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Re: Aktuelle News

Verfasst: Mi Okt 27, 2010 2:08 pm
von Rojiblanco
Analyse: Tomas Oral – Ein kompetenter Trainer mit Ecken und Kanten

Etwas mehr als vier Monate ist es her, als Tomas Oral am 18. Juni 2010 auf einer Pressekonferenz im Radisson Blu Hotel als neuer Trainer von RasenBallsport Leipzig vorgestellt wurde. Es war das Ende eines vermutlich lange geplanten Kahlschlages der RB-Führungsriege in Salzburg, bei dem der Trainerstab und zahlreiche Spieler den übergeordneten Zielen von Red Bull zum Opfer fielen und ausgetauscht wurden. Der neue Trainer muss sich seitdem ständige Vergleiche mit seinen Vorgänger gefallen lassen und steht mehr denn je unter Druck.

RB Leipzig stieg in der Saison 2009/2010 mit 22 Punkten Vorsprung vor dem stärksten Verfolger Budissa Bautzen von der Oberliga in die Regionalliga auf. Die Mannschaft konnte bei 30 Spielen lediglich vier Partien nicht gewinnen, stellte mit 17 Gegentoren die beste Abwehr der Liga und mit 74 Toren den besten Angriff. Trotzdem wurde der Trainerstab um Tino Vogel, Co-Trainer Lars Weißenberger und Sportdirektor Joachim Krug von ihren Aufgaben entbunden, vorher durfte bereits Präsident Andreas Sadlo seine Koffer packen. Zudem wurden verdiente Spieler wie Jochen Höfler (KFC Uerdingen), Christian Reimann, Alexander Moritz (beide CZ Jena), Sebastian Hauck und Toni Jurascheck (beide RW Erfurt II) für nicht regionalligatauglich befunden und aussortiert. Ein Vorgang, der in seiner Art und Weise der Umsetzung beschämend war und den die betreffenden Personen nicht verdient hatten. Doch mittlerweile gehört dieser Akt leider zur noch jungen Geschichte des Vereins und gerät immer mehr in Vergessenheit, schließlich ist im Fußball nur noch das Heute und Morgen interessant und nicht mehr das gestrige.

Tomas Oral, 37 Jahre, verheiratet, ehemaliger Trainer des Zweitligisten FSV Frankfurt übernahm den Schleudersitz in Leipzig und nahm die Aufgabe, den direkten Durchmarsch in der Regionalliga zu schaffen und attraktiven Fußball zu zeigen, selbstbewusst an. Es dauerte eine Weile, bis sich der Großteil der Fußballinteressierten mit Oral auseinandersetzten und ihn als Trainer akzeptierten – denn insgeheim hatten viele auf einen „großen“ Namen wie Felix Magath gehofft. Doch Red Bull wollte einen Aufstiegstrainer haben, einen der Visionen hat, der sich von öffentlicher Kritik nicht einschüchtern lässt und der den „von Natur aus faulen Profis“ (Zitat Sven Neuhaus) Beine macht – Tomas Oral.

Nach 11 Regionalligaspielen, einem Pokalspiel, ein paar Freundschaftsspielen und unzähligen Trainingseinheiten lässt sich mittlerweile ein ganzes gutes Bild von Tomas Oral skizzieren. Er ist ein akribischer Arbeiter und Perfektionist, der selbst nach Siegen immer etwas an seiner Mannschaft auszusetzen hat. Bei Pflichtspielen ist der junge Trainer oftmals an der Seitenlinie aktiver als seine eigenen Spieler - das gehört zu seiner emotionalen Art den Fußball zu leben, genauso wie die Wortgefechte mit gegnerischen Trainern und Schiedsrichtern während eines Spiels. Bei Pressekonferenzen gibt er sich stets ruhig und gelassen, spricht selbstbewusst, stellt sich meist schützend vor sein Team und lässt die Kritik größtenteils an sich abprallen. Für manche ist das eine arrogante Art, die zu dem Verein passt. Für andere ist es eine perfekte Fassade, um sich vor der den ständigen Angriffen von Medien und Öffentlichkeit zu schützen – anders kann ein Trainer heutzutage im immer härter werdenden Profigeschäft wohl auch nicht mehr bestehen.

Doch es gibt auch negative Seiten. Während Tino Vogel eher der Herzensmensch war, der mal mit seinen Spielern eine Bratwurst essen ging, ihnen oftmals trainingsfrei gab und stets den Kontakt zu den Fans suchte, ist Oral das genaue Gegenteil von ihm. Oral ist der Chef, dem sich alle bedingungslos unterzuordnen haben. Er fordert absolute Disziplin von seinen Schützlingen, wer aus der Reihe tanzt, wird aussortiert – passendes und aktuelles Beispiel ist Patrick Bick. Er hasst es, wenn es nicht so läuft, wie er sich das vorgestellt hat. Sei es z.B. wenn nach Abschluss einer Trainingseinheit ein Ball fehlt und der Bus zur Abfahrt bereitsteht – da müssen schon mal alle Spieler wieder aus der Umkleidekabine heraus und den verlorenen Schatz suchen. Er trainiert hart und viel, sagen die Spieler – die Leistungsdiagnostiken sagen, die Spieler haben teilweise die besten Werte ihrer Karriere. Einige Spieler beschweren sich über den rauen und harten Umgangston, den Oral ab und an zu pflegen scheint. Bei Pressekonferenzen gab es zuletzt unglückliche Formulierungen, die Oral so nicht gemeint hat aber in der Öffentlichkeit wortwörtlich so aufgefasst wurden. Beispiel Plauen, Oral nach dem Spiel sinngemäß: „Es ist mit Sicherheit kein Highlight, an einem Freitagabend gegen Plauen zu spielen.“. Dabei meinte er aber nur, dass es sicherlich leichtere Spiele nach der schweren Woche mit der ersten Saisonniederlage gegeben hätte. Ein weiterer Kritikpunkt ist die schier aussichtslose Suche nach einer Stammelf und einem passenden taktischem Konstrukt. Tomas Oral hat es bisher noch nicht geschafft, zweimal in Folge dieselbe Elf auf den Platz zu schicken – was teilweise auch an Sperren oder Verletzungen lag. Publikumslieblinge wie Patrick Bick oder Carsten Kammlott sitzen nur auf der Bank oder dürfen nur noch in der zweiten Mannschaft mittrainieren – einige nehmen ihm das übel. Spielerisch ist bisher auch nur wenig Fortschritt zu sehen, der von Oral immer wieder gepredigte „Prozess“ scheint nicht zu funktionieren oder ist für die Öffentlichkeit wenig sichtbar. Nach dem 0:1 gegen Wolfsburg forderten die ersten bereits seinen Rauswurf – die Fans waren angesichts des Neun-Punkte-Rückstands auf die Tabellenführung wütend, Oral bekam unschöne Synonyme wie „Napoleon“ oder „Diktator“.

