LVZ vom 7.2.15, Fehlstart

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F-Lion
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LVZ vom 7.2.15, Fehlstart

Beitrag von F-Lion » Fr Feb 06, 2015 10:27 pm

Fehlstart

Starke Auer schlagen pomadige Rasenballer 2:0 und schöpfen Hoffnung im Abstiegskampf


Von Guido Schäfer
Aue. Proppevolle Hütte, Presse/Funk/Fernsehen in Kompanie-Stärke da, die Generatoren, Funknetze und Fans im tiefen Erzgebirge am Anschlag: Underdog Erzgebirge Aue gegen Liga-Krösus RB Leipzig - ein emotionales Feuerwerk. Eingeläutet mit dem legendären Steigerlied und nach bewegten 90 Minuten mit dem besseren und verdienten Ende für die runderneuerten Veilchen. RB hat nach dem unerquicklichen Auftritt den Rockzipfel zu den Aufstiegsplätzen einstweilen verloren, von der guten Vorbereitung herzlich wenig in die Runde gerettet.
Für die Gastgeber ist nach dieser fußballerisch und kämpferisch formidablen Darbietung noch längst nicht Schicht im Schacht, keimt berechtigte Hoffnung auf ein weiteres Jahr im Fußball-Unterhaus. Gut möglich, dass es dieses Sachsen-Derby in der kommenden Saison wieder geben wird. In der 2. Liga.
Aue-Coach Tommy Stipic bringt vier der neun Winterzugänge in Stellung, Kollege Alexander Zorniger mit Emil Forsberg einen von vier Neuen. Der einen Tag vorm Anpfiff vom Schnee geräumte Rasen im Sparkassen-Erzgebigirgsstadion macht einen guten Eindruck, bietet beiden Teams eine passable Werkbank.
9. Minute, die erste Top-Chance für RB. Der Schwede Forsberg zirkelt aus spitzem Winkel knapp über Martin Männels Kasten. In der 20. Minute rettet Dominik Kaiser vorm einschussbereiten Ex-Kollegen Clemens Fandrich. RB kontrolliert das Spiel, sorgt bei acht Grad Minus für Hitzewallungen unter den 2500 mitgereisten Fans. Auffallend gut und steter Unruheherd: Sportkamerad Forsberg. Der 25-jährige Nationalspieler reckt in der 23. Minute schon die Arme nach oben. Sein Linksschuss eiert 50 Zentimeter am rechten Pfostens vorbei. D i e Chance des ersten Durchgangs bietet sich dann den Männern in Lila. Stefan Mugosa, Leihstürmer aus Kaiserslautern, entkommt den wie immer hoch verteidigenden Bullen, läuft auf Fabio Coltorti zu, scheitert am Schweizer Bergmassiv (29.). RB verliert die vormals zementierte Ordnung und gestattet dem FCE kurz später ein ähnlich dickes Ding. Bobby Wood (von 1860 ausgeliehen) wird kurz vor knapp vom jungen Lukas Klostermann gestoppt.
Coach Zorniger hat dem 19-Jährigen den Vorzug vor Routinier Rodnei gegeben. Rechts hinten verteidigt Sebastian Heidinger für Georg Teigl, im Mittelfeld vertraut der Coach aufs Trio Joshua Kimmich, Rani Khedira und Dominik Kaiser. Bis zum Halbzeitpfiff ist Aue Herr im Haus, spielt immer wieder gut getimte Pässe in die berühmten Schnittstellen.
So auch in der 39. Minute, als erneut Mugosa auf und davon ist. In der 45. Minute knipst Aue das Licht im Schacht an, lässt das Erzgebirge beben. Der starke Arvydas Novikovas nagelt das Leder an die Latten-Unterkante, den Nachschuss befördert Selcuk Alibaz zum verdienten 1:0 ins Netz.
Mit Wiederbeginn halten Stipics Mannen das Heft des Handelns weiter in Händen, drücken und kamen zeitnah zum 2:0. Tim Sebastian bekommt im Strafraum den Ball an die Hand - Gelb und Elfer. Den verwandelte Patrick Schönfeld in lässiger Manier.
Der Rest ist schnell erzählt. Zorniger bringt Teigl, Hierländer und Reyna, RB ist optisch überlegen. Aue bleibt griffiger, hat getragen vom FCE-Anhang, keine Probleme den existenziell wichtigen Dreier nach Hause zu schaukeln.

Aue: Männel - Rankovic, Vucur, Fink, Miatke (65. Hertner) - Alibaz, Schönfeld, Fandrich, Novikovas (89. Golobart) - Wood (69. Schröder) - Mugosa. RB Leipzig: Coltorti - Heidinger (46. Teigl), Sebastian, Klostermann, Jung - Kimmich, Khedira, Kaiser (69. Hierländer) - Poulsen, Frahn (46. Reyna), Forsberg. Schiedsrichter: Cortus (Röthenbach). Zuschauer: 13600. Tore: 1:0 Alibaz (45.), 2:0 Schönfeld (58./Handelfmeter)
"Ja, Statistiken. Aber welche Statistik stimmt schon? Nach der Statistik ist jeder vierte Mensch ein Chinese, aber hier spielt gar kein Chinese mit."

Werner Hansch

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