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31. Spieltag 1. Bundesliga
Samstag, 26.04.2025, 18:30 Uhr
Ort: Deutsche Bank Park, Frankfurt/Main
Eintracht Frankfurt
RB Leipzig
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AUFKEIMENDE HOFFNUNG UND ALTE SCHWACHSTELLEN

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Leipzig - (07.04.2025) Ein früher Rückstand und ein zeitiger Platzverweis sorgten für eine turbulente Anfangsphase beim Heimsieg gegen Hoffenheim. Trotz des 3:1-Ergebnisses kommen die Leipziger nicht zur Ruhe. Nach den letzten Wochen ist eine Trendwende nicht so einfach, und auch gegen die TSG waren die alten Schwachstellen deutlich sichtbar.

Vor dem Spiel ist vor dem Spiel

Nur eine Woche nach der Freistellung von Rose und seinem Team und nur wenige Tage nach dem Ausscheiden im DFB-Pokal ging es gegen Hoffenheim im letzten verbliebenen Wettbewerb weiter. Das Hinspiel hatten die Rasenballer trotz dreifacher Führung mit 4:3 verloren, was zusammen mit der desaströsen Heimpleite gegen Wolfsburg die Tiefpunkte des sieglosen Novembers bildete.

Auch die letzten zwei Spiele gegen Gladbach und Stuttgart konnten nur bedingt Mut machen. Zwar war die Niederlage im Pokal auch etwas unglücklich, aber die Schwächen, die Leipzig derzeit plagen, traten auch dort zutage: Konzentrationsprobleme in der Abwehr, ein unstrukturiertes Mittelfeld und ein abschlussschwacher Sturm – die drei Reiter der Rasenballsport-Apokalypse. Lőw wechselte auf zwei Positionen und brachte Lukeba und Gulácsi für Bitshiabu und Vandevoort.

 

Gomis mit der ersten Jokervorlage des Teams seit Mitte Januar.

 

Dreisatz des Spiels

Der Sieg war zwar wichtig, aber man muss vorsichtig mit der Bewertung sein. Leipzig startete denkbar ungünstig mit einem Doppelfehler von Gulácsi, aber auch die TSG zeigte sich bei den Gegentoren nicht sattelfest. Durch die frühe Überzahl lässt sich der Rest schwer einordnen, aber RBL hatte mit der TSG, die in der 70. die große Doppelchance zum Ausgleich hatte und in der 61. ein Abseitstor erzielte, seine liebe Not. Am Ende hatte Hoffenheim mehr Großchancen, und es gab mit 5:5 Schüssen aufs Tor keine klare Dominanz. Stabil sieht anders aus.

 

Die Ansätze sind zu erkennen.

 

Aufgefallen

1)      Wenn Fußball ein Spiel der Fehlervermeidung ist, so hat der Kick gegen Hoffenheim den Kern des Spiels verfehlt. Die Torwartpatzer hatten ein episches Ausmaß, und auch die TSG stellte sich beim Platzverweis und dem 2:1 nicht sonderlich clever an. In diesem Sinne war es kein Spiel auf hohem Niveau. Mit zunehmender Spielzeit und durch die Unterzahl konnte die TSG nur noch Nadelstiche setzen, die jedoch nicht mehr im Tor landeten (47./70.). Leipzig gelang bis zum Tor von Poulsen nur ein Schuss aufs Tor, was zeigt, wie fahrig die zweite Hälfte war.

 

Die Fehler zum Nachschauen.

 

2)      Kommen wir zu den positiven Aspekten. Die Entscheidung, auf Nedeljković zu setzen und Baku offensiver einzusetzen, war richtig. Gerade in Sachen Passquote und lange Bälle war der Serbe deutlich effizienter als das Sorgenkind Raum. Bei Flanken bewegten sie sich jedoch auf demselben Niveau. Bakus Tor, unterstützt von Touré, der den Ball nach einer Flanke von Nedeljković quasi auflegte, bestätigt diese Beobachtung. Zudem gelang es Lőw mit der Einwechslung von Poulsen und Gomis etwas, das Rose seit dem Sieg gegen Bremen zu Jahresbeginn nicht mehr geschafft hatte: Ein Jokertor und eine Jokervorlage. Beides gab es unter Rose nur dreimal in dieser Saison, und das alles in der Hinrunde. Nur Matarazzo, Hecking und Svensson (mit mindestens 10 Spielen als Trainer) hatten ein noch unglücklicheres Händchen. Lobend erwähnt sei auch der sonst oft gescholtene Poulsen, der mit 0,66 xG so viel Torgefahr ausstrahlte wie die vier nächstbesten Leipziger zusammen.

 

Erleichterung nach dem Spiel.