Es ist heute sehr leicht, eine sportliche Krise am Trainer fest zu machen, auch bei RB Leipzig ist dieses Phänomen eingetreten. Einige sollten aber schnellstens damit aufhören, Tino Vogel nachzutrauern und ständige Vergleiche mit seiner Bilanz und der von Oral zu ziehen. Oberliga und Regionalliga sind Äpfel und Birnen, genauso wie der völlig unterschiedliche Kader. Der einzige Vergleich, der erlaubt ist, ist der, dass beide Teams nicht überzeugen konnten, aber im Gegensatz zur Oral-Elf hat die Vogel-Mannschaft trotzdem ihre Spiele irgendwie gewonnen, wie auch immer sie das geschafft hatten.
Tomas Oral hat das volle Vertrauen aus der RB-Zentrale in Salzburg, auch die Fans sollten ihm weiterhin Zeit zugestehen, auch wenn es nicht immer leicht ist. Es dauert momentan länger, als viele erwartet oder geplant hatten, aber Oral ist ein guter Trainer, der mit dieser Mannschaft auch aufsteigen wird, wenn man ihn in Ruhe arbeiten lässt.

Rojiblanco

Re: Aktuelle News

Verfasst: Sa Okt 30, 2010 4:40 am
von Rumpelstilzchen
Rumpelstilzchen hat geschrieben:Besuch aus der Hauptstadt

Das nächste Heimspiel, die nächste Zweitvertretung. Diesmal zu Gast in der Red Bull Arena sind die Amateure des Zweitligaspitzenreiters Hertha BSC. Gegen den Tabellennachbarn (nach den Freitagsspielen heißt es nun Dritter gegen Vierter) gilt es den Trend des Plauenspiels fortzusetzen. Auch der Zuschauerzuspruch befindet sich um Aufwärtstrend. Das Ausnahmespiel gegen den FCM außen vor, gab es seit dem Spiel gegen Hannover jeweils um die 1000 Besucher mehr. Hier sind die Fans gefordert, die Ränge noch weiter zu füllen und unsere Mannschaft beim Spiel zu unterstützen. Auch die Hertha konnte zuletzt einen Sieg einfahren, wie RB Leipzig gewann man mit vier Toren gegen den FCO, dabei musste Torwart Burchert jedoch auch zweimal hinter sich greifen.
Für die Roten Bullen gilt es nun die Heimbilanz aufzupolieren und den dritten Heimsieg einzufahren. Bei schönstem Herbstwetter können alle Interessierten am Sonntag um 13:30 Uhr den Oktober ausklingen lassen.

Die auf die Hörner zu nehmenden
werden von Karsten Heine trainiert, der nun schon seit fast 40 Jahren im Berliner und Brandenburger Fußball unterwegs ist. 286 DDR-Oberligaspiele für Union und Stahl Brandenburg und darauf folgende Trainertätigkeiten bei Union, Babelsberg und Hertha stehen bei ihm zu Buche. Seine jungen Wilden werden von einem weiteren Berliner Urgestein angeführt: Andreas „Zecke“ Neuendorf. Selbiger stellt sogar die neue „prähistorische Viererkette“ des RBL in den Schatten, hat er doch sogar noch ein Jährchen mehr auf dem Buckel. Trotzdem ist er weiterhin ein exzellenter Fußballer, dessen „Ausnahmequalitäten“ auch von Tomas Oral geschätzt werden. Zimperlich ist Zecke ganz sicher nicht geworden auf seine alten Tage. In neun Spielen sammelte er bereits sechs gelbe Kärtchen, konnte seiner Mannschaft aber auch mit fünf Toren unter die Arme greifen. Ihn gilt es auf alle Fälle im Auge zu behalten. Selbiges gilt für den 19jährigen Kapitän Marvin Knoll, seines Zeichens mit 8 Punkten Topscorer der Hertha. Einigen Fans dürfte er noch in Erinnerung sein, denn im Testspiel Anfang Februar erzielte er die beiden Tore für die Hertha.
Darüber hinaus könnte auch ein gerüttelt Maß an Spielern der Zweitligamannschaft zum Einsatz kommen, welche schon am Samstag gegen Ingolstadt antritt. Die Liste der bisherigen Gastspieler ist lang: Lasogga, Beichler, Neumann, Bigalke, Hartmann dazu die derzeit verletzen Janker, Lustenberger und Djuricin und die Stammspieler Burchert und Radjabali-Fardi, welche pro forma auch zum Profikader gehören. Wer davon aufgrund der aktuellen Verletzungsmisere wirklich in der II. auflaufen kann, wird sich erst nach dem Samstagspiel entscheiden. Aber auch ohne diese Verstärkungen hat die Hertha eine ambitionierte und kampfkräftige Amateurtruppe, die bisher nur zwei Auswärtsniederlagen zu beklagen hat (CFC und HSV II). Es gilt also Augen auf beim Zweitligakick und volle Konzentration auf dem Platz am Sonntag.

