LVZ vom 27.10.2014, Verbales Gegen-Pressing

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Jupp
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LVZ vom 27.10.2014, Verbales Gegen-Pressing

Beitrag von Jupp » So Okt 26, 2014 11:17 pm

Verbales Gegen-Pressing

RB-Coach Zorniger sorgt sich um Klasse und Ausbildung der Berichterstatter

Von Guido Schäfer
Leipzig. Pressekonferenz im Bauch der Red-Bull-Arena. RB hat hochverdient 2:0 gegen Bochum gewonnen, Leipzigs Coach Alexander Zorniger lauscht den gesalbten Worten des Kollegen Peter Neururer. Peter der Große, 59, spricht von einem verdienten Sieger, von großer Athletik und Klasse der Rasenballer, schließt in der Feststellung, dass "diese Niederlage kein Beinbruch für uns ist".
Botschaft: Gegen diese Truppe werden in diesem Stadion und vor diesen Fans (über 30000) weitere Zweitliga-Mannschaften verlieren. Zorniger hätte lächeln oder danken, sich seinen Teil übers verbale Vorspiel denken können. Doch der Mann hat anderes im Sinn. Nach einem Kompliment an seine Fußballer ("Wir haben gegen starke Bochumer auf den Platz gebracht, was wir bringen wollten"), knöpft sich der 47-jährige Fußball-Lehrer Presse/Funk/Fernsehen vor. Der Einlauf: Zwischen himmelhoch jauchzend und dem bekannten anderen Extrem passe oftmals nur ein Spiel. In den Redaktionsstuben würden nur Pinsel mit den Farben schwarz und weiß geschwungen. Und: Ausbildungstechnisch sei auch nicht jeder Reporter auf einem Stand, der adäquate Berichterstattung erlaube.
Ja, der Mann ist offensiv, aggressiv, nimmt Gegnern Luft und Laune. Zorniger beweist, dass es eine verbale Entsprechung fürs Gegen-Pressing seiner Fußballer gibt. Für die be- und getroffenen Journalisten gilt: Lehrstelle oder Trost suchen. Und sich beispielsweise vom affärengestählten Gerhard Mayer-Vorfelder helfen lassen. Wenn wieder mal der Himmel über dem schillernden Politiker und Fußball-Patriarchen zusammenbrach, griff MVs Cool-down-Motto: "Tiefer hängen". Wenn auch das nicht aus dem Tal der Tränen führt, muss Mayer-Dornfelder ins System. RB-Sportdirektor Ralf Rangnick konnte sich während Zornigers Andacht ein Lächeln nicht verkneifen, brachte hinterher eine Mayer-Vorfelder-Abwandlung in Stellung: "Man sollte in diesem Geschäft nicht alles auf die Goldwaage legen."
Was sonst noch war und sein wird. RB beendete mit den drei Punkten eine Ergebniskrise, nimmt Anlauf für den Mittwoch-Pokal-Hit gegen Aue (19 Uhr, RB-Arena, 20000 Tickets verkauft). Der Freitag-Dreier steigert auch die Fan-Begierde für den Zweitliga-Knüller gegen den 1. FC Kaiserslautern (kommenden Montag). Rote Bullen gegen Rote Teufel - bei diesem Höllenritt dürfte die 35000-Zuschauer-Marke fallen.
Wieder fit und emotional angefasst: Keeper Fabio Coltorti. Der stand nach langer Leidenszeit im Tor. "Ein tolles Gefühl, das ich jetzt noch intensiver genieße." Benny Bellot kanalisierte die Zurückversetzung ins zweite Glied ritterlich. "Wir alle sind froh, dass Fabio wieder da ist. Ich habe meinen Job ganz gut gemacht, habe gezeigt, dass man sich auf mich verlassen kann." Musik in den Ohren eines jeden Chefs.
Stefan Hierländer verrichtete seinen Dienst als Statthalter des verletzten Jo Kimmich unaufgeregt, darf wiederkommen. Kimmichs geschwollener linker Knöchel nimmt derweil wieder Formen wie bei normalen Menschen an. Einsatz gehen Aue denkbar.
Und da wäre noch Daniel Frahn. Der Kapitän war vor ein paar Wochen über Bord gegangen, schipperte seitdem im Beiboot dem XXL-Dampfer hinterher. Am Freitag bestieg er wieder die Kommandobrücke, traf zum 2:0. Ja, liebe Auer, er lebt noch, der alte Holzmichel.
Aue für RB-Spiel gerüstet
Starker Auftritt beim 1:1 in Sandhausen / Ingolstadt marschiert vorneweg


