und andere mitgefahren waren, so blieben mit Moriba und Henrichs gerade einmal zwei nominelle Profikicker auf der Bank. Im Sturm durfte Brobbey mit Silva ran und dahinter wirbelten – im wahrsten Sinne des Wortes Forsberg und Nkunku. Bei Brügge waren dagegen alle fit, umso überraschender der folgende Spielverlauf.

 

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Dreisatz des Spiels

Ein Metronom auf Drogen könnte keine heftigeren Ausschläge liefern als unsere Rasenballer. Alles was offensiv in Hoffenheim herumgestümpert wurde, klappte gegen Brügge wie am Schnürchen. Das Resultat nicht nur der erste Champions League-Auswärtssieg in dieser Saison, sondern der erste Auswärtssieg abseits des DFB-Pokals seit April und zudem der höchste der Champions League überhaupt. Wer diesen Spielverlauf nach dem Wochenende erwartet hätte, der muss schon über einen titanischen Optimismus verfügen.

 

Photobomber Mukiele und die beiden Antreiber und besten Kicker auf dem Feld.

 

Neu im Bullenstall

Was für ein Unterschied für die Debütanten bei einem 5:0 Auswärtserfolg reinzukommen oder in ein Team, was wie gegen die TSG klinisch tot war. Novoa, Bonnah und Moriba kamen zwar lediglich für die letzten 30 Minuten und da spulte RBL eher den Stiefel ab und wackelte ab und an etwas in der Abwehr, dennoch dürfte das deutlich zufriedenstellender sein, als in eine quasi chancenlose Partie zu kommen. So war Novoa am 5:0 beteiligt und Moriba lieferte eine solide Leistung im Zentrum ab, auch wenn es hier ein paar Stellungsfehler gab. Richtig gut agierten die Startspieler Gvardiol (wieder einmal einer der besten in der Abwehr inklusive Bierkopfball), Brobbey (gelang nicht alles, holte aber den wichtigen Elfer zum 2:0 raus), Silva (auch hier wären mehr Tore drin gewesen, aber einmal netzte er) und Martínez (hielt auch in der etwas wilderen zweiten Halbzeit seinen Kasten sauber, was teilweise aber auch am Brügger Unvermögen lag und wurde ja schon in Hoffenheim als einer der besten genannt). Fazit: eine Vielzahl von Neuen lieferte in einem echten Entscheidungsspiel richtig gut ab!

 

Brobbey zeitweise im Beastmode.

 

Die drei besten Kicker aus der schönsten Stadt der Welt

Nkunku: Wie im Spiel gegen die TSG geschrieben. Wenn Nkunku funktioniert, dann läuft es meist auch bei RBL ganz gut. Anders als am Wochenende lieferte Nkunku gestern. Das wichtige 1:0, auch wenn das eher ein Abstauber war, die Vorlage zum „Deckel drauf 4:0“ vor der Pause und das 5:0 Sahnehäubchen. Abseits davon gelang ihm eigentlich gar nicht so viel, aber das ist schon meckern auf erhöhtem Niveau.

Forsberg: Das Motivationsmeister wird jetzt damit leben müssen, dass er für den Rest der Saison mit dem „die EL ist eine Chance zum Titten“ aufgezogen wird, er dürfte es mit Humor nehmen, gerade wenn danach so eine Glanzleistung folgt. Insgesamt hatte er noch etwas mehr Einfluss auf das Leipziger Spiel als Nkunku und sorgte mit seinen zwei Toren und einigen Torschussvorlagen für die erfreulich hohe Halbzeitführung. Gewann daher auch nicht ganz unverdient den Award zum Player of the Match.

Gvardiol: Auch gestern wieder einer der besten Abwehrspieler, auch als es im zweiten Durchgang defensiv nicht mehr so rund lief. Gvardiol ist für mein Dafürhalten der Neuzugang des Sommers. Ich hatte durchaus hohe Erwartungen (Dank der Infos, die einfach nur justgroovy waren), aber die wurden nochmal übertroffen.

 

Wenn es bei Nkunku läuft, läuft es auch bei RBL.

 

Luft nach oben

Klostermann: Fiel in der Abwehrkette etwas ab. Man merkt bei ihm noch die fehlende Spritzigkeit nach der Verletzung, was sich auch gegen Hoffenheim zeigte. Fand zeitweise nicht in die Zweikämpfe oder verlor sie (unter 50% Zweikampfquote).

 

Kategorie schlecht gealtert

Streiche das streiche...

 

Tweet des Spiels

Wenn es um alles geht, ist Forsberg zur Stelle!

 

Champagner statt Bier – die Fans

Was mussten die Auswärtsvielfahrer in den letzten Monaten leiden. Das ging auf keine Kuh- oder Rinderhaut. Diese fulminante Belohnung hatten sich die gut 400 mitgereisten Leipziger Fans verdient, die anders als die Heimzuschauer weiterhin Spiele von RBL live und in Farbe ohne TV Gerät ansehen können. Nachdem Zusammenbruch von Brügge zur Halbzeit waren sie noch besser zu hören, denn auch die Fans des Gastgebers waren ordentlich geschockt ob der unerwartet schlechten Leistung des belgischen Meisters.