Die Hornträger
Nachdem Auswärts bereits Wiedergutmachung betrieben wurde, steht nun an die Heimkulisse für den müden Wolfburgkick zu entschädigen. In Plauen zeigte sich, dass unsere Mannschaft es durchaus besser machen kann, aber es bleibt weiterhin Luft nach oben, besonders gilt die für das Offensivspiel (O-Ton Oral). Wobei der vielbeschworene Prozess natürlich die Entwicklung vorantreibt. Einer dieser Bausteine in der fußballerischen Evolution war die in Plauen erfolgte Umstellung auf ein 4-3-3. Quasi eine Belohnungsmöglichkeit für die Vielzahl an Stürmern, die der RB Kader zu bieten hat. Durch anhaltend gute Leistungen können sie nun dafür sorgen, dass 3 von 5 statt 2 von 5 von Beginn an auflaufen können. Dazu gehört laut Oral besonders eine hohe Laufbereitschaft der Flügelstürmer, die auch diesmal wohl wieder Kammlott und Frahn lauten werden. Im Zentrum kann man weiterhin mit dem gereiften Frommer aufwarten, der weiterhin die interne Torjägerkanone verteidigt, jedoch seit drei Spieltagen ohne Torerfolg ist. Eine Alternative wäre Kutschke, der zuletzt etwas weniger Einsatzzeit bekam, als dessen Lieblingsgegner man die Herthaner jedoch getrost bezeichnen kann. In seinen zwei Jahren in Babelsberg kam er viermal zum Torerfolg gegen die Berliner. Im Testspiel gegen die Hertha Profis zu Beginn dieser Saison war es sein satter Schuss, dessen Abpraller Watzka zum 2:1 vollenden konnte.
Auch im Mittelfeld sind keine großen Änderungen zu erwarten. Die Achse Baier-Rost-Geißler hat sich beim VFC bewährt und bot in ihrer taktischen Ausrichtung der Abwehr bessere Anspielmöglichkeiten als in den vorhergehenden Begegnungen. Mit Watzka, Laas (ehemals erstes Bundesligator gegen die Hertha) und Lewerenz steht hochwertiger Ersatz bereit.
Bleibt die berühmte Abwehr mit historischem Wert. Auch hier sind Veränderungen nicht zwingend notwendig oder gar wahrscheinlich. Der „Jungspund“ und Kapitän ist gesetzt. Kläse ist ein „wichtiger Faktor“, dessen Herausnahme „fatal“ wäre - so Tomas Oral. Dies gelte besonders in Anbetracht seiner Leistungen gegen Bautzen und Plauen. Bleibt der ungelernte Rechtsverteidiger Hertzsch, der diese Position ja bereits in der letzten Rückrunde desöfteren ausfüllte. Er steht in Konkurrenz mit dem genesenen Ismaili, welcher im Pokalspiel von den Fans als bester Mann auf dem Platz ausgemacht wurde.
Fazit: Alle Spieler fit und Oral hat die Qual der Wahl, wobei die Chancen gut stehen, dass die Jungs vom Plauenspiel sich erneut beweisen dürfen. Denn auch wenn wieder einmal keine Tore aus dem Spiel heraus erzielt wurden, so war die Anlage dazu durchaus gegeben.

So könnten sie spielen:
Neuhaus – Hertzsch, Sebastian, Kläsener, Müller – Baier, Rost, Geißler – Kammlott, Frommer, Frahn

RB-Fans wünscht Mannschaft, Trainerteam und allen Fans im Stadion, vor dem Radio oder am Ticker ein unterhaltsames Spiel und einen Heimerfolg der sich gewaschen hat. Auf geht’s Leipzig – kämpfen und siegen!

Rumpelstilzchen

Re: Aktuelle News

Verfasst: Mo Nov 01, 2010 9:55 am
von Rojiblanco
Zweiter Sieg in Folge - Souveräner 2:0 Erfolg gegen Hertha BSC Berlin II

RB Leipzig hat das dritte Heimspiel der Saison gewonnen und Platz zwei der Regionalliga Nord zurückerobert. 7122 Zuschauer sahen bei angenehmen Oktobertemperaturen ein abwechslungsreiches und interessantes Fußballspiel mit den Torschützen Nico Frommer und Carsten Kammlott. RB-Trainer Tomas Oral zeigte sich nach der Partie zufrieden mit der Leistung seiner Elf und haderte lediglich mit der mageren Chancenverwertung.

Oral schickte gegen die Zweitvertretung aus der Hauptstadt die Siegerelf von Plauen auf das Feld, lediglich der verletzte Ingo Hertzsch musste durch Shaban Ismaili ersetzt werden – was sich später als „Glücksfall“ erweisen sollte. Die Leipziger kamen gut in die Partie, die Gäste hatten mit einem Lattenschuss nach zehn Minuten allerdings die erste Großchance. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, beide Teams suchten stets den Weg nach vorne und kombinierten sich ansehnlich durch das Mittelfeld. Nach einer halben Stunde vergaben erst Tom Geißler und anschließend Carsten Kammlott freistehend vor dem Tor beste Möglichkeiten, fünf Minuten später zappelte der Ball dann aber doch im Netz: Ismaili schloss einen seiner vielen Vorstöße auf der rechten Seite mit einer guten Flanke ab und Nico Frommer kam im Strafraum eher als seine Gegenspieler und Torhüter Burchert an den Ball – Führung. Danach nahm RB das Tempo raus und rettete die Führung in die Kabine.

In Durchgang zwei kam RB Leipzig stark aus der Kabine und erhöhte in der 50. Minute auf 2:0. Eine Müller-Ecke wurde im Strafraum verlängert, wo Carsten Kammlott völlig freistehend den Ball in die Maschen schoss. Die Erleichterung beim Ex-Erfurter nach seinem ersten Saisontreffer war sichtlich groß, seine Gegenspieler hatten Mühe den jubelnden Torschützen wieder einzufangen. RB Leipzig verwaltete anschließend die Partie und verpasste es, durch zahlreich schlecht abgeschlossene Konter das Ergebnis auf 3:0 oder 4:0 zu erhöhen. Stattdessen kamen die Hauptstädter durch einen Pfostenschuss von Boyd fast noch zum Anschlusstreffer, jedoch war das Glück des Tüchtigen diesmal auf Seiten des Gastgebers.

Fazit: Der 2:0 Erfolg geht absolut in Ordnung. Die Mannschaft hat an die Leistung von vergangener Woche angeknüpft und endlich ein Heimspiel souverän gewonnen - das dies vor so einer großen Kulisse passiert ist, ist umso erfreulicher.
Sven Neuhaus war da, wenn er gebraucht wurde. Die Innenverteidigung stand sicher, Ismaili steigerte sich nach anfänglichen Schwierigkeiten in der Defensive deutlich. Timo Rost gewann im Mittelfeld viele Zweikämpfe und Bälle, schaltete sich zur Überraschung einiger Zuschauer auch erfolgreich in die Offensive ein. Mittelfeldspieler Baier war einer der Besten auf dem Feld, hatte viel Übersicht und Ruhe in seinen Aktionen – eine echte Bereicherung für den Spielaufbau und die Stürmer. Frommer erwischte nicht seinen besten Tag, machte aber letztendlich das, wofür er auch bezahlt wird – Tore schießen. Kammlott hatte zwei große Chancen und nutzte erst die dritte, trotzdem wie immer ein sehr engagierter Auftritt mit gewohnter Laufbereitschaft.

Vor zwei Wochen drohte die RB-Welt in Leipzig unterzugehen, doch nach dem „Schwur von Leipzig“ geht es nun spürbar bergauf. Wir sind gespannt, ob die Mannschaft ihre starke Form auch gegen Cottbus II beibehalten kann.

