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XAVI SIMONS – HYPE, LA MASIA & NKUNKU-SKILLSET

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Leipzig - (27.07.2023) Nach Openda kann die auch Leihe von Simons als Königstransfer angesehen werden. Immerhin war Xavi letzte Saison zweitbester Scorer der Eredivisie und gilt als eines der größten Talente im europäischen Fußballzirkus.

Um die Lücke im Kreativ- bzw. Offensivsektor nach den Abgängen von Szoboszlai und Nkunku zu füllen, legte Eberl nach Šeško, Carvalho und Openda mit dem 20-jährigen Xavi Simons den mutmaßlichen Schlussstein der Kaderplanung des Offensivbereichs in diesem Sommer. Wir werfen einen Blick auf den Niederländer, der neun Jahre in La Masia ausgebildet und heute offiziell medial vorgestellt wurde. Letzte Saison war er DIE Entdeckung in der niederländischen Eredivisie.

 

Simons schon als Barcaspieler im Fokus.

 

Herkunft und La Masia

Simons ist einer der Söhne von Regillio Simons, der als Angreifer den Großteil seiner Karriere in den Niederlanden (wo Xavi auch geboren wurde) spielte und seit 2008 in Spanien lebte, dort schlossen sich seine beiden Söhne dem CD Tháder, einem Klub in Alicante, an. Für die geschichtlich Interessierten, hier soll Hannibal Barkas seine Elefanten angelandet haben, mit denen er schließlich die Alpen überquerte. So weit führte Simons der Weg aber nicht, 2010 ging er mit sieben Jahren in die berühmte La Masia. Dort kam im gleichen Jahr auch Ilaix Moriba an - die Wiedervereinigung der Klassenkameraden ist vielleicht auch ein Grund, warum der Guineer aktuell mehr Spaß zu haben scheint.

Dass die technische und taktische Ausbildung in der Talentschmiede des FC Barcelona hervorragend ist, weiß man in Leipzig auch nicht erst seit Dani Olmo. Grundsätzlich gilt dort der berühmte Ausspruch von Cruyff: „Es ist egal wie kräftig ein Junge ist oder wie schnell er rennen kann. Es interessiert nur: was kann er mit dem Ball.“ Ein Ansatz im diametralen Gegensatz zur Nachwuchsphilosophie in Deutschland.

Schon früh galt Xavi als großes Talent, war Strippenzieher im Mittelfeld, teilweise Mannschaftskapitän und bekam sinnigerweise den Spitznamen „Goldlöckchen“. Carles Martínez ein Barca-Nachwuchscoach sagte, dass schon damals alle Augen auf ihm lagen und ein recht großer Hype herrschte, Xavi diesen aber auch mit Leistungen und Verantwortungsbewusstsein rechtfertigte. Dennoch entschied er sich 2019 – nicht zuletzt befeuert von Mino Raiola, der ihn ab 2017 vertrat – den Verein Richtung PSG zu verlassen. Auch Real und englische Topklubs waren wohl interessiert. Ein zusätzlicher Grund für den Wechsel soll die unklare Aussicht gewesen sein, in Barcelona noch als U18 das Debüt für die erste Mannschaft feiern zu können.

 

Bei PSG gelang der Durchbruch nicht.

 

Coronazeit und PSG

Mino Raiola wäre nicht Mino Raiola, wenn er für seinen Klienten nicht auch finanzielle Aspekte im Blick gehabt hätte. So soll der 16-jährige Simons beim PSG bereits ein Jahresgehalt von einer Million Euro kassiert haben. Offiziell gehörte er 19/20 und 20/21 zum Kader der U19, absolvierte aber coronabedingt nur eine begrenzte Anzahl von Spielen. In der Rückrunde 20/21 wurde er von Pochettino jeweils einmal in Pokal und Liga eingewechselt und war in der Vorbereitung auf die Saison 21/22 Teil der ersten Mannschaft, wo er in den Testspielen auch treffen konnte.

 

 

Allerdings sorgte Simons vor seinem Wechsel zum PSV insbesondere in der Youth League für Aufsehen, wo er auch vom PSV gescouted wurde. Er erzielte in sieben Spielen zehn Scorer - unter anderem vier Vorlagen und ein Tor (wie auch Bitshiabu) gegen Leipzig. Gegen Salzburg war dann zwar Schluss, aber in dem Viertelfinale war er gesperrt. Der Durchbruch in der ersten Mannschaft blieb ihm allerdings verwehrt, auch wenn er ab Januar 2022 offiziell zum Kader gehörte, bei neun Einsätzen kam er auf eine Vorlage und 318 Einsatzminuten.

 

In der Eredivisie trumpfte Xavi groß auf.

 

Durchbruch bei PSV

Bei PSV, das von Stürmerlegende Ruud van Nistelrooy trainiert wurde und wird, war Simons der Nachfolger von WM-Held Götze, den es bekanntlich nach Frankfurt zog. Zwar konnte PSV ihn fest verpflichten, aber die Rückkaufklausel über 6 Mio (überschaubar, aber bei einem guten Dutzend Einwechslungen beim PSG auch vertretbar) sollte ihn letztlich nach Leipzig bringen.

