Spielsystem

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Pointer
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Re: Spielsystem

Beitrag von Pointer » Sa Nov 01, 2014 12:49 am

Spielsystem = Spiel mit System ?

Die ersten 14 Pflichtspiele haben nur (!) 3 Spieler komplett bestritten, 2 weitere gehörten ebenfalls immer zur Startelf, 4 potentielle Stammspieler fehlten bei 2 - 4 Spielen verletzungsbedingt.
Auch wenn man sich durch personelle Flexibilität auf der einen oder anderen Position dem Gegner anpassen will und muss - von Kontinuität kann also noch lange nicht die Rede sein, eher von einem Findungsprozess.

Insofern muss man Erwartungen an das "Spiel" der Mannschaft im Vergleich zu einem eingespielten Block/Korsett natürlich relativieren. Im Moment lebt das Spiel allein von der Physis.

Und genau dies ist auch der Grund dafür, dass das "System" noch nicht richtig greifen kann. Auch wenn jetzt wieder das statistische Argument des Plus an Ballbesitz kommen könnte,
a) ist der Anteil an Ballverlusten nur geringfügig kleiner
b) wird der Ball im schnellen Umkehrspiel oftmals in Räume gespielt, wo kein Mitspieler ist
c) das Foul- und Verletzungsrisiko beim Pressing gegen den Ball ist sehr hoch
d) zu viele Bälle sind in der Vorwärtsbewegung zu lange in der Luft um sich dann mit hohem körperlichen Einsatz von Poulsen erobern zu lassen

Natürlich ist jeder Gegner erstmal gut beraten sein eigenes System nach hinten zu stellen und sich auf die Stärken und Schwächen von RB zu konzentrieren. Wir werden in dieser Liga keine Mannschaft erleben, die unter allen Umständen versucht, dass Spiel zu diktieren.

Die Abwehrreihe wird durch eine defensive Mittelfeldreihe gestärkt, hinzu kommen die permanente Abschirmung von Poulsen und die Störung der Transportwege von Kimmich und Kaiser - vielleicht die sichtbarsten Hebel in nahezu jedem Spiel.
In der Offensive hat man sich wohl besonders auf unsere linke Seite (aus Sicht des Gegners) eingestimmt (Bochum, Heidenheim, Aue) und versucht von dort aus zu Torchancen zu kommen.

Hat man die Physis dies über 90 Minuten gegenüber RB durchzustehen, dann kann man gewinnen - hat man dann noch die individuelle Klasse einzelner Spieler und das Quentchen Glück - dann wird man gewinnen.

Wo wir in diesem Kontext wirklich stehen - die entscheidenden Spiele kommen mit dem FCK, mit D98 und dem FCI noch - wird man aber noch nichteinmal zum Ende der Hinrunde genau wissen können, dafür ist die 2. BuLi einfach zu ausgeglichen. Und auch vermeintlich schwächere Gegner werden sich im Spiel gegen RB immer besonders motiviert sehen.

Ob das "Spielsystem" von RB ein erfolgreiches "Spiel mit System" sein kann, liegt einzig in den Händen von Trainer und Sportdirektor.

mike shinoda
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Re: Spielsystem

Beitrag von mike shinoda » Sa Nov 01, 2014 2:30 pm

Meine Güte, warum wird Anderson denn direkt so angegangen?
Was er sagt stimmt doch zu großen Teilen, auch wenn ich einige wichtige Passagen anders sehe. Dennoch kann man das doch sachlich diskutieren..

So finde ich es durchaus besser EIN System zu haben als gar keins oder ein Wirrwarr-Gemisch. Ich bin nach wie vor der Überzeugung, dass man an „normalen“ Tagen mit diesem Spiel kein Zweitligaspiel verliert. Klingt übertrieben, ist aber so.

Eigentlich ist es ja total simpel.
Man nimmt dem Gegner jegliche Luft und attackiert den Ball immer in Überzahl.
Im Idealfall folgt daraus der Ballbesitz, der Ball geht schnell nach vorn um dann wieder zu attackieren. Wie Anderson schon richtig sagt, wartet man demnach auf Fehler des Gegners.
Fakt ist auch, dass bei perfekter Umsetzung Fehler en masse produziert werden. Zum Teil auch im eigenen Spiel - wobei der eigene „chaotische“ Spielaufbau ja gewollt ist.
Was man dann braucht sind also vor allem Spieler, die in der Lage sind
1. diese Fehler so oft wie möglich zu provozieren und
2. aus den zwei – drei Spielentscheidenden Fehlern Tore zu machen

Gegen Nürnberg hatten wir zum Beispiel drei Spieler auf dem Platz (Kaiser, Poulsen, Kimmich) die absolut tragende Säulen in diesem System sind. Allerdings hatten an diesem Tag alle drei einen schlechten Tag. So was passiert halt mal, kann allerdings vom besten System nicht ausgebügelt werden. Zudem hatten wir auch in diesem Spiel zwei – drei Situationen in denen wir das Spiel auf unsere Seite hätten ziehen können, allerdings fehlte es in diesen Szenen leider an der individuellen Klasse des Spielers M.M.