RB Leipzig: Neuhaus - Ismaili, Kläsener, Sebastian, Müller - Baier (87. Rosin), Rost, Geißler - Frahn, Frommer (79. Kutschke), Kammlott (81. Watzka)
Hertha BSC II: Burchert – Brecht (77. Stephan), Scheel, Morales, Radjabali - Perdedaj,
Knoll, Beichler - Neuendorf - Lasogga, Schulz
Tore: 1:0 Frommer (35.), 2:0 Kammlott (50.)
Schiedsrichter: Dominik Bartsch (Wertheim-Urphar)
Zuschauer: 7.122
Rote Karten: keine
Gelb-Rote Karten: keine
Gelbe Karten: Ismaili, Baier, Müller, Frahn

Rojiblanco

Re: Aktuelle News

Verfasst: Fr Nov 05, 2010 11:17 pm
von Jupp
RB Leipzig vor hartem Brocken gegen Cottbus II

Obwohl die zweite Mannschaft vom FC Energie Cottbus auf den ersten Blick mit Tabellenplatz 10 eher als klassische Mittelfeldmannschaft zu sehen ist, erwartet das Team von Trainer Tomas Oral am Sonntag im Stadion der Freundschaft ab 13:30 Uhr eine äußerst schwere Aufgabe. So wurde extra das Benefizspiel zu Gunsten der Hochwasseropfer der ersten Mannschaft aus Cottbus gegen Görlitz auf nächsten Sommer verschoben, damit möglichst viele Spieler des Zweitligateams im Punktspiel der U23-Auswahl von Energie gegen die Messestädter mitwirken können. Dem zu Folge ist in der Lausitz ein interessantes und auch schweres Spiel zu erwarten bei dem Leipzig gewinnen sollte, um die Distanz auf Chemnitz nicht noch größer werden zu lassen. Wer nicht bei diesem Spiel vor Ort sein kann, hat wie immer die Möglichkeit über das Fanradio, den offiziellen Liveticker sowie den Chat das Spiel live zu verfolgen.

Im bisherigen Saisonverlauf kann der Aufsteiger aus Cottbus mit seiner Ausbeute von 17 Punkten aus 12 Spielen absolut zufrieden sein. Somit haben die Cottbusser schon 6 Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge. Der 54-jährige Trainer Detleff Ullrich kann dabei auf ein junges und talentiertes Team zurückgreifen, welche zu großen Teilen aus der guten Nachwuchsabteilung des Vereins hervorgegangen ist. Allerdings wurden auch junge Talente aus anderen Vereinen wie dem FC Sachsen geholt. Allen voran ist an dieser Stelle Kapitän Kai Hempel zu nennen, der im Sommer 2009 nach Cottbus gewechselt ist und nun mit 23 Jahren zu den absoluten Leistungsträgern im Team zählt. Als besonders torgefährlich stellten sich in der bisherigen Saison der junge polnische Stürmer Dawid Krieger (5 Tore) und der zentrale Mittelfeldspieler Heiko Schwarz (4 Tore) heraus. Die weiteren Treffer erzielten Kai Hempel und Velimir Jovanovic (je 2 Tore) sowie Abwehrspieler Robert Zickert (ein Tor). Insgesamt sollten allerdings die Stärken der Mannschaft eher im Abwehrbereich liegen. So hat man immerhin gemessen an den Gegentoren (14) die siebtbeste Abwehr der Liga, wobei man gerade mal mit 15 Treffern den elftbesten Sturm der Liga vorweisen kann.

Da man von Cottbusser Seite angekündigt hat, dass einige Spieler aus deren erster Mannschaft zum Team stoßen werden, ist die tatsächliche Mannschaftsstärke nur schwer einzuschätzen. Dem zu Folge machte RB-Trainer Tomas Oral klar, dass man zunächst auf sich selbst schaut und man alles machen möchte, „was wir selbst beeinflussen können“. Besonders motiviert dürfte dabei der ehemals für Energie Cottbus aufgelaufene Timo Rost sein. Jahrelang hatte er das Kapitänsamt inne, war absoluter Führungsspieler und Identifikationsfigur der Energiefans. Der zur letzten Saison gekommen Trainer „Pele“ Wollitz fand für Rost allerdings keinen Platz mehr im Team der ersten Mannschaft, weshalb „Rosso“ dem Cottbusser Trainer gern zeigen möchte, dass dies eine falsche Entscheidung war.

Am in den letzten beiden Spielen erfolgreichen 4-3-3-System wird Tomas Oral dabei festhalten. Da Ex-Nationalspieler Ingo Hertzsch auf Grund einer Wadenverletzung ausfallen wird, dürfte die Aufstellung im Vergleich zum Spiel gegen Hertha BSC II erstmals unverändert bleiben. Es bleibt somit zu hoffen, dass der im Spiel gegen Hertha gezeigte deutliche spielerische Aufwärtstrend fortgesetzt werden kann und man die 3 Punkte auch mit einer kämpferisch starken Einstellung aus dem Stadion der Freundschaft entführen kann!

Voraussichtliche Aufstellung:
Neuhaus – Müller, Sebastian, Kläsener, Ismaili – Geißler, Rost, Baier - Kammlott, Frommer, Frahn

Jupp

Re: Aktuelle News

Verfasst: So Nov 07, 2010 9:22 pm
von Rojiblanco
Trauerspiel in Cottbus – „Unterirdisch schlecht“

RB Leipzig hat das Gastspiel in der Lausitz bei den Cottbus Amateuren verdient mit 1:3 verloren. Der Ausflug hätte mit etwas mehr Pech auch zu einem Riesendebakel werden können, nur Pfosten und Sven Neuhaus verhinderten eine höhere Niederlage. Der Abstand auf Tabellenführer Chemnitz beträgt damit wieder neun Punkte – Aufstieg adé.

Es war so ein Tag, an dem man sich nach dem Spiel fragte: Wieso bin ich an einem Sonntagmorgen zeitig aufgestanden? Wozu habe ich insgesamt sechs Stunden Fahrt auf mich genommen? Wozu habe ich bei nasskaltem Wetter zwei Stunden die Mannschaft unterstützt? Es war so ein Tag, an dem bei der eigenen Mannschaft nichts zusammenlief und man selber lieber hätte zu Hause bleiben sollen. Die Leistung der eigenen Mannschaft reihte sich nahtlos in die Spiele gegen Braunschweig, Lübeck und gegen Wolfsburg ein – katastrophale Abwehrfehler, enormer Kreativmangel im Mittelfeld und Torjäger, die diese Bezeichnung nicht verdient hatten.

