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LVZ vom 24.10.2012, Heidinger-Rot, zu viel Gebolze, Hertha

Verfasst: Di Okt 23, 2012 11:07 pm
von Jupp
Heidinger-Rot, zu viel Gebolze, Hertha-Gastspiel

Leipzig (gs). Zum äußerst merkwürdigen Platzverweis seines Kollegen Sebastian Heidinger beim Plauen-Kick fiel RB-Stürmer Stefan Kutschke einiges ein: "Wir spielen in der vierten Liga, da sind dann auch die Schiedsrichter viertklassig. Deshalb müssen wir unbedingt raus da und aufsteigen."
Heidinger war in der Nachspielzeit nach einem lieblichen Rempler gegen den Plauener Toni Schmidt mit Glatt-Rot vom Platz geflogen. Weil sogar das Opfer ob der Farbgebung des Kärtchens überrascht war und dies später auch öffentlich kund tat, fügten die Rasenballer ihrer Stellungnahme an den Verband ein Schmidt-Statement und die MDR-Aufzeichnung besagter Szene bei. Falls Heidinger ("Ich bin mir keiner Schuld bewusst, das war nicht mal gelb") länger als die unausweichliche Ein-Spiel-Sperre brummen muss, wird Einspruch eingelegt.
RB-Coach Alexander Zorniger schiebt nach dem 1:1 im Vogtland immer noch einen Hals: "Ja, ich habe in Plauen auch eine klare rote Karte gesehen. Die hatte aber nichts mit Heidi zu tun." Zorniger spielte auf eine Szene in der Anfangsphase an, als RB-Edelfeder Rockenbach da Silva von einem VFC-Tiefflieger von hinten über den Haufen gegrätscht wurde. Tat beim Zusehen weh, war dunkelrot. Schiedsrichter Jens Klemm (Gröditz) muss schlechte Sicht oder Linsentrübung gehabt haben, beließ es bei einer gelben Karte.
Für den Geschmack des Feinschmeckers Zorniger haben seine Männer in Plauen zu viel gebolzt und gehackt, zu wenig modernen Fußball gespielt. Das soll am Sonnabend in der RB-Arena gegen die Hertha-U23 (Anpfiff 13.30 Uhr) anders laufen. Die Vorzeichen für einen Leckerbissen sind gut. Beide Teams sind von der Muse geküsst, lieben das feine Florett, hassen den grobschlächtigen Säbel. Beide spielen vornehmlich nach vorne, könne gar nicht mauern, kennen Beton nur vom Hörensagen.
Es werden Tore fallen. Viele davon.