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7. Spieltag 1. Bundesliga
Samstag, 19.10.2024, 15:30 Uhr
Ort: MEWA Arena, Mainz
1. FSV Mainz 05
RB Leipzig
Spielplan RB Leipzig

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RB Leipzig
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9
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AUCH AM MILLERNTOR VERSPRÜHEN DIE BULLEN KEINE GEFAHR.

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Leipzig, 23.09.2024 - (23.09.2024) Es wiederholt sich. Die zweite enttäuschende Nullnummer in Folge, die allzu bekannten Probleme wurden nun komplett offen legt. Leipzig spielte erneut in einer bald endlosen Schleife, als hätte man ganz oben bei den Spielern jede Synapse für offensiven Fußball durchtrennt und Rose schaut diesem trostlosen Treiben ratlos zu.

Vor dem Spiel ist vor dem Spiel

Nach der ersten und auch verdienten Pflichtspielniederlage der neuen Saison am letzten Donnerstag gegen Madrid trieb es den bedienten Leipziger Tross in die Hansestadt Hamburg, um da bei den Kiezkickern den Anschluss zu den von Kantersieg zu Kantersieg eilenden Bayern zu halten. Das gestern rotzfreche Sankt Pauli war vor der aus Leipziger Sicht trostlosen Partie, da die Kieler Störche einen Punkt in Ruhrpott bei Bochum holten, Tabellenschlusslicht. Die Bullen hätten also allein mit einem 1:0 Sieg Platz 2 sichern und Sankt Pauli weiter an die Rote Laterne verweisen können.

Der vom Donnerstag bediente Rose setzte nach den Bundesligaspielen gegen Bayer und Union wieder auf sein beliebtes 4222, egal wie schwer es dem Team zuvor in der Konstellation fiel. Durch die vom Trainer angekündigte Rotation rutschten Baumgartner, Poulsen, Seiwald, Klostermann und Geertruida ins Team. Topleute wie Lukeba und Openda schmorten auf der Bank. Der Hamburger Trainer Blessin, einer mit langer RB Vergangenheit, setzte auf ein 343 bzw. 352. Eine Formation mit der er vorher in Belgien bei Union Saint-Gilloise sehr erfolgreich war und die ein wenig von den üblichen RB Aufstellungen alter RB Jugendtrainer abweicht. Wie sich die zwei ehemaligen Jugendtrainer des RB-Kosmos, Rose an alten Strukturen festhaltend und Blessin mit einer Variation, die ein wenig an Nagelsmann bei RB erinnerte, schlagen würden, verblüffte dann sehr. 




 

Blessin ging als Gewinner vom Platz, was den Zweikampf um die RB-DNA anging.

 

Dreisatz des Spiels

Wer dachte, dass die Harmlosigkeit gegen Union mit dem vergebenen Elfmeter nicht steigerbar wäre, irrte gewaltig und wurde im Spiel gegen St. Pauli mit noch größerer Mangelware beglückt. Wie schon gegen die rostigen Berliner ging auch diesmal mehr für den Gegner. Die Hamburger hatten zwar weniger Ballbesitz, aber deutlich mehr gefährliche Aktionen und Großchancen. Erneut fiel dem Gegner viel bei ruhenden Bällen ein, die jedoch auf Leipziger Seite sehr ungefährlicher blieben. Wie schon Rumpelstilzchen beim letzten Bundesligaspielbericht schrieb, kann ich hier ohne Bedenken mit COPY AND PASTE einfügen, das Spiel mit dem Ball und auch läuferisch war absolut unterdurchschnittlich. Eine Einfallslosigkeit, die auch aus der Vorsaison allzu bekannt ist und gegen Sankt Pauli jetzt ihren Höhepunkt fand. Dass es erneut zu einem 0:0 reichte und Rose damit weiter Punkte, wenn hier auch nur einen, sammelt, lag allein daran, dass auch der Gegner erneut viele Chancen liegen ließ. 

 

Ratloser Rose.