Sandhausen. Erzgebirge Aue hat sich mit einer starken Vorstellung für das Pokalspiel am Mittwoch bei RB Leipzig empfohlen, kam aber im Zweitliga-Kellerduell in Sandhausen trotz streckenweise klarer Überlegenheit nicht über ein 1:1 hinaus. Vor 4066 Zuschauern schoss Romario Kortzorg die Gäste nach der Pause in Führung, wenig später glich Florian Hübner aus. Beide Teams haben nun elf Zähler auf dem Konto und konnten sich nicht ins Mittelfeld absetzen.
"Es ist ärgerlich, dass wir keine drei Punkte geholt haben. Aber wir sind auf dem richtigen Weg", sagte Frank Löning, früher Kapitän in Sandhausen und nun Sturmtank in Aue. Ihm blieb die Genugtuung, an alter Wirkungsstätte den Auer Treffer mit schönem Rückpass vorbereitet zu haben. Trainer Tomislav Stipic hatte auf die Erfolgself vom 4:1-Heimsieg gegen 1860 München gesetzt und durfte sich bestätigt fühlen - sein Team hat sich stabilisiert und fährt nicht chancenlos nach Leipzig.
An der Spitze geht indes der Ingolstädter "Wahnsinn" weiter. Die erstaunlich effektiven Ergebnis-Minimalisten aus Oberbayern entwickeln sich immer mehr zum Liga-Dominator. Mit dem 1:0-Heimsieg im Topspiel gegen Aufsteiger Heidenheim baute Ingolstadt als großer Gewinner des 11. Spieltags seine Tabellenführung auf fünf Punkte aus.
"Das ist Wahnsinn, ein unglaublich schönes Gefühl. Wir genießen es", schwärmte Trainer Ralph Hasenhüttl. Die "Schanzer" konnten nicht nur ihren siebten Saisonerfolg bejubeln, sondern profitierten zudem vom 1:1 beim zweiten Aufstiegs-Check zwischen Kaiserslautern und Düsseldorf.
Gegen Heidenheim war vor 9156 Zuschauern einmal mehr Lukas Hinterseer mit seinem fünften Saisontor der Matchwinner. "Heidenheim hat es uns nicht leicht gemacht", sagte der österreichische Nationalspieler: "Aber es macht derzeit riesigen Spaß." Die Ingolstädter sind Meister der Effektivität: Es war ihr vierter 1:0-Erfolg in Serie.
Lauterns Trainer Kosta Runjaic konnte sich über den späten Punktgewinn beim Remis gegen Düsseldorf nicht so recht freuen. Zu sehr schmerzten die Verletzungen von Kerem Demirbay und Alexander Ring. "Ihr Ausfall wiegt schwerer als die zwei fehlenden Punkte", erklärte Runjaic. Der Ex-Düsseldorfer Marcel Gaus bewahrte die Pfälzer mit seinem Last-Minute-Tor vor der ersten Heimpleite. Düsseldorf war vor 36282 Zuschauern auf dem Betzenberg durch das siebte Saisontor des Finnen Joel Pohjanpalo in Führung gegangen. Seit acht Spielen ist die Fortuna inzwischen ungeschlagen. "Das ist eine tolle Serie, aber wir wollen mehr", sagte Torwart Lars Unnerstall mit Blick auf das Spitzenspiel am kommenden Freitag gegen Ingolstadt.
Ernüchterung herrschte in Fürth nach dem 2:5-Heimdebakel gegen den FSV Frankfurt. "Wir waren richtig neben den Schuhen", klagte Trainer Frank Kramer nach einem "heillosen Durcheinander". Heute Abend könnte Lokalrivale Nürnberg mit einem Auswärtssieg in Darmstadt an den Fürthern vorbeiziehen.
Auf einen Mutmacher für den Pokalknüller gegen Dortmund hoffte der FC St. Pauli vergeblich. Das 0:4 gegen Karlsruhe war "ein Schlag mitten ins Gesicht", stöhnte Kapitän Sören Gonther.
Katzenjammer herrschte auch bei den Münchner Löwen: Nach der 1:2-Heimpleite gegen Braunschweig ist 1860 mit seinem neuen Coach Markus von Ahlen auf dem absoluten Tiefpunkt angekommen - am Tabellenende.
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