Trotzdem, ich find unser System super und bin überzeugt, dass wir damit auch weiterhin viel Erfolg haben werden. Egal wie gut sich der Gegner darauf einstellt, verlieren werden wir in meinen Augen nur selten.
Trost für Traditionalisten: Das Neue kann der Anfang einer langen Tradition werden.
Walter Ludin

Anderson

Re: Spielsystem

Beitrag von Anderson » Sa Nov 01, 2014 4:10 pm

Adamson hat geschrieben:Und was genau, Anderson, willst du uns damit mitteilen?
Dass du gut in Systemanalyse bist? Also so viel neus konnte ich da auch nicht rauslesen. Dass es das falsche System ist? Dass wir auch mal Spiele verlieren werden? Sollten wir ein anderes System spielen, eher hinten Beton anrühren?
Die Mehrzahl unserer Gegner muss auf unser System reagieren, anstatt ihr eigenes Spiel durchzuziehen. Für einen Aufsteiger finde ich das ziemlich bemerkenswert.
Wenn ich Fußball richtig verstanden habe, geht es beim Spiel nicht darum, dem Gegner das eigene System aufzuzwingen oder mehr Balbesitz als er zu haben, sondern darum, mehr Tore als der Gegner zu schießen.

Wenn also das eigene Spielsystem dem Gegner faktisch entgegenkommt und es ihm, im Falle von RB auch jeder Variation oder Überraschung, leichter macht, seinerseits mehr Tore als RB zu schießen, darf man darüber nachdenken, ob das starre Fetshalten am eigenen System geeignet ist, am Ende möglichst viele Spiele zu gewinnen und damit möglichst viele Punkte einzufahren.

So wie ich es verstanden haben, geht es bei RB nicht darum, sich in der 2. BL häuslich einzurichten und lediglich die Klasse zu halten.

Zuletzt wurde ein riesger Aufwand bei eher mageren Erträgen betrieben - aus meiner Sicht, weil inzwischen die gesamte Liga verstanden hat, was man gegen RB tun muss, um Erfolg zu haben.

Es hat selbstverständlich jeder das Recht, die Dinge völlig anders zu sehen. ;)

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Re: Spielsystem

Beitrag von Rumpelstilzchen » Sa Nov 01, 2014 4:50 pm

Magere Erträge aber trotzdem eine der besten Abwehrreihen der Liga und das war ja auch schon letzte Rückrunde zu beobachten. So leicht scheint das mit dem Toreschießen gegen uns dann auch nicht zu sein. Das mag im Juniorenbereich anders aussehen, aber bei der Ersten ergibt sich eigentlich ein klares Bild, trotz teils schwacher Eigenleistung. Zumal Spiele wie Union normalerweise auch nicht verloren gehen würden (Elfer sind ja auch Fehler des Gegners, auch wenn sie der Schieri nicht pfeift).
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mike shinoda
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Re: Spielsystem

Beitrag von mike shinoda » Sa Nov 01, 2014 5:18 pm

Rumpelstilzchen hat geschrieben:Magere Erträge aber trotzdem eine der besten Abwehrreihen der Liga und das war ja auch schon letzte Rückrunde zu beobachten. So leicht scheint das mit dem Toreschießen gegen uns dann auch nicht zu sein. Das mag im Juniorenbereich anders aussehen, aber bei der Ersten ergibt sich eigentlich ein klares Bild, trotz teils schwacher Eigenleistung. Zumal Spiele wie Union normalerweise auch nicht verloren gehen würden (Elfer sind ja auch Fehler des Gegners, auch wenn sie der Schieri nicht pfeift).
Dein letzter Satz ist meiner Meinung nach ein ganz wichtiger!
Man hat (allgemein in Deutschland) immer das Gefühl, dass man sich nach Toren nach Standardsituationen entschuldigen muss. Allerdings gehören sie einfach dazu und haben die selbe Berechtigung wie ein Abstauber nach einer traumhaften Kombi oder ein abgefälschter Weitschuss.
Trost für Traditionalisten: Das Neue kann der Anfang einer langen Tradition werden.
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Re: Spielsystem

Beitrag von jeahmon » Sa Nov 01, 2014 6:03 pm

Anderson hat geschrieben:
Adamson hat geschrieben:Und was genau, Anderson, willst du uns damit mitteilen?
Dass du gut in Systemanalyse bist? Also so viel neus konnte ich da auch nicht rauslesen. Dass es das falsche System ist? Dass wir auch mal Spiele verlieren werden? Sollten wir ein anderes System spielen, eher hinten Beton anrühren?
Die Mehrzahl unserer Gegner muss auf unser System reagieren, anstatt ihr eigenes Spiel durchzuziehen. Für einen Aufsteiger finde ich das ziemlich bemerkenswert.
Wenn ich Fußball richtig verstanden habe, geht es beim Spiel nicht darum, dem Gegner das eigene System aufzuzwingen...