RB kam gut in die Partie, bestimmte den Gegner und schnürte ihn in die eigene Hälfte ein – und versäumte es erneut, sich selbst zu belohnen. Nach 20 Minuten wurden die Gastgeber mutiger, hatten durch Zimmermann die erste Großchance der Partie. Danach bestimmte Cottbus die Partie und kam in der 32. Minute durchaus verdient zur Führung durch den agilen Jovanovic. Vorausgegangen war ein böses Missverständnis zwischen Sebastian und Neuhaus, die getreu nach dem Motto „Nimm du ihn, ich hab ihn“ handelten. Bis zur Pause fiel der Mannschaft von Tomas Oral nichts mehr ein und das sollte (leider) auch in Hälfte zwei so bleiben. Fünf Minuten nach Wiederbeginn schoss Jovanovic vor Neuhaus knapp über den Kasten, in der 54. Minute dann der überraschende und gleichzeitig kuriose Ausgleich. RB kontert, bleibt hängen, baut von hinten wieder auf, Frahn passt auf Frommer und der hebt den Ball aus 20 Metern über den verdutzten FCE-Keeper ins Netz. Anschließend folgte eine kurze Drangphase der Leipziger, die jedoch durch Jovanovic jäh beendet wurde. Kläsener rutschte aus, verlor den Ball an den Cottbusser Stürmer und der hatte keine Mühe, freistehend vor Neuhaus den Ball ins Tor zu befördern. Keine Minute später fast das 3:1, doch das Unvermögen der Energie-Stürmer und der Pfosten verhinderten den frühzeitigen K.O. - Schlag. Der kam letztendlich nach 83 Minuten, als Jovanovic beim Konter auf Krieger passte und der Neuhaus überwand. Danach war von RB Leipzig bis auf einen Torschuss von Lewerenz nichts mehr zu sehen, es blieb bei der zweiten Saisonniederlage in der Regionalliga Nord.

Es wäre jetzt einfach, auf Trainer und Mannschaft zu schimpfen. Jedoch kann nun nicht alles schlecht sein, was in den letzten beiden Partien noch gut war. Trotzdem war das heute eine abermals ganz schwache Vorstellung und es bleibt ein Rätsel, wie eine Mannschaft, die gegen Plauen und Hertha II überzeugend agierte, heute ohne breite Brust auftreten konnte und den Gegner fast ohne Gegenwehr spielen ließ. Es bleibt weiterhin fraglich, ob Tomas Oral in der Halbzeitpause die richtigen Worte findet oder ob die Mannschaft sie nicht annimmt. Denn zum wiederholten Male in dieser Saison kam die Elf aus der Kabine und es änderte sich gegenüber den ersten 45 Minuten rein gar nichts. Es ist unerklärlich, wieso die sonst so stabile Innenverteidigung heute einen Fehler nach dem anderen fabrizierte und das starke Mittelfeld überhaupt keine Durchschlagskraft hatte. Es ist verwunderlich, dass auf einmal die Stürmer keinen Ball mehr verarbeiten können und kaum Torchancen herausarbeiten.

Cottbus war alles andere als ein übermächtiger Gegner, hatte zwar durch Jovanovic einen Stürmer, dem heute scheinbar alles gelang, aber trotzdem kann sich ein Aufstiegsaspirant nicht so präsentieren. Tomas Oral wirkte auf der anschließenden Pressekonferenz niedergeschlagen, fand überraschend deutliche Worte (Wir stehen auf der Stelle, als RBL muss man ganz anders auftreten). Die Spieler machten einen ratlosen Eindruck (Abwehrrecke Sebastian rang nach Fassung, bezeichnete die Vorstellung als unterirdisch schlecht), konnten sich die Leistung selbst nicht erklären. Die Fans waren konsterniert, taten einem schon etwas Leid.

Was bleibt von diesem Spiel übrig? Was kann man mitnehmen? Ich gebe zu, ich weiß es nicht, wie auch alle anderen am heutigen Tag. Es war ein unerklärlicher Einbruch, der in dieser Art und Weise nicht ansatzweise vorhersehbar war. Nächste Woche geht es gegen den ZFC Meuselwitz (Sonntag, Anstoß 13:30 Uhr), die ebenfalls böse überrascht wurden – 1:3 daheim gegen Oberneuland. Mal sehen wer wen am nächsten Spieltag überrascht – wir freuen uns drauf, auf die Wundertüte RB Leipzig.

Daten zum Spiel:
RB Leipzig: Neuhaus - Ismaili, Kläsener, Sebastian, Müller - Baier (54. Laas), Rost, Geißler (64. Lewerenz) - Frahn (81. Kutschke), Frommer, Kammlott
Energie Cottbus II: Latendresse - Lemke, Lenk, Hempel, Zickert - Schwarz, Obernosterer, Miatke, Zimmermann (90. Denici) -Krieger (89. Rudnik) , Jovanovic (86. Reuer)
Tore: 1:0 Jovanovic (32.), 1:1 Frommer (54.), 2:1 Jovanovic (64.), 3:1 Krieger (83.)
Schiedsrichter: Benjamin Cortus (Nürnberg)
Zuschauer: 550
Rote Karten: keine
Gelb-Rote Karten: keine
Gelbe Karte: Sebastian - Jovanovic

Rojiblanco

Re: Aktuelle News

Verfasst: Mo Nov 15, 2010 11:14 am
von Rumpelstilzchen
Rumpelstilzchen hat geschrieben:3:0 im Nachbarschaftsduell - Die Roten Bullen wieder auf der Siegerstraße

Nach dem enttäuschenden Spiel in Cottbus hieß es für die Gehörnten Wiedergutmachung betreiben. Also raus aus den mit der Niederlage beschmutzen Blaumännern und rein in die frischen Heimtrikots (jetzt übrigens auch für Fans erhältlich). Die Konkurrenz in Form von Chemnitz und Lübeck hatte bereits vorgelegt, auch die Wölfe sollten gewinnen – nur ein Sieg zählte. Diesmal zu Gast im weiten Rund die personell und spielerisch gebeutelten Meuselwitzer. Die tiefblau tragenden Bluechiper hatten die letzten vier Spiele nicht gewinnen können und sollten auch heute mit leeren Händen nach Hause fahren.

Umstellungen
Nach dem dreimaligen Intermezzo in 4-3-3 stellte Trainer Oral sein Team wieder auf altbewährtes 4-4-2 um. Alt-bewährt auch die Abwehr, in die wieder Ex-Kapitän Hertzsch in die ungewohnt gewohnte Rolle als rechter Verteidiger schlüpfte. Seine Konkurrenz (Ismaili und Albert) war tags zuvor für die II. Mannschaft im Einsatz. Die defensive Reihe komplettierten Sebastian, Kläse und Flankengott Müller.
Neuformiert dagegen das Mittelfeld, in das nach vier Spielen wieder der Zerstörer vom Dienst, Rosin, berufen wurde. Neben ihm natürlich Rosso, der im 4-3-3 bisher für die Absicherung zuständig war. Insgesamt sollte dieses recht defensive Grundkonzept von den noch defensiveren Meuselwitzern kaum gefordert werden. Die offensiven Außenbahnen wurden von Watzka und Lewerenz beackert die ihrerseits zuletzt nur sporadisch zum Einsatz gekommen waren, es sollte sich als richtige Entscheidung herausstellen. Diese Mittelfeldkonstellation gab es zwar noch nie von Anfang an, aber in Hamburg konnte man sie für 10 Minuten bewundern (77.-86. Minute).
Im Sturm musste einer der drei seinen Platz an der Sonne für die Bank eintauschen. Es traf mit dem Frahner den letztjährigen Toptorjäger. Das Dynamische Duo bildeten Chippy und Frommer, wobei die Dynamik nur bei einem großgeschrieben werden sollte.