 

Endlich mal eine Auswärtsparty!

 

Pfeife des Spiels

Erster Einsatz des Italieners Massa in einem Spiel mit Leipziger Beteiligung. Das wird man so schnell nicht vergessen, zumal er für einige andere deutsche Klubs nicht gerade zum Glücksbringer avancierte. Leverkusen und Frankfurt (mit Silva) sieg- und torlos, Deutschlands U21 mit einem gewissen Willi Orban auf der Bank 2015 mit Pleite in England. Da war es gestern für RBL ein deutlich erfolgreicherer Abend.

Insgesamt hätte Massa etwas mehr durchgreifen müssen, da der Frust der Belgier im zweiten Durchgang etwas hochkochte. So waren sie mit gerade einmal drei Gelben gut bedient. Zumindest Balanta hätte sich über einen Platzverweis auch nicht beschweren können.

 

Yussuf als moralische Unterstützung.

 

Aufgefallen

1)      Poulsen machte zuletzt schon als angehender Spielertrainer von sich reden. Er war nicht der Einzige, der zur moralischen Unterstützung mit auf der Bank saß (bspw. auch Haidara und Szoboszlai). Bei ihm kann man sich aber auch durchaus eine echte positive Auswirkung vorstellen. Beierlorzer und die verletzten Spieler, das passte gegen Brügge wie Arsch auf Eimer.

2)      Um bei den derben Metaphern zu bleiben. Spruch des Spiels, ja vielleicht der Hinrunde oder gar der Saison geht auf die Kappe von des lüsternen Schweden, der in der PK sagte, dass die EL die Chance „zum Titten“ sei. Was immer euch auf Touren bringt… Nach Euronen als Siegprämie nun was Handfesteres, mit dem hoffentlich jeder etwas anfangen kann. Weitermachen!

 

Weiß ganz genau um was es geht ... Titten!

 

3)      Ganz unrecht hat Forsberg natürlich nicht. Der Europa League-Titel ist mit dem Leipziger Kader ein deutlich machbareres Ziel als die Bundesligakrone oder gar der Champions League-Titel. Nach dem Hoffenheim-Kick oder dem Hinspiel gegen Brügge war das auch von Orban formulierte Zeil deutlich vermessener oder auch phantastischer als es nach dem gestrigen Spiel erscheint. Aber wenn uns die Saison bisher eine Lektion mit aller Deutlichkeit unter die Nase gerieben hat, dann die, dass man sich nach einem Sieg keinen Träumen hingeben sollte. Das nächste Spiel, es ist immer das wichtigste und bisher war es meist das, was als nächstes in die Hose ging.

4)      Passend dazu die Diskussion von Thoelke und dem Rotebrausetwitterer nach dem Spiel. Wann ist das Glas für die Fans mal halbvoll, fragte der Stadionsprecher. Die Antwort muss leider lauten: dann wenn man nach dem folgenden Spiel hinschauen kann und das Glas nicht durch einen wie auch immer gearteten Zwischenfalls ausgeschüttet am Boden liegt.

 

Debütantenball.

 

5)      Rekorde und Sensationen satt. Höchster Champions League-Sieg in der langen und ereignisreichen Geschichte des einzig wahren Rasenballsports. Höchster Champions League-Auswärtssieg damit natürlich auch. Erster Auswärtssieg außerhalb des DFB-Pokals seit April (immer wenn ich das schreibe, und ich schreibe es häufig, muss ich kurz inne halten und mit dem Kopf schütteln). Forsberg überholte mit seinen zwei Toren Sabitzer in der Leipziger Torrangliste und schob sich hinter Yussi auf Platz 4 und Nkunku robbt sich langsam an den Kutschkinator ran (ha – da ist er wieder mein ehemaliger Lieblingskicker…). Auch für Brügge war es die Einstellung der höchsten Heimpleite. Das muss man erstmal hinbekommen, nachdem der Club so gut in diese Champions League-Saison gestartet war und verdient in Leipzig gewann.

6)      Was weiterhin auffällt und auch schon oben beim Dreisatz erwähnt wurde: Leipzig macht diese Saison den Ritt auf der Wilden Maus, wobei die Höhen und Tiefen eher an echte Loopingachterbahnen erinnern als an die abgespeckte Variante. Diese unglaubliche Schwankungsbreite ist dabei kein Gütesiegel. Es zeigt lediglich, dass der Kader im Prinzip wirklich gut genug für die formulierten Ansprüche ist (also Minimum Platz 4 in der Liga usw.). Was fehlt, ist diese PS mit auch nur dem Hauch eines Anscheins von Konstanz auf den Platz zu bringen. Wenn gegen Leverkusen wieder in die Gegenrichtung gesteuert wird, falle ich endgültig vom Glauben ab!

