Spielphilosophie

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Adamson
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Re: Spielphilosophie

Beitrag von Adamson » Mi Aug 05, 2015 10:54 am

TaurinFan hat geschrieben:
Maggie hat geschrieben:Gleich mal den Thread wieder vorkramen...Junge Junge,so kannste einfach nicht spielen...
Andere spielen auch so und sind damit erfolgreich. Mit der Spielphilosophie hat die Leistung heute wenig zu tun.
Da Maggie und ich seit kurzem die besten Kumpels sind, :D muss ich ihm hier mal in die… nee Quatsch, zur Seite treten. Man kann ja zu der Philosophie stehen wie man will, aber irgendwie hat Maggie recht, mit dem was er schreibt. Ich will auch gar nicht ausschließen, dass es uns vielleicht gelingt in dem einen oder anderen Spiel unseren Gegner beizeiten an die Wand zu spielen, aber spätestens der nächste Gegner wird wieder auf der Hut sein.
Diese Philosophie ist nach meinem Dafürhalten dabei sich zu überholen und hinzu kommt meiner Meinung nach noch ein ganz anderes Problem. Ich vergleich das mal mit einem Antibiotikum, dass durch unsachgemäße Einnahme seine Wirkung nicht entfaltet. Die Qualität in unserem Kader ist wirklich gestiegen, sie reicht aber immer noch nicht aus, um diese Art von Fußball dauerhaft und erfolgreich zu praktizieren, wodurch die an sich logischen Ansätze (8 Sekunden nach Balleroberung… etc.) verwässert werden. Wir erobern zwar den Ball, daraus resultiert aber nicht gleichzeitig mehr Gefahr für den Gegner. Aber verlieren wir den Ball, was eben zu oft passiert, brennt es gleich lichterloh, da unsere Außenverteidiger noch in Richtung Mittellinie hetzen.
Die Krux, denke ich, dabei ist folgende: Rangnick wird nie und nimmer das Scheitern seiner Philosophie einsehen können/wollen. Das kann ich sogar nachvollziehen. Er propagiert seit 20 Jahren diesen Stiefel und wird jetzt nicht zugeben: Sorry, Leute, das war halt nur so ne Idee. Wir werden wohl oder übel hoffen müssen, dass die individuelle Klasse der Spieler über die Saison hin ausreicht, immer ein Tor mehr zu schießen, als zu kassieren und wir uns damit irgendwie in die erste Bundesliga mogeln. Auf die Philosophie alleine würde ich momentan nicht mehr setzen.
"Je mehr wir uns der Wahrheit nähern, desto mehr entfernen wir uns von der Wirklichkeit." Stanislaw Jerzy Lec

Maggie
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Re: Spielphilosophie

Beitrag von Maggie » Mi Aug 05, 2015 12:15 pm

Ach Adamson :love: Recht haste,dieses System an sich,kannste natürlich spielen lassen,aber nicht mit unserem Kader,denn da brauchst du einfach Top Leute für...

Schweppermann
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Re: Spielphilosophie

Beitrag von Schweppermann » Mi Aug 05, 2015 12:40 pm

Adamson hat geschrieben: Diese Philosophie ist nach meinem Dafürhalten dabei sich zu überholen ... .
Das denke ich eben auch. Als Rangnick damals mit dem SSV Ulm in die Bundeliga vorstiess, war er der erste seiner Art unter den deutschen Trainern. Selbst noch während seiner erfolgreichen Zeit bei Hoffenheim war er den allermeisten Kollegen voraus. Mittlerweile hat sich aber eine komplett neue Trainergeneration etabliert, bis hinein in die zweite und dritte Liga.

Die Rezepte mit denen Hoffenheim seinerzeit glänzen konnte, sind zwischenzeitlich mehrfach übernommen, weiterentwickelt und auseinanderklamüstert worden.

Ich war schon unter Zornigger kein Freund des von Rangnick aufgedrückten Systems und werde es auch nicht mehr werden (zu viel Holter-die-Polter-Fussball) aber das ist lediglich eine persönliche Geschmacksfrage. Die Klasse der Einzelspieler muss allerdings ausreichend sein um am Ende mindestens Dritter zu werden!

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elbosan
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Re: Spielphilosophie

Beitrag von elbosan » Mi Aug 05, 2015 2:53 pm

Was ich jetzt schreibe ist alles rein Subjektiv und frei von der Leber weg. Sicherlich auch etwas einseitig beschrieben, aber das muss ja auch mal sein :-)

Stand heute sehe ich (außer in Testspielen) nur Gegner, die ihr eigenes System in Spielen gegen RBL (oder anderen vermeintlich stärkere Mannschaften) verwerfen und statt dessen auf eine seltsam-destruktive, defensive Manndeckungs-ähnlichen Kampf- und Krampf-Fußball-Taktik umschwenken.