Warten auf Watzka

Die Rasenballer begannen das Spiel druckvoll, bauten jedoch auch gleich wieder ab. Ein paar Ecken, die wie gewohnt auf die Kurze gingen und die ein oder andere sehenswerte Aktion über links. Eine davon führte zur ersten echten Chance des Spiels, als Rosin den scharfen Freistoß von Lewerenz über den Kasten köpfte. Im Gegenzug versuchte sich der ZFC aus der Distanz, setzten den Ball jedoch knapp neben das Tor. Ein weiterer Freistoß von Stevo konnte von Chippy nicht verwertet werden. Dann in 20. Minute Schrecksekunde für RB: schöner Pass auf Sturmtank Bocek, der frei im Strafraum zu Schuss kommt, aber Neuhaus ist dran und der Schiedsrichter auch, denn es war klares Abseits. Kurz danach endlich ein Angriff über rechts und eine schöne Flanke von Watzka, die Nico jedoch nicht aufs Tor bringen kann. Eine Minute später war der Bann dann gebrochen. Wieder einmal war das schöne Zusammenspiel von Müller und Lewerenz nur durch ein Foul zu brechen gewesen. Da alle guten Dinge drei sind, trat Stevo zum Freistoß an und bringt die Kugel scharf vors Tor. Frommer kommt nicht ran, der Klärungsversuch landet bei dem ihm Hintergrund lauernden Watzka, dessen durch Brendel abgefälschter Schuss unhaltbar im Tor einschlägt. Daraufhin geht’s für den Torschützen sofort zur Bank, um mit den ehemaligen Bankdrückerkollegen das zweite Tor zu feiern.

Chippy gegen die Bluechiper
Nun sollte man meinen läuft es, aber das Gegenteil ist der Fall. Meuselwitz nun mit den besten Chancen des Spiels und wie so oft sind es die Ecken, die dem RB Probleme bereiten. Versammlung im Fünfmeterraum, die Ecke kommt jedoch lang, wo der gegnerische Müller lauert. Aus spitzem Winkel schlägt er Neuhaus, jedoch nicht Kammlott und den Pfosten. Die nächste Ecke kommt findet genau den Kopf des Unglücksraben Brendel, Kammlott kann auf der Linie retten. Chippys erster Streich.
Der zweite folgt nicht sogleich, denn RB versäumte es konsequent Druck zu machen. Bis kurz vor der Pause Müller den Ball von der Mittellinie in den Lauf von Frommer spielt. Diesmal kann er das Spielgerät flach vors Tor bringen, wobei die Bullen das Glück haben, dass die Meuselwitzer Abwehr den im Rücken anrückenden Chippy übersieht. Selbiger haut aus 7 Metern voll drauf und tunnelt Dix, der die Beine nicht schnell genug schließen kann. Chippys zweiter Streich, für den dritten gab es ja noch die zweite Halbzeit.

Mit zwei zu null ging es in die Kabine, personell unverändert spazierten sie wieder heraus. Besonders einem tat das Tor vor der Halbzeit gut: Publikumsliebling Kammlott, der in der Folge an fast jedem gefährlichen Angriff beteiligt war. Ein Konter in der 50., ein Volleyschuss nach Müllerflanke in der 53. und ein zu hoher Lupfer in der 62. waren Chancen, die durchaus zu einem höheren Spielstand hätten führen können.

Wechsel zur rechten Zeit
Dann kam die Zeit der Wechsel, der ZFC brachte den genesenen Oswald und Böhme. Auf Seiten RBs kam für Frommer der Frahner ins Spiel. Selbiger versprühte dann auch gleich die Dynamik, die man beim Altmeister über weite Strecken des Spiels vermisste. Eine Flanke von Müller kann er zwar nur in die Arme von Dix köpfen aber kurze Zeit später erzielte er dank starker Vorbereitung von Kammlott sein fünftes Tor.
Zur Entstehung: Einer von vielen weiten Abschlägen von Neuhaus findet Kammlott, der unwiderstehlich an allen vorbei in den Strafraum dribbelt. Leicht gefoult fällt er nicht, sondern legt uneigennützig ab auf Frahn, der nur noch einschieben muss. Das war Chippys dritter Streich, für den er dann auch 10 Minuten später mit einem dreifachen Kammlott und stehenden Ovationen vom Publikum verabschiedet wurde.

Der Ausklang
In der Folge blieb RB am Ball und Kam durch einen Fernschuss des aktiven, in der zweiten Halbzeit aber glückloseren, Lewerenz zu einer weiteren Chance. Hertzsch interpretierte seine Rolle als Außenverteidiger im Laufe der Partie ebenfalls offensiver und suchte mit einer Flanke den Kopf des Frahner, der jedoch den Ball nicht ganz erreichte. Der für Kammlott hereingekommene Kutschke komplettierte die Ex-Babelsberger Sturm und führte sich durch einen ansehnlichen Fernschuss ein. Darüber hinaus blieb sein Spiel jedoch unpräzise, was jedoch auch an der gesamten Mannschaft lag, denn das Spiel verflachte in den letzten 10 Minuten. Dann war Schluss und der bisher höchste Heimsieg der Saison perfekt.

