Politik im Stadion

[Theophil R.]

Genau das ist für mich linke Agitation.

Wenn du so argumentierst, kann man das Ganze auch wunderbar umdrehen. Dann betreibt nämlich jeder, den so etwas stört, rechte Agitation.

[LutzMFröhlich]

Das Stimmt, wenn ich mich ins Stadion mit entsprechenden Antibannern stellen würde oder jedem meine Meinung aufdrücken wollte, was ich aber nicht tue.

Noch einmal: Ich finde das gehört nicht ins Stadion. Meine Abneigung geht nicht so weit, dass ich deswegen einem Spiel fernbleiben würde. Ich könnte auch sagen, mein Demokratieverständnis wiegt für mich schwerer als meine persönliche Abneigung.

Mit dem Rest eurer Aussagen kann ich größtenteils mitgehen.

Den Dissenz haben wir offensichtlich, dass für einige diese Themen ins Stadion gehören. Für mich ist gerade das Gegenteil der Fall. Ich glaube ich bin womöglich auch gar nicht die Zielgruppe solcher Aktionen und Statements. Mich spricht es daher auch nicht an, sondern ich finde es für mich persönlich als deplatziert. Und auch meine Minderheitsmeinung, egal wie unnachvollziehbar sie für jemanden ist, ist durch das Grundgesetz abgedeckt!

So, habe fertig!

[LE79]

Also ich glaube hier verstehen einige "Nein zu Rassismus" völlig falsch.
Das hat nix mit Politik zu tun und vor allem nicht mit linker Politik.
So wie es der Eingangspost aufzeigt Artikel 3 Abs.3 ! Es sollte eigentlich
was ganz selbstverständliches sein in unserer heutigen Gesellschaft. Niemand darf und sollte aufgrund seiner Kultur, Religion, Neigung oder Aussehen (u.v.m.) benachteiligt oder als Minderwertig hingestellt werden.
Wo ich Euch recht gebe, ist wenn Banner mit politischen Motiven auftauchen (nein zu Rechts, oder nein zu links oder nein zu grün und weiß der Teufel), weil das ist politisch, aber nicht das oben genannte.

[Fanblock-Gänger]

Lutz: Dann meinst du auch, dass die UEFA/ FIFA-Aktionen nichts im Stadion zu suchen haben? Einem Ort, an dem viel rassistisches auf der Welt passiert? Schmähgesänge, Pfiffe gegen ausländische Spieler usw.?
Du meinst, einen gesellschaftlichen Grundkonsens einzufordern ist Politik?

[LutzMFröhlich]

Lutz: Dann meinst du auch, dass die UEFA/ FIFA-Aktionen nichts im Stadion zu suchen haben? Einem Ort, an dem viel rassistisches auf der Welt passiert? Schmähgesänge, Pfiffe gegen ausländische Spieler usw.?
Du meinst, einen gesellschaftlichen Grundkonsens einzufordern ist Politik?

Muss ich drüber nachdenken.
Aber die Antwort hast du mit deinen Suggestivfragen ja bereits vorgezeichnet.
Daher würde ich ad hoc mal mit Nein antworten.

Ich bin halt Purist, für mich hat im Stadion außer Fußball recht wenig etwas zu suchen, gut gemeinte Absichten hin oder her. Ist halt supersubjektiv, manche Banner stören mich mehr als andere.
Es kann auch nicht Aufgabe der UEFA / FIFA sein, hier den Ausputzer zu spielen, weil außerhalb des Stadions nur mangelnde Aufklärung passiert. Dass man das macht und sich dort engagiert, ist aller Ehren wert. Auch dass man so sicherlich viel mehr Personen erreicht als mit anderen Medien.
Aber wie oben geschrieben, ich bin glaube ich nicht Zielgruppe. Und deswegen stört es mich. Ich bilde mir meine eigene Meinung (ich bin mir bewusst, dass es bei Rassismus auch keine zwei Meinungen geben sollte) und hatte wohl auch das Glück, dass bei mir derartige Aufklärung außerhalb des Stadions stattgefunden hat...Schule, Elternhaus, soziales Umfeld etc., eben so wie es normalerweise sein sollte.
Was soll ich noch sagen...ich bin privilegiert...shame on me. :mrgreen:

[Fanblock-Gänger]

Lutz: Wie du u.a. auch hier zuweilen lesen kannst ist das Stadion für einige ein Mikrokosmos, in dem der Grundkonsens der Gesellschaft nicht zu gelten scheint.