 

3)      Auch wenn die Bewertung aufgrund der Überzahl vorsichtig sein muss, sorgte die Umstellung auf ein 4-4-2-System erneut für mehr Torschüsse von Leipzig. Bereits gegen Stuttgart hatte RBL mehr als doppelt so viele Abschlüsse. Zudem gab es frühe Wechsel – gerade Baku soll nach dem Pokalspiel noch müde Beine gehabt haben – und viele taktische Anweisungen von der Seitenlinie. Krawietz, Klopps ehemaliger Assistent, war wie sein ehemaliger Chef als veritabler Derwisch unterwegs. Allgemein war wieder mehr Feuer im Spiel.

 

Auch anderen ist Krawietz positiv aufgefallen.

 

4)      Zwar gab es mehr Torschüsse, diese waren jedoch nicht unbedingt von hoher Qualität. Ein Problem, das Leipzig schon länger plagt. Nur fünf Abschlüsse aufs Hoffenheimer Tor – ebenso viele wie die in Unterzahl agierende Mannschaft. Nur eine Großchance (Poulsen), während Hoffenheim ihre beiden besten Großchancen in der 70. ungenutzt ließ. Standardtraining und Torabschlüsse sollten daher in der verbleibenden Zeit bis zum Saisonende im Fokus stehen.

 

Lőws Heimspieleinstand zumindest in Ansätzen und punktetechnisch gelungen.

 

5)      Ein weiteres Problem war die fehlende Kontrolle im Zentrum. Gerade in Überzahl war dies besonders bedenklich. Hoffenheim gelang es immer wieder, Kontersituationen zu schaffen, und bis zum Platzverweis war die TSG mindestens ebenbürtig, wenn nicht sogar gefährlicher. Zum einen lag dies an der häufig zu körperlosen Spielweise. So gab es keine defensiven Aktionen von Vermeeren, Orbán, Klostermann und Baku. Zum anderen an der Umstellung auf das 4-4-2-System, das dem Gegner mehr Räume gab. Diese Kröte muss man wohl schlucken, um offensiv wieder auf die Beine zu kommen. Am wichtigsten werden dann die Mittelfeldspieler sein, von denen Seiwald mit vier erfolgreichen Tacklings (alle im mittleren Spielfelddrittel) der beste Leipziger war. Auch Xavi hatte einige versuchte Defensivaktionen, gewann aber nur 2 von 5, womit er in absoluten Zahlen aber bereits auf Platz 2 aller Leipziger war.

 

Am Ende zählen jetzt nur noch die Punkte.

 

6)      Kommen wir zu den Sorgenkindern im Leipziger Kader. Neben dem bereits erwähnten Xavi, der immerhin sehr umtriebig im Zentrum war und das 3:1 einleitete, sind hier besonders Raum, Openda und Haidara zu nennen. Nominelle Stammkräfte, die schon seit geraumer Zeit nur selten ihr Leistungsoptimum abrufen. Bei Openda klemmt es weiterhin bei den Abschlüssen. Seine beste Aktion war die herausgeholte Rote Karte. Daneben gab es lediglich zwei magere Abschlüsse mit 0,08 xG. Xavi versuchte zwar einiges, aber auch ihm gelang nur wenig – kein Pass führte direkt zu einem Abschluss, und auch ein Torschuss blieb ihm verwehrt. Zu wenig von den beiden teuersten RBL-Kickern aller Zeiten. Bei Raum ging es im Vergleich zu den letzten Wochen zwar etwas nach oben, aber 4 von 15 Flanken bleiben verbesserungswürdig. Immerhin hatte er vier Torschussvorlagen, so viele wie die nächsten vier Leipziger zusammen. Im Zentrum sollte Seiwald Punkte gesammelt haben, wer aber mit ihm gemeinsam auf der Sechs kicken wird, bleibt unklar. Baumgartner ist eigentlich zu offensiv, Vermeeren zwar ein guter Taktgeber, aber überschaubar im Zweikampf, und Haidara hat diese Saison nur eine Handvoll guter Spiele gemacht. Viel Arbeit für Lőw und eine Chance für die Winterneuzugänge. Ab Sommer gilt dann möglicherweise: Der Platz ist schneller weg, als ein Haidara "Banzuzi" sagen kann…

 

Banzizi ist im Anmarsch. Eine echte Mittelfeldkante!

 

7)      Insgesamt war es ein guter Heimspiel- bzw. Bundesligaeinstand für Lőw zum 300. Bundesligaspiel von RBL. Leipzig steht mit 1,84 Punkten pro Spiel immer noch auf Platz 2 der ewigen Bundesligatabelle und mit 551 Punkten absolut auf Platz 26.

 

8)      Das Spiel wurde auch genutzt, um sich fanseitig von Rose zu verabschieden. Beim letzten Heimsieg gegen Dortmund wurde er noch in die Kurve beordert, nun hieß es mit Bannern Abschied nehmen. Als Typ und Leipziger werde ich ihn auch vermissen, als Fußballtrainer war er lange erfolgreich, verpasste es aber, eigene Akzente zu setzen und eine echte Idee abseits des Heroenfußballs zu entwickeln. „Danke Marco“ ist dennoch angebracht, sorgte er doch mit dem DFB-Pokal und dem Supercup für Momente, die lange in Erinnerung bleiben werden.

