Jupp hat geschrieben: ↑So Dez 27, 2020 8:36 pm
Mal über den Tellerrand geschaut: Wie sehen Stararchitekten das Stadion der Zukunft? Sehr lesenswerter Artikel was den Standort, die Architektur und das Thema Digitalisierung angeht. Ich sage mal so, wenn das am Ende bei uns alles so schön wird, wie man sich das erhofft, dann wird das ziemlich großartig:
https://www.t-online.de/sport/fussball/ ... ssion=true
Ein wirklich interessanter Beitrag. Manche Abschnitte aus dem Artikel lesen sich wie ein freundlicher Wink Richtung Leipzig:
„‚Ich bin sehr daran interessiert, die Städte wieder zu verdichten, die Wege für Menschen kurz zu halten und so das Gemeinsame wieder in den Vordergrund zu stellen. Und ein Fußballspiel ist etwas Gemeinsames‘, erklärt Nienhoff, und weiter: Der Gedanke, 'Fußball ist laut, ist lästig, und gehört deshalb vor die Tore der Stadt', muss verschwinden.
Ein Stadion sollte Teil einer Stadt sein, die Stadt sollte sich lebendig mit dem Stadion vernetzen. Das Stadion sollte als integrativer Ort wahrgenommen werden, das man nicht nur für ein singuläres Event besucht und danach wieder verlässt, sondern das man auch im Alltag zum Müßiggang besucht. Eine solche Stadionkultur würde zudem immense Kosten einsparen, wie Paap anhand des Beispiels der Allianz Arena aufzeigt: ‚Das gleiche, was dort für das reine Stadion investiert wurde – gute 300 Millionen Euro –, musste noch einmal für die Infrastruktur zum und ums Stadion ausgegeben werden. 300 Millionen Euro für die öffentliche Anbindung – und das nur, weil das Stadion etwas außerhalb der Innenstadt ist.‘ (...)
‚Wegklappbare Geländer für mehr Stehplätze - Doch wie dürfte sich denn nun das Spieltagserlebnis für deutsche Fußballfans in einem solchen Bundesliga-Stadion der Zukunft genau ändern? Paap nennt ein konkretes Beispiel: die Integration von Sitzplätzen auf Stehrängen. Diese wird bisher in der Regel mit dem sogenannten Safe Standing-Verfahren erreicht. Dabei werden auf die Tribünenstufen Wellenbrecher mit eingebauten Klappsitzen (Vario Seats) installiert. Dadurch wird gewährleistet, dass jeder Besucher beim Stehen ein Geländer vor sich hat und so eine Massenpanik durch etwa beim Jubeln die Stufen herunterstürzende Anhänger verhindert wird.
Doch die bisherige Installation der Wellenbrecher hat einen großen Haken. ‚Wenn man sich hinsetzt, hat man das Ding genau vor dem Gesicht‘, erklärt Paap, ‚das ist schon doof.‘ Deshalb ist er mit seinem Team auf eine Lösung gekommen: ‚Wir sind aktuell mit dem Ausbau des Deutsche Bank Park in Frankfurt beauftragt. Dort werden wir eine neue Entwicklungsstufe der Vario Seats installieren, das 'Frankfurter Modell' mit teleskopierbarem Wellenbrecher. Es ermöglicht, das Geländer wegzuklappen, wenn man sitzen möchte.‘ Die Tribünen sind so variabler einsetzbar, der sitzende Fan hat kein lästiges Stahlrohr mehr im Blickfeld und der Verein kann preiswertere Tickets anbieten – eine Win-Win-Win-Situation also.“