LVZ vom 26.02.2014, "Wir können 120 Minuten rennen"

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Jupp
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LVZ vom 26.02.2014, "Wir können 120 Minuten rennen"

Beitrag von Jupp » Di Feb 25, 2014 10:01 pm

"Wir können 120 Minuten rennen"
Eilenburgs Promi-Coach Tomislav Piplica schließt eine Pokal-Sensation gegen RB nicht aus


Leipzig. Im Normalfall gewinnen die Rasenballer heute 5:0, 6:0 beim FC Eilenburg (Anpfiff 18 Uhr), wischen sich den Mund ab und freuen sich aufs Pokal-Halbfinale gegen Neugersdorf und Cup-Weihen im leibhaftigen DFB-Pokal. Wenn da nicht Tomislav Piplica wäre. Der Fußball-Held des FC Energie Cottbus coacht die Eilenburger, ist Ersatzkeeper der Eilenburger und macht den Eilenburgern Mut. "Wenn RB glaubt, dass 50 Prozent reichen, irren sie sich."
Von Guido Schäfer
Piplica ist zarte 44, hat aber einen Body wie ein 25-jähriger Athlet. "Ich habe nur einen alten Kopf", pflegt der fesche Bosnier mit Blick auf seinen Astralleib zu sagen. Der sensationelle Zustand des Kultkeepers hat mit einem nach wie vor sportlichem Dasein zu tun. Piplica coacht den FC Eilenburg, kümmert sich um die Nachwuchskeeper des SSV Markranstädt, ist Torwartrainer in der Nationalmannschaft von Bosnien-Herzegowina.
Ein kleiner, aber feiner Kader, der Stars wie Edin Dzeko (Manchester City), Vedad Ibisevic (Stuttgart) und Miralem Pjanic (AS Rom) sein Eigen nennt. Als Bosnien-Herzegowina sensationell die Klippe WM-Qualifikation umschifft hatte, war das Land (und Piplica) drei Tage blau. Zum WM-Auftakt treffen Dzeko und Co. auf Argentinien. Iran und Nigeria sind die weiteren Gegner. "Ich traue uns alles zu", sagt Piplica, "warum sollten wir in dieser Gruppe nicht weiterkommen?"
Mit dieser Einstellung geht der Mann auch ins heutige Ungleich-Duell gegen RB vor 2500 bis 3000 Fans. "Dass RB Favorit ist, muss ich nicht erwähnen. Aber meine Jungs sind heiß, können 120 Minuten rennen. Sie spielen gegen einen Verein, der irgendwann in der Bundesliga und in der Champions League ist. Also motivieren muss ich meine Jungs nicht." Dass Leidenschaft und Form an manchen Tagen extraordinäre Klasse schlagen kann, hat Piplica am eigenen Leib erlebt.
Das kleine Cottbus hat die großen Bayern in der Bundesliga zweimal geschlagen. Der Wille war damals da - und das Glück schlug sich an jenen Cottbusser Feiertagen auf die Seite der Tüchtigen. "Wir wollten unbedingt gewinnen", erinnert sich Piplica an die Hochzeiten von Energie. "Die Bayern wollten auch, aber die wollten sich nicht weh tun."
In Cottbus tat es immer weh. Das gallische Dorf der Bundesliga hatte sich eine Wagenburg-Mentalität zugelegt: Wir gegen den Rest der Fußball-Welt. Erfolgsgeheimnis laut Piplica: "Wir hatten eine starke Führung, einen starken Trainer und starke Typen in der Mannschaft." Das aktuelle Siechtum seiner Cottbusser erklärt das Torwart-Denkmal (250 Profi-Einsätze in zehn Jahren) so: "Keine starke Führung, kein starker Trainer, keine starken Typen. Was da passiert, tut mir weh."
Zurück zu einem Pokalspiel, das zu einem Pokalfight werden könnte. Piplica: "Wenn RB glaubt, dass 50 Prozent reichen, irren sie sich." Im Eilenburger Tor wird der 22-jährige Marko Sujica stehen. Der braucht, so viel ist sicher, einen Glanztag.
RB-Coach Alexander Zorniger verspricht, den FCE nicht zu unterschätzen. Infos über die Eilenburger Tiefebene kann er sich bei RB-Physio Alex Sekora holen. Der stakste dereinst mit blonden Haupthaar und auf langen Beinen durchs Eilenburger Mittelfeld, bezirzte die ortsansässigen Damen.
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