Fazit

Sicherlich kein überragendes aber ein solides Spiel, gegen Meuselwitzer die in keiner Phase des Spiels den Eindruck hinterließen, gewinnen zu wollen. Die Umstellung auf das 4-4-2 gab dem Team Sicherheit, wie auch die erfahrene Abwehr (Abwehr und defensives Mittelfeld mit einem Altersschnitt von 31,5). Trotzdem gab es im Spielverlauf die einen oder anderen Fehler zu bestaunen, der jedoch aufgrund der fehlenden Konsequenz der Zipsendorfer nicht bestraft wurde. Hertzsch im zunehmenden Spielverlauf besser in der Offensive eingebunden, gegen den defensiv eingestellten ZFC hätte eine rechte Seite mit Watzka und Ismaili sicher auch sehr ansehnlich wirken können. Sebastian mit vielen kleinen Fehlern im Spiel, sein Partner Kläse dagegen sicher und abgeklärt.
Stevos Freistöße von links sind eine Waffe, die es weiterhin zu nutzen gilt, nicht zuletzt führte einer auch zum Tor von Watzka. Insgesamt lieferte ersterer in der ersten Halbzeit auch ein gutes Zusammenspiel mit Müller ab. Dagegen bleibt ein gegnerischer Eckball für die Bullen ein Problem, welches es zu lösen gilt. Es darf nicht sein, dass bei zwei von drei Eckbällen der Gegner das Spielgerät fast ins Tor befördern kann. Auch bei den eigenen Eckbällen besteht weiterhin Variantenbedarf.
Negativ viel das vermehrte Quergeschiebe in der Abwehr auf, besonders in Person des Kapitäns, der gefühlte 95% der Pässe an Kläse, Neuhaus und Hertzsch gab und nur einmal sehenswert den weiten Pass auf Kammlott suchte. Positiv zu vermelden Rosso, der oben genannte Abwehrproblematik durch ständiges Anbieten zu unterbinden suchte und in seine Rolle als Ballverteiler hineinwächst.
Im Sturm Licht und Schatten, Kammlott mit einem Sahnetag, Frommer wie so oft unsichtbar, aber mit der spielentscheidenden Vorbereitung zum 2:0. Frahn brachte neuen Wind und könnte an Frommer vorbeidrängen.

Daten zum Spiel:
RB Leipzig: Neuhaus – Hertzsch, Sebastian (C), Kläsener, Müller – Watzka, Rosin, Rost (82. Laas), Lewerenz – Kammlott (76. Kutschke), Frommer (65. Frahn)
ZFC Meuselwitz: Dix – Brendel, Kotowski, Müller (C), Pikl – Baum (59. Oswald), Weinert, Starke (61. Böhme), Riese, Rudolph – Bocek (75. Luck )
Schiedsrichter: Jan Seidel (Hennigsdorf)
Zuschauer: 3933
Tore: 1:0 Watzka (31.) FE, 2:0 Kammlott (45.), Frahn (68.)
Gelbe Karten: Sebastian (90.) – Baum (27.), Müller (42.), Oswald (90.)
Gelb-Rote Karten/Rote Karten: keine

Rumpelstilzchen

Aktuelle News: Spitzenspiel der II. und Nachwuchssonntag

Verfasst: Do Nov 18, 2010 2:01 am
von Rumpelstilzchen
Rumpelstilzchen hat geschrieben:Spitzenspiel der II. und Nachwuchssonntag

Am Samstag um 14 Uhr geht es um den Platz an der Sonne. Im Spitzenspiel der Bezirksliga tritt die U23 der Roten Bullen gegen den Tabellenführer, die SG Taucha 99, an. Mit zuletzt zwei Siegen in Folge sind die Rasenballer wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt und können mit einem Erfolg den am achten Spieltag geräumten ersten Platz wieder erklimmen. Zwei Akteure haben dabei im Vergleich zur letzten Saison die Seiten gewechselt. Toptorjäger Klauß (29 Tore für RBL II in der letzten Spielzeit) heuerte beim aktuellen Spitzenreiter der Bezirksliga an (bisher elf Tore), Abwehrspezialist Ackermann ist nun vollends zum RBL gewechselt, nachdem er bereits in der letzten Saison die Videoanalyse übernommen hatte (einen Bericht dazu findet ihr in der letzten Blockparty). Vielleicht wird ihn diese Beschäftigung jedoch davon abhalten, beim Spiel an Bord zu sein, denn zeitgleich zum Bezirksligaknaller steigt in Halle das Regionalligaspiel der Ersten Mannschaft.

Wer aber als Fan an diesem Samstag den Weg ins Delitzscher Eisenbahnerstadion (diesjährige Heimspielarena der II.) findet, kann vielleicht trotzdem einige Spieler aus dem Regionalligakader bewundern. Von Albert bis Schinke kamen bereits neun Spieler der Profis zum Einsatz. Bei angenehmem Novemberwetter möchte die Mannschaft von David Bergner nun den nächsten Heimsieg einfahren. Die Chancen stehen gut, denn zu Hause ist man bisher ungeschlagen.

Auch am Sonntag sind die Fans des RB Leipzig gefragt. Auf dem Kunstrasenplatz des LFC-Geländes treten A- und B-Jugend zu ihren jeweiligen Heimspielen gegen den SC Staaken 1919 (13:15 Uhr) und den Berliner SC (15:15 Uhr) an. Für die Mannschaft von Tino Vogel geht es um den ersten Heimsieg seit drei Spielen. Der letzte wurde vor 120 Fans (Besucherrekord) gegen Aue eingefahren. Zu sehen gibt es neben van den Bosch und Buszkowiak, den Leihgaben aus der ersten Mannschaft, und natürlich unseren Aufstiegstrainern auch Topscorer wie Girth, Nattermann und Dietze. Im zweiten Spiel tritt die in dieser Saison erfolgreichste Elf der Rasenballer an. Die B-Junioren sind trotz der letzten Auswärtspleite im Spitzenspiel gegen Zehlendorf Erster der Regionalliga und damit Aufstiegsaspirant für die höchste Spielklasse. Zu bestaunen gibt es im Team von Ivo Jungbauer (neben der gesamten Mannschaft) Kapitän, Kopfballungeheuer und Standardspezialist in einer Person: Toni Majetschak sowie die Topscorer Tom Schladitz und Victor Lindau – die zentrale Achse des Teams.

Kommt also zahlreich, denn es gilt, die bisherigen Leistungen unserer Teams zu belohnen und vielleicht gelingt es uns vereint, den bisherigen Besucherrekord (231 auswärts in Zehlendorf) zu knacken, um mit den Worten von Jungbauer „auch mal 200 Zuschauer“ zu haben – verdient hätten es die Jungs.

Rumpelstilzchen

Re: Aktuelle News

Verfasst: Fr Nov 19, 2010 11:14 am
von Jupp
Derby und Verfolgerduell in der Saalestadt

Am morgigen Samstag tritt das Team von Trainer Tomas Oral zum Derby in Halle um 13:30 Uhr an. Da sich das altehrwürdige Kurt-Wabbel-Stadion im Umbau befindet, wird das Spiel im Stadion am Bildungszentrum in Halle-Neustadt ausgetragen, welches derzeit ein Fassungsvermögen von 5.010 Besuchern aufweist. Dieses reicht allerdings aus, da der HFC auf Grund von Protestaktionen wegen der schlechten Bedingungen im Stadion gerade mal einen Zuschauerschnitt von 1.774 Zuschauern hat (RB Leipzig: 5.166). Da im Stadion am Bildungszentrum ein neuer Rasen mit einem guten Drainagesystem verlegt wurde und das Wetter trocken bleiben soll, wird das Spiel in Halle auf jeden Fall stattfinden. Wer nicht im Stadion sein kann, hat wie immer die Möglichkeit das Spiel über den offiziellen Liveticker, das Fanradio und den Chat live mit zu verfolgen.