 

Beierlorzer musste nur in Halbzeit 2 mal etwas kritischer schauen.

 

7)      Die 4Fans waren am Montag auf dem Herzblatt Tripp. Realistische Vorschläge als Alternative für Marsch als Trainer wurden zwar kaum genannt (Jaissle noch am ehesten), dafür gab es einige orbansche Träume von ganz großen Lösungen. Dass nun ausgerechnet der in einigen Kreisen als Teil des Problems frühzeitig abgestempelte Beierlorzer nun diesen Sieg einfährt, entbehrt nicht einer gewissen Komik. Das bedeutet nicht, dass er auch eine potenzielle Lösung wäre, aber die Herzen dürften ihm nach diesem überzeugendsten aller Auswärtsauftritte der letzten 6/7 Monate erstmal zufliegen. Was letztlich potenziell die Frage aufwerfen könnte (so diese Serie anhält und bei der Rückkehr von Marsch auf die Bank endet) – was daraufhin so die Überlegungen in der mintzlaffschen Führungsriege wären.

 

Nur echt mit Spreewaldgurke!

 

8)      Bei all dem berechtigten Lob darf man jedoch nicht vergessen, dass der Spielverlauf etwas glücklich war. Der Ball vor dem ersten Tor landete mit Glück bei Nkunku, das Foul an Brobbey dumm und in der zweiten Halbzeit wackelte die RBL-Hintermannschaft so bedenklich, dass man sich viel mehr an einige der bisherigen Saisonspiele erinnert fühlt. Allein Brügge hatte da schon etwas aufgesteckt, agierte sowieso extrem unpräzise und konnte die Lücken und Fehler daher nicht nutzen. Anderen Teams wäre das schon eher zuzutrauen. Wobei natürlich auch nicht außer Acht gelassen werden darf, dass RBL nach dem 4:0 auch einen Gang zurückschaltete. Nicht zuletzt, da der Kader gegen Leverkusen nicht deutlich breiter sein dürfte.

9)      Mit dem Sieg wahrt RBL nun also die Chancen auf Platz 3 und damit die Europa League. Ob es tatsächlich reicht, entscheidet sich im Fernduell am letzten Gruppenspieltag. Für Manchester und Paris geht es dabei um nichts mehr, Platz 1 und 2 sind bereits in Stein gemeißelt. Bleibt zu hoffen, dass RBL vor leeren Rängen genauso heimstark bleibt und dass Guardiola ebenfalls ein paar Kicker schont. Aber selbst, wenn, sollte man versuchen sich mit einem Sieg aus der diesjährigen Champions League zu verabschieden – nur zur Sicherheit!

 

Im 4Fans Podcast war man doch auf der Suche nach dem Trainer der Träume...

 

Fazit & Ausblick

Eine derartige Leistung hätte ich nach dem Hoffenheimspiel und den verletzungs- und coronabedingten Ausfällen nicht für möglich gehalten. Eine gewisse Unberechenbarkeit mag im Fußball charmant sein, aber bei RBL geraten wir schon arg in die sehr weit hinten liegenden Stellen von PI nach dem Komma.

Seis drum, es war maximal unterhaltsam. Gerade weil die Forsberg und Co. Die richtigen Stichworte für einen fulminanten Abend lieferten. Jetzt will ich aber auch mehr davon…

Diese Chance bietet sich schon am Sonntag gegen Leverkusen. Die Bayer-Elf startete super in die Saison und baute im Herbst super stark ab. Es treffen zwei derzeit schwer auszurechnende Mannschaften aufeinander. Vor leeren Rängen muss RBL zeigen, dass man auch ohne Fans für selbige gewinnen kann…


Kicker – Whoscored – Sofacore – RBL – UEFA – FotMob


Statistik
Club Brügge: Mignolet – van der Brempt (60. Mechele), Hendry, Nsoki (46. Ricca), Clinton – Vanaken (C), Balanta – Lang, De Ketalaere, Sowah – Dost (46. Rits)
RB Leipzig: Martínez – Mukiele, Klostermann (62. Henrichs), Gvardiol (80. Bonnah), Angeliño – Kampl (C), Laimer (62. Moriba) – Nkunku, Forsberg – Brobbey (66. Novoa), Silva
Schiedsrichter: Davide Massa (Italien)
Tore: 0:1 Nkunku (12.), 0:2 Forsberg (17.) FE, 0:3 Silva (26.), 0:4 Forsberg (45.+1), 0:5 Nkunku (90.+3)
Torschüsse: 10 / 23
Schüsse aufs Tor: 3 / 13
Passquote: 71% / 67%
Zweikampfquote: 61% / 39%
Ballbesitz: 55% / 45%
Laufleistung: 114,2 km / 116,2 km
Fouls: 13 / 10
Ecken: 13 / 5
Abseits: 5 / 3
Gelbe Karten: Lang, Balanta, Wesley / Moriba (1)
Zuschauer: 26.000 (ca. 400 RBL Fans)

Rumpelstilzchen


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