So wie ich es verstanden haben, geht es bei RB nicht darum, sich in der 2. BL häuslich einzurichten und lediglich die Klasse zu halten.

Zuletzt wurde ein riesger Aufwand bei eher mageren Erträgen betrieben...
Also Peter Pacult hat genau dies gesagt...wenn ich dem Gegner mein System aufzwinge, kommt der Rest automatisch- eigentlich...

Ansonsten ist das schon richtig was du sagst...

Ich persönlich sehe eine große Schwäche des 5 sek Systems...

Was passiert wenn ich dauernd den Ball erobere aber kein Tor produziere sondern Konter! Dann schmeiße ich den Schinken nach der Wurst und renne dem 0:1 hinterher...

Rumpel, wie oft hatten wir diese Situation diese Saison?
Pro Doping!
Man sollte nur die eingenommenen Präperate aufs Trikot drucken. Das wäre das Erste ehrliche Sponsoring im Sport + ergebnisorientierte Werbung, bei der jeder sehen kann was das umworbene Produkt wirklich bringt!

Red Bull macht den Anfang!

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Re: Spielsystem

Beitrag von Truckle » Sa Nov 01, 2014 8:16 pm

Ist schon in Liga 3 oft so gewesen.
Starke Szenen bei der Balleroberung die immer wieder durch sehr ungenaues
Passspiel zunichte gemacht werden.
Da hilft die Schnelligkeit gar nichts wenn von 10 Versuchen 1-2 nur vorn ankommen.
Meist landet der Ball sofort in Gegners Fuß weil man durch die Mitte will, oder im Nirgends wo keiner ist b.z.w. wird zu steil gespielt.

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Re: Spielsystem

Beitrag von Rumpelstilzchen » Sa Nov 01, 2014 10:04 pm

Letzte Saison machten Gegentore nach Ballverlust knapp 50% aus. Diese Saison würde ich meinen, gab es davon noch nicht so viel, Nürnberg und Aue, sonst ein paar Standards (Heidenheim (Einwurf), Union (Freistoß)) der Rest dürfte eher unter die Kategorie gegnerischer Spielaufbau fallen. Insofern wären das aktuell 20% der 10 Gegentore in 13 Saisonspielen, wäre bei der Spielanlage ja schon eher wenig, gerade auch gemessen an den Verletzungssorgen in der Abwehr und dem Fakt, dass in der zweiten Liga nun auch keine Blinden (auer vielleicht ein paar Schieris :mrgreen: ) rumlaufen.
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Anderson

Re: Spielsystem

Beitrag von Anderson » So Nov 02, 2014 6:12 pm

Rumpelstilzchen hat geschrieben:Letzte Saison machten Gegentore nach Ballverlust knapp 50% aus. Diese Saison würde ich meinen, gab es davon noch nicht so viel, Nürnberg und Aue, sonst ein paar Standards (Heidenheim (Einwurf), Union (Freistoß)) der Rest dürfte eher unter die Kategorie gegnerischer Spielaufbau fallen. Insofern wären das aktuell 20% der 10 Gegentore in 13 Saisonspielen, wäre bei der Spielanlage ja schon eher wenig, gerade auch gemessen an den Verletzungssorgen in der Abwehr und dem Fakt, dass in der zweiten Liga nun auch keine Blinden (auer vielleicht ein paar Schieris :mrgreen: ) rumlaufen.
In der 2. Liga laufen viele Leute rum, die körperlich, aber nicht fußballerisch auf Erstliganiveau sind. Damit meine ich nicht zuerst die Schiedsrichter ...

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F-Lion
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Re: Spielsystem

Beitrag von F-Lion » Di Nov 04, 2014 11:00 am

aufziehvogel hat geschrieben:Bei machen Wortmeldungen hier frage ich mich, seit wann die betreffenden Autoren eigentlich RB-Spiele gucken. Wer "schönen" Ballbesitz-Fußball sehen will, ist bei RB einfach beim falschen Verein. Und daran wird sich auch nichts ändern, solange Zorniger und vor allem Rangnick das Sagen haben. Die vielzitierten Pläne B-Z sind alle nur partielle Anpassungen innerhalb der bestehenden Spielphilosophie.
Das stimmt, aber ich sehe unserer Spielphilosophie einfach Grenzen gesetzt. Ballsichere Gegner können unser System ohne Probleme aushebeln, was die Roten Teuel gestern auch schon angedeutet haben: Drei Spieler von uns jagen den Ball, die Lauterer befreien sich aus der Drucksituation und spielen einen einen Diagonalball. Daraufhin ist unsere komplette Seite entblößt und der Gegner hat Platz zum Kontern.
"Ja, Statistiken. Aber welche Statistik stimmt schon? Nach der Statistik ist jeder vierte Mensch ein Chinese, aber hier spielt gar kein Chinese mit."

Werner Hansch

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