 

Eines der Banner für Marco Rose.

 

Ausblick

Als nächstes geht es gegen Wolfsburg, wo Hasenhüttl ähnlich angezählt ist wie Rose zuletzt in Leipzig. Nur ein Team hat in den letzten sechs Spielen weniger Punkte erzielt als Wolfsburg, und die Chance auf das internationale Geschäft schwindet. Die letzten drei Spiele hat Wolfsburg allesamt 1:0 verloren und nur zwei der letzten 12 Spiele gewonnen. Leipzig darf nicht wie gegen Stuttgart zum Aufbaugegner avancieren, sondern muss sich für das 1:5 in der Hinrunde revanchieren. Auch wenn dies möglicherweise das Ende von Ex-Trainer Hasenhüttl bedeutet.

In den letzten Spielen geht es für RBL – mit Ausnahme der Bayern – nur gegen Teams, die in den letzten neun Spielen weniger Punkte als Leipzig erspielt haben. Das gilt auch für Stuttgart und Frankfurt. In diesem Sinne muss die – wenn auch unrealistische – Marschroute lauten, diese Duelle zu gewinnen. Dann würde es wohl auch für Platz 3 oder 4 reichen. Ausrutscher darf sich RBL wohl nicht mehr erlauben, denn die Zeit ist knapp. Dafür hätte man früher, bestenfalls in der Winterpause nach dem extrem enttäuschenden November & Dezember reagieren müssen.

 

Schützenholfe auf anderen Plätzen.

 

Fazit

Die drei Punkte und die Patzer der versammelten Gegnerschaft waren sicherlich das Beste an diesem Spieltag und für RBL extrem wichtig. Nun liegt die Qualifikation zur Königsklasse wieder in den eigenen Händen. Auf dem Feld bleibt Leipzig aber einer der kranken Männer der Liga, und das Restprogramm hat es faustdick hinter den Ohren. Auftritte wie gegen Stuttgart und Hoffenheim werden nicht zu einer Siegesserie führen. Es bleibt zu hoffen, dass Lőw und Krawietz in der kommenden Woche ein paar Stellschrauben drehen können und den Minderleistern den Kopf waschen.

 

Schöne Aktion! #rbltsg

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— Roman Götze (@goetze.bsky.social) 5. April 2025 um 18:09

Danke Marco!

 

KickerWhoscoredSofacoreRBLBundesligaFotMobunderstatfbref

 

 

Statistik
RB Leipzig: Gulácsi – Nedeljković (73. Klostermann), Orbán (C), Lukeba, Raum – Baku (46. Gomis), Vermeeren (46. Baumgartner), Seiwald (73. Haidara), Xavi – Openda (81. Poulsen), Šeško
Bank: Vandevoordt – Geertruida, Bitshiabu, Kampl
TSG 1899 Hoffenheim: Baumann – Østigård (Rote Karte, 28.), Bischof, Gendrey, Stach, Bülter (46. Akpoguma), Tabaković (76. Orban), Kramarić (89. Tohumcu), Touré (82. Hlozek), N'Soki, Chaves (82. Jurasek)
Bank: Philipp – Kadeřábek, Becker
Schiedsrichter: Tobias Stieler (Hamburg)
Tore: 0:1 Bischof (11.), 1:1 Šeško (24.), 2:1 Baku (43.), 3:1 Poulsen (84.)
Torschüsse: 16 / 9
Schüsse aufs Tor: 5 / 5
expected Goals: 1,40 / 1,19
Passquote: 89% / 80%
Zweikampfquote: 59% / 41%
Ballbesitz: 67% / 33%
Laufstrecke: 118,96km / 111,60km
Sprints: 301 / 234
Fouls: 10 / 12
Ecken: 8 / 2
Abseits: 2 / 4
Gelbe Karten: – | Touré (1), Chaves (5), Gift Orban (2)
Rote Karten: Østigård (28.)
Zuschauer: 44.478

*xG, ausgeschrieben expected goals meint die Erwartbarkeit der abgegebenen Schüsse, den Weg ins gegnerische Tor zu finden, hierbei wird jeder Torschuss einzeln bewertet, die Wahrscheinlichkeit computergesteuert berechnet und anschließend addiert. Heraus kommt ein Gesamtwert, der dann den sogenannten xG-Wert anzeigt.

*xGA, ausgeschrieben expected goals against meint die Erwartbarkeit der abgegebenen Schüsse, den Weg ins eigene Tor zu finden, hierbei wird jeder Torschuss des Gegners einzeln bewertet, die Wahrscheinlichkeit computergesteuert berechnet und anschließend addiert. Heraus kommt ein Gesamtwert, der dann den sogenannten xGA-Wert anzeigt.

Rumpelstilzchen & Jupp


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