 

Aufgefallen

1)      Blessin hat den RB Fußball, der Underdogs immer besser steht als Spitzenteams, im 343 besser umgesetzt als Rose mit seinem 4222. Allein die drei Offensiven in Sankt Paulis vorderer Kette gingen in 54 Zweikämpfe. Im Spiel gab es insgesamt 121, wovon Saad, Eggestein und Afolayan also 44 Prozent führten. Auch wenn davon nur 24 gewonnen wurden, war dies im Vergleich zur Leipziger Offensive Pressingfußball der alten Schule und meist in guten Zonen, um den Ball schnell vor Gulácsis Tor zubringen. Die vier Offensiven Leipziger, Poulsen und Baumgartner durften extra ran, um mehr Pressing auszulösen, kamen nur in 39 Duelle. Davon gingen 20 an die rot weißen "Kälber".  Die Hamburger gingen selbst zurückgezogen ständig bissig in allen Zonen zum Ball. Den ideen- und mutlosen Leipzigern blieb deshalb meist der Ball zurück zu einen Abwehrspieler oder zurückgezogenen Sechser. Woraus die 86 Prozent Passquote rühren, da nach vorne viel weniger sicher und gut zum Mitspieler ging. Ob RB noch eine Pressingmannschaft ist, die ja auch in einem beliebten Pressingsystem spielt, muss man tatsächlich in Frage stellen. Die letzten Spiele sprechen nicht dafür. 

2)      Warum Šeško nicht die Bank drücken musste und Poulsen sowie Openda 62 Minuten stehlen durfte, wird Rose kaum logisch erklären können. Rotation hört sich gut an, war aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht all zu wichtig. Openda markierte allein in seinen 28 Minuten 2 von 5 direkten Schüssen aufs Tor. Šeško und Poulsen schossen beide zusammen einmal Richtung Torwart Vasilj. Dafür, dass beide als Doppelneun auch Bälle weiterleiten und halten sollten, kamen sie aber auch nicht auf bessere Verteilungswerte im Vergleich zum Belgier, der aber den deutlich besseren Zug zum Tor hatte und damit nachweist, dass er den Ball halten kann, was seinen Sturmpartnern selten bis gar nicht gelang. Mit dem großen Doppelsturm hatte sich Rose insgesamt verzockt. Flanken kamen nicht auf Höhe und überhaupt selten an. Wobei sich auch beide Stürmer zu oft auf den Füßen oder in einer Linie zueinander standen, als in freien Räumen zu wandeln. Poulsen wird da auch in Zukunft keine Waffe mehr sein, besonders da er keinem Abwehrspieler mehr enteilen kann, was schon früh zu unvollendeten guten Steilpässen führte. Auch Šeško wird weiterhin nur so gut sein, wie es die Spieler ihm um ihn herum ermöglichen. Das man keinen weiteren Stürmer geholt hat, liegt sicher an Nusa und Baumgartner als Alternativen. Letzterer durfte aber wieder als halbrechter OM ran, wo er schon letztes Jahr wenig glänzen konnte. Allein an Baumgartner und Šeško fällt auf, dass das 4222 wohl nicht die beste Wahl für den jetzigen Kader ist.  

3)     Er hatte wenige Spiele, da er, wie auch jetzt, regelmäßig verletzt war, aber seine Qualität und seine Übersicht im offensiven Mittelfeld fehlen nun gänzlich. Xavi kann den Verlust von Olmo nicht auffangen. Nusa wird als Außenbahnspieler auf der Position vielleicht auch unnötig verplempert, wie ich es schon oben bei Šeško und Baumgartner feststellte. Wird Xavi nun zudem völlig auf die Außenbahn gedrängt, passiert im Mittelfeld nix mehr, da auch das ZM nicht dazu bewegt wird, deutlich mehr die offensive Initiative in der Mitte zu ergreifen. Xavi wird so zum Problemfall, der aber meiner Meinung nach eben auch auf Roses starres 4222 zurückgeht, dass ohne echten Ersatz für Olmo mit diesem Kader nicht mehr spielbar ist. Wobei wir erneut beim Punkt sind, der sich in diesem Artikel ständig berechtigter Weise wiederholt. Ob Rose eine Wende vollziehen kann, bleibt offen. Ob er es darf? Davon geh ich jetzt noch aus. Aber dafür muss er sich und seinen Fußballstil neu erfinden. Die aktuelle Tendenz geht leider Richtung Tedesco. Viel Ballbesitz ohne Ziel, wenig Pressing weil es ein Großteil der Spieler nicht zielführend umsetzen kann. Hier wurde RB in der eigenen Königsdisziplin von viele Mannschaften überholt, die zudem auch am Ball mehr positiven Aufwand betreiben können. RB fällt mit dem Ball so gut wie nichts mehr ein. 

 

Xavis Funke ist aktuell verglüht.

