Walle hat geschrieben: ↑Do 9. Jul 2020, 07:27
jimmy.klitschi hat geschrieben: ↑Mi 8. Jul 2020, 19:32
@ nevermore: Gerade gelesen und musste feixen.

Genau den Gedanken ("Mexiko baut seine Mauer freiwillig") hab ich vor 10 min. meiner Frau gegenüber geäußert.
Ich weiß nicht, warum es in den USA so schlimm ist. Aber zunächst mal ist es ein großes Land, in das allein Deutschland gut 27 mal hineinpasst und das fast die Hälfte der europäischen Bevölkerung aufweist, die dazu noch in gewaltigen Ballungszentren lebt. Rechnet doch mal alle europäischen Werte zusammen und Ihr seid auch nicht so weit weg von den amerikanischen Zahlen.
Dann gab es in den letzten Wochen diese Masse an Protesten, die Ihr mit Sicherheit auch begrüßt habt. Die Plünderungen und Unruhen. Das hat die Zahlen ganz sicher nach oben schnellen lassen. Und jetzt wird das gegen Trump verwendet? Das mag für den politischen Gegner sicher ein genialer Schachzug sein, aber leider auch ein durchschaubarer. Meint Ihr, die Leute können nicht 1 und 1 zusammenzählen?
Die hohen Zahlen zeigen aber durchaus auch, wie abgewrackt die Gesellschaft der USA (oder allgemein des Westens) inzwischen ist, wie dekadent, gespalten und inhomogen. Es gibt genug Menschen, die sich nicht an die Regeln halten und die andere sogar gefährden, sei es aus Trotz, aus Dekadenz oder weil ihnen das Gemeinwohl so ziemlich egal ist. Dagegen kann Trump nichts machen. Aber auch kein Biden oder Obama. Das ist einfach ein Verfall und Zerfall der Gesellschaft, der überall im Westen grassiert.
Warum ist es in Südkorea nochmal besser? Wegen der Tracking-App? Pah...
Tut mir leid, Walle, dass ich nach so vielen Tagen erst jetzt reagiere. Aber weil du ja mich zitiert hast und ich heute Abend gerade Zeit habe, will ich es dennoch nicht versäumen, was dazu zu schreiben.
Und was, wenn das tatsächlich passieren würde? Was würdet Ihr dann sagen? "Donald, das Genie" oder "Die spinnen, die Mexikaner"?
Ich antworte nicht für "Uns", da ich eben nur für mich sprechen kann. Ich würde weder das eine noch das andere sagen, da Mauern zwischen Staaten für mich ansich suspekt sind.
Aber zunächst mal ist es ein großes Land, in das allein Deutschland gut 27 mal hineinpasst (...), die dazu noch in gewaltigen Ballungszentren lebt.
Du sprichst hier in Bezug auf ein allgemeines Epidemie-Risiko was viel Wichtigeres an: die Bevölkerungsdichte. Deutschland ist sooo viel kleiner als die USA und hat dennoch ein Viertel der amerikanischen Bevölkerungszahl. Merkste was? Und: Das gewaltigste Ballungszentrum in den USA ist nach meiner Info die New Yorker Region. Selbst wenn man die enger gefasste und damit bevölkerungsdichtere Version nimmt, dann hat die NY-Metropolregion wegen ihrer immesen Ausdehnung immer noch eine geringere Bevölkerungsdichte als das Ruhrgebiet: 1.085 Einwohner/km² (NY) vs. 1152 Einwohner/km² (Ruhrgebiet). Ich glaube kaum, dass das Ruhrgebiet auch nur ein annähernd hohes Infektionsgeschehen hatte wie NY...
Dann gab es in den letzten Wochen diese Masse an Protesten, die Ihr mit Sicherheit auch begrüßt habt. Die Plünderungen und Unruhen. Das hat die Zahlen ganz sicher nach oben schnellen lassen. Und jetzt wird das gegen Trump verwendet?
Wieder nur "ich": Proteste habe ich begrüßt, die Plünderungen und Ausschreitungen nicht. Ich ticke nicht so eindimensional, sorry. Ich finde es auch plausibel, dass das, so wie es gelaufen ist, ein Corona-Brandbeschleuniger gewesen sein könnte. Nicht umsonst haben auch hierzulande Experten, die nicht gerade zum rechts-konservativen Lager gehören, vor den Massenansammlungen gewarnt. Deshalb das gegen Trump verwenden? Im Zusammenhang mit evtl. wieder erstarktem Rassismus im Land
ja, aber im Hinblick auf Corona (und das ist hier ja das Thema)
nein.
Die hohen Zahlen zeigen aber durchaus auch, wie abgewrackt die Gesellschaft der USA (oder allgemein des Westens) inzwischen ist (...) Dagegen kann Trump nichts machen.
Genau. Aber im Gegensatz zu anderen sorgt er mit seinem Auftreten und seiner Rhetorik noch für eine Verschärfung des Problems.
Warum ist es in Südkorea nochmal besser? Wegen der Tracking-App? Pah...
Ich weiß sowieso nicht, was deine einzelnen Bemerkungen alles mit der gedachten Mauer zwischen Mexico und den USA (oder anders herum) zu tun haben, aber, wenn du das thema schon hervorholst, hätte ich gerne gewusst, welchen Grund
du siehst, das Südkorea besser ist. (Btw.: Die südkoreanische App ist in verschiedener Hinsicht so überhaupt nicht mit der deutschen zu vergleichen, aber das weißt du sicherlich ...)
Vielleicht noch was zum Schluss: Es gibt auch hierzulande viele Menschen, die die Vereinigten Staaten trotz der sehr ambivalenten Geschichte insgesamt mögen und sich deren kulturellen, humanistischen, wirtschaftlichen und in alldem auch multi-ethnischen Errungenschaften bewusst sind ... und trotzdem (oder gerade deswegen) keine Trump-Fans sind.
Schol, schla, schli kommt immer von idti. (Frau Fehrl)