[ICI_Rider]

Diskriminierung und Rassismus sind leider gesellschaftliche Alltagsprobleme, von daher ist es absurd das Stadion von vornherein als Ort auszuklammern gegen diese Probleme vorzugehen, da gerade beim Fußball ein recht passabler Querschnitt der Gesellschaft vertreten ist.
Auch wenn ich des Fußballs wegen ins Stadion gehe, gebe ich meinen gesunden Menschenverstand nicht an den Toren ab.
Und vielleicht sind gerade Leute wie du Lutz, die Adressaten solcher Botschaften, da genau diese Biedermeier-Haltung der Ausbreitung von rassistischem und diskriminierendem Gedankengut Vorschub gewährt.

[LutzMFröhlich]

Diskriminierung und Rassismus sind leider gesellschaftliche Alltagsprobleme, von daher ist es absurd das Stadion von vornherein als Ort auszuklammern gegen diese Probleme vorzugehen, da gerade beim Fußball ein recht passabler Querschnitt der Gesellschaft vertreten ist.
Auch wenn ich des Fußballs wegen ins Stadion gehe, gebe ich meinen gesunden Menschenverstand nicht an den Toren ab.
Und vielleicht sind gerade Leute wie du Lutz, die Adressaten solcher Botschaften, da genau diese Biedermeier-Haltung der Ausbreitung von rassistischem und diskriminierendem Gedankengut Vorschub gewährt.

Ich gebe meinen Verstand nicht am Tor ab, schalte ihn aber gerne mal für 90 Minuten aus, um mich beim Fußball auf den Fußball konzentrieren zu können und zu entspannen.
Deswegen mache ich noch lange nicht mit bei Affenrufen von den Rängen.
Vieleicht verstehe ich die Message dann einfach nicht, wenn ich Adressat von "Fußball gegen Rassismus" UEFA / FIFA Pappaufstellern sein soll. Aber ich nehme daraus einfach gar nichts mit und denke mir jedes Mal nur meinen Teil.
Ich kann nämlich Fußball nur noch genießen, wenn ich viele Sachen ausblende...Rassismus, Politik und den ganzen Dreck, den die Verbände am Stecken haben. So hart ist die Realität, ansonsten würde mich das nämlich so nerven, dass ich mich vom Fußball komplett abwenden müsste.
Auch deswegen möchte ich davon im Stadion eigentlich nichts sehen.
Mag jetzt sein, dass ihr sagt, dass diese Scheißegalhaltung auch nicht besonders sexy ist, aber für mich ist das so die beste Lösung. Den ganzen anderen Gedöns diskutiere ich liebend gerne im Pub beim Stammtischpalaver, aber um Gottes Willen nicht im Stadion.

Naja, ich wiederhole mich und erinnere mich gerade selber an einen Tweet zum Calhanoglu-Interview.…
https://twitter.com/senSATZionell/statu ... 5960884224" onclick="window.open(this.href);return false; :mrgreen: …der sich um Kopf und Kragen redet

[Karlo]

Ich finde es etwas befremdlich, dass immer dann darauf gepocht wird, dass Politik im Stadion nichts zu suchen habe und Fußball nunmal Fußball bleibe, wenn auf Rassisten und homophobe Hinterwäldler im Stadion aufmerksam gemacht wird. Auf diesen Menschenschlag wird nämlich gerade deshalb hingewiesen, weil man einzig zum Fußballschauen ins Stadion geht und dort einen schönen Nachmittag erleben möchte. Das ist schließlich auch ein Grund, warum ich zu RB und nicht zu LOK gehe und ich habe keinen Bock, dass sich im RB-Stadion irgendwann ähnliche Zustände wie am BPS einstellen. Dass zeigen entsprechender Statements finde ich darum vollkommen gerechtfertigt. Genauso wie es richtig ist, das Pack zurechtzuweisen, bzw. gegebenenfalls Odner und/oder Polizei herbeizuzitieren, damit der Verein die Möglichkeit hat, diese Leute per Stadionverbot des Blockes zu verweisen.

[Martn]

Rassismus hat im Stadion nichts verloren, genau so, wie links-radikalismus.
Wenn ich nun eine Flagge sehe, auf der steht "rasenball gegen rechts", find ich das super unterstütze das auch. Nur, was für eine Diskussion würde es auslösen, wenn ich jetzt eine Flagge ins Stadion nehme, auf der steht: "rasenball gegen links" ?

Letztlich sollten wir uns doch darauf einigen, das eh jeder eine andere meinung hat. Und wenn jemand etwas ruft, was einem nicht passt, dann ist das halt so. (es sei denn, es geht ins extreme)

Redet mehr darüber, wie man unseren Support verbessern kann, anstatt euch mit sowas die Nerven aufzureiben