Dabei kommen dann unvorhersehbare unattraktive "Sau-Spiele" raus, die meistens die vermeintlichen Favoriten frustriert zurücklassen und der vermeintlich schwächeren Mannschaft "Genialität" und "Klasse" zuschreiben.

Das führt mitunter so weit, das Mannschaften diese "Anti-Fußball-Taktik"-Taktik als ihr primäres Spielsystem vorgeben und wie Padderborn oder Darmstadt damit auch noch zumindest kurzfristig erfolgreich sind. Diese System aus einer vergangenen Fußball-Epoche wurde in den letzten Jahrzehnten eigentlich nahezu ganz aus der 1. Bundesliga verdrängt und wird auch in näherer Zukunft außer vielleicht einigen kleinen Achtungserfolgen, keine fußballerische Rolle spielen.

Leider stecken wir momentan in diesem Sumpf der Mannschaften ohne eigene Taktik und müssen uns vermutlich nahezu in jedem Spiel Diesen stellen. In Liga 1 haben die Spitzenteams zumindest über Jahre ihre Möglichkeiten gefunden gegen solche Mannschaften zu spielen (gepaart mit der Klasse der Einzelakteure). Ich hoffe das unser Fußball-Professor auch noch das entscheidende Add-On für seine auserkorene Lieblings-Taktik findet um sich solchen Mannschaften erfolgreich zu stellen. Dann kann es ganz schnell gehen. Wenn du als RBL dann 2 oder 3 mal gegen solche Mannschaften locker gewinnst, hinterfragt sich die Branche wie man es noch anstellen könnte. Und in dieser Zeit hast du den meisten Spaß. Zu sehen in Dortmund 2011 2012 als niemand wusste wie man diesem Spielsystem effektiv entgegentreten kann.

:corn:

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Re: Spielphilosophie

Beitrag von Grinch1969 » Mi Aug 05, 2015 4:39 pm

Hi,

wenn dieses "seltsam-destruktive, defensive Manndeckungs-ähnlichen Kampf- und Krampf-Fußball-Taktik" ein wirksames Mittel ist dem Spielsystem RB zu begegnen dann kann ich dem Gegner keinen Vorwurf machen dieses auch zu spielen. Gerade spielerisch limitierten Mannschaften begegnet man auch in allen Ligen und es ist nicht verwunderlich dass dann dieser Joker gezogen wird. Dieses, naja, wenn wir erst mal in Liga 1 sind wird alles besser weil dann macht der Gegner ja mit, halte ich für falsch lasse mich aber gerne in den Spielen gegen den SdS, BVB, Bayer und Hoffenheim eines anderen belehren.
Eine Mehrheit von 51% der jungen Befragten lehnt den Kapitalismus in heutiger Form ab, genauso allerdings auch sozialistische Ideen.

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TaurinFan
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Re: Spielphilosophie

Beitrag von TaurinFan » Mi Aug 05, 2015 5:08 pm

Es ist auch nur so lange ein probates Mittel wie die Fehler im eigenen Spielaufbau sind. Selbst mit 11 Mann im eigenen 16er kann man da nichts verhindern, ganz im Gegenteil.

Der Grund warum extrem defensive Mannschaften nur selten erfolgreich sind ist ja sicher auch der, das man sich damit auch selbst chaotische Zustände in der Verteidigung schafft, die wiederum ausgenutzt werden können.

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kometa
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Re: Spielphilosophie

Beitrag von kometa » Mi Aug 05, 2015 5:19 pm

Am Ende steht und fällt aber auch vieles mit dem Thema Ballbehandlung. Das gilt sowohl für die Qualität der Zuspiele wie auch der Annahmen. Da wird mir zu viel Potential liegen gelassen.

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Re: Spielphilosophie

Beitrag von Grinch1969 » Mi Aug 05, 2015 5:23 pm

Was machen wir falsch wenn wir die offensive Mannschaft sind aber der Gegner mehr oder zumindest bessere Chancen hat.
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Spielphilosophie

Beitrag von elbosan » Mi Aug 05, 2015 6:01 pm

Grinch1969 hat geschrieben:Was machen wir falsch wenn wir die offensive Mannschaft sind aber der Gegner mehr oder zumindest bessere Chancen hat.
Wir machen mehr Fehler... Fussball ist ein Fehlervermeidungssport. 5 Euro ins Phrasenschwein...

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Jerichoid
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Re: AW: Spielphilosophie

Beitrag von Jerichoid » Mi Aug 05, 2015 6:05 pm

Schon geil, keine 6, sondern "nur" 4 Punkte aus 2 Spielen und schon wird alles in Frage gestellt, inkl Trainer.
Wir sind da angekommen, wo andere Vereine schon seit Jahrzehnten sind.

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