Der Gegner

Der hallische Traditionsklub galt vor der Saison als einer der Favoriten auf den einzigen Aufstiegsplatz der Regionalliga Nord. Allerdings konnte der HFC gerade in den letzten beiden Partien dieser Favoritenrolle nicht gerecht werden und spielte zu Hause nur 1:1 gegen Wilhelmshaven und Auswärts beim damaligen Tabellenvorletzten Oberneuland 0:2. Zudem erhielt Christoph Klippel im Bremer Stadtteil seine fünfte gelbe Karte und Patrick Mouaya flog mit gelb-rot vom Platz, weshalb die komplette Innenverteidigung für das Derby ausfällt. Als weiterhin problematisch ist die Verletzung des offensiven Mittelfeldspielers Marco Stier zu sehen, der gerade in den letzten Spielen zum Leistungsträger reifte. Somit fallen neben dem langzeitverletzten Steve Finke, der Ende Oktober einen Kreuzbandriss erlitten hat, drei wichtige Spieler beim Halleschen FC aus, was die Mannschaft zumindest nominell schwächen dürfte.
Dennoch ist mit einem starken Gegner zu rechnen, der gerade im Derby gegen Leipzig besonders motiviert sein dürfte. Als gefährlichster Spieler ist der 1,74 Meter kleine technisch starke Angreifer Pavel David zu nennen, der schon sechsmal das gegnerische Tor traf. Als ideale Ergänzung ist der 1,93 Meter große Sturmpartner Thomas Neubert zu sehen, der dreimal erfolgreich war. Das Mittelfeld ist offensiv ebenfalls gut besetzt mit dem jungen Talent Toni Lindenhahn, den ehemaligen Leipzigern Nico Kanitz und Benjamin Boltze sowie dem Routinier Ronny Hebestreit. Trotz dieser guten Besetzung hat der HFC mit 18 erzielten Treffern gerade mal den zwölftbesten Angriff vorzuweisen. Dies ist einerseits mit der eher defensiven Spielausrichtung zu begründen, andererseits im fehlenden Zusammenspiel der Offensivakteure. So hat man zwar statistisch gesehen nur den zwölftbesten Angriff, hat allerdings mit 10 Gegentoren aus 13 Spielen die zweitbeste Abwehr der Liga. Einen besonderen Anteil an dieser positiven Bilanz ist neben der Abwehrreihe dem hallischen Torwart Darko Horvat zuzuschreiben, der zu den besten Torhütern der Liga zählt und für seine Fähigkeiten bei Elfmetern bekannt ist.

Die Situation bei RB Leipzig
Im Gegensatz zu Halle hat unser Team aus Leipzig keine Verletzungsprobleme. Lediglich Sebastian Albert, der in dieser Saison noch zu keinem Einsatz kam, wird für das Spiel auf Grund eines Faserrisses im Adduktorenbereich nicht zur Verfügung stehen. Für Überraschung sorgte der Besuch von Red Bull-Fußballchef Dietmar Beiersdorfer, der die Situation der Mannschaft vor dem wichtigen Spiel gegen Halle begutachtete und sich mit der Trainingseinheit zufrieden zeigt. Dennoch ist das Team von Kapitän Tim Sebastian praktisch zum Siegen verdammt, damit der 9-Punktevorsprung von Chemnitz sich nicht weiter vergrößert und die Chance auf den Aufstieg nicht schon frühzeitig aus den Händen gegeben wird. Oral machte allerdings auf der Pressekonferenz deutlich, dass man zunächst nur auf sich und das Spiel gegen Halle schaut, da man erst am nächsten Wochenende auf den bisher unangefochtenen Spitzenreiter trifft. Spannend wird die Frage des Spielsystems bei RB Leipzig sein, da man flexibel zwischen dem 4-3-3 und dem 4-4-2 wechseln kann. Allerdings ist nach dem Sieg im Heimspiel, bei dem im 4-4-2 agiert wurde, mit dieser Aufstellung zu rechnen. Da beide Mannschaften gewinnen müssen, um den Anschluss an Chemnitz zu halten, ist in Halle ein absolutes Topspiel zu erwarten. Wir wünschen dabei dem Team alles Gute!

Voraussichtliche Aufstellung:
Neuhaus – Hertzsch, Sebastian (C), Kläsener, Müller – Watzka, Rosin, Rost, Lewerenz – Kammlott, Frommer (Frahn)

Wer von dieser Partie von Fußball noch nicht genug hat, kann sich am Abend um 20:30 Uhr in der heimischen Red Bull Arena das "Spiel der Legenden" anschauen, welches im Zeichen von 20 Jahren deutscher Fußballeinheit steht. Dabei trifft eine Mannschaft der ehemaligen BRD-Auswahl gegen eine DDR-Auswahl. Als besondere Stars darf man dabei Jürgen Klinsmann, Ulf Kirsten, Lothar Matthäus und Matthias Sammer auf dem Feld begrüßen. Ebenfalls wird der Torwarttrainer von RB Leipzig Perry Bräutigam in Aktion zu bewundern sein sowie UEFA-Präsident Michel Platini auf der Tribüne. Damit dürfen sich die Leipziger Fußballfans auf ein besonderes Event freuen, welches ab 20:15 Uhr im MDR übertragen wird.

Jupp

Re: Aktuelle News

Verfasst: Sa Nov 20, 2010 3:31 pm
von Jupp
RB Leipzig mit glücklichem Auswärtspunkt in Halle

Nachdem in der ersten Halbzeit das Team von Trainer Tomas Oral gegen den Halleschen FC sich selbst Chancen erarbeiten konnte, waren die Leipziger in der zweiten Halbzeit fast ausschließlich in der Defensive und konnten mit Glück und Geschick das 0:0 über die Zeit retten. Mit dem 0:0 können beide Mannschaften nicht zufrieden sein, da bei einem wahrscheinlichen Auswärtssieg von Chemnitz bei Oberneuland der Abstand sich auf 11 bzw. 15 Punkte vergrößern wird. Ausführlicher Spielbericht folgt!

Statistik:
HFC: Horvat - Teixeira, Kamalla, Butzmann, Benes - Schubert, Boltze - Lindenhahn, David (74. Aydemir), Kanitz (74.Hauk) - Lekavski
RB Leipzig: Neuhaus - Hertzsch, Kläsener, Sebastian, Müller - Watzka (80. Kutschke), Rost, Rosin, Lewerenz (65. Geißler) - Frommer (70. Frahn), Kammlott
Tore: -
Zuschauer: 2100

Jupp