Xavi – so ließ er bei PSV auch sein Trikot beflocken –  legte bei PSV einen Blitzstart hin und wurde mit drei Doppelpacks in Folge Spieler des Monats August. Nach einer schwächeren Phase am Ende der Hinrunde, kam er 2022 um so stärker zurück und konnte in 10 Spielen jeweils mindestens einen Scorer verbuchen, was ihm den Titel Spieler des Monats März einbrachte. Im Team der Saison bei Whoscored war er der zweitbeste Kicker nach Dusan Tadic und erzielte mit Douvikas die meisten Tore (19).

Im Pokal steuerte er beim Finalsieg gegen Ajax eine Vorlage bei und in der Europa League zwei Scorer. Dort war in der Zwischenrunde gegen Sevilla Schluss – aber gegen Sevilla in der EL zu verlieren ist ja eigentlich Standard. In der Nationalelf feierte er sein Debüt gegen die USA im Dezember 2022, konnte dort (5 Spiele) aber bisher noch keinen messbaren Erfolg verzeichnen.

 

 

Spielstil

Simons dürfte von den Neuzugängen, was seine Grundanlagen betrifft Nkunku am nächsten kommen. Technisch extrem stark, sehr dribbelfreudig (drittmeiste Dribblings in der Eredivisie) mit einem guten Abschluss (19 Tore und 2,7 Schüsse pro Spiel sprechen für sich, wobei er seinen 16er xG leicht überperformt). Simons versucht es dabei auch relativ häufig von außerhalb des Strafraums (einmal pro Spiel). Mit über 80% Passquote ist er sehr sicher am Ball. Auch bei seinen Vorlagen liegt er leicht über dem xG (9 zu 7,9xG). Torschussvorlagen können dabei aus dem Zentrum wie auch über Außen (eher rechts) kommen und sind auf die heiße Zone zentral vor dem Kasten ausgerichtet.

Seine Lösungsansätze in der Offensive sind für die Gegner meist schwer vorherzusehen, gerade weil sein Skillset relativ breit ist und er auch ohne Ball ein gutes Auge für die Positionierung seiner Mitspieler hat. Kein Wunder, dass von ihm oft gesagt wird, dass er einen hohen fußballerischen IQ hat.

Aufgrund seiner Körpergröße (1,79m) ist er kein ausgesprochener Kopfballspieler. Neben den Dribblings ist er auch sehr schnell und kann den Ball gut abschirmen, was die Ähnlichkeit mit Nkunku komplettiert. Seine Idealposition ist die hinter den Stürmern bzw. als hängende Spitze mit vielen Freiheiten im gestalterischen Bereich – also auch hier wie Christo, wie wir ihn in den letzten Jahren liebten.

Physisch und gegen den Ball kann Simons noch zulegen, aber er weiß, was es heißt zu pressen und den Ball im Mittelfeld zu gewinnen. Mit 0,55 Tacklings pro 90 Minuten gibt es noch Luft nach oben, wobei er jetzt schon recht gut im Antizipieren gegnerischer Bälle ist. Bei der Restfeldverteidigung und im defensiven Stellungsspiel gibt es aber noch Lernpotentiale.

Beim PSV spielte Simons meist mit de Jong als Sturmpartner, eine Kante, die hoch angespielt werden kann. Die danach folgenden Ablagen könnten in Leipzig von Šeško oder Poulsen kommen. Daneben gelang es ihm auch sehr gut, bei Kontern und Stichpässen in die richtigen Räume zu starten und nur selten in die Abseitsfalle zu tappen.

 

Kann RBL SImons auch über den nächsten Sommer hinaus halten?

 

Abseits des Fußballs

Der Hype um Simons wird am besten illustriert durch seine Instagram Followerzahl. Die liegt bei fast fünf Millionen und damit fast dreimal höher als die von RBL selbst. Sprachlich kann er wahrscheinlich fast mit Integrationsminister Benny Henrichs mithalten und spricht französisch, spanisch, englisch und niederländisch fließend.

 

Wie Justgroovy schon schreibt, die Anlagen sind vergleichbar.

 

Fazit

Mit Simons hat Eberl eines der heißesten Eisen Europas an Land gezogen. Auch wenn es erstmal nur eine Leihe ist, so könnte sein Aufenthalt in Leipzig laut diverser Medien doch etwas länger dauern. Ruft er sein in Eindhoven gezeigtes Potential ab, kann er einer der wichtigsten Bausteine sein, um Nkunkus Abgang zu kompensieren, vom Skillset kommt er dem Franzosen auf alle Fälle am nächsten. Auch dass er einige Mitspieler (Bitshiabu, Moriba) bzw. deren Ausbildungen (Olmo) kennt und hier ggf. Automatismen zu erwarten sind, kann von Vorteil sein. Seine Sprachbegabung und bekannter Verbesserungseifer kommen hinzu. Dazu passt seine Aussage von der heutigen PK: "Regelmäßige Spielzeit hat mir geholfen, mich zu entwickeln, um jeden Tag ein besserer Fußballer und besserer Mensch zu werden. So will ich hier jetzt weitermachen."

 

Hartelijk welkom in Leipzig Xavi

 

Scoutingreports

 

Bildquellen

 

Rumpelstilzchen


Permalink:
https://www.rb-fans.de/artikel/20230727-transfer-simons.html

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