 

4)   Kann man überhaupt noch positive Aspekte aus dem Spiel und den letzten Wochen ziehen? Ja. Seiwalds, Vermeerens und Geertruidas Leistungen sollte man hier nicht schmälern oder vernachlässigen. War Haidara vor seiner Gehirnerschütterung noch Dreh- und Angelpunkt des Teams, so steht er seit seiner Genesung völlig neben sich. Auch gestern musste Seiwald neben Amadou unnötig viel aufräumen, was ihm aber gut gelang. Leider war er damit sehr in der Abräumer Rolle gefangen und konnte selten, wenn dann aber meist auch gut, Bälle steil schicken oder gewinnbringend verlagern. Leider war die Qualität der Abnehmer gestern nicht gleichwertig. Auch Vermeeren und Geertruida zeigten gestern mehr und mehr, was man zukünftig erwarten kann. Der Niederländer hat sich zum Spiel gegen Union deutlich in der Defensivarbeit verbessert. Erstaunlich ist, dass er erneut wie schon gegen die Berliner 100 Prozent seiner Luftzweikämpfe gewann und insgesamt 6 von 10 am Boden und in der Höhe für sich entscheiden konnte. Nach vorne ist noch Luft, da ihm noch die Abläufe seiner Mitspieler unbekannt sind. Man sah oft, dass er gerne mal schneller passen oder andribbeln wollte, aber wegen fehlender Aktivität seiner Kollegen zurückziehen musste. Auch Vermeeren tat die Spielzeit gut. Er zog das Spiel in der Mitte schnell an sich und hatte in seiner rund halben Stunde mehr Ballaktionen und Pässe als er Minuten auf den Platz stand. Zudem gewann er wichtige Duelle und kurbelte dann schnell den Konter an. Seinen guten Pass konnte aber wieder kein Vordermann nachhaltig verarbeiten. Alle drei waren gestern kleine Lichtpunkte am Horizont. Mit Spielzeit werden sie stärker erstrahlen. 

5)   Viel anlasten kann man den zwei Leipziger Innenverteidigern auch nicht. Die haben halt nicht die Aufgabe mit Offensivfußball zu glänzen und dass sie immer wieder in Zweikämpfe verwickelt wurden, lag an der schlampigen Arbeit gegen den Ball in den Reihen weit davor, oder wenn Poulsen oder Sesko Annahmen wieder direkt zurück zum gegnerischen Offensivmann flogen. Auch Gulácsi durfte im Tor glänzen, wenn man seine Ballbearbeitung außen vor lässt. Jedenfalls stehen die Abwehr und der Hüter so gut, dass Leipzig die beste Abwehr und den besten Hüter nach 4 Spieltagen stellt. Vorne brennt eher der Wald, was die Abwehrleute unnötig oft bei Kontern des Gegners löschen müssen.

 

 

KickerWhoscoredSofacoreRBLBundesligaFotMobunderstatfbref

 

Statistik
FC St. Pauli: Vasilj – Treu, Mets, Smith, Wahl, Saliakas (69. Dźwigała) – Irvine (C), Boukhalfa (82. Metcalfe) – Saad, Afolayan (90. Banks) – J. Eggestein (69. Guilavogui)
Bank: Voll – Nemeth, Ritzka, Albers, Sinani
RB Leipzig: Gulácsi – Geertruida, Klostermann, Orbán (C), Raum (74. Henrichs) – Haidara (61. Vermeeren), Seiwald – Baumgartner (61. Nusa), Xavi, Poulsen (61. Openda), Šeško (74. Silva)
Bank: Vandevoordt – Bitshiabu, Elmas, Castello Jr.
Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen)
Tore: Fehlanzeige
Torschüsse: 17 / 10
Schüsse aufs Tor: 4 / 5
expected Goals: 1,67 / 0,84
Passquote: 71% / 86%
Zweikampfquote: 48% / 52%
Ballbesitz: 31% / 69%
Laufstrecke: 121,69km / 116,37km
Fouls: 6 / 8
Ecken: 3 / 1
Abseits: 2 / 1
Gelbe Karten: Treu, Saad / Haidara (2)
Zuschauer: 29.251 (ca. 2.000 Leipziger)

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  • 1. Bundesliga
  • 2024/25
  • Auswärtsspiel
  • FC St. Pauli
  • Hinrunde
  • Marco Rose
  • Spielbericht
  • Unentschieden