Roter Brauser hat geschrieben:Rumpelstilzchen hat geschrieben:Ja, aber da ist der Standortvorteil eben nicht von der Hand zu weisen, die Bevölkerungsdichte und damit auch die Dichte von Toptalenten ist einfach viel größer.
Richtig. Andererseits spielen nebenan bei Schalke und Bochum oder nur wenig weiter weg bei Gladbach, Leverkusen und Köln auch nicht nur blinde Fußballer.
Das ist so, allein in NRW gibt es zehn Erst- und Zweitligavereine mit NWLZ (bezogen auf sie Saison 2015/16)
Roter Brauser hat geschrieben:Hier muss man über die Altersklasse reden. Bis zur U13, also vor dem Wechsel zum Großfeld, ist der Unterschied zwischen Magdeburg, Halle oder Dresden auf der einen und Wolfsburg, Hertha oder Nürnberg auf der anderen Seite marginal.Erst danach entwickelt sich das Leistungsniveau auseinander.
Bis zur U15 muss man bei RB Leipzig dann die (vermeintlich) besten Spieler aus Leipzig + 100 km Umkreis beisammen haben.
Das stimmt nicht so ganz, man fängt in Wolfsburg und anderso mit U12 (D2) an, Spieler aus der (näheren) Region zusammenzuziehen.
Roter Brauser hat geschrieben:Gegenwärtig wird dann aber in der U16 und U17 die Axt angesetzt und der Kader komplett entkernt und mit Spielern aus Berlin, Kiel, Hamburg, Hannover, Frankfurt, Nürnberg und Stuttgart aufgefüllt - und das führt dann zu solchen Auswüchsen, dass in einem U17-Spiel bei RB Leipzig in der Startelf noch genau ein Spieler steht, der aus Mitteldeutschland kommt.
Die Entkernung findet bei RB rund um die U16 statt. Die Hälfte der lokalen/regionalen Spieler wird nicht von der U15 übernommen, die andere Hälfte wird während der Saison auf das Abstellgleis manövriert, übrig bleiben nur zwei, drei Spieler pro Jahrgang "von hier".
Das hat auch Gründe. Spieler, die man zur U16 holt, zählen mit Ende der U19 als "local player". Außerdem kann man alle, die zur U16 geholt werden, mit den oben diskutierten Nachwuchsförderungsverträgen ausstatten, weil sie dann ihr 15. Lebensjahr in der Regel vollendet haben.
Mit Abschluss dieser Verträge setzen darüber hinaus alle die Mechanismen ein, die mit sportlicher Leistung nichts zu tun haben, sondern in den Bereich "Geschäftliches" fallen, also die Umsetzung nichtöffentlicher Vertragsinhalte, am Telefon nervende Berater, die Pflege alter Bekannt- und Seilschaften ...
In diesem Bereich haben die lokalen/regionalen Spieler im Durchschnitt Nachteile, weil sie diesbezüglich nicht so gut aufgestellt sind wie von weiter her geholte Spieler. Dieses Sytem ist im Kern auch nach 25 Jahren noch ein westdeutsch dominiertes.
Roter Brauser hat geschrieben:Das kann es aus meiner Sicht nicht sein und eine solche Entwicklung gibt es bei keinem anderen Verein in Deutschland, nicht in Dortmund, nicht in Wolfsburg, nicht in Hoffenheim.
Das ist ohne jeden Zweifel so und man sollte auch nicht versuchen, es wegzudiskutieren.
Diser Zusammenahng spricht sich aber auch rum. In der Zukunft dürfte es für RB schwerer werden, U12- oder U13-Spieler aus Dresden, Halle, Aue, Erfurt usw. nach Leipzig zu holen, weil diese Spieler und auch die dortigen Trainer und Eltern inzwischen wissen, das die meisten spätestens zur U17 wieder zurück sein werden.