"Das wäre schon imposant"
RB-Trainer Alexander Zorniger will mit seinem Team auch in Jena ungeschlagen bleiben
Leipzig. Hält die große RB-Serie auch in Jena? Trainer Alexander Zorniger überlegt noch, ob er am Sonntag beim Tabellen-Zweiten (13.30 Uhr) rotieren lässt oder das Erfolgsteam vom Pokal-Triumph am Mittwoch gegen Chemnitz aufs Feld schickt.
Von Steffen Enigk
Ungeschlagen durch die Regionalliga zu marschieren, "das wäre schon imposant", sagte Zorniger gestern. Aber wenn er die Wahl zwischen der Serie und weiteren Verletzungen hätte, "würde ich mich immer für den gesunden Spieler entscheiden". Die gegenwärtige Ausfall-Liste (Frahn, Hoffmann, Sebastian, Fandrich, Judt) soll sich vor der Relegation (29.Mai/2. Juni) keinesfalls verlängern.
Der RB-Coach könnte wie gegen Zwickau seine Stammkräfte schonen, tendiert aber eher dazu, die Chemnitz-Elf aufzubieten. Der Grund: Auch die Aufstiegsspiele werden im Mittwoch-Sonntag-Rhythmus ausgetragen, die Mannschaft könnte die Belastung nochmals simulieren. In Jena einen Gang zurückzuschalten, kommt für Zorniger nicht in Frage: "Wenn da Kutschke draufsteht, ist auch Kutschke drin."
An das glückliche Hinspiel-1:1 denkt der Trainer nicht so gerne. "Jena ist das Team, das uns bisher am meisten gefordert hat, uns am dichtesten an einer Niederlage hatte", weiß Zorniger, "die waren richtig gut, aggressiv, ließen uns überhaupt nicht ins Spiel kommen. Wir müssen darauf Antworten finden, unseren Stil auf den Platz bringen."
Wie gegen Chemnitz. Der Trainer schwärmte auch gestern noch: "Tolle Leistung, tolle Stimmung, wir haben Energie und Begeisterung freigesetzt." Und wohl auch die letzten Zweifel ausgeräumt. "An diesem großartigen Tag, mit dieser Spielweise, hätten auch viele Zweitligisten mit uns keinen Spaß gehabt", meinte Zorniger und erklärte: "Es gibt keinen Grund, warum wir das nicht in der Relegation wiederholen sollten." Das Bewusstsein der eigenen Stärke könne dann der alles entscheidende Faktor sein.
Dass die "keinesfalls schlechten Chemnitzer" nach dem 2:4 fair gratulierten, fand Zorniger bemerkenswert, und er machte deshalb auch Gerd Schädlich ein dickes Kompliment: "Seine Art des Coachens, sein Auftreten - er ist einer der wenigen Trainer, zu denen ich noch aufschaue. Ich habe großen Respekt vor ihm."
Schädlich und der CFC sind schon dort, wo Zorniger und RB hinwollen - in Liga drei. Die strebt auch Jena an. Coach Petrik Sander wäre heilfroh, die Leipziger in der nächsten Saison nicht wiederzusehen. "RB ist verdient Meister geworden, ich habe gratuliert und drücke die Daumen für die Relegation", sagte Sander gestern der LVZ. Nach einer durchwachsenen Rückrunde verzichtete Sander gestern auf eine öffentliche Kampfansage an die Roten Bullen. "Wir wollen uns von unserem Publikum ordentlich verabschieden", meinte er nur. Doch der ehrgeizige Trainer wird seine Jungs extrem heiß machen. Als erste Mannschaft RB zu schlagen, das wäre zweifellos eine Genugtuung.